Harnstoff
Harnstoff wird auch als Urea bezeichnet und findet in Salben oder Cremes besonders bei Hauterkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis, Schuppenflechte oder Ekzemen Anwendung. Generell zählt Harnstoff jedoch zu den Mitteln gegen Verhornungsstörungen.
Cremes und Salben mit einem Wirkstoffgehalt von 5-20% Harnstoff (Urea) dienen der Hautpflege bei sehr trockener Haut, Ekzemen oder Neurodermitis. Ab 20% Wirkstoffgehalt werden Verhornungen aufgeweicht. Präparate mit 40% Harnstoff (Urea) hilft Urea bei erkranktem Nagelgewebe und Pilzbefall.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Informationen zu Harnstoff (Urea):
- Das Wichtigste über harnstoff (Urea) in Kürze
- Harnstoff (Urea) Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Harnstoff (Urea)
- Was ist vor der Anwendung von Harnstoff (Urea) zu beachten?
- Harnstoff (Urea) bei Kindern
- Harnstoff (Urea) während der Schwangerschaft
- Dosierung & Anwendung von Harnstoff (Urea)
- Harnstoff (Urea) Nebenwirkungen
- Harnstoff (Urea) Wechselwirkungen
- Produkte mit dem Wirkstoff Harnstoff (Urea)
Wichtiges über Harnstoff (Urea) in Kürze
- Feuchtigkeitsspender in Salben gegen Ekzeme und ähnliche Hauterkrankungen sowie in kosmetischen Produkten
- hornlösender Wirkstoff (Keratolytikum) bei Verhornungsstörungen der Haut, beispielsweise Ichthyose
- hilft bei Nagelpilztherapien, erkranktes Nagelgewebe aufzuweichen
- wird in Verbindung mit anderen Wirkstoffen bei der Narbenpflege eingesetzt
Harnstoff (Urea) Anwendungsgebiete
- Behandlung von sehr trockener Haut bei Ekzemen oder Altershaut
- Behandlung von Neurodermitis und Fischschuppenkrankheit
- Ablösen von Schuppen und Weichmachen der Haut bei chronischen Hauterkrankungen
- kosmetischer Wirkstoff zur Verbesserung des Hautbilds sowie der Feuchtigkeitsbindung in der Haut
- dient zur Pflege von Narbengewebe, um Juckreiz zu lindern und das Gewebe möglichst geschmeidig zu halten
Wirkweise von Harnstoff (Urea)
Harnstoff (Urea) wird ausschließlich für die Behandlung von Haut- und Nagelerkrankungen eingesetzt. Eine medizinische Wirkweise bei inneren Erkrankungen ist nicht bekannt. Urea kommt im menschlichen Körper ganz natürlich vor, da es ein Stoffwechselprodukt des Harnstoffzyklus ist. Die genaue Wirkweise eines Urea-Präparats hängt sowohl von der verwendeten Salbengrundlage als auch von der Konzentration ab.
Harnstoffpräparate haben die Eigenschaft, die Haut für einige andere Wirkstoffe durchlässiger zu machen, was deren Wirkung verstärkt. Präparate mit einer Urea-Konzentration über 10% wirken zusätzlich antibakteriell.
Verbesserte Wasserbindung zur Hautpflege
Der Wirkstoff hat eine hohe Wasserbindungskapazität und hilft dabei, trockene Haut feucht zu halten. Diese Wirkungsweise wird in kosmetischen Hautpflegeprodukten genutzt, um das Hautbild zu verbessern. Bei Hauterkrankungen wie beispielsweise Ekzemen und Neurodermitis lindert Harnstoff den Juckreiz, indem durch die verbesserte Wasserbindung die Barrierefunktion der Haut wiederhergestellt wird.
Verwendet werden Cremes und Salben mit einer Konzentration zwischen 5% und 20%. Auch Narbengewebe wird positiv durch die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Urea beeinflusst.
Die keratolytische Wirkung hilft gegen Hornhaut und Nagelpilz
Ab einer Konzentration von 20% können Harnstoffpräparate Verhornungen aufweichen, indem sie die Bindungen zwischen den Hornzellen auflösen. Dieser Effekt wird sowohl kosmetisch zur Entfernung unerwünschter Hornhaut als auch medizinisch bei Verhornungsstörungen genutzt. Ab einer Konzentration von 40% löst Urea die Bindungen erkrankten Nagelgewebes bei Pilzbefall auf. Die betroffenen Stellen weichen auf und können anschließend entfernt werden.
Was ist vor der Anwendung von Harnstoff (Urea) zu beachten?
In einigen Fällen darf Harnstoff nicht oder unter Beachtung wichtiger Hinweise angewendet werden.
Harnstoff darf bei nicht angewendet werden
- bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen Harnstoff
- zur Behandlung aufgekratzter und akuter Hautentzündungen
- auf großen Hautarealen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bzw. Niereninsuffizienz
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Bei der Anwendung von Produkten, die Harnstoff enthalten, ist darauf zu achten, dass diese nicht in die Augen und Schleimhäute gelangen.
Harnstoff (Urea) bei Kindern
Salben und Cremes mit einer höheren Harnstoffkonzentration sollten bei kleinen Kindern noch nicht eingesetzt werden. Die Verbesserung des Feuchtigkeitshaushaltes der Haut zur Linderung von Juckreiz ist zwar durch den Harnstoff möglich, aber die empfindliche Babyhaut neigt zu Unverträglichkeitsreaktionen. Außerdem kann der Harnstoff ein leichtes Brennen auslösen, was insbesondere im Gesicht unangenehm ist. Daher ist es bei der Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern sinnvoll, Salben mit einer anderen Wirkstoffzusammensetzung zu wählen.
Harnstoff (Urea) in der Schwangerschaft & Stillzeit
Harnstoff darf sowohl während der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit angewendet werden, da es keine Hinweise auf Risiken gibt.
Dosierung & Anwendung von Harnstoff (Urea)
Die Anwendung von normalen Kosmetika, die Harnstoff enthalten, unterscheidet sich nicht von der Anwendung anderer Kosmetika ohne den Wirkstoff. Harnstoffsalben mit höherer Wirkstoffkonzentration können Schleimhäute und Augen reizen und sollten sehr sorgfältig aufgetragen werden. Nach der Behandlung empfiehlt es sich, die Hände gründlich zu reinigen. Dosierungsunterschiede bei der Behandlung von Kindern und Erwachsenen gibt es nicht.
Dosierung von Präparaten mit 5% - 15%-iger Harnstoff-Konzentration
- Die Salbe oder Creme wird zweimal täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und leicht eingerieben.
Dosierung von Präparaten mit 20% - 30%-iger Harnstoff-Konzentration
- Die Salbe oder Creme wird zweimal täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und leicht eingerieben.
Dosierung von Präparaten mit 40%-iger Harnstoff-Konzentration
- Für die Behandlung erkrankter Hautstellen wird die Salbe oder Creme zweimal täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und leicht eingerieben.
- Zur Aufweichung erkrankter Nägel wird die Salbe dünn auf den Nagel aufgetragen, der anschließend mit einem Okklusivpflaster abgeklebt wird.
- Nach einer Einwirkungszeit von mindestens 24 Stunden wird das Präparat abgewaschen, das aufgeweichte Nagelgewebe entfernt und die Behandlung wiederholt, bis keine befallenen Stellen mehr vorhanden sind.
Harnstoff (Urea) Nebenwirkungen
Wie jeder andere Wirkstoff kann auch Harnstoff Nebenwirkungen hervorrufen. Diese äußern sich allerdings von Person zu Person verschieden oder treten auch gar nicht auf.
- Sehr seltene Nebenwirkungen: Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (zum Beispiel allergische Reaktionen)
- Andere mögliche Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe: Hautreizungen wie Juckreiz, Brennen oder Rötungen sind besonders dann möglich, wenn der zu behandelnde Hautzustand akut entzündlich ist.
Harnstoff (Urea) Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung zweier Wirkstoffe kann Wechselwirkungen hervorrufen, indem ein Stoff den anderen in seiner Wirkung abschwächt oder verstärkt.
- Harnstoff kann das Freisetzen von Wirkstoffen sowie das Eindringen in die Haut bei anderen Arzneimitteln, die äußerlich auf der Haut angewendet werden, verstärken. Vor allem bei Corticosteroiden, Dithranol sowie 5-Fluorouracil ist diese Wechselwirkung bekannt.
- Bei der Anwendung von Harnstoff im Genital- und Analbereich ist Folgendes zu berücksichtigen: Die in harnstoffhaltigen Präparaten enthaltenen Hilfsstoffe (zum Beispiel Vaselin oder Stearate) können die Funktionsfähigkeit und Sicherheit bei Latexprodukten (beispielsweise Kondome) beeinträchtigen.
Produkte mit dem Wirkstoff Harnstoff



































































































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