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Teebaumöl: Anwendungsgebiete & Wirkweise

Aktualisiert am 08.01.23

Ätherisches Teebaumöl wird durch die Wasserdampfdestillation von Blättern des australischen Teebaums gewonnen und wurde schon von den Ureinwohnern Australiens (den Aborigines) als effektives Naturheilmittel für kleinere Verletzungen und diverse Hautkrankheiten genutzt. Forschungen haben die antimykotischen, antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften von Teebaumöl bestätigt.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist Teebaumöl?
  2. Wirkung von Teebaumöl
  3. Anwendungsgebiete
  4. Verträglichkeit von Teebaumöl
  5. Nebenwirkungen & Risiken von Teebaumöl
  6. Teebaumöl in der Schwangerschaft 
  7. Teebaumöl bei Kindern
  8. Aufbewahrung und Lagerung von Teebaumöl

Was ist Teebaumöl?

Teebaumöl entsteht durch die Wasserdampfdestillation der Blätter des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia), der zu den Myrtengewächsen zählt und an der Ostküste Australiens beheimatet ist. Die Ureinwohner Australiens nutzen das ätherische Öl zur Behandlung von Hautirritationen, Zahnfleischentzündungen, Erkältungen und Läusebefall. Vor der Entstehung moderner Antibiotika wurde Teebaumöl unter anderem zur Bekämpfung bakterieller Krankheiten verwendet.

Teebaumöl setzt sich aus bis zu 60 unterschiedlichen Substanzen zusammen. Der Hauptbestandteil von Teebaumöl ist Terpinen-4-ol, das etwa 40 Prozent ausmacht und vor allem in der Parfumindustrie Verwendung findet. Weiterhin befinden sich größere Mengen 1,8-Cineol, alpha-Pinen und Limonen im ätherischen Öl, welches ihm seinen charakteristischen intensiven Geruch verleiht.

Wirkung von Teebaumöl

Bereits in den 1930er Jahren untersuchten Forscher die Wirkung des ätherischen Öls. In mehreren Studien konnten die antimykotischen (pilzabtötende) und antiviralen (virenabtötende) Eigenschaften des Öls nachgewiesen werden.1,2,3 Moderne Studien haben auch die antimikrobielle bzw. eine bakterizide (bakterienenabtötende) Wirkung von Teebaumöl bestätigt.4 Demnach könnte das ätherische Öl als natürliches Antibiotikum zum Einsatz kommen, um der Problematik der resistenzbildenden Keime im Rahmen moderner Antibiotika entgegenzuwirken.

Anwendungsgebiete von Teebaumöl

Teebaumöl bietet aufgrund seiner antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Es eignet sich zur Behandlung von kleinen Wunden, bakteriellen Infektionen und zur Prävention von Herpes. Hautunreinheiten wie Pickel, Mitesser und durch Bakterien verursachte Akne können ebenfalls erfolgreich mit Teebaumöl behandelt werden.5 In diversen Studien wurde auch die antimykotische Wirkung des Teebaumöls nachgewiesen, die das Wachstum von Pilzen hemmt oder sogar zu deren Absterben führt.6 Bei folgenden Anwendungsgebieten kann Teebaumöl erfolgreich zum Einsatz kommen:

Teebaumöl gegen Fuß- und Nagelpilz

Durch seine antimykotische (pilzabtötende) Wirkung ist Teebaumöl sehr gut als Mittel gegen Fuß- und Nagelpilz geeignet bzw. kann die medizinische Behandlung unterstützen. Dazu wird das Öl mehrmals täglich direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Alternativ eignen sich zur Behandlung von Fuß- und Nagelpilz auch Fuß- und Handbäder mit einigen Tropfen Teebaumöl.

Teebaumöl in der Haut- und Haarpflege

Teebaumölessenzen finden in vielen Hautpflegeprodukten Anwendung. Insbesondere aufgrund der desinfizierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften kann das ätherische Öl bei vielen entzündlichen Hauterkrankungen (wie beispielsweise Ekzeme), eingesetzt werden. Geschätzt wird es vor allem in der Gesichtspflege zur Behandlung von unreiner Haut. In Form von Gesichtscremes, Gesichtswasser, Waschlotionen und -gels wird die hautklärende Wirkung des Teebaumöls erzielt.

Achtung: Um Hautreizungen auf Körper und Kopfhaut zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Öl nicht großflächig pur zu verwenden, sondern mit Trägersubstanzen wie anderen Ölen und Wasser zu mischen.

Teebaumöl-Shampoo gegen Schuppen

Schuppen entstehen in der Regel durch übermäßiges Wachstum eines Hefepilzes, der auf jeder Kopfhaut vorhanden ist. Dies führt zu einer Immunreaktion, die eine vermehrte Produktion von Verhornungszellen und letztendlich Schuppen verursacht. Durch die antimykotische Wirkung kann Teebaumöl-Shampoo als effektives Anti-Schuppenshampoo verwendet werden. Das ätherische Öl beruhigt die Kopfhaut und reguliert die Produktion von Talg und Horn. Dadurch können sowohl trockene Schuppen, als auch eine großflächige Schuppenflechte mit Teebaumöl behandelt werden.

Teebaumöl gegen Herpes

Lippenherpes kann mithilfe von Teebaumöl vorgebeugt werden. So kann die regelmäßige Anwendung von Lippenpflegeprodukten mit Teebaumöl-Anteil dazu beitragen, das Ausbrechen des Virus zu verhindern. Auch wenn sich erste Anzeichen wie Jucken oder Brennen bereits äußern, ist die antivirale Wirkung des Teebaumöls nützlich. Um die empfindliche Lippenhaut nicht zu reizen, sollte das Teebaumöl jedoch nur verdünnt aufgetragen werden. In Apotheken und Drogerien sind passende, dermatologisch getestete Lippenpflegeprodukte erhältlich. Alternativ kann Teebaumöl im Verhältnis eins zu eins mit Mandel- oder Jojobaöl gemischt und auf die Lippen gegeben werden.

Teebaumöl gegen Akne, Pickel und Mitesser

Seit langer Zeit werden Teebaumöl-Zubereitungen auch erfolgreich bei infektiös bedingten Hautunreinheiten wie Akne eingesetzt. In diversen Laboruntersuchungen wurde nachgewiesen, dass Teebaumöl das Bakterienwachstum bei der Pickelentstehung reduziert und Bakterien (Akne-Erreger) sogar abtötet. Die antibakteriellen und sensibilisierenden Eigenschaften des Teebaumöls wirken zudem der übermäßigen Verhornung entgegen, wodurch der Talg effizienter abfließen kann. Das Teebaumöl reduziert die Verhornung und Verstopfung der Follikel, was der Entstehung von Mitessern als bakterielle Nährboden entgegenwirkt. Obwohl das Teebaumöl die Talgproduktion nicht stoppt, sorgt es dafür, dass sich nicht zu viel Talg auf der Haut ansammelt. Aufgrund dieser regulierenden Wirkung kann der Bildung von Pickeln vorgebeugt werden. Demnach hilft Teebaumöl auch vorbeugend gegen Pickel und Hautunreinheiten.

In der Apotheke sind hierfür spezielle Hautpflegeprodukte erhältlich, die mit Teebaumöl-Essenzen angereichert sind und das (erneute) Aufkommen von Pickeln und Mitessern verhindern sollen.

Achtung: Teebaumöl sollte keinesfalls auf offene Wunden aufgetragen werden, insbesondere nicht in unverdünnter Form. Bei aufgekratzten Pickeln oder Pickelwunden ist es ratsam, abzuwarten, bis die Wunde vollständig verschlossen ist. Erst danach kann verdünntes Teebaumöl desinfizierend wirken und somit den Heilungsprozess unterstützen.

Teebaumöl gegen Warzen

Dank der antiseptischen Wirkung kann Teebaumöl auch die Behandlung von Warzen unterstützen. Diese natürliche Behandlungsmethode kann mitunter dazu beitragen, medikamentöse Therapien oder chirurgische Eingriffe zu umgehen. Zur wirksamen Anwendung wird Teebaumöl zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen.

Teebaumöl in der Mundpflege

Teebaumölessenzen sind in vielen Mundpflegeprodukten enthalten und tragen beispielweise im Mundwasser oder Zahnpasta zu einer gesunden Mundflora bei. Auch bei akuten Problemen wie Zahnfleischentzündungen können Produkte mit Teebaumöl den Heilungsprozess beschleunigen. Das Gurgeln und Inhalieren von wenigen Tropfen Teebaumöl, gemischt mit Wasser, kann zusätzlich zur täglichen Mundpflege unterstützend bei Zahnfleischentzündungen wirken.

Verträglichkeit von Teebaumöl

Wie bei allen ätherischen Ölen kann auch Teebaumöl bei großflächiger topischer Anwendung Reizungen verursachen. Personen, die Teebaumöl verwenden möchten, sollten daher zuerst testen, wie ihr Körper darauf reagiert, insbesondere wenn das Öl unverdünnt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden soll. Hierzu einige Tropfen Teebaumöl in die Ellenbeuge geben. Zeigen sich nach 24 Stunden Einwirkzeit keine Hautreaktionen wie beispielsweise Rötungen, Ausschlag oder Juckreiz, ist davon auszugehen, dass das Teebaumöl gut vertragen wird. Der Kontakt mit den Augen und größeren, offenen Wunden sollte in jedem Fall vermieden werden. Im Schleimhautbereich, beispielsweise bei einer Mundspülung, darf das Öl nur stark verdünnt verwendet werden.

Nebenwirkungen und Risiken von Teebaumöl

Die Anwendung von Teebaumöl ist nicht ganz risikolos, denn die enthaltenen Terpene können in unverdünnter und hochkonzentrierter Form gesundheitsschädlich sein und beispielsweise Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötungen, Ausschläge und allergische Reaktionen hervorrufen. Die orale Einnahme kann bei einigen Personen Übelkeit und Erbrechen verursachen, gelegentlich sogar Benommenheit und Bewusstseinsstörungen auslösen. In seltenen Fällen kann das Einatmen des Öls sogar zu Lungenentzündungen führen.

Teebaumöl in der Schwangerschaft

In der Regel ist nichts gegen eine Anwendung von Teebaumöl in der Schwangerschaft einzuwenden, jedoch nur äußerlich (z. B. gegen Pickel und Mitesser). Von der inneren Anwendung wird während der Schwangerschaft und Stillzeit generell abgeraten, beispielweise als Mundspüllösung. Hierfür gibt es bislang nicht genügend Untersuchungen, die die Unbedenklichkeit von Teebaumöl bestätigen.

Lassen Sie sich am besten bei einer geplanten Anwendung von Teebaumöl vorab von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder Ihrer Hebamme beraten.

Teebaumöl bei Kindern

Die Verwendung von Teebaumöl ist für Kinder unter zwölf Jahren nicht zu empfehlen, weder die innerliche noch die äußerliche Anwendung, da ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle oder Atemwegsprobleme besteht. Sollte Teebaumöl zur Behandlung von Hautkrankheiten bei Kindern verwendet werden, ist dies nur unter ärztlicher Anwendung vorzunehmen.

Aufbewahrung und Lagerung von Teebaumöl

Ungeöffnete Flaschen Teebaumöl sind bis zu 2 Jahre lang haltbar, wenn sie richtig gelagert werden. Bewahren Sie Teebaumöl stets luftdicht, lichtgeschützt und bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad auf, denn Teebaumöl oxidiert bei Kontakt mit Sauerstoff, Sonnenlicht oder Hitze. In der Regel ist Teebaumöl nach Anbruch 6 Monate haltbar. Schlechtes Teebaumöl erkennen Sie am unangenehmen, ranzigen Geruch (ähnelt starker Medizin).


Quellen

1http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1360273/
2
http://jac.oxfordjournals.org/content/42/5/591.short
3
https://www.researchgate.net/publication/233302923_Antiviral_
Activity_of_the_Essential_Oil_of_Melaleuca_alternifolia_Maiden_amp_
Betche_Cheel_Tea_Tree_Against_Tobacco_Mosaic_Virus
4http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11338678
5 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1610-0387.2010.07496_supp.x/epdf
6 http://jac.oxfordjournals.org/content/42/5/591.short
http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zur_anwendung_von_aetherischen_oelen-10945.html#topic_10950

Bitte beachten Sie: Die im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und stellen keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts dar.


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