
Manganmangel behandeln und vorbeugen
Aktualisiert am 04.04.21
Mangan ist als Spurenelement für den menschlichen Körper unerlässlich und an unzähligen Funktionen im Körper beteiligt. Ein Manganmangel ist beim Menschen nahezu ausgeschlossen. Lediglich ist ein etwas erhöhter Bedarf bei Personen zu beobachten, die viel Alkohol konsumieren, sich vorrangig zuckerhaltig ernähren und Menschen, die oxidativem Stress ausgesetzt sind. Der tägliche Bedarf lässt sich einfach decken, wenn der Speiseplan abwechslungsreich sowie mit viel Obst und Gemüse gestaltet wird.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Funktionen im Körper
- Ursachen für Manganmangel
- Symptome
- Täglicher Mangan-Bedarf
- Besondere Risikogruppen
- Ernährung bei Manganmangel
- Mögliche Folgeerkrankungen
- Manganmangel behandeln
Funktionen im Körper
Das essenzielle Spurenelement Mangan aktiviert unzählige Enzyme im Körper und wird für den gesunden Aufbau von Knochen, Binde- und Knorpelgewebe benötigt. Im menschlichen Körper befinden sich ungefähr 15 bis 20 Milligramm Mangan, wobei ein Viertel in den Knochen eingelagert ist. Aber auch Leber, Nieren, Muskeln und Haarpigmente dienen als Manganspeicher.
Der Körper benötigt zwar nur kleinste Mengen des Spurenelements, dennoch ist Wirkung von Mangan im Körper enorm. Als Bestandteil von Enzymen wirkt Mangan an unzähligen Prozessen im Körper mit:
- beteiligt am Aufbau von Bindegewebe
- hat Einfluss auf die Bildung von Sexual- und Schilddrüsenhormonen
- verarbeitet Cholesterin
- speichert Glukose in der Leber
- ist beteiligt an der Produktion von Insulin
- trägt zum Abbau von Fetten und Aminosäuren bei
- wird benötigt, um Harnstoff zu bilden
- wirkt bei der Herstellung von Dopamin (Neurotransmitter) und Melanin (Hautpigmente) mit
- hält das Gleichgewicht zwischen Insulin und Glukose
- unterstützt Muskelreflexe
Ursachen für Manganmangel
Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung kommt ein Manganmangel nicht vor. Es sei denn, die Nahrung ist ungesund und besteht überwiegend aus Zucker und Weißmehl, ist arm an Ballaststoffen und weiteren Nährstoffen. Werden weiterhin vorwiegend manganarme, tierische Lebensmittel konsumiert, kann der empfohlene Tagesbedarf nicht gedeckt werden. Zudem können folgende Faktoren einen Manganmangel begünstigen:
- dauerhafte Belastung mit Schwermetallen
- einseitige Einnahme hochdosierter Calciumpräparate
- regelmäßiger Konsum von Alkohol
- Einnahme von Psychopharmaka
- angeborener Enzymdefekt
Symptome
In Industrieländern tritt ein Manganmangel selten auf, kann aber zu folgenden Symptomen führen:
- verminderte Fruchtbarkeit
- Blutgerinnungsstörungen
- Immunschwäche und Infektanfälligkeit
- Störungen des Zentralnervensystems
Täglicher Mangan-Bedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Mangan folgenden täglichen Bedarf:
Säuglinge
- 0 bis unter 4 Monate: keine Angaben
- 4 bis unter 12 Monate: 0,6 bis 1,0mg
Kinder
- 1 bis unter 4 Jahre: 1,0 bis 1,5mg
- 4 bis unter 7 Jahre: 1,5 bis 2,0mg
- 7 bis unter 10 Jahre: 2,0 bis 3,0mg
- 10 bis unter 15 Jahre: 2,0 bis 5,0mg
Jugendliche/Erwachsene
- 2,0 bis 5,0mg
Besondere Risikogruppen
Abhängig von den persönlichen Lebensumständen kann es bei bestimmten Risikogruppen zu einem leicht erhöhten Bedarf an Mangan kommen. Möglicherweise gehören Folgende dazu:
- Personen, die sich überwiegend kohlenhydrathaltig ernähren und hauptsächlich Fertiggerichte sowie Fast Food verzehren
- bei starkem Alkoholkonsum
- bei oxidativem Stress
Ernährung bei Manganmangel
Folgende Lebensmittel können dabei helfen, den täglichen Bedarf des Spurenelements zu decken, da sie besonders manganhaltig sind:
Manganreiche Lebensmittel pflanzlicher Herkunft
Verschiedene Obst- und Gemüsesorten, aber auch einige Nüsse enthalten viel Mangan (Angaben jeweils für 100g Lebensmittel):
Obst/Gemüse
- Heidelbeeren: 4,80mg
- Kokosnuss: 1,13mg
- Bananen: 0,29mg
- Preiselbeere: 0,26mg
- Rote Johannesbeere: 0,24mg
- Petersilie: 3,00mg
- Sojabohnen: 3,00mg
- Erbsen: 2,00mg
- Weiße Bohnen: 2,00mg
- Linsen: 1,49mg
- Spinat: 0,64mg
- Grünkohl: 0,55mg
- Brokkoli: 0,45mg
- Mais: 0,42mg
- Schwarzwurzel: 0,41mg
- Rosenkohl: 0,30 mg
Nüsse
- Haselnüsse: 5,70mg
- Walnüsse: 1,97mg
- Mandeln: 1,90mg
- Erdnüsse: 1,60mg
- Cashewnüsse: 0,84mg
- Paranüsse: 0,60mg
Getreideprodukte
- Weizenkeime: 16,00mg
- Weizenkleie: 13,00mg
- Haferflocken: 5,00mg
- Naturreis: 2,10mg
- Roggenvollkornbrot: 1,50mg
Tierische manganreiche Lebensmittel
Nachfolgende Fleischsorten (Innereien) können den täglichen Bedarf an Mangan decken (Angaben jeweils in 100g Lebensmittel):
- Rinderleber: 0,33mg
- Schweineleber: 0,31mg
- Hühnerleber: 0,29mg
Täglicher Mangan-Bedarf über die Ernährung
Die tägliche ausreichende Versorgung mit Mangan ist nicht schwer, wenn regelmäßig Vollkornbrot, Reis, Gemüse und Nüsse auf dem Speiseplan vertreten sind. So lässt sich der Tagesbedarf bereits zum Frühstück mit einer Portion Haferflocken und einigen Mandeln, Nüssen sowie Heidelbeeren decken.
Hinweis: Bei der Zubereitung der Speisen sinkt der Mangangehalt durch Garen und langes Kochen etwa um ein Viertel.
Manganaufnahme hemmende Stoffe
Einige Substanzen erschweren die Aufnahme von Mangan im Dünndarm. Dazu zählen:
- Calcium aus hoch dosierten Calciumpräparaten, Eisen und Magnesium.
- Bestimmte Medikamente wie Antibiotika und Abführmittel schränken ebenso die Manganaufnahme ein.
- Daneben vermindern Phytate, Oxalate und Tannine die Bioverfügbarkeit von Mangan.
Manganaufnahme fördernde Stoffe
Milch, Citrat und Histidin steigern die Bioverfügbarkeit von Mangan und fördern somit dessen Aufnahme.
Folgeerkrankungen durch Manganmangel
Ein Manganmangel kann folgende Beschwerden hervorrufen:
- Pigmentverlust
- Wachstumsstörungen
- Infektanfälligkeit, Immunschwäche
- Deformation der Knochen und Knorpel
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Störungen der Haut- und Blutgerinnung
Manganmangel behandeln und vorbeugen
Ob der Bedarf an Mangan erhöht ist oder ob ein Manganmangel besteht, sollte in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Das in Nahrungsergänzungsmitteln enthaltene Mangan ist meist nur gering dosiert. Hier finden Sie einige Nahrungsergänzungen, die Mangan enthalten:


Alle Nahrungsergänzungen mit Mangan anzeigen
Wie bereits beschrieben, treten Mangelerscheinungen so gut wie nie auf. Daher ist es auch nicht notwendig, einem Manganmangel vorzubeugen. Vielmehr sollten Sie auf eine vollwertige Ernährung mit manganreichen Lebensmitteln achten.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.