Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei Entzündungen der Haut

Aktualisiert am 14.11.23

Hautentzündungen können verschiedene Ursachen haben. Ebenso vielseitig wie die Ursachen sind auch die Symptome: Während sich diese manchmal nur als oberflächliche Pickel zeigen, können Entzündungen der Haut auch tiefer in den Hautschichten liegen und mit Schwellungen, Rötungen, Eiterherden oder Schmerzen einhergehen. Selbst vermeintlich harmlose Hautentzündungen sollten daher nicht ignoriert werden. Verschwindet die Entzündung nicht von selbst wieder, ist eine Behandlung durch einen Arzt notwendig, um die genaue Ursache zu finden und eine entsprechende Therapie einzuleiten.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was sind Entzündungen der Haut?
  2. Abgrenzungen zu anderen Hauterscheinungen
  3. Ursachen & Auslöser
  4. Arten & Formen
  5. Symptome & Erscheinungsbild
  6. Häufig betroffene Personengruppen
  7. Entzündungen der Haut behandeln
  8. Richtige Hautpflege & -reinigung
  9. Entzündungen der Haut vorbeugen
  10. Folgen bei Nichtbehandlung

Was sind Entzündungen der Haut?

Hautentzündungen sind die Antwort des Immunsystems auf eine Reizung durch äußere sowie innere Einflüsse. Oftmals sind Bakterien die Auslöser, die durch nicht ausreichend desinfizierte Wunden, kleinste Verletzungen an Finger- und Fußnägeln, eingewachsene Haare, eine übermäßige Talgproduktion oder einen aufgekratzten Insektenstich in die Haut eindringen und beispielsweise folgende Hautentzündungen hervorrufen können: 

Hautentzündungen können sich durch leichte Rötungen und kleine wunde Stellen äußern, ebenso aber zu großflächiger Eiterbildung führen. Je nachdem, welche Ursache zugrunde liegt. Auch diese Formen werden zu Hautentzündungen gezählt:

Abgrenzungen zu anderen Hauterscheinungen

Für den Laien lassen sich Hautentzündungen oft nur schwer von anderen Erkrankungen unterscheiden. Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte können ebenfalls mit weniger oder stärker ausgeprägten Hautentzündungen einhergehen, was die Unterscheidung weiter erschwert.

Daher lässt sich eine eindeutige Diagnose meist nur durch ärztliche Untersuchungen bzw. einen Facharzt (Hautarzt) stellen.

Ursachen und Auslöser

Eine Entzündung der Haut entsteht, wenn der Schutzmantel der Haut gestört oder die oberste Hautschicht verletzt ist und so Krankheitserreger eindringen können. Diese werden durch die körpereigene Abwehr bekämpft. Das Resultat ist eine Entzündung. Die möglichen Ursachen dafür, dass Keime eindringen und zu Hautentzündungen führen können, sind vielfältig. Einige Personen sind anfälliger als andere und Personen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes oder psychischen Krankheiten leiden häufig unter Hautentzündungen. Oftmals kommen auch mehrere Auslöser für entzündliche Hauterkrankungen in Frage und personenabhängige Komponenten wie Allergien, bestehende Hautkrankheiten oder die eigene Körperhygiene.

Typisch für Entzündungen der Haut sind die folgenden Ursachen:

Verletzungen

Durch Verletzungen – sei es bei der Rasur, durch Schnittwunden, wundgescheuerte Stellen oder ständiges Kratzen oder andere Gewebsschädigungen können Bakterien in die Haut eindringen und die Entstehung von Hautentzündungen begünstigen.  

Hautpflege

Während mangelnde Körperhygiene dazu führt, dass sich Krankheitserreger auf der Haut ausbreiten, ist auch übertriebene Hygiene nicht viel besser. Zu häufiges Waschen zerstört den natürlichen Schutz der Haut und macht sie anfälliger für Entzündungen.

Reizende Stoffe

Putz- und Desinfektionsmittel, Chemikalien sowie für die Haut zu aggressive Kosmetik- und Hautpflege oder bestimmte Allergene können die Haut reizen und schädigen. Hierdurch steigt wiederum das Risiko für eindringende Erreger und damit für Hautentzündungen.

Infektionen

Auch Infektionen mit verschiedenen Erregern kommen als Ursache in Frage. So nisten sich Parasiten (Flöhe, Milben und Läuse), teilweise in der oberen Hautschicht ein, sorgen für Juckreiz und übertragen Erreger. Auch Viren (z.B. bei Gürtelrose), , Bakterien (z.B. durch Haarbalgentzündungen, Abszesse oder Wundrose) und Pilze (Haut-, Haar- oder Schleimhautpilze) können Hautentzündungen hervorrufen.

Wetterwechsel und Temperaturumschwünge

Starke Wetterumschwünge und abrupte Temperaturwechsel haben starken Einfluss auf die Haut. Dabei kann starke Sonneneinstrahlung ebenso wie der ständige Wechsel von Kälte draußen in warme beheizte Innenräume Hautentzündungen begünstigen.

Geschwächtes Immunsystem

Entzündliche Erkrankungen des Darms, Infektionskrankheiten oder Diabetes mellitus - Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, schwächen auch den Hautschutz und das Risiko für Hautentzündungen steigt.

Stress

Stress, Depressionen und andere psychische Erkrankungen stehen in engem Zusammenhang mit der Haut. Bei Stress schüttet unser Körper Cortisol aus. Ist der Stress langanhaltend, kann ein Cortisolmangel entstehen. In der Folge wird das körpereigene Abwehrsystem geschwächt und die Entzündungsbereitschaft steigt.

Hautkrankheiten & Allergien

Bereits bestehende, chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Akne, Schuppenflechte oder Rosacea erhöhen die Entzündungsneigung der Haut. Ebenso können auch Allergien entzündliche Hautreaktionen hervorrufen.

Erbliche Veranlagung

Besteht eine familiäre Veranlagung zu Ekzemen, Krankheiten oder Entzündungen, treten diese auch trotz scheinbar fehlender äußerer Auslöser häufiger auf.

Ungesunde Lebensweise

Ein ungesunder Lebensstil mit Nikotin mit übermäßigem und häufigem Alkoholkonsum, wenig Bewegung, unausgewogener Ernährung, zu viel Stress, wenig Schlaf und fehlender Entspannung wirkt sich negativ sowohl auf die körperliche als auch seelische Gesundheit aus. Das Immunsystem wird somit doppelt geschwächt und Entzündungen können häufiger auftreten.

Arten & Formen von Hautentzündungen

Grundlegend wird bei Entzündungen der Haut zwischen akuten und chronischen sowie leichten und schweren Formen unterschieden.

Akute Formen treten plötzlich auf und heilen in der Regel mit der richtigen Behandlung schnell wieder ab. Chronische Entzündungen der Haut entwickeln sich hingegen über einen längeren Zeitraum, treten immer wieder mehr oder weniger stark auf. Die Behandlung ist meist schwieriger.

Bei leichten Hautentzündungen kann sich die Hautentzündung auf leichte Rötungen und ein Wundgefühl beschränken. Diese betreffen nur die obere Hautschicht. Schwere Verläufe können auch tieferliegende Hautschichten schädigen. Eiterbildung und Wundschorf sind typisch.

Bakterielle Hautentzündung

Eine bakterielle Hautentzündung entsteht, wenn Bakterien über kleine Hautverletzungen in die Haut eindringen. Bekannte Arten der bakteriellen Hautentzündung sind:

In jedem Fall sollte eine ärztliche Behandlung erfolgen.

Symptome und Erscheinungsbild 

Die möglichen Symptome können je nach Auslöser und Hautzustand unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig treten folgende Symptome auf:

RötungSchwellung der HautJuckreizschmerzBläschenbildung

Häufig betroffene Personengruppen

Bei folgenden Erkrankungen und Personengruppen liegen meist erhöhte Entzündungsneigungen der Haut vor:

Entzündungen der Haut behandeln

Entzündungen der Haut müssen behandelt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden und mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Arztbesuch bei Hautentzündungen ist ratsam bei:

Wenn sich Hautentzündungen nicht binnen 2 bis 3 Tagen bessern oder sogar verschlechtern, muss unbedingt ein (Haut)arzt aufgesucht werden.

Ärztliche Behandlung

Um die Ursache für Entzündungen der Haut auszumachen und den Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze zu identifizieren, können Abstriche und Blutuntersuchungen notwendig sein. Nicht immer ist eine Diagnose durch Sicht eindeutig. In der Regel kommen dann Antibiotika, fungizide oder antivirale Mittel zum Einsatz. Je nach Stärke der Hautentzündung kann die Anwendung innerlich oder äußerlich sowie in Kombination erfolgen.

Darreichungen bei leichten Hautentzündungen

Handelt es sich um leichte Entzündungen der Haut, reicht in der Regel eine äußere Behandlung aus. Hierfür eigenen sich Cremes und Salben aber, je nachdem, an welcher Stelle die Entzündung auftritt auch Gele, Puder, Badezusätze oder Lösungen zum Auftragen.

Geeignete Wirkstoffe bei entzündeter Haut

Folgende Wirkstoffe kommen häufig bei Entzündungen der Haut zum Einsatz. Welcher Wirkstoff angewendet wird, sollte vom behandelnden Arzt bestimmt werden.

Zinkoxid zur Förderung der Wundheilung

Zink wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Es trocknet die Haut aus und entzieht ihr Feuchtigkeit.

Kombination aus Zink & Nystatin

Während der Wirkstoff Nystatin zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen der Haut mit Hefepilzen (z. B. Candida albicans) angewendet wird, eignet sich Zinkoxid zur Behandlung entzündlicher und nässender Hautveränderungen mit oder ohne bakterielle Infektion.

Hydrocortison

Hydrocortison (auch Cortisol genannt) wirkt entzündungs- und allergiehemmend. Es reduziert entzündungsfördernde Botenstoffe und aktiviert gleichzeitig Proteinen, welche Entzündungen hemmen. 

Ammoniumbituminosulfonat

Ammoniumbituminosulfonat ist auch unter der Bezeichnung Ichthyol bekannt und wird in so genannten Zugsalben verwendet. Mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften zieht es die Entzündung aus der Haut. Der Wirkstoff ist in unterschiedlichen Wirkstoffstärken erhältlich. Niedrige Dosierungen kommen bei eher oberflächlichen Entzündungen auf empfindlicher Haut zum Einsatz, während höhere Konzentrationen auch tiefer liegende eitrige Entzündungen der Haut behandeln.  

 

Pflanzliche Alternativen

Hausmittel

Richtige Hautpflege & Hautreinigung

Da es sich bei Entzündungen der Haut oftmals um Infektionen mit Erregern - meist Bakterien - handelt, ist bei der Hautpflege und -reinigung Folgendes wichtig:

Entzündungen der Haut - Hygiene

Hygiene

Besonders bei nässenden oder eitrigen Hautentzündungen sollte die Haut desinfiziert werden, um ein Verschmieren und somit eine Ausbreitung der Erreger zu vermeiden. Handtücher und Waschlappen dürfen nicht mit anderen Personen geteilt werden.

Entzündungen der Haut - Hautschutz

Schutz

Pflaster und Verbände vermeiden, dass sich die Erreger auf der Hautoberfläche ausbreiten. Salben zur Wundheilung begünstigen den Heilungsprozess.

Entzündungen der Haut - Kosmetika

Kosmetika

Das Auftragen von Abdeckprodukten kann die Entzündung verschlimmern und sollte daher nicht erfolgen.

Entzündungen der Haut - richtige Reinigung

Reinigung

Vorsichtiges Waschen mit lauwarmem Wasser und sanften, pH-neutralen Produkten morgens und abends reinigt die Haut ohne den natürlichen Schutz zu zerstören.

Entzündungen der Haut vorbeugen

Wenn Hautverletzungen eingedämmt oder vermieden werden, wird die Entzündungsneigung reduziert. Dabei sollte Folgendes beachtet werden:

Folgen bei Nichtbehandlung

Werden Entzündungen der Haut nicht behandelt, kann dies schwerwiegende Folgen haben - nicht nur auf die Haut. Die über die Haut eingetragenen Erreger können sich im Körper weiter ausbreiten und hier zu schwerwiegenden Infektionen führen. Mögliche allgemeine Symptome sind:

Wenn diese Symptome zusätzlich zu einer Hautentzündung auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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