Sparmedo Ratgeber

Regelschmerzen lindern und Hilfe bei PMS

Aktualisiert am 09.02.23

Irgendwann im Leben hat wohl jede Frau Bekanntschaft mit den unangenehmen Begleiterscheinungen der Menstruation gemacht. Für einige Frauen werden sie monatlich zur Qual. Kopfschmerzen, krampfartige Unterleibschmerzen, Stimmungsschwankungen oder ein Spannungsgefühl in den Brüsten - das sind nur einige Symptome.

In den meisten Fällen sind die Schmerzen kein Grund zur Besorgnis. Oftmals lässt sich der Verlauf von Menstruationsbeschwerden bereits mit einer ausgeglichenen Lebensweise und einer gesunden Einstellung zum eigenen Körper positiv beeinflussen. Anderenfalls können auch Präparate gegen Menstruationsbeschwerden die Schmerzen lindern.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Primäre und sekundäre Regelschmerzen
  2. Ursachen
  3. Symptome
  4. Ernährung bei Menstruationsbeschwerden
  5. Regelschmerzen behandeln
  6. Natürliche Behandlung mit Hausmitteln
  7. Tipps zum Vorbeugen
  8. Prämenstruelles Syndrom (PMS) als gesonderte Form

Regelschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden in gynäkologischen Praxen. Laut Schätzungen leiden ungefähr 54% aller Frauen unter Schmerzen während der Periode. Bei etwa zehn Prozent aller Betroffenen sind die Beschwerden so stark, dass sie ihren Alltag für einige Tage kaum bewältigen können. Auch junge Frauen kämpfen jeden Monat mit krampfartigen Schmerzen im Unterleib. Hier ist fast jede zweite junge Frau betroffen. Dabei fallen Intensität und Dauer der Schmerzen bei jeder Betroffenen unterschiedlich aus.

Primäre und sekundäre Regelschmerzen

Hinter dem Begriff Menstruationsbeschwerden verbirgt sich eine Reihe von Symptomen, die kurz vor dem Einsetzen der Periode beginnen oder während der Regelblutung auftreten. Der Mediziner spricht bei Schmerzen während der Periode von Dysmenorrhoe.

Primäre Beschwerden durch Periode

Menstruationsbeschwerden lassen sich allgemein in primäre und sekundäre Regelschmerzen unterscheiden. Dabei entstehen primäre Regelschmerzen durch die Periode.

Sekundäre Beschwerden durch Erkrankung

Bei der sekundären oder erworbenen Dysmenorrhoe liegt meist eine gynäkologische Erkrankung zugrunde.

PMS als Sonderform von Menstruationsbeschwerden

Setzen die Schmerzen bereits in der zweiten Zyklushälfte ein und werden von körperlichen und psychischen Beschwerden begleitet, so könnte es sich um das prämenstruelle Syndrom (PMS) handeln.

Ursachen

Regelschmerzen sind für viele Frauen und Mädchen zwar oft unangenehm, jedoch besteht aus medizinischer Sicht kein Grund zur Besorgnis. Durch das Wechselspiel der Hormone leiden besonders junge Frauen bereits beim Einsetzen der ersten Regelblutung unter den Symptomen.

Natürliche Vorgänge als Ursache

Eine große Rolle für Schmerzen während der Periode spielen körpereigene Botenstoffe, die Prostaglandine, sowie die Vorstufe der Prostaglandine - die sogenannte Arachidonsäure. Die Gewebshormone bilden sich vermehrt während der Menstruation in der Gebärmutter.

Prostaglandin erhöht Schmerzempfindlichkeit
Während eines Zyklus baut sich die Schleimhaut der Gebärmutter durch Östrogene und Gestagene auf. Nistet sich keine befruchtete Eizelle ein, wird die oberflächliche Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und es kommt zur Periode. Beim Abstoßen zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter durch das Prostaglandin zusammen. Dadurch wird das Gewebe nicht mehr so gut durchblutet. Folglich kommt es in der Gebärmutter zur Unterversorgung mit Sauerstoff und die typischen Beschwerden entstehen.

Weiterhin kommen bei primären Regelschmerzen folgende Ursachen infrage:

Lebenswandel als Ursache

Zu wenig Bewegung, Überanstrengung und zu viel Stress können ebenso Menstruationsbeschwerden verschlimmern. Auch durch intensiven Nikotin- und Alkoholgenuss sowie hohen Koffeinkonsum verstärken sich die Schmerzen. Außerdem kann eine einseitige Ernährung mit überwiegend tierischen Lebensmitteln und einem Mangel an Vitaminen und essentiellen Fettsäuren die typischen Schmerzen während der Periode intensivieren. Weiterhin fördert auch die abweisende Haltung gegenüber der Periode die Wahrnehmung des Schmerzes. 

Symptome

Regelschmerzen zeigen sich meist durch ziehende oder krampfartige Schmerzen im Unterleib, die mitunter so stark sind, dass Betroffene in ihrer Lebensführung eingeschränkt sind.

Schmerzen entstehen durch Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur
Diese Krämpfe entstehen durch das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur, durch die die Schleimhaut der Gebärmutter abgestoßen wird. Die Kontraktionen können manchmal über einige Minuten anhalten. Dementsprechend zeigen sich die Beschwerden ganz unterschiedlich in ihrer Dauer, Ausprägung und Intensität.

Neben den Unterleibschmerzen können weitere Symptome auftreten, wie:

Darüber hinaus kommt es bei manchen Betroffenen zu:

Ernährung bei Menstruationsbeschwerden

Die Ernährung spielt bei Menstruationsbeschwerden eine zentrale Rolle. Denn durch sie können die typischen Symptome während der Periode auf ganz natürliche Art gelindert werden.

Lebensmittel, die unbedingt auf den Speiseplan gehören

Hülsenfrüchte
Bei vielen Frauen gerät das Verdauungssystem während der Menstruation aus dem Gleichgewicht. Linsen, Erbsen, Bohnen und Co. sind reich an Ballaststoffen und regulieren die Verdauung auf natürliche Weise. Außerdem lindern sie Wassereinlagerungen und tragen durch die enthaltenen B-Vitamine zum Wohlbefinden bei.

Vollkornprodukte
Allgemeine Beschwerden während der Periode lassen sich mit Vollkornprodukten reduzieren. Denn sie enthalten neben B-Vitaminen auch Vitamin E.

Grünkohl und Brokkoli
Diese Gemüsesorten sind reich an Vitaminen, Calcium und Antioxidantien. Durch regelmäßigen Verzehr werden so die leeren Speicher aufgefüllt und das Wohlsein gesteigert.

Bananen und Ananas
Bananen enthalten viel Vitamin B6, reduzieren Krämpfe und verhindern Wassereinlagerungen. Dadurch fühlen sich Betroffene beweglicher und halten außerdem ihr Immunsystem in Takt. Ananas enthält Mangan und Bromelin. Letzteres ist ein Enzym, das Muskeln beruhigen und Menstruationskoliken vorbeugen kann.

Sellerie und Ingwer
Diese Gemüsesorten verringern Regelbeschwerden. Außerdem entspannt Sellerie die Muskeln und wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Ingwer dämpft Schmerzen und sorgt obendrein für ein klares Hautbild während der „Tage“.

Kürbiskerne und Mandeln
Kürbiskerne enthalten Mangan, welches den Schmerz im Körper reduziert. Mandeln besitzen einen hohen Anteil an Magnesium, das den Serotoninhaushalt im Gehirn steuert. Somit helfen Mandeln gegen schlechte Laune. Gleichzeitig werden mit dem Verzehr Krämpfe verringert.

Wasser
Starke Schmerzen und Krämpfe werden meist mit Wassereinlagerungen in Verbindung gebracht. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, gerade während der Periode, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wenn der Körper nicht ausreichend Flüssigkeit erhält, sammelt er dies im Körper an, um das Defizit auszugleichen.

Joghurt
Durch die aktiven Bakterienkulturen im Joghurt wird die Verdauung angeregt. Joghurt enthält zwar viel Calcium und kann dadurch Schmerzen lindern, allerdings beinhalten Milchprodukte auch Arachidonsäure. Diese ungesättigte Fettsäurefördert im Körper die Herstellung von Prostaglandin, welches für die Krämpfe verantwortlich ist. Daher ist es sinnvoller auf natürliche Calciumquellen wie Wirsing oder Lachs zurückzugreifen.

Lebensmittel und Stoffe, die vermieden werden sollten

Zucker
Raffinierter Zucker erhöht oder blockiert den Blutzuckerspiegel. Außerdem übersäuert und entmineralisiert er den Organismus. Darum sollten zu viel Zucker und zuckerhaltige Getränke vermieden werden.

Koffein
Koffein und koffeinhaltige Produkte entziehen dem Körper Flüssigkeit und verengen die Blutgefäße. So wird die Gebärmutter schlechter durchblutet, was wiederum zu Schmerzen und Krämpfen führt.

Rotes Fleisch
Rotes Fleisch besitzt einen hohen Anteil der Fettsäure Arachidonsäure, durch die sogenannte Entzündungsmediatoren gebildet werden. Außerdem regt die Fettsäure die Produktion von Prostaglandin an. Darum sollte rotes Fleisch nur alle zwei Wochen mit Gemüse und Salat verzehrt werden.

Nützliche Mineralstoffe und Vitamine

Es ist nicht nur wichtig, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren, sondern den Körper auch ausreichend mit Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.

B-Vitamine
Insbesondere die B-Vitamine B1, B3 und B6 sind bei der Eindämmung von Regelschmerzen von Bedeutung:

Vitamin E
Vitamin E soll ebenso den Periodenschmerz lindern, wenn es über einen längeren Zeitraum (mindestens vier Monate) eingenommen wird. Im Allgemeinen besitzt natürliches Vitamin E eine größere Wirkung als das künstlich hergestellte Vitamin E. Hier empfiehlt sich die Gabe besonders in der zweiten Zyklushälfte. Die Tagesdosis beträgt 400 I.E..

Eisen
Eisen ist besonders für Frauen wichtig, deren Monatsblutungen sehr stark ausgeprägt sind. Bei den Betroffenen herrscht meist ein Mangel an Eisen. Daher sollten verstärkt Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Eisen (Rosinen, dunkelgrünes Blattgemüse, mageres Fleisch, Muscheln, Leber) verzehrt werden. Dadurch kann das verlorene Eisen ersetzt werden.

Magnesium
Magnesium trägt zur Muskelentspannung bei, wodurch Krämpfen in der Gebärmutter entgegengewirkt wird. Zudem reduziert Magnesium den Schmerzmittelbedarf, da es die Bildung von Prostaglandin hemmt. In der zweiten Zyklushälfte hilft die Kombination aus Magnesium und Vitamin B6. Die Tageshöchstdosis liegt bei 450 bis 600mg.

Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren regulieren unterschiedliche Hormonsysteme und wirken sich positiv auf die Synthese von Prostaglandin aus. Außerdem werden Menstruationskrämpfe gemildert und Begleitsymptome reduziert. Besonders viele Omega-3-Fettsäuren enthalten Fischöl, Nüsse und Leinsamen.

Um den Beschwerden entgegenzuwirken, sollten Omega-3-Fettsäuren in einer täglichen Dosis von 2g EPA, DHA (aus Fischöl) über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten eingenommen werden. Zudem können Omega-3-Fettsäuren gut mit 5 bis 10µg Vitamin B12 kombiniert werden.

Gamma-Linolensäure (GLS)
Gamma-Linolensäure (GLS) ist eine Omega-6-Fettsäure, die Menstruationskrämpfe sowie deren Begleiterscheinungen mildern kann. Außerdem fördert es die Bildung von entzündungs- und krampfhemmendem Prostaglandin E1. In Form von Nachtkerzenöl (EPO) wird eine tägliche Tagesdosis von zwei bis drei Gramm empfohlen.

Regelschmerzen behandeln

Um Menstruationsbeschwerden zu behandeln, ist eine sichere Diagnose notwendig. Ein ausführliches Gespräch und verschiedene gynäkologische Untersuchungen geben dabei Aufschluss. Ziel der Untersuchung ist es, organische und andere Erkrankungen auszuschließen.

Bei starken Schmerzen und Veränderungen zum Arzt

Wenn Regelbeschwerden den Alltag beeinträchtigen oder sehr stark sind, sollte die Ursache unbedingt von einem Gynäkologen abgeklärt werden. Denn nicht immer sind starke Schmerzen während der Periode harmlos. Mitunter könnte sich eine gefährliche Erkrankung wie die Endometriose dahinter stecken. Auch Veränderungen in Bezug auf Stärke und Dauer der Schmerzen oder Blutungsstörungen machen einen Artbesuch notwendig.

 Behandlung mit Medikamenten

Es gibt unterschiedliche Therapieansätze, um Menstruationsbeschwerden zu behandeln. Dabei beschränkt sich die Behandlung bei der primären Dysmenorrhö auf die Linderung der Beschwerden. Hier kommen verschiedene Medikamente mit folgenden Wirkstoffen zum Einsatz:

Schmerzmittel mit Paracetamol

Schmerzmittel mit Ibuprofen

Schmerzmittel mit Naproxen

hormonelle Verhütungsmittel

Nicht nur die Antibabypille und der Vaginalring, sondern auch Pflaster, Hormonimplantat oder Spritze greifen in das Hormonsystem ein. Sie regulieren die Geschlechtshormone im Körper. Dadurch kommt es zur regelmäßigen Blutung, die oftmals keine Beschwerden hervorrufen. Vor allem Kontrazeptiva, die das Hormon Chlormadinonacetat (CMA) enthalten, sind besonders gut, da sie die Prostaglandinbildung verhindern.

Krampflösende Mittel mit Scopolaminbutylbromid

Vor der Einnahme von Medikamenten mit oben genannten Wirkstoffen ist es bezüglich der Dosierung und Dauer wichtig, die Packungsbeilage zu lesen, den Apotheker zu fragen oder den Rat des behandelnden Arztes einzuholen.

 Natürliche Behandlung mit Hausmitteln

Beschwerden, die kurz vor oder während der Periode auftreten, können frühzeitig mit folgenden Maßnahmen gelindert werden:

Wärme zur Entkrampfung

Wärme wirkt entkrampfend und ist daher Mittel der ersten Wahl bei Periode bedingten Schmerzen. Egal, ob Wärmekissen, Wärmflasche oder Kirschkernkissen - einfach auf den unteren Rücken oder den Bauch legen und dann ab aufs Sofa. Durch das Liegen entspannt sich die verkrampfte Muskulatur. Ein Saunagang oder ein warmes Vollbad fördern die Durchblutung und lindern somit ebenfalls akute Schmerzen.

Akupressur

Mitunter lassen sich krampfartige Verspannungen mit Akupressur lösen. Dazu wird die Stelle täglich fünf Minuten massiert, die sich eine Handbreite unterhalb des Knies befindet.

Körper und Geist entspannen

Wer unter Menstruationsbeschwerden leidet, sollte Stress vermeiden und zwischendurch entspannen. Außerdem ist es sinnvoll, bequeme Kleidung zu tragen (nicht zu eng). Mit einem Spaziergang an der frischen Luft oder einfachen Yogaübungen bringen Sie Körper und Geist wieder in Einklang. Zudem kann autogenes Training helfen.

Leichte Massagen mit ätherischen Ölen

Für sanfte Massagen eignen sich ätherische Öle wie Fenchel, Wacholder, Kamille oder Majoran. Dazu werden einfach einige Tropfen mit einem neutralen Massageöl gemischt und um den Bauchnabel herum - ohne Druck und im Uhrzeigersinn - massiert. Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn der Unterleib zweimal täglich für wenige Minuten massiert wird. Massagen lösen Verspannungen und entspannen den Bauch.

Geschlechtsverkehr

Selbstbefriedigung und Geschlechtsverkehr sind gut gegen Menstruationsbeschwerden. Einerseits werden dadurch Endorphine freigesetzt, die schmerzlindernd wirken und zum anderen werden die Muskeln durch die Muskelkontraktion im Unterleib gelockert.

  Pflanzliche Hilfe mit Tee

Neben oben genannten Hausmitteln helfen auch Pflanzentees aus Kräutern wie Johanniskraut, Kamillenblüten, Gänsefingerkraut, Frauenmantel, Mönchspfeffer, Melisse, Traubensilberkerze und Schafgarbe. All diese Kräuter entspannen die Muskulatur in der Gebärmutter, lindern Schmerzen während der Periode und regulieren den Zyklus.

Tipps zum Vorbeugen

Regelschmerzen lassen sich nicht zuverlässig vorbeugen. Jedoch helfen einige Maßnahmen, um die Schmerzen zu lindern oder gar nicht erst aufkommen zu lassen:

Ausreichend Bewegung

Regelmäßige sportliche Aktivitäten, auch während der Menstruation, lindern nicht nur Schmerzen, sondern wirken auch vorbeugend. Sport regt die Durchblutung des Beckens an und wirkt somit krampflösend. Besonders geeignet sind dabei sanfte Ausdauersportarten wie Radfahren und Walken. Aber auch gezielte Gymnastikübungen und Yoga sind hilfreich.

Schlaf

Damit sich Körper und Seele gleichermaßen entspannen können, ist es wichtig ausreichend zu schlafen. So sind Betroffene während der Periode weniger gereizt und können mit Stresssituationen besser umgehen.

Salz vermeiden

Salz verstärkt Wassereinlagerungen im Körper. Daher sollte der Salzkonsum während der Periode gering gehalten werden. Sinnvoller ist es, die Speisen mit Gewürzen und Kräutern zu verfeinern.

Richtige Ernährung

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung steigert das Wohlbefinden. Dementsprechend sollte der Speiseplan bei Menstruationsbeschwerden ausfallen. Viel frisches Obst und Gemüse, wenig tierisches Fett und mindestens zweimal in der Woche Fisch. Mediziner raten zu einer ballaststoffreichen Kost mit viel Kalzium und Magnesium. Mit eisenhaltigen Lebensmitteln lässt sich der Eisenverlust bei starken Blutungen entgegenwirken.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Im Gegensatz zu den normalen Regelschmerzen, setzen PMS-Symptome bereits zwei Wochen bis einige Tage vor der Regelblutung auf.

PMS bedeutet häufig hoher Leidensdruck
In vielen Fällen verschlimmern sie sich und verschwinden am ersten oder zweiten Tag der Menstruation wieder. Etwa 75 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter sind von prämenstruellen Beschwerden betroffen. Davon leiden ungefähr 25 Prozent am PMS. Einige betroffene Frauen sind durch PMS-Beschwerden erheblich in ihrer Lebensqualitäteingeschränkt. Entsprechend hoch ist der Leidensdruck.

Störung im hormonellen Gleichgewicht als möglicher Auslöser
Eine zentrale Rolle beim PMS scheint das hormonelle Ungleichgewicht zu spielen. Die zeigt sich häufig durch einen erhöhten Östrogen- und einem erniedrigten Progesteronblutspiegel, was nicht nur Auswirkungen auf den Flüssigkeitshaushalt, sondern auch auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel im Körper hat. Die Folge sind Brustspannen und Ödeme.

Unterschiedliche PMS-Typen

Anhand der zahlreichen Symptome, lassen sich verschiedene Typen unterscheiden und einteilen:

Typ A - Die Ängstliche

TYP C - Die Heißhungrige

Typ D - Die Empfindsame

Typ H - Die Aufgeschwemmte

Typ P - Die Schmerzgeplagte

Kernsymptome beim PMS

Die Symptome bei PMS können vielfältiger nicht sein. Dabei sind sie bei jeder Frau unterschiedlich ausgeprägt und können auch von Zyklus zu Zyklus variieren. Symptome bei PMS lassen sich in körperliche und psychische Beschwerden einteilen. Bei vielen Frauen sind Symptome beider Art mehr oder weniger ausgeprägt. Einige Frauen berichten nur von psychischen oder körperlichen Beschwerden.

Körperliche Anzeichen

Seelische Anzeichen

Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)

Eine besonders schwere Form des prämenstruellen Syndroms wird als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) oder prämenstruelle Dysphorie (PMD) bezeichhnet. Während einige Frauen nur unter ein oder zwei Symptomen leiden, berichten die Betroffenen bei PMDS über zahlreiche Beschwerden, die sie plagen.

Für rund 6 Prozent der Frauen stellt dies eine extrem große Belastung dar, die sich auch auf den gesamten Tagesablauf, den Beruf und das Familienleben auswirkt.

Nährstoffempfehlungen beim PMS

Beim PMS spielen die Mikronährstoffe Magnesium und Vitamin B6 eine wesentliche Rolle. Besonders in Kombination scheinen sie eine zuverlässige Wirkung zu haben. Dazu werden über mindestens drei Monatszyklen täglich 300 bis 600mg Magnesium und 50 bis 100mg Vitamin B6 eingenommen.

Weiterhin sind folgende Nährstoffe empfehlenswert:

Vitamin B6

Vitamin E

Multivitaminpräparat

Magnesium

Gamma-Linolensäure

L-Tryptophan

Prämenstruelles Syndrom behandeln

Die Behandlung vom prämenstruellen Syndrom richtet sich in erster Linie nach dem Beschwerdebild. In der Schulmedizin gibt es wie oben beschrieben eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten wie herkömmliche Schmerzmittel und entkrampfende Arzneimittel. Mitunter hilft in schweren Fällen auch eine Hormonbehandlung, um den Hormonhaushalt in Balance zu halten. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Gynäkologen beraten.

GnRH-Analoga
Einige Ärzte verschreiben bei extremen PMS-Beschwerden GnRH-Analoga. Dieser Hormonkomplex kann das Wachstum der Eizellen und die Eireifung beeinträchtigen. Da GnRH-Analoga in den Hormonhaushalt eingreifen, können sie einen Hormonmangel auslösen. Außerdem ist es möglich, dass Beschwerden wie in den Wechseljahren auftreten.

Schmerzmittel
Gegen Rücken- und Kopfschmerzen sowie Unterleibsbeschwerden kommen häufig verschiedene Schmerzmittel zum Einsatz. Diese Arzneimittel enthalten verschiedene Wirkstoffe wie Ibuprofen, Naproxen, Acetylsalicylsäure oder Paracetamol.

Kognitive Verhaltenstherapie
Einige Frauen, die unter starken psychischen Problemen leiden, entscheiden sich für eine kognitive Verhaltenstherapie. Dieses psychotherapeutische Verfahren wird häufig bei Angststörungen oder zur Bewältigung von Schmerzen und Depressionen eingesetzt. Das Ziel besteht darin, aktuelle Verhaltensweisen und Denkmuster, die nicht hilfreich sind, zu erkennen und in der Folge zu verändern.

Pflanzliche Heilmittel gegen PMS

Kräutertees und natürliche Arzneimittel bewirken eine Linderung der PMS-Symptome. In der richtigen Zusammenstellung können Kräutertees bei depressiven Verstimmungen helfen, Krämpfe lösen und zur Entspannung beitragen.

Tee gegen Stimmungsschwankungen
Für einen Tee, der ausgleichend und entspannend bei Stimmungsschwankungen wirkt, sind folgende Zutaten erforderlich:

20g Johanniskraut, 20g Salbei, 15g Pfefferminze, 10g Lavendel, 10g Melisse sowie 20g Mönchspfefferfrüchte.

Tee gegen Krämpfe

Eine krampflösende Teemischung enthält folgende Kräuter:

Frauenmanteltee - altbewährtes Heilmittel aus der Volksmedizin
Frauenmantel (Alchemilla) ist ein natürlicher Helfer bei PMS-Beschwerden. Obwohl diese Pflanze keine hormonartigen Stoffe enthält, kann sie den Hormonhaushalt bei Frauen ausgleichen.

Bei akuten Beschwerden wird die krampflösende Wirkung von Frauenmanteltee geschätzt. Es ist aber empfehlenswert, diesen Tee mehrere Wochen lang prophylaktisch zu trinken. 

Weitere natürliche Heilmittel
Salbei wirkt anregend und stimmungsaufhellend. Melisse und Lavendel fördern die Ausgeglichenheit. Ein ausgezeichnetes pflanzliches Heilmittel bei PMS-Beschwerden sind Mönchspfefferfrüchte, die natürliches Progesteron enthalten. Daher können sie eine Balance des Hormonhaushalts erreichen.

Falls Frauen unter Wassereinlagerungen leiden, ist Brennnessel-Tee hilfreich. Für die Zubereitung sind ein Teelöffel Brennnesselblätter für eine Tasse erforderlich, die mit kochendem Wasser übergossen werden. 

Aromatherapie
Bei PMS-Beschwerden gelten ätherische Öle als effizientes Mittel, um einen Zustand der Entspannung zu erreichen. Falls Frauen unter Angststörungen leiden, sind Gardenien- und Jasminöl hilfreich. Um von der Wirkung der Öle zu profitieren, kann eine Duftlampe verwendet werden.

Außerdem besteht die Option, die ätherischen Öle auf ein Taschentuch zu träufeln und zu inhalieren. Zusätzlich kann Aromatherapie als Einschlafhilfe dienen. Die ätherischen Öle werden über den Geruchssinn aufgenommen und wirken direkt auf das olfaktorische Zentrum im Gehirn.

Ein bewährtes Rezept zur Entspannung beinhaltet folgende Öle: 10 Tropfen Lavendelöl, 10 Tropfen Jasminöl und 10 Tropfen Gardenienöl.

Kochrezepte gegen PMS-Beschwerden

Die richtige Ernährung kann wesentlich dazu beitragen, einige Symptome von PMS abzuwehren. Der Speiseplan sollte viele Vollkornprodukte, frisches Obst, Gemüse sowie langkettige Kohlehydrate enthalten. Einige Kochrezepte haben sich bei PMS-Beschwerden bewährt. 

Broccoli-Risotto mit Wildlachs
Vollkornreis und Broccoli liefern langkettige Kohlehydrate und können dazu beitragen, Heißhunger entgegenzuwirken. Wildlachs beinhaltet natürliche Omega-3-Fettsäuren, die eine stimmungsaufhellende Wirkung besitzen. Außerdem enthält er das Spurenelement Zink, das Nerven und Immunsystem stärkt.

Tagliatelle oglio e aglio
Die einfache Tagliatelle olio et aglio liefert verschiedene Nährstoffe, die der Körper bei PMS-Beschwerden besonders braucht. Die langkettigen Kohlehydrate der Vollkornpasta sättigen lange und verhindern Heißhungerattacken. In hochwertigem Sonnenblumenöl sind Vitamin E und essentielle Fettsäuren enthalten. Als fettarmer Hartkäse liefert Parmesan Kalzium.

Pasta Frutti di Mare
Eine Vollkornpasta mit Meeresfrüchten kann dabei helfen, einige PMS-Beschwerden zu lindern. Meeresfrüchte beinhalten das Spurenelement Zink, das bei depressiven Verstimmungen und Stimmungsschwankungen hilfreich ist. Petersilie bietet Vitamin C und Knoblauch fördert die Durchblutung. Tomaten enthalten Magnesium und Kalium, die auch gegen depressive Schübe wirken können.

Wellness-Behandlungen bei PMS

Verschiedene Wellness-Behandlungen wie Saunagänge, Massagen und Wärmebehandlungen können bei PMS-Beschwerden wohltuend sein. Vor allem im unteren Rückenbereich sind bei vielen Frauen mit PMS die Bänder gereizt und angeschwollen. Gezielte Massagebehandlungen können eine Linderung der Rückenschmerzen erreichen. Verschiedene Massageöle wie beispielsweise japanisches Minzöl besitzen eine entspannende Wirkung und sind eine ausgezeichnete Wahl bei akuten Rückenschmerzen. Sie regen die Durchblutung an und lindern die Beschwerden.

Hot Stone Massage
Eine bewährte Massageform bei PMS-Beschwerden stellt die Hot Stone Massage dar. In einem Wasserbad werden rund geschliffene Basaltsteine aufgeheizt und anschließend auf schmerzende Stellen im Rückenbereich gelegt. Die gleichmäßig verteile Wärme ist bei Muskelverspannungen hilfreich. Oftmals benutzt der Masseur die Steine in Kombination mit ätherischen Ölen.

Ayurvedische Ölmassage
Eine ayurvedische Ölmassage kann ebenfalls bei Beschwerden des prämenstruellen Syndroms helfen. Zuerst träufelt der Masseur ein warmes Öl auf den Kopfbereich. So wird der Körper in ganzheitlicher Weise entspannt. Außerdem kann diese Methode bei Migräne und Kopfschmerzen helfen. Anschließend folgt eine Ölmassage für den gesamten Körper, um Verspannungen abzubauen und zusätzlich Giftstoffe auszuleiten.

Wärmebehandlungen
Mit Wärme können Frauen PMS-Beschwerden auf einfache Weise lindern. Für Schmerzen im unteren Rückenbereich und bei Unterleibskrämpfen sind Wärmebehandlungen ideal. Oftmals ist eine Wärmeflasche ausreichend, um diese PMS-Symptome zu reduzieren. Auch Saunagänge können ein wirksames Mittel gegen Rücken- und Unterleibsschmerzen darstellen.

Entspannungsbäder
Warme Entspannungsbäder mit verschiedenen ätherischen Ölen sind bei diversen PMS-Beschwerden hilfreich. Die gleichmäßige Wärme entlastet und entspannt die Wirbelsäule. Eine entspannende Wirkung zeigen Lavendel- und Rosenöl. Gegen Kopfschmerzen hilft Rosmarinöl. Ätherische Öle wie Orangenblütenöl und Zitrusdüfte sind die richtige Wahl bei Müdigkeit.

Entspannende Momente gönnen
Frauen, die unter Regelschmerzen oder den Beschwerden von PMS leiden, sollten sich im Alltagsstress zwischendurch entspannende Momente gönnen. Hier hilft schon ein warmes Vollbad, ein ruhiger Abend auf dem Sofa mit einem guten Buch oder ein ausgiebiger Spaziergang. Sie müssen sich nicht allein mit den Schmerzen abfinden. Manchen Frauen hilft es, mit dem Partner oder der Partnerin über die Beschwerden zu reden, um Unterstützung und Rücksicht zu erhalten. Durch eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung, Verzicht auf Genussgifte sowie einer positiven Einstellung zum eigenen Körper können Sie Menstruationsbeschwerden positiv beeinflussen.


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