Sparmedo Ratgeber

Nahrungsergänzung zur Unterstützung der Blasengesundheit

Aktualisiert am 21.12.21

Ob ein plötzlicher Regenschauer, „bauchfreie Mode“ oder Schwimmbadbesuche - für eine gesunde Blase ist das alles kein Thema. Ist unsere Blasenfunktion jedoch beeinträchtigt, weil wir uns falsch ernähren, zu wenig trinken oder weil wir gerade eine körperliche Veränderung durchmachen (z.B. Schwangerschaft, Wechseljahre), reagiert die Blase meist sehr empfindlich. Mit den richtigen Mikronährstoffen können Nieren und Blase gestärkt werden.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Funktion Nieren- und Blasensystem
  2. Nährstoffe für Nieren- und Blasensystem
  3. Lebensmittel zur Unterstützung der Blasengesundheit
  4. Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Blasengesundheit
  5. Tipps zur Stärkung der Blasenfunktion

Die Funktionen des Nieren- und Blasensystems

Auf der rechten und linken Seite hinter dem Bauch und unterhalb des Zwerchfells liegen die Nieren. Sie erfüllen viele wichtige Funktionen im Körper. Zur wichtigsten Aufgabe der Nieren gehört die Bildung des Harns und die Ausscheidung von Schadstoffen über den Harntrakt. Schädliche Stoffe werden gemeinsam mit Endprodukten des Stoffwechsels wie Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin ausgeschieden.

Bevor es jedoch zur Ausscheidung über den Harntrakt kommt, erfüllen die Nieren folgende wichtige Funktion: Sie filtern Stoffe aus dem Blut. Zucker, Aminosäuren und Elektrolyte werden wieder in den Blutkreislauf geschickt, während andere Stoffe wiederum ausgeschieden werden. Weitere wichtige Funktionen der Nieren:

Von den Nieren wird der Harn über den Harnleiter weiter in die Harnblase geleitet. Dort wird er gespeichert, bis eine bestimmte Füllmenge erreicht ist. Bei Erwachsenen sind das circa 350 ml, bis sie den Drang verspüren, eine Toilette aufzusuchen.

In ihren Funktionen werden die Nieren von Hormonen gesteuert. Die Funktionen des Nieren- und Blasensystems können durch verschiedene Krankheiten wie Nieren- und Harnsteine, Harnwegs-Infektionen oder einer Reizblase beeinträchtigt werden.

Die Ernährung übt einen wesentlichen Einfluss auf die Nieren- und Blasengesundheit aus und spielt sowohl in der Therapie von Erkrankungen als auch in der Vorbeugung eine wichtige Rolle. Krankheiten wie beispielsweise die chronische Niereninsuffizienz sind eng mit Ernährungsproblemen verbunden, die mit einer passenden Ernährungstherapie jedoch erheblich verbessert werden können.

Wichtige Nährstoffe für das Nieren- und Blasensystem

Cranberry

Die kleinen aber feinen amerikanischen Cranberries beinhalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, welche die Blase stärken. Zu diesen Inhaltsstoffen gehören z.B. Tannine, die verhindern, dass sich entzündungsauslösende Bakterien (z.B. Escherichia-coli-Bakterien) im Harntrakt festsetzen. Die Erreger finden so keinen Halt mehr und werden gemeinsam mit dem Harn ausgeschwemmt.

Cranberryprodukte werden daher schon seit langem zur Vorbeugung bzw. Therapie von Harnwegsentzündungen eingesetzt. Vor allem Schwangere und Frauen in den Wechseljahren sind häufig von Blasenentzündungen betroffen, weshalb sie von der Beere sehr profitieren können. Der regelmäßige Konsum von Cranberry-Fruchtsaft soll zudem das Risiko einer Blasenentzündung bei Frauen, die häufiger davon betroffen sind, um mehr als die Hälfte reduzieren.

Kürbissamen

In Kürbissamen stecken ebenfalls viele wertvolle Nährstoffe für Nieren und Blase. Die Inhaltsstoffe in Kürbissamen steigern die Konzentration des Botenstoffs Stickstoffmonoxid, wodurch die Muskeln besser entspannen können. Entspannt sich die Beckenbodenmuskulatur, kann sich auch die Blase besser füllen. Zudem hemmt der Kürbis-Extrakt ein bestimmtes Enzym, das Testosteron abbaut.

Männer mit einer vergrößerten Prostata und Frauen in den Wechseljahren zeigen häufig niedrige Testosteronwerte. Das Hormon Testosteron stärkt die Muskulatur des Beckenbodens und wirkt so einer Reizblase entgegen. Für Schwangere und in der Stillzeit wird Kürbisextrakt nicht empfohlen - diese Gruppe kann bei Blasenproblemen jedoch auf Cranberries ausweichen.

Isoflavone

Frauen in den Wechseljahren haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Blasenschwäche. Das liegt meist an einer schwächeren Beckenbodenmuskulatur, einer Veränderung der Beschaffenheit der Harnröhre und einem Absinken des Östrogen-Gehalts im Körper. Die Pflanzenstoffe Isoflavone können hier entgegenwirken. Die Stoffe kommen vorwiegend in Soja und Rotklee vor und wirken direkt auf die Signale in der Blasenmuskulatur ein. Bei einer Reizblase könnte das zu einer Entspannung des Muskels beitragen.

Zudem ähneln Isoflavone in ihrer Struktur dem körpereigenen Sexualhormon Östrogen. Isoflavone entfalten daher die gleiche Wirkung wie Östrogene - allerdings deutlich schwächer ausgeprägt. Dennoch könnte die östrogenähnliche Wirkung bei Blasenschwäche helfen. In der Forschung ist die Frage noch nicht restlos geklärt, allerdings gibt es Hinweise, dass eine Kombination aus Soja- und Kürbisextrakt die Blasengesundheit stärkt und den Harndrang deutlich verringert. Krebspatienten, Frauen unter Tamoxifen-Behandlung und Birkenpollenallergiker sollten Isoflavone allerdingt nicht einnehmen.

Vitamin D

Ein weiterer wichtiger Nährstoff für die eigene Blasengesundheit ist Vitamin D. Der Mikronährstoff ist wichtig für das Wachstum und die Funktion der Muskulatur. Auch auf die Beckenbodenmuskulatur hat Vitamin D Einfluss. Häufig lassen sich ein schwacher Beckenboden und eine Reizblase bei älteren Frauen auf einen Vitamin-D-Mangel zurückführen. Ist eine optimale Versorgung mit Vitamin D gewährleistet, senkt dies das Risiko für eine Reizblase. Das konnten Beobachtungsstudien zeigen.

In einer weiteren Beobachtungsstudie fanden Forscher heraus, dass Männer im Winter häufiger an Harnwegsbeschwerden litten - einer Jahreszeit, die generell oft mit einem Vitamin-D-Mangel einhergeht, da die Sonne weniger häufig scheint. Steigt der Vitamin-D-Spiegel im Frühjahr an, verschwinden die Symptome wieder. Ob die gezielte Einnahme von Vitamin D die Beschwerden einer Reizblase mindern kann, ist allerdings noch nicht restlos geklärt - es fehlen noch weitere Studien zu dem Thema.

Magnesium

Wenn die Blasenmuskultur entspannt ist, kann sich die Blase ausreichend mit Urin füllen. Ist die Muskulatur hingegen verkrampft, schafft sie das nicht und Betroffene verspüren einen Harndrang in relativ kurzen Zeitabständen. Da Magnesium eine entspannende und krampflösende Wirkung auf die Muskeln hat, kann der Mikronährstoff gezielt bei Blasenproblemen zur Anwendung kommen. Die Einnahme von Magnesium kann eine Entspannung der Blasenmuskulatur und damit eine ausreichende Dehnung erzielen.

Zwar fällt die Studienlage zu Magnesium und Blasengesundheit noch relativ gering aus, allerdings lieferte eine hochwertige Studie bereits wichtige Hinweise: Bei Frauen mit starkem Harndrang bzw. einer überaktiven Blase, besserten sich die Beschwerden, wenn sie Magnesium einnahmen.

Hopfen

In Hopfen steckt die Substanz Hopein, die ebenfalls dem Sexualhormon Östrogen ähnelt. Laborstudien konnten zeigen, dass die Substanz an Kontaktstellen für körpereigene Östrogene bindet. Ist eine Reizblase durch ein hormonelles Ungleichgewicht entstanden, könnte diese durch die östrogenähnliche Wirkung von Hopfen gelindert werden.

Weitere empfehlenswerte Nährstoffe für die Blasengesundheit

Für die Aufrechterhaltung der Blasengesundheit empfehlen sich neben Magnesium, Isoflavonen, Vitamin D und Co. einige weitere Inhaltsstoffe, die als entzündungshemmend gelten. Dazu zählen u.a.:

Lebensmittel, die die Blasengesundheit gezielt unterstützen

Verschiedene Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe tragen also zur Aufrechterhaltung der eigenen Blasengesundheit bei. Doch was bedeutet das nun konkret für die Ernährung und welche Lebensmittel sind blasenfreundlich? Grundsätzlich gilt: Die Ernährung sollte wie immer gesund und ausgewogen sein und auf eine Stärkung der Abwehrkräfte abzielen. So ist auch eine Harnwegsinfektion oder eine Reizblase viel weniger wahrscheinlich.

Die folgenden Lebensmittel fördern die Nieren- und Blasengesundheit:

Wenn Sie gerade eine Blasenentzündung haben, sollten Sie auf folgende Lebensmittel besser verzichten bzw. diese Nahrungsmittel generell nur in Maßen verzehren:

Ein Glas Rotwein hin und wieder schadet der Blase natürlich nicht. Wer jedoch öfter zu alkoholischen Getränken greift, steigert sein Risiko für Harnwegsinfektionen. Alkohol schwächt das Immunsystem, wodurch sich das Risiko für Infektionen ganz allgemein erhöht. Da Alkohol dem Körper Wasser entzieht und den Säure-Basen-Haushalt durcheinander bringt, ist die Entstehung einer Blasenentzündung ebenfalls wahrscheinlicher.

Unsere Blasengesundheit kann auch durch zu viel Zucker aus dem Gleichgewicht geraten. Ab und an eine süße Nascherei ist natürlich kein Problem. Wer allerdings regelmäßig zu viel Zucker über die Ernährung aufnimmt (z.B. versteckten Zucker in Fertigprodukten, Saucen und Co.) schwächt sein Immunsystem. Eine Zuckerreduktion wirkt sich daher positiv auf Ihre Blasengesundheit aus.

Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung

Eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise gilt als wichtigste Säule in der Unterstützung der Blasengesundheit. Wer sich gesund ernährt und vorwiegend auf blasenfreundliche Lebensmittel setzt, muss keine Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Wasser sind zudem die besten Vorbeugungsmaßnahmen gegen Harnwegsinfekte, Reizblase und Co.

Dennoch ist der Körper im Laufe unseres Lebens auch zahlreichen Veränderungen unterworfen. Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre und verschiedene Erkrankungen können eine schwache Bodenbeckenmuskulatur oder ein hormonelles Ungleichgewicht bewirken. Ist dies der Fall, kann es durchaus sinnvoll sein, die Blasengesundheit zusätzlich über einen bestimmten Zeitraum mit Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen.

Folgende Nahrungsergänzungsmittel können eine gesunde Blasenfunktion unterstützen:

Cranberryprodukte

Sie sind in Kapsel-, Pulver-, Granulat- oder Tablettenform erhältlich. In Cranberries sind Tannine, Säuren, Vitamin C und Pektin enthalten. All diese Inhaltsstoffe tragen zu einer gesunden Blasenfunktion bei. Gerade bei Frauen, die häufig unter Blasenentzündungen leiden, trägt eine zusätzliche Behandlung mit Cranberryprodukten zu einer Linderung der Beschwerden bei.

Nahrungsergänzungsmittel mit Kürbis

Kürbiskerne und Vitamin E wirken sich positiv auf den urologischen Stoffwechsel aus, weshalb Nahrungsergänzungsmittel mit diesen Inhaltsstoffen zu einer gesunden Blasenfunktion beitragen können.

Tipps zu Stärkung der Blasenfunktion

Viel trinken!

Das Credo „Wenig trinken - wenig müssen“ ist falsch. Gerade wer häufiger mit Blasenbeschwerden zu kämpfen hat, sollte ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Am besten 2-3 Liter Wasser und ungesüßte Tees pro Tag. Durch die Flüssigkeitsaufnahme werden Keime und Bakterien ausgeschwemmt. Auf Alkohol und Kaffee besser verzichten.

Bewegung an der frischen Luft

Ob Wanderungen, ausgedehnte Spaziergänge, Joggen oder Yoga - diese und andere leichte Sportarten an der frischen Luft wirken sich im Allgemeinen positiv auf unsere Gesundheit aus und stärken die Blasenfunktion. Tipp: Schon einmal etwas von Beckenbodenyoga gehört? Dieses Training stärkt die Beckenbodenmuskulatur und somit auch die Blase!

Aktives Liebesleben

Unsere Nieren und die Blase werden maßgeblich von Hormonen gesteuert. Ein Ungleichgewicht der Hormone kann die Blasenfunktion beeinträchtigen. Ein aktives Liebesleben unterstützt die Hormonfreisetzung und somit Körper und Psyche.

Verhaltensweisen im Alltag ändern

Wussten Sie, dass auch häufiges schweres Tragen und anhaltender Husten einen Einfluss auf die Gesundheit der Blasenfunktion ausüben? Eine Verhaltensänderung im Alltag (z.B. das Tragen schwerer Lasten vermeiden) oder eine entsprechende Therapie (bei anhaltendem Husten) sind daher besonders wichtig.

Mit dem Arzt/der Ärztin sprechen

Blasenbeschwerden sind in Deutschland häufig noch ein Tabuthema. Wer jedoch öfter unter Blasenbeschwerden leidet und diese auch nicht mit der Ernährungsweise in den Griff bekommt, sollte mit dem Arzt/der Ärztin darüber sprechen. So können die individuellen Ursachen identifiziert und passende Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


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