
Kaliummangel behandeln und vorbeugen
Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, den wir über unsere Nahrung aufnehmen müssen. Kalium spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Zellwachstums, beim Blutdruck, bei der Interaktion von Nerven und Muskeln und anderen körperlichen Abläufen. Besonders auf ihren Kalium-Haushalt achten sollten Menschen mit Darmerkrankungen, die mit chronischen Entzündungen einhergehen sowie Schwangere und Stillende, aber auch Senioren und Sportler. Für gewöhnlich lässt sich der tägliche Kaliumbedarf gut über die Ernährung decken.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu den folgenden Themen:
- Vorkommen & Funktion
- Ursachen
- Symptome
- Täglicher Kalium-Bedarf
- Risikogruppen
- Ernährung bei Kaliummangel
- Kaliummangel behandeln
- Folgen bei Nichtbehandlung
Vorkommen & Funktion
Kalium ist ein positiv geladenes Ion, das als Elektrolyt wirkt. Es kommt in den Zellen, Nerven und Muskeln des menschlichen Organismus vor. Es wird mit der täglichen Nahrung aufgenommen und ist in Vollkornbrot, Obst, Gemüse, Fleisch und Nüssen enthalten. Der Kaliumspiegel im Blut wird geregelt, indem die benötigte Kaliummenge aus der Nahrung gezogen wird. Ein zu niedriger Kaliumspiegel kann lebensbedrohlich sein. Ein Zuviel an Kalium wird über den Urin ausgeschieden.
Kalium ist für folgende Funktionen im Körper verantwortlich:
Ursache für akuten Kaliummangel
Wenn durch starken Flüssigkeitsverlust des Körpers zu viel Kalium ausgeschwemmt wird und gleichzeitig nicht ausreichend Neues aufgenommen wird, kann es zu einem gefährlichen Mangel kommen. Folgende Ursachen können einen Kaliummangel hervorrufen:
- vermehrt auftretendes Erbrechen
- länger andauernder Durchfall
- vermehrte Ausscheidung über die Nieren, zum Beispiel durch die Einnahme entwässernder Präparate
- starkes Schwitzen und damit verbunden erhöhte Ausscheidung des Minerals
- verringerte Kalium-Zufuhr durch mögliche Einschränkungen in der Ernährung (z.B. Essstörungen)
Symptome von akutem Kaliummangel
Von Kaliummangel oder Hypokaliämie spricht man, wenn die Konzentration dieses Minerals im Blut unter einen Wert von 3,5 mmol pro Liter sinkt.
Typische Beschwerden bei einer zu geringen Kalium-Konzentration im Körper sind:
- allgemeine Erschöpfung und Antriebslosigkeit
- verlangsamte Nerven- und Muskeltätigkeit
- Lähmungserscheinungen (Paresen) der Muskulatur
- Schwächung oder Ausbleiben von Reflexen
- schwache Verdauung, Verstopfung(Obstipation)
- Magendruck, Völle-Gefühl, Blähbauch und schmerzhafter Stuhlgang
- Paralytischer Ileus (lebensbedrohlicher Darmverschluss)
- Herzrhythmusstörungen, Herzstolpern, Vorhofflimmern und Kammerflimmern
- Bluthochdruck
- Übersäuerung des Körpers (Säure-Basen-Ungleichgewicht)
Bei akutem Kaliummangel kann es im schlimmsten Falle zu einer tödlich verlaufenden Beeinträchtigung der Herzfunktion kommen.
Täglicher Kalium-Bedarf
Gesunde Erwachsene benötigen täglich 2000mg Kalium, das über die Nahrung aufgenommen werden muss. Zudem empfiehlt die DGE folgende tägliche Zufuhr an Kalium:
- Säuglinge 0 bis unter 4 Monate: 400mg
- Säuglinge 4 bis unter 12 Monate: 650mg
- Kinder 1 bis unter 4 Jahre: 1000mg
- Kinder 4 bis unter 7 Jahre: 1400mg
- Kinder 7 bis unter 10 Jahre: 1600mg
- Kinder 10 bis unter 13 Jahre: 1700mg
- Kinder 13 bis unter 15 Jahre: 1900mg
- Jugendliche und Erwachsene: 2000mg
Mögliche Risikogruppen für einen Kaliummangel
Folgende Personengruppen sollten besonders auf ihren Kaliumhaushalt achten
Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Menschen mit Darmerkrankungen, die mit chronischen Entzündungen einhergehen, leiden besonders häufig unter Kaliummangel. Ihr Metabolismus ist weniger gut in der Lage, Kalium aus der Nahrung aufzunehmen. Immer wiederkehrende Durchfälle führen zudem zu einem höheren Kaliumverlust.
Schwangere und Stillende
Auch schwangere und stillende Frauen sollten auf eine ausreichende Kalium-Zufuhr über die Nahrung achten. Es besteht zwar kein erhöhter Kaliumbedarf, eine ausreichende Versorgung ist jedoch für die Entwicklung des Kindes sowie das Wohlergehen der Mutter wichtig. Daher sollte darauf geachtet werden, den täglichen Kaliumbedarf über die Ernährung zu decken.
Senioren
Bei Senioren verändert sich der Körperstoffwechsel durch die hormonelle Umstellung im Alter. Auch sie müssen verstärkt auf die Aufnahme von Mineralien durch Lebensmittel, oder bei akuter Mangelgefahr, durch Ersatzpräparate achtgeben. Letztere allerdings nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt
Sportler
Auch (Leistungs-)Sportler, die sehr viel Flüssigkeit durch das Schwitzen verlieren, scheiden hohe Mengen Kalium aus und sollten auf eine ausreichende Zufuhr dieses Elektrolyts achten.
Vorsicht bei Diabetes
Für Diabetiker ist ein gesunder Kalium-Haushalt besonders wichtig, denn ein Mangel dieses Elektrolyts führt zu einer gesteigerten Insulinresistenz. Die Insulin-Ersatztherapie kann aber auch eine der Ursachen für Kaliummangel sein. Ebenso kann ein erhöhter Blutzuckerwert zu einer verstärkten Ausschwemmung von Kalium führen. Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass Kalium für die körpereigene Produktion von Insulin äußerst bedeutend ist. Leider bewirkt ein Mangel dieses Minerals unter Umständen auch eine Erhöhung des Blutdrucks, was gerade für Diabetiker besonders gefährlich werden kann.
Erhöhter Kaliummangel bei Einnahme von Abführmitteln
Bei Personen, die aus medizinischen Gründen über einen längeren Zeitraum regelmäßig Diuretika (Wassertabletten) oder Abführ-Medikamente einnehmen müssen, kann es zu einem erhöhten Risiko von Kaliummangel kommen. Das Mineral wird über Körperflüssigkeiten ausgeschwemmt. Daher muss diese Risikogruppe auf eine ausreichende Zufuhr von Kalium zu achten. Bestenfalls wird das lebenswichtige Elektrolyt über kaliumreiche Lebensmittel aufgenommen. Bei Notwendigkeit kann auf Ersatz-Präparate zurückgegriffen werden.
Ernährung bei Kaliummangel
Diese Lebensmittel sind für die Vorbeugung eines Kaliummangels sehr zu empfehlen (alle Angaben je 100g Lebensmittel):
- Weiße Bohnen, getrocknet (1337mg)
- Tomatenmark (1160mg)
- Datteln (650mg)
- Spinat (554mg)
- Knäckebrot (463mg)
- Feldsalat (421mg)
- Kartoffeln (417mg)
- Bananen (367mg)
- Speisepilze (300 bis 400mg)
- Aprikosen (280mg)
- Tomaten (235mg)
Kaliumreiche Lebensmittel wirken harntreibend. Sollte das Kalium-Level im Körper durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr nicht reguliert werden können, empfiehlt sich die zusätzliche Einnahme von Kalium-Präparaten.
Ernährungsvorschläge zur Deckung des täglichen Kaliumbedarfs
Die folgende Grafik zeigt, wie Sie den täglichen Kalium-Normalbedarf eines gesunden Erwachsenen decken:
Kaliumhaltiges Mineralwasser zur Unterstützung
Ebenfalls zur Kaliumversorgung beitragen kann Mineralwasser, welches reich an Kalium ist. Der gesamte Tagesbedarf lässt sich über Wasser jedoch nicht decken. Kaliumhaltiges Mineralwasser enthält eine Mindestmenge von 25mg Kalium pro Liter.
Im folgenden Artikel finden Sie eine Übersicht verschiedener Mineralwasser mit ihrem entsprechenden Gehalt an Kalium: 100 Mineralwasser und deren Mineralstoffgehalt im Überblick
Kalium geht beim Kochen verloren
Hinweis: Wird kaliumhaltiges Gemüse länger gekocht oder bleibt im Kochwasser liegen, geht der Mineralstoff in die Flüssigkeit über. Wird die Flüssigkeit nicht weiter verwendet, geht auch das Kalium verloren. Daher der Tipp: Sanftes Dünsten ist eher zu empfehlen als langes Sieden.
Gut bei gesundheitlicher Vorbelastung: Kochen reduziert Kalium
Einige Menschen müssen aufgrund gesundheitlicher Vorbelastungen (zum Beispiel bei Nierenerkrankungen) besonders auf ihren Mineralstoffhaushalt achten. Der Umstand, dass Kalium beim Kochen in der Nahrung verloren geht, lässt sich vorteilhaft nutzen: Kaliumhaltige Nahrungsmittel werden extra länger gekocht oder gewässert, um den Speisen so den Mineralstoff zu entziehen.
Koffeinhaltige Getränke fördern die Kalium-Ausscheidung
Der regelmäßige Genuss von koffeinhaltigen Getränken wie Cola und Kaffee gilt als Kalium-Killer. Durch Koffein, Glukose und Fruktose wird die Kalium-Ausscheidung gefördert. Bei Tagesmengen von mehr als zwei Litern Cola kommt es relativ schnell zu Mangelerscheinungen.
Kaliummangel behandeln
Ein leichter Kaliummangel lässt sich über den Verzehr kaliumhaltiger Nahrungsmittel behandeln. Des Weiteren gibt es Kalium in Form von Nahrungsergänzungen. Als Selbstmedikation sind diese jedoch nicht zu empfehlen, da es hier schnell zu einem Überschuss an Kalium kommen kann. Kaliumhaltige Medikamente und Nahrungsergänzungen sollten aus diesem Grund nur nach Absprache mit einem Arzt angewendet werden.
Folgen bei Nichtbehandlung
Wird Kaliummangel nicht behandelt, ergeben sich zunächst einige störende, wenn auch nicht lebensbedrohende folgen. Symptome wie
- Müdigkeit
- Schwindel
- Kopfschmerzen
führen zu einer Belastung im Alltag.
Bleibt eine Behandlung des Mangels langfristig aus, kann es zu lebensgefährlichen Symptomen kommen. Da Kalium in enger Verbindung zur Funktionsweise der Muskeln steht, kann sich das Fehlen stark auf die Tätigkeit des Herzmuskels auswirken. Unter Umständen entwickeln sich auftretende Herz-Rhythmusstörungen zu einem schwerwiegenden Herzversagen.
Eine Untersuchung beim Arzt und daran anschließenden Maßnahmen sind daher bei einem Verdacht auf Kaliummangel unbedingt notwendig.
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