Hilfe bei Herpes
Aktualisiert am 22.07.21
Mit 170 Formen ist Herpes eine sehr vielfältige Virengruppe, die sich auf zahlreichen Wegen und in mehreren Bereichen zeigen kann. Besonders häufig tritt Lippenherpes auf, dessen Erreger von etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung getragen werden. Mit entsprechenden Medikamenten lässt sich diese Herpes-Form allerdings gut und schnell behandeln.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Was ist Herpes?
- Das Hautbild und die Symptome von Herpes
- Unterschiedliche Herpes-Formen
- Auslöser und Ursachen von Herpes
- Wann mit Herpes zum Arzt?
- Folgen von Herpes
- Herpes in der Schwangerschaft
- Lippenherpes - Die häufigste Herpes-Form
- Hausmittel bei Lippenherpes
Gerade an den Lippen zeigt sich Herpes bei vielen Menschen mehrmals im Laufe des Lebens, heilt hier aber meist problemlos wieder ab und kann selbstständig behandelt werden. Bei Kindern und einem geschwächten Immunsystem kann der Virus allerdings schwere Verlaufsformen annehmen und sich auch auf andere Bereiche ausbreiten. Ein Arztbesuch ist dann unumgänglich.
Was ist Herpes?
Bei Herpes handelt es sich um einen Virus, der in etwa 170 Formen unterschieden wird. Einmal im Organismus, kann sich der Virus über Jahre hinweg in einem Ruhezustand befinden. Ein erneuter Ausbruch kommt dann zustande, wenn das Immunsystem und der Körper bereits geschwächt sind. Der Herpes-Virus erzeugt dann eine sogenannte Sekundärinfektion.
Im Verlauf dieser Zweitinfektion zerstört das Virus Zellstrukturen, wodurch es zu Entzündungsreaktionen und Schmerzen kommt. Je nachdem, um welche Herpes-Form es sich handelt, können sogar lebensbedrohliche Schweregrade auftreten.
Das Hautbild und die Symptome von Herpes
Befallen die Herpesviren Haut oder Schleimhaut, zeigt sich ein typisches Erscheinungsbild:
- Befallene Areale röten sich und jucken teilweise stark.
- Es bilden sich Bläschen.
- Hinzu kommen Schmerzen und entzündungsbedingte Wärmeentwicklung, Spannungsgefühle und meist auch Verkrustungen.
Unterschiedliche Herpes-Formen
Obwohl vor allem der Herpes labialis (Lippenherpes) bekannt ist, ist diese bei weitem nicht die einzige Form dieser Virengruppe. Zu ihr gehören auch:
Herpes Zoster
Besser bekannt ist Herpes Zoster als Gürtelrose. Hierbei finden sich die für Herpes charakteristischen Bläschen als eine Art Gürtel im Bereich von Hüfte oder Brust. Es handelt sich hierbei oftmals um vergleichsweise schwere Verläufe, die mit Fieber und starken Schmerzen einhergehen. Bis zu 350.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Herpes Zoster. Betroffen sind vor allem ältere Personen.
Genitalherpes
Genitalherpes ist eine sexuell übertragbare Krankheit, bei der sich schmerzhafte Bläschen im Bereich der Geschlechtsorgane zeigen. Die Erkrankung ist hochansteckend und gerade während der Schwangerschaft besonders gefährlich für das ungeborene Kind. Obwohl bis zu 30 Prozent aller Erwachsenen Antikörper gegen diesen Virustyp in sich tragen, bricht die Krankheit längst nicht in jedem Fall sichtbar aus.
Risikofaktoren für die Erstinfektion mit Genitalherpes
- eine kumulierte Anzahl von Sexualpartnern sowie ungeschützter Geschlechtsverkehr und ungeschützter Oral- oder Analsex
- Übertragung eines aktiven Herpes genitalis während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind
Dem Namen entsprechend befällt das Herpes simplex-Virus des Typs 2 meist den Genital- oder Afterbereich. Vor allem bei der Primärinfektion oder wenn der Patient keine Antigene gegen das Virus (z.B. durch eine vorhergehende HSV-1 Infektion) aufweist, geht die Erkrankung mit einer intensiven Symptomatik einher, denn das Virus wird vom Immunsystem nicht erkannt, sodass es nicht sofort auf den unbekannten Virustyp reagieren kann.
Grundsätzlich variieren die Symptome eines Herpes genitalis von Person zu Person und auch bezüglich ihrer Intensität, wobei die Rezidive meist milderer Natur sind und nicht so lange andauern wie die Ersterkrankung. Folgende Symptome treten bei Genitalherpes meist auf:
- gerötete Hautareale mit charakteristischen Bläschen
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- ein allgemeines Krankheitsgefühl bzw. Unwohlsein
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Rückenschmerzen
- Schmerzen und Überempfindlichkeit sowie Juckreiz an Penis und Vulva
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen
- Schüttelfrost
- Müdigkeit
- geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend
- wässriger Ausfluss
Genitalherpes bei der Frau (Vulvovaginitis herpetica)
Nach einer Inkubationszeit von circa einer Woche zeigt sich bei der Frau der charakteristische Hautausschlag, d.h. gruppenförmig angeordnete Bläschen auf gerötetem Hautgrund, in der Scheide, am Muttermund, an der Harnröhre und im Gebärmutterhals und sowohl die Vulva als auch die Scheide entzünden sich. Harnröhrenentzündung voraus und mögliche Komplikationen bestehen in sehr hohem Fieber, stark geschwollenen Lymphknoten und im schlimmsten Fall in einer Hirnhautentzündung.
Genitalherpes beim Mann (Balanitis herpetica)
Wie bei der Frau kommt es auch beim Mann nach einer Inkubationszeit von etwa einer Woche zum Ausbilden des charakteristischen Hautausschlags an der Eichel, der Vorhaut und an der Harnröhre. Die Vorzeichen für Genitalherpes beim Mann und die damit verbundenen Komplikationen entsprechen denen bei der Frau, d.h., im Vorhinein eine Harnröhrenentzündung und während der Erkrankung selbst hohes Fieber, Lymphknotenschwellungen und eine mögliche Hirnhautentzündung.
Behandlung
Bis heute ist die Therapie von Herpes genitalis mithilfe äußerlicher antiviraler Medikamente in der Forschung umstritten, wird sogar vermehrt abgelehnt. Empfohlen wird dagegen die innerliche Behandlung mit antiviralen Präparaten.
Zur Unterstützung der antiviralen Therapie von Genitalherpes werden verschiedene nichtmedikamentöse Behandlungsformen wie zum Beispiel Sitzbäder, kalte Auflagen sowie das Tragen von Baumwollunterwäsche und eine entsprechende Wundbehandlung empfohlen.
Herpes generalis
Der sogenannte generalisierte Herpes beschreibt die Ausbreitung der Viren über mehrere Bereiche hinweg. Auch innere Organe können betroffen sein und dadurch lebensbedrohliche Zustände und schwere, bleibende Schäden hervorrufen. Die Häufigkeit des Auftretens ist vergleichsweise gering, da die Generalisierung nur bei einem aktuellen Schub der Krankheit und bei zugleich stark geschwächtem Immunsystem stattfindet.
Herpes-Formen nach betroffenem Bereich
Herpes kann im Grunde in jedem Bereich auftreten und jedes Organ befallen, die Haut und Schleimhäute ebenso, wie Augen, Nerven und Gehirn, Genitalien und Analbereich. Dabei befallen verschiedene Formen auch meist verschiedene Bereiche und werden entsprechend benannt.
Auslöser und Ursachen von Herpes
Beide Herpes simplex-Viren - Typ 1 und Typ 2 zählen zur Familie der Herpesveridae und zur Gattung Simplexvirus; verwandte Mitglieder dieser Virengattung sind auch bei den Tieren, z.B. bei Rindern, den Makaken oder Klammeraffen zu finden, bei welchen sie ähnliche Erkrankungen hervorrufen.
Beide Virentypen gelangen in der Regel durch kleine Verletzungen (Läsionen) der Schleimhäute oder der Haut in den menschlichen Körper. Dort beginnen sie sich in den infizierten Zellen allmählich zu vermehren, um dann über die Nervenbahnen weiter zu den Nervenendigungen und schließlich zu den sensorischen Ganglienzellen zu gelangen, in welchen sie lebenslang persistieren und fortdauernde latente Infektionen oder aber Rezidive hervorrufen können. Eine Reaktivierung der Herpes-Viren erfolgt vor allem bei Personen mit einem stark geschwächten Immunsystem, bei sehr starker UV-Einstrahlung oder aber bei länger anhaltendem Stress sowie starker psychischer Belastung.
Die Ursache von Herpes ist die Infizierung mit entsprechenden Viren dieser Gruppe. Herpes kann durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden. Allerdings kann es auch vorkommen, dass bei einem akuten Schub mit sichtbaren Bläschen Schmierinfektionen die Viren auf andere Bereiche übertragen. Es kommt also zu einer Ausweitung und damit oftmals zu schwereren Verläufen.
Als Auslöser für eine derartigen Schub kommen verschiedene Faktoren in Frage. Zu diesen gehören:
- Geschwächtes Immunsystem: Beispielsweise durch Stress, andere Infektionen, häufigen Alkoholkonsum und fortgesetzten Schlafmangel.
- starkes Ekelgefühl
- Reizungen und Verletzungen der Haut: Sonnenbrand, Verbrennungen, chemische Mittel und fortgesetzte Reibung können die Haut reizen oder verletzen und damit das Risiko einer Sekundärinfektion mit Herpes erhöhen.
- Schwankungen im Hormonhaushalt: Menstruation, Schwangerschaft und Stillzeit, aber auch die Pubertät erzeugen Schwankungen im Hormonhaushalt, wodurch es zu Ausbrüchen der vorhandenen Herpesviren kommen kann.
Wann mit Herpes zum Arzt?
Gerade bei Säuglingen, aber auch immungeschwächten Personen kann es durch Herpes zu schweren Schäden und problematischen Verläufen kommen. Ein umgehender Arztbesuch ist daher in den folgenden Fällen dringend angeraten:
- Auftreten von Fieberbläschen bei Säuglingen, bereits geschwächten Kindern oder Senioren
- Herpes im Genitalbereich, Gürtelrose und Gesichtsrose
- Bei dem "Verschmieren" von Herpes. Wenn die Bläschen beispielsweise nicht nur an den Lippen, sondern in der Folge eines Schubes auch an den Wangen, Händen oder an anderen Stellen auftreten.
- Wenn schwere Schmerzen oder starker Juckreiz auftreten, der Lippenherpes von Fieber oder anderen auffälligen Symptomen begleitet wird.
- Bei sehr häufigen Ausbrüchen, zwischen denen nur kurze zeitliche Abstände liegen.
Mögliche Folgen von Herpes
Herpes und ist zwar behandel- aber nicht heilbar. Je nach Form und individueller Stärke des Immunsystems können sowohl die Erstinfektion als auch folgende Herpes-Schübe relativ harmlos oder auch sehr schwer verlaufen. Zu möglichen Folgen und Schäden gehören:
- Ausbreitung auf Augen, Nerven, Gehirn und andere umliegende Areale
- Zell- und Gewebeschäden
- Fieber
- Vernarbung
- Beeinträchtigung der Sehfähigkeit und von neurologischen Funktionen
Herpes in der Schwangerschaft
Lippenherpes ist während der Schwangerschaft nicht gefährlich und kann sowohl mit Medikamenten als auch Cremes behandelt werden. Anders verhält es sich bei unterschiedlichen Herpes-Formen, die zum Teil bereits über den Mutterkuchen spätestens aber während und kurz nach der Geburt übertragen werden können. In jedem Fall empfiehlt es sich, den Arzt aufzusuchen, um mögliche Komplikationen zu verhindern.
Lippenherpes - häufigste Form von Herpes
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Lippenherpes beziehungsweise Herpes labialis um die häufigste Form der Herpes-Virengruppe. Verantwortlich für die Erkrankung ist das Herpes simplex Virus Typ-1 - abgekürzt HSV-1. Dieses kann recht einfach übertragen werden, das Ansteckungsrisiko ist also besonders hoch. Aufgrund des engen Kontakts zwischen Eltern und Kindern werden oftmals bereits Säuglinge infiziert.
Lippenherpes-Symptome
In der Regel verläuft die Erstinfektion mit dem Herpes simplex-Virus des Typs 1 ohne weitere Symptomatik. In Einzelfällen treten allerdings schon die charakteristischen Lippenbläschen auf. Erst beim erneuten Ausbruch der Krankheit (Rezidiv) sind die typischen Areale (Lippen, Nase oder Augen) betroffen. Das Rezidiv geht meist mit folgenden Symptomen einher:
- Spannungsgefühle der Haut
- gereizte, überempfindliche und stark juckende Hautareale
- charakteristische entzündete, schmerzhafte und mit Sekret gefüllte Bläschen
- eitrige, verkrustete Beläge an den Schleimhäuten im Lippenbereich
- Anschwellen der Lymphknoten
- Fieber
- allgemeines Unwohlsein oder Krankheitsgefühl
Dauer von Lippenherpes-Schüben
Bricht Lippenherpes aus, macht er sich im Vorfeld oftmals durch Kribbeln und Juckreiz sowie Spannungsgefühle der Haut bemerkbar. Im Anschluss bilden sich Bläschen, die Druck und auch Schmerzen erzeugen können. Bis sich die typischen Bläschen öffnen, austrocknen und abheilen vergehen in der Regel ein bis zwei Wochen.
Ansteckungsgefahr ist sehr hoch
Lippenherpes tritt schubweise auf und ist nicht heilbar. Vor allem bei einem akuten Ausbruch ist daher Vorsicht geboten, da die Ansteckungsgefahr während dieser Zeit besonders hoch ist. Allerdings kann die Ansteckung auch dann erfolgen, wenn keine Anzeichen sichtbar sind.
Lippenherpes behandeln
Auch Lippenherpes kann zwar nicht geheilt, wohl aber behandelt werden. Zur Behandlung von Lippenherpes gibt es verschiedene Medikamente, die entweder innerlich oder aber äußerlich angewendet werden.
Innerlich angewendet werden folgende Wirkstoffe, die jedoch nur auf Rezept erhältlich sind:
- Aciclovir
- Valaciclovir
- Famciclovir
- im Falle von Resistenzen Foscarnet
In Form von Cremes finden folgende Wirkstoffe äußerlich Anwendung:
- Penciclovir
- Tromantadin (rezeptpflichtig)
- Docosanol (rezeptpflichtig)
In der Regel beträgt die Behandlungsdauer fünf Tage, wobei die antivirale Therapie so schnell wie möglich, also zwischen 24 und 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome, eingeleitet werden sollte. Darüber hinaus wird in neueren Therapieansätzen bereits eine Therapiedauer von ein bis drei Tagen empfohlen und bei Patienten, die unter häufigen und sehr starken Rezidiven leiden, können im Zuge einer Suppressionstherapie die antiviralen Medikamente auch präventiv eingenommen werden.
Pflaster zur Verringerung der Ansteckungsgefahr
Um die Ansteckungsgefahr während eines Ausbruchs zu verringern, empfiehlt sich zusätzlich das Aufbringen von Herpes-Pflastern beziehungsweise Patches:
Diese decken das betroffene Areal ab und verhindern somit eine Schmierinfektion und damit auch die Ausbreitung auf umliegende Haut.
Zudem empfiehlt sich Folgendes, um zum einen erneuten Ausbrüchen vorzubeugen und zum anderen bei einem akuten Schub eine schnelle Abheilung zu bewirken:
Immunsystem stärken
Eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung, ausreichend Entspannung und Schlaf, Bewegung an der frischen Luft und die Vermeidung von negativem Stress helfen Ihrem Körper dabei, die Infektion zu bekämpfen oder einen Schub erst gar nicht zustande kommen zu lassen.
Genussmittel in Maßen
Alkohol und Tabak aber auch Zucker und Fast Food können den Organismus stressen und bei regelmäßigem Genuss in großen Maßen, die Haut, Verdauung und andere Organe beeinträchtigen. Hierdurch kann sich die Neigung zu Herpes-Ausbrüchen erheblich erhöhen.
Vorsicht und Hygiene
Da Herpes vor allem bei einem aktuell bestehenden Ausbruch hochansteckend ist und es zudem zur Ausbreitung durch Schmierinfektionen kommen kann, sind Hygiene und Vorsicht von entscheidender Bedeutung. Verwenden Sie zur sanften Reinigung ausschließlich Wegwerf-Waschlappen beziehungsweise Utensilien und teilen Sie Handtücher nicht mit anderen. An den betroffen Stellen und oftmals eitrigen Bläschen zu kratzen führt meist zu einem Verschmieren der Erreger, vermeiden Sie es daher. Herpes-Pflaster und Cremes mit den erwähnten Wirkstoffen bieten zusätzlichen Schutz und sollten gemäß der Packungsbeilage möglichst oft und regelmäßig verwendet werden.
Hautkontakt vermeiden
Besteht aktuell ein Herpes-Ausbruch, ist das Infektionsrisiko gleich beiderseitig erhöht. Hierdurch kann es zum einen zur Ausbreitung von Herpes aber auch zu anderen Erkrankungen kommen. Vermeiden Sie es daher, Geschirr und Besteck, Handtücher und alles andere, das direkten Hautkontakt hat, mit anderen Personen zu teilen - auch nicht in der Familie. Verwenden Sie desinfizierende Reinigungs- und Waschmittel und lüften Sie Räume häufig, hierdurch verringert sich die Erregerkonzentration in der Luft.
Richtige Hauptpflege
Auf einer gesunden Haut mit einem intakten körpereigenen Schutz haben es die Herpes-Erreger schwerer, sich auszubreiten. Setzen Sie daher auf entsprechenden Sonnenschutz, schützen Sie sich bei trockener Raumluft durch reichlich Trinken und Feuchtigkeitscremes, reinigen Sie Handtücher und Make-up-Utensilien.
12 Hausmittel bei Lippenherpes
Neben Cremes, Pflastern und antiviralen Medikamenten steht auch eine ganze Bandbreite von Hausmitteln gegen Lippenherpes parat. Im Folgenden erfahren Sie, welche dieser Maßnahmen und Wirkstoffe helfen können.
1. Kälte wirkt gegen Schwellung und Schmerzen
Ein Eiswürfel oder Gel-Kühlpack in ein sauberes Tuch geschlagen und auf den betroffenen Bereich gelegt, wirkt gegen die Schwellung, die durch die Entzündung bedingte Hitzeentwicklung und Schmerzen. Eine eindeutige Verkürzung des Schubs ist damit meist nicht zu erreichen, wohl aber eine eindeutige Linderung der Symptome.
2. Wärme tötet wärmeempfindliche Viren ab
Spezielle Wärmestifte oder ein Löffel, der auf etwa 52°C erhitzt und auf die betroffenen Hautstelle gepresst wird, kann die wärmeempfindlichen Viren abtöten und damit sowohl die Ausbreitung unterbinden, als auch die Dauer des Schubs verkürzen. Eine genaue Kontrolle der Temperatur ist entscheidend. Zudem sollte beachtet werden, das höhere Temperaturen nicht besser helfen, wohl aber Schaden an der Haut anrichten können.
3. Zahnpasta mit Zink trocknet aus
Immer wieder wird Zahnpasta als Erste Hilfe bei Lippenherpes angepriesen, wirksam ist sie allerdings nur bedingt. Zahnpasta-Sorten, die Zink enthalten, haben durchaus einen austrocknenden und damit heilungsbeschleunigenden Effekt. Andere Zahncreme-Sorten und auch Wirkstoffe in diesen können die Haut hingegen zusätzlich reizen und schädigen.
Die bessere Alternative ist daher das folgende Hausmittel:
Zink zur äußeren Anwendung
Cremes und Salben, die Zink enthalten, wirken auf zweifache Weise gegen Lippenherpes. Zum einen trocknen sie die Bläschen aus und beschleunigen damit die Heilung und den Krankheitsverlauf. Zum anderen wirken sie entzündungshemmend, weswegen Zink oftmals auch bei anderen Infektionen zum Einsatz kommt.
4. Zitronenmelisse hemmt Herpes-Virus
Ein Hausmittel, das nachweislich wirkt, findet sich in der Zitronenmelisse. Die enthaltenen ätherischen Öle und andere Wirkstoffe hemmen den Herpes simplex-Virus und können damit die Ausbreitung und Dauer des Ausbruchs reduzieren.
5. Teebaumöl desinfiziert und lindert Entzündung
Das ätherische Öl wirkt hemmend oder gar abtötend auf eine Vielzahl von Keimen und damit desinfizierend sowie entzündungslindernd und leicht austrocknend.
6. Honig wirkt desinfizierend
Desinfizierend, heilend und in nahezu jedem Haushalt bereits vorhanden, lohnt sich der Griff zum Honig bei Herpes. Gefährliche oder einfach nur unerwünschte Nebenwirkungen gibt es bei diesem Hausmittel nicht.
7. Ingwer zur Stärkung des Immunsystems
Bereits bei Erkältungen ist Ingwer als wirksames Hausmittel bekannt, da er effizient gegen Erreger wirkt. Allerdings ist er auch scharf und kann das Brennen bei Lippenherpes noch zusätzlich verschlimmern sowie die empfindliche Haut schädigen. Er ist dadurch mit Vorsicht und möglichst zeitig direkt auf der Haut anzuwenden, indem eine aufgeschnittene Knolle direkt auf den kribbelnden Bereich gepresst wird. Auch das Trinken von Ingwer-Tee wirkt unterstützend auf das Immunsystem und kann einen Schub daher effektiv verkürzen.
8. Aloe Vera als feuchtgkeitsspendender Hautschutz
Hautschutz, Versorgung mit Feuchtigkeit und beschleunigte Heilung, Stärkung des Immunsystems, Linderung der Schmerzen und Abtötung von Keimen - Aloe Vera ist ein kleines Wundermittel, das auch bei Herpes wirken kann.
9. Kamille wirkt entzündungshemmend
Entzündungshemmend und leicht austrocknend wirkt Kamille doppelt gegen Herpes.
10. Argan-Öl mit leicht austrocknender Wirkung
Das Öl des Arganbaums wirkt hautpflegend, entzündungshemmend, fördert die Regeneration und hat pur angewendet einen leicht austrocknenden Effekt. Dadurch ist es bestens für die alternative oder zusätzliche Behandlung von Lippenherpes geeignet - auch wenn es sich aufgrund des geringen Bekanntheitsgrads noch nicht vollständig als bewährtes Hausmittel durchgesetzt hat.
11. Grapefruitkernextrakt als natürliches Antibiotikum
Der Extrakt gilt als natürliches Antibiotikum und kann unter anderem Lippenherpes wirksam bekämpfen.
12. Propolis mit vergleichbarer Wirkung wie Honig
Ähnlich wie Honig ist auch dieses Bienenprodukt eine effiziente Hilfe im Kampf gegen Herpes labialis, kann innerlich und äußerlich angewendet werden.
Wie bei den Medikamenten und Cremes gilt, dass auch die Hausmittel so schnell wie möglich angewendet werden müssen, um effizient zu wirken. Dazu sollten einige Regeln beachtet werden.
Hausmittel bei Lippenherpes richtig anwenden
Auch bei den Hausmitteln gilt, dass Hygiene das oberste Gebot ist. Dazu sollten die folgenden Regeln Beachtung finden:
- Je früher, desto besser: Hat sich das Lippenherpes erst einmal ausgebreitet, benötigen sowohl spezielle Hautpflege, als auch Medikamente und Hausmittel längere Wirkzeit und können die Dauer des Schubs nur in geringem Maße verringern.
- Vorsicht und Hygiene beim Auftragen: Ob Eis oder Wärme - bei allen Anwendungen sollte Schmierinfektionen dringend vorgebeugt werden. Alle Materialien und Utensilien sind daher nur einmal zu verwenden und im Anschluss vollständig zu desinfizieren oder abzukochen.
- Wattestäbchen zum Auftragen: Cremes, Öle und andere, eher flüssige Hausmittel werden am besten per Wattestäbchen aufgetragen - und zwar mit Vorsicht und regelmäßig. Die benutzten Wattestäbchen werden im Anschluss sofort entsorgt.
- Schutz durch Pflaster & Vaseline: Aufgetragene Hausmittel bleiben besser und länger an Ort und Stelle, wenn sie mit Pflastern oder einer Schicht Vaseline abgedeckt werden. Vermeiden Sie dabei direkten Hautkontakt.
- Anwendung bei Brennen oder Unverträglichkeit stoppen: Das aufgetragene Mittel brennt oder reizt die Haut merklich? Dann verzichten sie auf die Anwendung. Die genannten Hausmittel sind nicht für jeden Hauttyp und für jeden Schweregrad ideal.
- Öffnen der Bläschen: Das Öffnen der Bläschen ist umstritten und nicht ganz ungefährlich, daher wird häufig davon abgeraten. Grund dafür ist die hoch viruelle Flüssigkeit in den Bläschen, die die Infektion noch zusätzlich verschmieren kann. Zudem ist die geschädigte Haut besonders anfällig für weitere Krankheitskeime. Hierbei muss also mit höchster Vorsicht und steril vorgegangen werden. Fachgerecht geöffnet, können die Bläschen aber meist schneller austrocknen und im Anschluss ebenfalls schneller abheilen.
Bitte beachten Sie: Die im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und stellen keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments dar.