Sparmedo Ratgeber

Was tun bei Schwellungen/Ödemen?

Aktualisiert am 10.05.23

Schwellungen bzw. Ödeme kommen an den Beinen und Fußknöcheln häufig vor, da viele von uns im Alltag stundenlang stehen oder sitzen müssen. Schwellungen können jedoch auch nach Sportverletzungen oder Insektenstichen auftreten. Diese Wassereinlagerungen sind in der Regel jedoch relativ harmlos und verschwinden meist von selbst wieder. Ein Ödem kann allerdings auch auf eine Grunderkrankung hindeuten, weshalb sie bei regelmäßigem Auftreten eines Ödems oder Schwellungen, die nicht mehr zurückgehen, unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was sind Ödeme?
  2. Mögliche Ursachen von Ödemen
  3. Sofortmaßnahmen
  4. Wann zum Arzt?
  5. Schwellungen/Ödeme behandeln

Was sind Ödeme?

Der Begriff „Ödem“ (griechisch: Oidema) kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie: Geschwulst oder Schwellung. Ödeme entstehen aufgrund eines Flüssigkeitsüberschusses im Gewebe. Diese Ansammlung von Wasser führt zu einer sichtbaren Schwellung. Ödeme können ausgedehnt auftreten oder auch nur auf einen Teil einer Gliedmaße beschränkt sein. Häufig sind zum Beispiel Füße und Unterschenkel von Ödemen betroffen. Eine Schwellung ist oft ein Zeichen dafür, dass der körpereigene Flüssigkeitshaushalt nicht mehr reibungslos funktioniert.

Häufige Anzeichen eines peripheren Ödems (Flüssigkeitsansammlung in Armen und Beinen):

Mögliche Ursachen von Ödemen

Ein Ödem kann viele verschiedene Ursachen haben. So kann es sich beispielsweise um eine leichte, harmlose Wasseransammlung in einem Körperteil handeln, die von selbst wieder weggeht, oder ein Anzeichen für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein. Ödeme sollten stets ernst genommen werden, denn im schlimmsten Fall können sie sich chronifizieren und ernsthafte Beschwerden nach sich ziehen.

Leichte (einfache) Schwellungen können ausgelöst werden durch:

Anzeichen für ernste Erkrankungen

Ödeme können - wie bereits erwähnt - ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. Ein Ödem kann beispielsweise auf eine Venenschwäche hindeuten. Bei einer Venenschwäche transportieren die Venen das Blut nicht mehr richtig zum Herz zurück, wodurch Schwellungen in den Füßen, Unterschenkeln und Fußgelenken entstehen. Ein Ödem könnte auch ein Anzeichen für eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sein. Bei einer Herzschwäche pumpt das geschwächte Herz nicht mehr kräftig genug Blut durch den gesamten Körper, wodurch es zu einem Rückstau des Blutes vor dem Herzen kommt. Durch den Rückstau und den erhöhten Druck in den Venen, verlagert sich die Flüssigkeit von den Blutgefäßen in das Gewebe. Meist schwellen dadurch entweder die Beine an oder es sammelt sich Flüssigkeit im Bauchraum.

Weiterhin können auch Nierenerkrankungen zu Schwellungen in Beinen oder im Augenbereich führen. Auch Lebererkrankungen nach langjährigem Alkoholmissbrauch oder nach einer Leberentzündung äußern sich mitunter durch Schwellungen. Ebenfalls treten Ödeme auf, wenn das Lymphsystem geschädigt wurde.

Eiweißmangel im Blut

Eine weitere mögliche Ursache für Ödeme kann auch ein Eiweißmangel im Blut sein. Fehlt dem Blut das Eiweiß Albumin, ist es möglich, dass Flüssigkeit aus den Gefäßen leichter ins Gewebe gelangen kann. In westlichen Ländern ist ein Eiweißmangel äußerst selten, da der Eiweißbedarf in der Regel über die Nahrung gedeckt wird. Ein extremer Eiweißmangel tritt häufig bei kleinen Kindern aus Entwicklungsländern auf. Es ist jedoch auch möglich, dass der Körper aufgrund einer Nieren- oder Lebererkrankung zu viel Eiweiß verliert oder zu wenig davon produziert.

Sofortmaßnahmen

Tritt eine Schwellung in Folge einer Zerrung, Verstauchung oder Prellung nach dem Sport auf, hilft in jedem Fall die sogenannte PECH-Regel: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Soll heißen: Das Bein oder den Arm ruhigstellen und den Sport für einige Tage einstellen, die Schwellung kühlen (beispielweise mit einem Kühlpad), einen leichten Kompressionsverband/Druckverband anlegen und das betroffene Körperteil hochlagern (um die Blutzufuhr zu reduzieren und mögliche Flüssigkeitsansammlungen abzutransportieren).

Auch bei Schwellungen nach Insektenstichen oder nach stundenlangem Stehen oder Sitzen verschaffen diese Maßnahmen, sofortige Linderung:

1. Stellen Sie den betroffenen Körperteil so schnell wie möglich ruhig.
2. Kühlen Sie die Schwellung mit Eis, kaltem Wasser oder einem Kältespray.
3. Tragen Sie eine abschwellende, schmerzlindernde Salbe oder ein entsprechendes Gel auf.
4. Lagern Sie den betroffenen Körperteil hoch.
6. Ebenfalls hilfreich können durchblutungsfördernde Maßnahmen sein. Kneipp-Bäder mit abwechselnd warmem und kalten Wasser können abschwellend wirken und zugleich die Gefäße trainieren.

Wann zum Arzt?

Ein Ödem, welches infolge einer Sportverletzung, stundenlangem Stehen oder Sitzen oder auch infolge eines Insektenstichs aufgetreten ist, verschwindet in der Regel von selbst wieder. In diesen Fällen helfen die oben genannten Sofortmaßnahmen meist sehr gut. Sollte die Schwellung jedoch nicht zurückgehen, schmerzhaft sein oder es sich um eine größere Verletzung handeln, sollten Sie unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen. Das ist wichtig, um größere Gewebeschäden auszuschließen. Tritt eine Schwellung ohne ersichtlichen Grund auf, ist es ebenfalls ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Eine Schwellung könnte in diesem Fall auf eine mögliche Grunderkrankung hindeuten. Im Folgenden haben wir für Sie noch einmal zusammengefasst, wann ein Arztbesuch unbedingt notwendig wird.

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie:

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie regelmäßig mit Ödemen zu kämpfen haben oder diese gar nicht mehr verschwinden, muss dies ärztlich abgeklärt werden. Ein Ödem kann auf eine mögliche Grunderkrankung oder andere Komplikationen hindeuten, weshalb es wichtig ist, die Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Schwellungen/Ödeme behandeln

In vielen Fällen sind Ödeme eher harmlos (z.B. nach einer leichten Sportverletzung oder wenn Sie sich den Kopf gestoßen haben). Treten Schwellungen regelmäßig auf oder gehen nach wenigen Tagen nicht zurück, ist jedoch ein Arztbesuch angebracht. Je nachdem welche Ursache vorliegt, werden unterschiedliche Therapiemaßnahmen eingeleitet. Ist das Ödem auf eine Grunderkrankung zurückzuführen, muss natürlich diese als Erstes therapiert werden.

Medikamentöse Behandlung

In der Behandlung von einfachen Muskel- und Gelenkschwellungen kommen abschwellende sowie schmerzlindernde Cremes oder Gele zum Einsatz. Ist die Schwellung beispielsweise aufgrund eines Blutergusses entstanden, ist eine Creme mit dem Wirkstoff Heparin empfehlenswert. Dieser Wirkstoff beugt Blutgerinnseln vor und verringert gleichzeitig Schwellungen bei Blutergüssen. Treten Schwellungen infolge einer Sportverletzung oder eines Unfalls in Verbindung mit Schmerzen auf, können Präparate mit dem Wirkstoff Diclofenac zur äußerlichen Therapie angewendet werden. Der darin enthaltene Wirkstoff Diclofenac-Natrium sorgt für zuverlässige Schmerzlinderung.

Kompression

Häufig kommen in der Behandlung von Ödemen auch Kompressionen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsverbände, welche dabei helfen, die Schwellung zurückzudrängen. Auch das Hochlagern der Beine zur Abschwellung der Ödeme wird Ihnen der Arzt meist ans Herz legen. Diese Maßnahmen sollen dabei helfen, die Flüssigkeit aus dem angeschwollenen Körperteil zu entziehen und die Schwellung zu verkleinern oder ganz aufzulösen.

Kneipp-Anwendungen

Feuchte Wickel, kalte Güsse und wechselwarme Bäder regen nicht nur die Durchblutung an und unterstützen das Immunsystem. Bei Schwellungen infolge von zu langem Stehen oder Sitzen sowie bei Venenschwäche können regelmäßigen Wasseranwendungen die Schwellungen lindern.

Ernährung

Die Ernährung wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden aus. Mit Hilfe der richtigen Ernährung ist es auch möglich, Ödeme aufgrund von Wassereinlagerungen zu reduzieren. Hier empfiehlt es sich auf Salz zu verzichten. Denn Salz zieht Wasser an und hält es im Körper. Nehmen Sie außerdem magnesiumhaltige Lebensmittel wie Spinat, Bananen, Brombeeren oder Sauerkraut zu sich. Diese Lebensmittel helfen den Wasserhaushalt zu regulieren. Auch Lein-, Hanf- und Koriandersamen können die Reduktion von Schwellungen fördern.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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