Medikamente gegen Schnupfen
Aktualisiert am 25.09.21
In unserem Ratgeber finden Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Schnupfen-Erreger
- Mögliche Ursachen von Schnupfen
- Welche Mittel können bei Schnupfen helfen?
- Einschränkungen bei bestimmten Personengruppen
- Schnupfen bei Babys (0-2 Jahre)
- Schnupfen bei Kleinkindern (2-6 Jahre)
- Schnupfen bei Kindern (6-12 Jahre)
- Schnupfen während der Schwangerschaft
- Nasenspray und Nasentropfen
- Welche Mittel gegen Schnupfen gibt es außer Nasenspray und Nasentropfen?
- Hausmittel bei Schnupfen
Schnupfen-Erreger
Ein Schnupfen entsteht meist durch eine Infektion mit Viren, typisch dafür sind z. B. Adenoviren und Rhinoviren. Diese gelangen durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen in die Nasenschleimhaut und bewirken die typischen Symptome des Schnupfens: gerötete und angeschwollene Nasenschleimhaut sowie vermehre Sekretbildung.
Durch die entzündete Nasenschleimhaut und das zudem geschwächte Immunsystem, wird eine zusätzliche Infektion mit Bakterien begünstigt. Ist dies der Fall, spricht man von einer so genannten Superinfektion (bei welcher der Schnupfen von Viren und Bakterien hervorgerufen wird). Typisch dafür ist ein zäh- bis dickflüssiger, gelb-grünlicher Nasenschleim.
Mögliche Ursachen für Schnupfen
Schnupfen kann vielfältige Ursachen haben. Häufig ist er jedoch ein Begleitsymptom einer Erkältung bzw. eines grippalen Infekts oder gar einer Grippe. Aber hinter einem Schnupfen kann sich auch eine Allergie verbergen, wie z. B. Heuschnupfen. Weitere begünstigende Faktoren sind:
- eine Trockene Nasenschleimhaut (durch trockene Raumluft)
- eine Verengung der Nasenhöhle (durch Polypen oder eine schiefe Nasenscheidewand)
- ein geschwächtes Immunsystem
- systemische Erkrankungen (z. B. Mukoviszidose) oder
- eine Reizung durch chemische Stoffe oder Zigarettenrauch.
Zudem kann ein Schnupfen auch chronisch werden, wie z. B. durch
- Allergien (Allergischer Schnupfen),
- Gewebsschwund der Nasenschleimhaut
- die Einnahme bestimmter Medikamente
- Fehlbildungen der Nasenscheidewand
- operative Eingriffe sowie
- mechanische oder toxische Einwirkung.
Blutiger Schnupfen
Zeigen sich Blutbeimischungen im Nasensekret, beruht dies häufig auf einer starken Reizung der Schleimhaut. Dabei können verschiedene Auslöser die Nasenschleimhaut derart reizen, dass es zu oberflächlichen Blutungen kommt:
- zu häufiges und heftiges Schnäuzen
- Nasenbohren
- das Einführen von Fremdkörpern in die Nase
- eine trockene Nasenschleimhaut
- Störungen der Blutgerinnung
- mechanische Belastungen
- Bluthochdruck
- dauerhafte Anwendung abschwellender Nasensprays.
Welche Mittel können bei Schnupfen helfen?
Die häufigsten Darreichungsformen sind Nasensprays und Nasentropfen. Sie werden deshalb so häufig eingesetzt, weil sie schnell zu einer Besserung der Beschwerden beitragen und direkt in der Nase wirken. Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten, Schnupfen-Symptome zu lindern, zum Beispiel durch Hausmittel, Einreibungen, Inhalationen oder pflanzliche Präparate.
Berücksichtigen Sie zusätzlich zur Anwendung von Schnupfenmitteln folgende Tipps:
- Trinken Sie viel - am besten Mineralwasser und Kräutertees.
- Erhöhen Sie die Raumfeuchtigkeit, zum Beispiel mit feuchten Tüchern auf der Heizung.
- Putzen Sie einseitig Ihre Nase - ein Nasenloch zuhalten und aus dem anderen das Nasensekret ausschnauben.
Bei länger anhaltendem Schnupfen, der nicht weggehen will oder bei auftretendem Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Einschränkungen bei bestimmten Personengruppen
Säuglinge benötigen eine geringere Wirkstoffkonzentration als Kinder, Kinder dürfen wiederum nicht mit der gleichen Wirkstoffstärke wie Erwachsene behandelt werden. Gleiches gilt für Schwangere und sollte vor allem bei Schnupfenmitteln in Spray- oder Tropfenform beachtet werden. Es gibt einige Substanzen, die ebenfalls erst ab einem bestimmten Alter angewendet werden sollten. Vor allem Einreibungen oder Inhalate können zu starke ätherische Öle oder pflanzliche Extrakte enthalten und sind daher nicht für die Kleinen geeignet.
Schnupfen bei Babys (0-2 Jahre)
Den meisten Säuglingen bleibt eine Erkältung und damit auch Schnupfen die ersten sechs bis zwölf Lebenswochen erspart, da ihr Immunsystem noch durch die mütterlichen Antikörper unterstützt wird.
3 Monate Schutz durch Antikörper der Mutter
Diese wurden während der Schwangerschaft über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen. Gestillte Babys werden auch darüber hinaus über die Muttermilch mit mütterlichen Antikörpern versorgt.
Allerdings besteht der Schutz nur vor Schnupfenerregern, gegen die auch die Mutter schon eine Immunität aufgebaut hat. Demnach ist der Säugling also nicht vor allen Erregern geschützt. In der Regel beginnt jedoch das Immunsystem des Babys nach den ersten drei Lebensmonaten selbst mit der Produktion von Antikörpern.
8 Tipps, wie Eltern Ihrem Baby bei Schnupfen helfen
Ein leichter Schnupfen bedarf in der Regel keiner besonderen Behandlung und sollte auch ohne Hilfe innerhalb von zwei bis zehn Tagen wieder weg sein. Babys mit hartnäckigem und schleimigem Schnupfen oder weiteren Begleitsymptomen wie Fieber und Husten sollten grundsätzlich immer von einem Kinderarzt untersucht werden. Nur dieser kann im Bedarfsfall die richtige Medikation verordnen.
Das können Sie selbst tun, um Schnupfen-Symptome bei Babys zu lindern:
- Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Gehen Sie mit dem Baby viel an die frische Luft.
- Gönnen Sie dem Baby viel Ruhe und Schlaf.
- Lagern Sie Kopf und Oberkörper des Babys beim Schlafen höher, um die Atmung zu erleichtern.
- Hängen Sie Zwiebelsäckchen über dem Babybett auf (Zwiebel klein schneiden und in ein Stofftaschentuch oder einen Feinstrumpf füllen).
- Tröpfeln Sie etwas Muttermilch in jedes Nasenloch (die Abwehrstoffe in der Muttermilch lassen die Schleimhäute in der Nase abschwellen).
- Befreien Sie die Nase mit Hilfe von Nasensaugern oder physiologischer Kochsalzlösung von Schleim.
- Verteilen Sie etwas Vaseline um die Nasenlöcher herum. Dies pflegt nicht nur die Haut der Nase, sondern verhindert auch das Wundwerden der Nasenhaut.
Medikamente bei Babyschnupfen
Grundsätzlich sollten Babys mit Schnupfen bzw. einer Erkältung immer dem Kinderarzt vorgestellt werden. Dieser kann gegebenenfalls abschwellende Nasentropfen verordnen, welche die Nase von Schleim befreien. Bei Babys sind meist jedoch Nasentropfen das Mittel der Wahl. Besonders Präparate mit Salzwasser verflüssigen den Schleim, spülen die Nase, befeuchten und pflegen zugleich auch die Nasenschleimhäute.
5 Tipps, um Schnupfen bei Babys vorzubeugen
Erleichtern Sie Ihrem Baby die Erkältungszeit bzw. reduzieren Sie das Risiko einer Ansteckung und Krankheitsübertragung:
- Waschen Sie und erkrankte Familienmitglieder sich regelmäßig und gründlich die Hände.
- Vermeiden Sie direkten Kontakt zu erkrankten bzw. erkälteten Geschwisterkindern sowie erwachsenen Personen.
- Verhindern Sie, dass das Baby Gegenstände in die Hand und den Mund nimmt, die zuvor von einer erkrankten Person angefasst wurden.
- Viel frische Luft! Gehen Sie am besten jeden Tag mit dem Baby spazieren. Das stärkt nicht nur das Immunsystem des Säuglings, sondern auch Ihres.
- Geben Sie Ihrem Baby viel Liebe und Zuwendung, vor allem dann, wenn schon leichte Anzeichen einer Erkältung bzw. Erkrankung vorhanden sind.
Schnupfen bei Kleinkindern (2-6 Jahre)
Grundsätzlich gilt: Je jünger ein Kind ist, umso anfälliger ist es für Erkältungen und seine Begleitsymptome wie Schnupfen. Doch durch jede Erkältung lernt das kindliche Abwehrsystem dazu und kann sich beim nächsten Kontakt desselben Erregers besser wehren.
Medikamente für Kleinkinder bei Schnupfen
Mittlerweile gibt es einige Schnupfen-Mittel, die sich bei Kleinkindern eignen. Dazu gehören z. B. abschwellende Nasensprays (mit 0,025% bis 0,05% Wirkstoff), Erkältungssalben und -balsam sowie salzwasserhaltige Nasensprays, welche den Schleim verflüssigen, die Nase ausspülen und die Nasenschleimhäute befeuchten.
6 Tipps, die Kleinkindern bei Schnupfen helfen
Ein normaler Erkältungsschnupfen kann meistens schon mit einfachen Hausmitteln oder schonenden Naturheilmitteln erfolgreich behandelt werden. Folgendes kann Kleinkindern bei Schnupfen helfen:
Inhalationen
Kinder ab zwei Jahren können bereits mit Kamillentee oder Kamillenblüten inhalieren. Thymiantee ist z. B. zum Schleimlösen geeignet, wenn gleichzeitig Husten besteht. Es reicht aber auch aus, lediglich heißes Wasser zur Inhalation zu nehmen. Denn bereits das Einatmen von feuchter Luft unterstützt das Lösen des Schleims in den Nasenpassagen.
Majoranbutter & Anisbutter
Um Kleinkindern das Atmen bei einem Schnupfen zu erleichtern, kann ihnen bis zu fünf Mal täglich dünn Majoranbutter zwischen Nase und Oberlippe aufgetragen werden. Auch Anisbutter eignet sich dazu, welche dünn auf dem Nasenrücken eingerieben wird.
Kopf beim Schlafen höher lagern
Das Hochlegen des Kopfes erleichtert dem Kind das Atmen beim Schlafen. Dazu sollten nicht mehrere oder höhere Kissen unter den Kopf des Kindes gelegt werden, sondern immer unter dem Kopfteil der Matratze, da sonst Erstickungsgefahr besteht. Alternativ können auch Ordner unter die Matratze gelegt werden (direkt auf das Kopfteil des Lattenrosts), um so den Neigungswinkel der Matratze zu erhöhen.
Naseputzen
Ab dem 2. Lebensjahr erlernen die meisten Kinder das Naseputzen. Und dies ist immer noch die beste Variante, um die Nase vom Schleim zu befreien. Meist bleibt durch das ständige Schnäuzen jedoch eine wunde Nase nicht aus. Gerötete und gereizte Haut kann mit Hilfe von Panthenolsalben, einfachen Pflegecremes oder Vaseline wieder geheilt werden.
Viel Flüssigkeit
Ausreichend Flüssigkeit verdünnt die Sekrete der Nase und spült sie gleichzeitig aus. Zudem wird (wenn vorhanden), der Schleim in den Bronchien verflüssigt und es kann besser abgehustet werden. Trinken ist deshalb das A und O. Neben Wasser sind auch warme Flüssigkeiten wie Tee oder Hühnersuppen zu empfehlen. Diese sind nicht nur wohltuend, sondern können der verstopften Nase auch Erleichterung verschaffen.
Körperliche Schonung, viel Ruhe und Schlaf
Versuchen Sie, Stress zu vermeiden und gönnen Sie Ihrem Kind möglichst viel Entspannung, Ruhe und Schlaf.
Wann ist ein Arztbesuch bei Schnupfen sinnvoll?
Bei gesunden Kindern ist ein normaler Erkältungsschnupfen in der Regel nach einer Woche bis zehn Tagen wieder abgeklungen. Ein hartnäckiger Schnupfen (dauert länger als 10 Tage) sollte jedoch von einem Kinderarzt untersucht und behandelt werden.
5 Tipps, um Schnupfen bei Kleinkindern vorzubeugen
Mit den richtigen Hygienemaßnahmen und immunstärkenden Tipps kann die Anzahl und Intensität der Erkrankungsfälle reduziert werden:
- Regelmäßig Händewaschen (zumindest vor dem Essen und nach dem Toilettengang).
- Die Kleidung des Kindes immer dem Wetter anpassen (am besten Zwiebel-Look).
- Kalte oder nasse Füße vermeiden.
- Viel Bewegung an der frischen Luft.
- Gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
Schnupfen bei Kindern (6-12 Jahre)
Bei Schulkindern sind die gleichen Behandlungsmöglichkeiten wie bei Kleinkindern zu empfehlen. Dies gilt vor allem für die alternativen Behandlungsmethoden und Hausmittel wie:
- Inhalationen mit Inhalator und ausgewählten ätherischen Ölen oder die Topfvariante mit Kamillentee/-blüten
- Majoranbutter oder Anisbutter
- viel Flüssigkeit
- salzwasserhaltige Nasensprays
- Erkältungssalben und -balsam
- abschwellende Nasensprays
Schulkinder zwischen 6 und 12 Jahren dürfen Nasensprays mit einer 0,05%-igen (bei einigen Herstellern auch Präparate mit 0,1%) Wirkstoffkonzentration erhalten.
Weitere Maßnahmen, um Schnupfen bei Kindern zu behandeln, sind:
Nasenspülungen und Nasendusche
Nasenspülungen mit einer milden Salzlösung befeuchten die Schleimhäute, verdünnen, lösen und spülen den Schleim weg. Zudem wird die Nase durch eine Spülung oder eine Nasendusche gereinigt und von Keimen befreit. Erkältungen klingen auf diese Weise schneller ab und neuen Infekten kann vorgebeugt werden. Handelsübliche Nasenduschen gibt es auch schon für Kinder. Diese haben dann ein kleineres Nasenansatzstück und fassen weniger Flüssigkeit.
Gurgeln mit Salzwasser
Da ein Schnupfen häufig mit Husten und Halsschmerzen einhergeht, eignet sich auch das Gurgeln mit Salzwasser. Dieses altbewährte Mittel hilft gegen Halsschmerzen und befreit den Hals von Schleim. Dazu einfach einen halben Teelöffel Salz in ein Glas mit warmem Wasser rühren. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sollte drei bis vier Mal am Tag gegurgelt werden. Auch das Gurgeln mit Salbei- oder Kamillentee kann bei Halsschmerzen helfen. Kinder sollten jedoch nur mit Salzwasser gurgeln, wenn sie dies auch richtig beherrschen. Meist erlernen dass Kinder im Vorschul- oder Schulalter.
Bestrahlung mit Rotlicht
Rotlicht empfiehlt sich besonders bei verstopften Nasen. Wird das Gesicht mit einer Rotlichtlampe bestrahlt, löst sich festsitzender Schleim und verflüssigt sich, wodurch wiederum das Sekret abfließen kann.
8 Tipps, um Schnupfen bei Kindern vorzubeugen
Eltern können nur wenig tun, um ihr Kind aktiv vor Erkältungen und damit vor Schnupfen zu schützen. Aber zumindest kann mit den folgenden allgemeinen Maßnahmen das Immunsystem des Kindes stärkt werden:
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Lassen Sie die Kindern bei jedem Wetter draußen spielen.
- Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
- Halten Sie Stress von Kindern fern und sorgen Sie für einen geregelten Tagesablauf.
- Passen Sie Kleidung den Temperaturen an. Aber Vorsicht: Es nicht übertreiben und das Kind überheizen.
- Passen Sie die Raumtemperaturen an. Die richtige Raumtemperatur beträgt tagsüber zwischen 20°C und 22°C und nachts zwischen 15°C und 18°C.
- Machen Sie öfter mal Wechselduschen sowie wechselwarme Fuß- und Armbäder. Diese härten ab und stärken das Immunsystem.
- Prüfen Sie regelmäßig den Impfschutz des Kindes und frischen Sie diesen ggf. auf.
- Schenken Sie Ihrem Kind viel Liebe, Geborgenheit und Aufmerksamkeit.
Schnupfen während der Schwangerschaft
Es gibt zwei Arten von Schnupfen in der Schwangerschaft. Zum einen der gewöhnliche Schnupfen, welcher häufig durch Erkältungen, Allergien oder andere Reizstoffe ausgelöst wird. Zum anderen gibt es auch den so genannten Schwangerschaftsschnupfen bzw. eine Schwangerschaftsrhinitis, welche durch die hormonellen Umstellungen in der Schwangerschaft hervorgerufen werden kann.
Schwangerschaftsschnupfen als Begleiterscheinung
Chronischer Schnupfen als unerwünschte Begleiterscheinung einer Schwangerschaft ist den meisten Frauen nicht bekannt, dabei gehört er doch neben Übelkeit und Sodbrennen zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden.
20 Prozent aller Schwangeren sind von diesem in der Regel harmlosen Schnupfen betroffen. Allerdings erzeugen die andauernden Schnupfensymptome wie eine verstopfte Nase mit trockenen und angeschwollenen Schleimhäuten mitunter einen ernstzunehmenden Leidensdruck (z. B. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit). Diese können dann wiederum die Entstehung anderer Erkrankungen begünstigen.
Auch kann es durch die verstopfte Nase im Extremfall während des Schlafs zu kurzen Atemaussetzern kommen, welche wiederum dem Ungeborenen schaden. Aus diesem Grund sollte ein Schnupfen auch während der Schwangerschaft behandelt werden.
Medikamente bei Schnupfen in der Schwangerschaft
Schwangere mit Schnupfen sollten sich grundsätzlich von einem Arzt beraten lassen, bevor sie mit der Behandlung beginnen. Dieser kann am besten abklären, ob es sich dabei um eine Schwangerschaftsrhinitis oder eine andere Schnupfenform handelt.
Abschwellende Nasensprays = Gefahr für das Ungeborene
Nicht alle Nasensprays und -tropfen sind für Schwangere geeignet. So sollten z. b. Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolin (welcher für die Abschwellung der Nasenschleimhaut sorgt) nicht in der Schwangerschaft verwendet werden! Der Wirkstoff erhöht den Blutdruck der Mutter, wodurch es zur Verengung der Blutgefäße kommt. Im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel ist es sogar möglich, dass sich der Stoff auch auf andere Körperbereiche auswirkt. So kann es beispielweise zu einer Gefäßverengung der Gebärmutter kommen, wodurch die Durchblutung der Plazenta gestört und das Ungeborene nicht ausreichend versorgt wird.
Grundsätzlich sollten abschwellende Nasensprays gemieden werden, da diese abhängig machen können. Eine Schwangerschaftsrhinitis kann über Wochen und Monate anhalten, wodurch das Risiko einer Abhängigkeit sehr hoch ist.
Stattdessen salzhaltige Nasensprays und -tropfen
Schwangere sollten bei Schnupfen salzhaltige Nasensprays und -tropfen verwenden. Diese so genannten Salzwasser- bzw. Meerwasser-Nasensprays sind gut verträglich und lindern die Symptome.
Auch eine Nasendusche oder Nasenspülung mit Salzwasser eignet sich bei Schwangerschaftsschnupfen. Pflegende Nasensprays mit Dexpanthenol können in der Regel ebenfalls ohne Bedenken während der Schwangerschaft verwendet werden. Im Zweifelsfall sollte jedoch vor der Anwendung noch einmal ein Arzt zu Rate gezogen werden.
10 Tipps bei Schnupfen in der Schwangerschaft
- Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit (zwischen 50 und 80 Prozent).
- Inhalieren Sie mit heißem Wasserdampf bzw. Kamillenblüten. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel können Sie auch ausgewählte, schwangerschaftsverträgliche ätherische Öle (z.B. Lavendelöl) als Inhalationszusatz verwenden.
- Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich (1,5 bis 2 Liter täglich) z. B. in Form von Tees (Kamillentee, Holunderblütentee, Lindenblütentee) oder Wasser.
- Tragen Sie spezielle Nasenpflaster, die eine freie Atmung unterstützen.
- Schlafen Sie mit erhöhtem Kopfteil.
- Gehen Sie regelmäßig an die frische Luft.
- Machen Sie Kompressen mit frischen Zitronenscheiben, um die Nasenverstopfung zu lösen.
- Essen Sie leicht scharfe Speisen, um die Atemwege zu öffnen. Allerdings nur in Maßen und mit Vorsicht.
- Hühnersuppe wirkt nicht nur bei Erkältungsschnupfen, sondern auch bei Schwangerschaftsschnupfen und hat wegen der warmen, aufsteigenden Dämpfe auch noch einen kleinen Inhalationseffekt.
- Verwenden Sie Nasenöle, denn diese machen die Nasenschleimhäute glatt.
Nasenspray und Nasentropfen bei Schnupfen
Durch ihre Wirkung direkt in der Nase helfen Nasensprays und Nasentropfen schnell bei der Linderung von Schnupfen-Symptomen, indem Sie die Nasenatmung erleichtern oder die Nasenschleimhaut feucht halten.
Wichtig: Aus hygienischen Gründen und um die Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden, sollte jede Flasche nur von einer Person verwendet werden.
Grundsätzlich werden die Präparate aufgrund ihrer Wirkweise und des enthaltenen Wirkstoffs in zwei Arten unterteilt:
Abschwellende Nasensprays und Nasentropfen
Abschwellende Nasensprays und abschwellende Nasentropfen lassen die Nasenschleimhaut abschwellen und sorgen für eine freie Nase. Präparate mit abschwellender Wirkung enthalten gängige Wirkstoffe wie Xylometazolin, Oxymetazolin oder Tramazolin.
Oftmals enthalten abschwellende Präparate zusätzlich noch Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol (Panthenol). So wird gleichzeitig auch die durch Schnupfen wund gewordene und gereizte Nasenschleimhaut gepflegt.
Abschwellende Nasensprays oder -tropfen können in jedem Alter angewendet werden und sind bezüglich ihrer Wirkstoffmenge an die jeweilige Altersklasse angepasst:
- 0,01 % Wirkstoff - für Säuglinge
- 0,025 % Wirkstoff - für Kleinkinder von 1 bis 6 Jahre
- 0,05 % Wirkstoff - je nach Hersteller für Kleinkinder (2 bis 6 Jahre) und Schulkinder (6 bis 12 Jahre)
- 0,1 % Wirkstoff - für Jugendliche und Erwachsene
Dauer der Anwendung
Abschwellende Nasensprays und abschwellende Nasentropfen können abhängig machen und sollten deshalb nicht länger als sieben Tage am Stück angewendet werden. Werden die Präparate länger angewendet, kann es zum so genannten Rebound-Effekt kommen. Hier schwillt die Nasenhaut nach Absetzen der Wirkstoffe erneut an. Die Nase wirkt dadurch dauerhaft verstopft und der Anwender hat ständig das Verlangen, abschwellende Schnupfenmittel anzuwenden.
Wie wende ich abschwellendes Nasenspray richtig an?
Falls nicht anders vom Arzt verordnet, wird Nasenspray bei Bedarf, maximal jedoch dreimal täglich, mit jeweils einem Sprühstoß in jedes Nasenloch eingebracht.
Weitere Informationen finden Sie in der jeweiligen Packungsbeilage des Medikaments.
Wie wende ich abschwellende Nasentropfen richtig an?
Bei Bedarf werden, falls nicht anderes vom Arzt verordnet, jedoch höchstens dreimal täglich, ein bis zwei Tropfen in jedes Nasenloch gegeben.
Weitere Informationen finden Sie in der jeweiligen Packungsbeilage des Medikaments.
Pflegende Nasensprays und Nasentropfen mit Meer- oder Salzwasser
Präparate mit Meer- oder Salzwasser haben eine natürliche Wirkung, Schnupfen zu behandeln und dienen:
- der Befeuchtung und Reinigung der Schleimhäute
- dem Lösen von Verkrustungen und festsitzendem Schleim
- der Pflege der Schleimhäute
Häufig sind diese Präparate zusätzlich mit Komponenten wie Dexpanthenol angereichert und haben somit auch einen pflegenden Charakter.
Dauer der Anwendung
Diese Schnupfenmittel können gleichermaßen bei Babys, Kindern und während der Schwangerschaft angewendet werden. Sie führen auch bei dauerhafter Anwendung nicht zur Abhängigkeit und können bedenkenlos über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Welche Mittel gegen Schnupfen gibt es außer Nasenspray und Nasentropfen?
Es gibt neben den bewährten Nasensprays und –tropfen weitere Möglichkeiten, Schnupfen zu behandeln:
Kapseln und Tabletten zur Schleimlösung gegen Schnupfen
Kapseln und Tabletten gegen Schnupfen und Erkältungen besitzen folgende Eigenschaften und sollen:
- festsitzenden Schleim lösen
- Nase und Atemwege befreien
- das Druckgefühl im Kopf nehmen
Vorsicht bei Kombipräparaten
Treten mehrere Symptome gebündelt auf, greifen viele Geplagte gern zu Kombinationspräparaten wie Aspirin Complex, Grippostad C oder Wick Medinait. Diese bestehen aus verschiedenen Wirkstoffen und sollen so mehrere unangenehme Beschwerden wie Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, Hustenreiz sowie Fieber gleichzeitig bekämpfen. Eben solche Kombinationspräparate stehen jedoch in der Kritik, dass sich die enthaltenen Wirkstoffkombinationen nicht sinnvoll ergänzen und den Körper unnötig belasten, da sie nicht lokal wirken. Vielmehr eignen sich Präparate mit einem Wirkstoff, die gezielt bestimmte Symptome angehen.
Durch die Einnahme von Arzneimitteln wird Schnupfen jedoch nicht in seiner Dauer verkürzt. Schnupfenpräparate haben eine begrenzte Wirksamkeit, wohl lassen sich aber die unangenehmen Symptome von Schnupfen bzw. einer Erkältung lindern.
Homöpathische Mittel
Zur Behandlung von Schnupfen können Globuli (kleine Streukügelchen, die aus Zucker oder Zuckeraustauschstoffen bestehen), Tabletten, Tropfen oder homöopathische Nasensprays angewendet werden.
Homöopathische Tropfen enthalten Alkohol
Da homöopathische Mittel in Tropfenform häufig alkoholhaltig sind, sollten sie Babys und Kleinkindern nicht verabreicht werden. Einige Hersteller bieten auch Tropfen ohne Alkohol an, die dieser Altersgruppe bedenkenlos gegeben werden kann.
Allgemeine Tipps zur Anwendung homöopathischer Mittel
- homöopathisches Mittel bei der Aufnahme etwa 1 Minute im Mund zergehen lassen
- Globuli oder Tabletten auf der Zunge zergehen lassen
- keine Einnahme nach dem Essen und Trinken, Rauchen oder Zähneputzen
- bei der Anwendung von mehreren Mitteln gleichzeitig, empfiehlt sich ein zeitlicher Abstand von 15 bis 30 Minuten
Homöopathie bei Schnupfen für Babys und Kinder
Gerade bei den Kleinen sind homöopathische Behandlungen von Schnupfen eine schonende Alternative zur herkömmlichen Medizin. In der Regel werden die Präparate gut vertragen. Globuli sind im Allgemeinen eine beliebte Darreichungsform bei Babys und Kindern, denn die Streukügelchen sind klein und haben einen leicht süßlichen Geschmack.
Die entsprechende Dosierung der homöopathischen Mittel ist dem Alter entsprechend angepasst und in der Packungsbeilage des jeweiligen Mittels zu finden.
Homöopathie bei Schnupfen in der Schwangerschaft
Viele homöopathische Präparate können während der Schwangerschaft eingenommen und sicher angewendet werden. Bei anderen homöopathischen Mitteln wird wiederum in der Packungsbeilage darauf hingewiesen, diese in der Schwangerschaft nicht einzunehmen, da beispielsweise keine ausreichenden Studien für eine bedenkenlose Verwendung vorliegen.
Nasendusche und Nasenspülung bei Schnupfen
Die Anwendung von Nasenspülungen in Form einer Nasendusche kann bei den ersten Anzeichen eines Schnupfens wie Kribbeln in der Nase, häufiges Niesen, angeschwollene Schleimhäute oder eine erschwerte Nasenatmung Linderung schaffen. Häufig wird somit auch die Ausbreitung einer Erkältung verhindert.
So hilft eine Nasendusche bei Schnupfen
Mit Hilfe einer Nasenspülung wird:
- die Selbstreinigungsfunktion der Nasenschleimhaut angeregt
- die Nase von Staub, Schmutz und Allergenen befreit
- festsitzendes Nasensekret gelöst
- die Nasenatmung erleichtert
Dann ist eine Nasendusche sinnvoll
Von einer Nasenspülung können verschiedene Personengruppen profitieren:
- Schnupfen- und Erkältungsgeplagte
- Allergiker
- Berufstätige, die starker Schmutz- und Staubbelastung ausgesetzt sind
- Personen, die zu trockenen Schleimhäuten neigen
Auch, wer unter einer akuten Mittelohrentzündung leidet oder an der Nase bzw. den Nasennebenhöhlen operiert wurde, kann eine Nasendusche anwenden, sofern der behandelnde Arzt nicht davon abrät.
Wann ist eine Nasendusche nicht sinnvoll?
In einigen Fällen ist eine Nasendusche nicht zu empfehlen:
- bei Schleimhäuten, die durch Schnupfen zu stark angeschwollen sind
- bei stark entzündeten oder vereiterten Nasennebenhöhlen
- bei starkem Nasenbluten
- wenn Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe der Nasenspüllösung bestehen
Eignet sich eine Nasenspülung zur Vorbeugung?
Ob regelmäßige Nasenspülungen mit einer Nasendusche dauerhaft geeignet sind, ist umstritten. Auch, ob sie wirklich einem Infekt vorbeugen können, kann nicht genau gesagt werden. Gehen keine Beschwerden voran, besteht eigentlich kein Grund für tägliches Naseduschen. Vielmehr wird kritisiert, dass zu häufiges Nasenspülen die Nasenschleimhaut schädige und wiederkehrende Infektionen begünstigt würden.
Nasendusche ist hilfreich für Allergiker
Leiden Allergiker hingegen unter ständigen Niesattacken oder sind bei Betroffenen die Nasennebenhöhlen chronisch entzündet, können regelmäßige Nasenspülungen mit einer Nasendusche durchaus hilfreich sein und Linderung bringen.
Auswahl der richtigen Nasenspülung
Das Wasser der Nasenspülung sollte lauwarm und mit feinkörnigem Meersalz oder Steinsalz angereichert sein. Orientieren kann sich der Anwender an einer physiologischen und isotonen 0,9%-igen Kochsalzlösung, das heißt, auf 1 Liter Wasser folgen 9g Salz.
In jedem Fall sollte das Salz gleichmäßig im Wasser gelöst sein.
Nicht ausschließlich mit Wasser spülen
Eine exakte Dosierung der Nasenspülung ist notwendig, um das Nasenspülen angenehm zu gestalten, ohne, dass die Nasenschleimhäute anschwellen.
Ist die Nasenspülung zu niedrig dosiert oder würde ausschließlich mit Wasser gespült werden, schwillt die Schleimhaut der Nase schmerzhaft an. So wie es zum Beispiel der Fall ist, wenn im Schwimmbad Wasser in die Nase gelangt.
Eine zu hoch konzentrierte Spüllösung (hyperton) entzieht der Nasenschleimhaut Wasser und würde langfristig zu einer Austrocknung führen.
Um dies zu vermeiden, sollten isotone Nasenspülungen verwendet werden. Die Mineralstoffkonzentration der Nasenspülung sollte dabei den Mineralstoffkonzentrationen der Körperflüssigkeiten gleich sein. So wird die eigentlich körperfremde Flüssigkeit gar nicht bemerkt und die Nasenspülung ist am angenehmsten.
Portionierte Salzbeutel aus der Apotheke
Wer die Spüllösung nicht selbst herstellen möchte, kann bereits fertige Kochsalzlösungen. Eine weitere Möglichkeit ist Nasenspülsalz. Dieses ist bereits in portionierten Beuteln erhältlich, wobei die Dosierung eines Beutels an die Anwendung einer Nasendusche angepasst ist. Diese sind in Apotheken oder hier im Preisvergleich erhältlich. Eine Übersicht finden Sie hier.
Wie häufig kann ich die Nase spülen?
In Zeiten von Schnupfen oder bei starkem Pollenflug kann eine Nasenspülung mehrmals täglich (1-3 Mal) angewendet werden, um so die Nase von unangenehmem Nasensekret zu befreien.
Wie wende ich eine Nasendusche richtig an?
Die Anwendung einer Nasendusche ist einfach:
- Ist die Spüllösung nicht gebrauchsfertig, sollte zunächst das Nasenspülsalz vollständig im Wasser aufgelöst werden.
- Dann den Nasenaufsatz an einem Nasenloch ansetzen.
- Den Kopf nach vorn über das Waschbecken beugen und zur gegenüberliegenden Seite neigen, den Mund weit öffnen.
- Die Vorrichtung, mit der die Spüllösung in der Nasendusche gehalten wurde, loslassen.
- Die Spüllösung fließt über die Nasenseite, auf die der Kopf geneigt wurde wieder ab.
Wichtig ist es, den Mund weit zu öffnen. Anderenfalls kann das Salzwasser in den Rachen gelangen.
Auswahl des richtigen Modells
Es gibt unterschiedliche Modelle, um die Nase zu spülen. Neben Nasenduschen aus Kunststoff mit einem Nasenaufsatz, sind auch so genannte Nasenkännchen erhältlich. Auf welches Medizinprodukt die Wahl fällt, ist vom eigenen Geschmack abhängig. Nasenduschen und -kannen sind sowohl in Apotheken als auch in Drogerien erhältlich.
Viel wichtiger ist hingegen eine geeignete Spülflüssigkeit, die aus einer physiologischen (isotonen) Kochsalzlösung bestehen sollte. Das richtige Verhältnis von Salz und Wasser ist wichtig, denn nur so kann eine Nasenspülung auch helfen und Linderung schaffen.
Tee bei Schnupfen
Tee ist neben Schnupfenmitteln und Erkältungspräparaten eine weitere Möglichkeit, Schnupfen entgegenzuwirken und weitere Erkältungssymptome zu lindern.
Warum Tee bei Schnupfen?
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielt bei Schnupfen eine wesentliche Rolle. Tee ist wohltuend und kann den allgemeinen Genesungsprozess bei einer Erkältung positiv unterstützen. Handelt es sich dazu noch um Tee aus Heilkräutern, kann dieser eine besondere Wirkung entfalten und die typischen Erkältungssymptome mildern.
Bei Erkältungen bewährte Tees sind beispielsweise
- Lindenblütentee
- Holunderblütentee
- Ingwertee
- Salbeitee
- Thymiantee
Die Sorten sind entweder als loser Tee oder Filterbeutel erhältlich. Darüber hinaus gibt es bereits fertige Teemischungen aus oben genannten Heilkräutern, die meist die Bezeichnung Erkältungstee tragen.
Verwenden Sie Arzneitee
Wenn Sie Tee trinken und dabei die Kräfte der Heilkräuter nutzen möchten, verwenden Sie Arzneitee aus der Apotheke. Herkömmliche Tees aus der Drogerie oder dem Supermarkt sind meist nur Aufgussgetränke, die unter das Lebensmittelgesetz fallen somit auch zu den Lebensmitteln zählen.
Im Vergleich dazu zählen Arzneitees zu den frei verkäuflichen Arzneimitteln und tragen häufig den Hinweis auf eine lindernde oder heilende Wirkung. Diese sind entsprechend als Arzneitee gekennzeichnet. Aus den Inhaltsstoffen der verwendeten Pflanzenteile ergibt sich die Wirkung eines Arzneitees. Dessen Qualität wird durch die Bestimmungen des Europäischen Arzneibuches gewährleistet. Arzneitee ist nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien oder Supermärkten erhältlich.
Auf Nebenwirkungen achten
Die meisten Tees rufen keine Nebenwirkungen hervor, denn viele Heilpflanzen sind generell gut verträglich. Dennoch gibt es keine Arznei mit Wirkung, die keine Nebenwirkungen hat. Aus diesem Grund sollten Personen mit Unverträglichkeiten oder Allergien, Kleinkinder und Asthmatiker aufmerksam bei der Auswahl des Tees sein.
Lindenblütentee zum Ausschwitzen
Ein Tee aus Lindenblüten ist bei Schnupfen bewährt. Dieser wirkt zum einen entzündungshemmend, zum anderen jedoch auch schweißtreibend und stärkt die Abwehrkräfte. Deshalb empfiehlt sich Lindenblütentee schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung und bei Fieber.
Zubereitung: Etwa 1 Teelöffel Lindenblüten mit rund 150ml Wasser kochendem Wasser übergießen und etwa 10-15 Minuten ziehen lassen. Danach absieben und trinken. Mehrmals täglich wiederholen.
Alternativ zu Lindenblüten wirkt auch Tee aus Holunderblüten wohltuend.
Ingwertee zum Wärmen
Da Ingwer besitzt eine entzündungshemmende und energetisierende Wirkung. Aufgrund seiner wärmenden Eigenschaft, ist Ingwer in Form von Tee ein guter Helfer bei einer Erkältung, die mit Schnupfen und Halsschmerzen einhergeht. Dabei wird verhindert, dass sich Schnupfenviren vermehren und ausbreiten können. Zudem wird die Heilung durch Erkältungskrankheiten angegriffener Schleimhäute mit Hilfe von Ingwertee gefördert.
Zubereitung von Tee aus frischem Ingwer: Ingwerknolle schälen und 2-3 Scheiben abschneiden. Diese mit etwa 200ml heißem Wasser übergießen. 5 Minuten ziehen lassen und in kleinen Schlucken trinken.
Zubereitung von losem Ingwertee bzw. Filterbeuteln: 1 gehäuften Teelöffel bzw. 1 Filterbeutel mit kochendem Wasser übergießen und etwa 5-10 Minuten ziehen lassen.
Ingwertee ist auch als Teemischung mit Zitronengras und Grünem Tee erhältlich.
Salbeitee gegen Entzündungen
Salbei ist ein Allheilmittel und ist bei Schnupfen und Erkältung in Form von Tee ein beliebtes Kraut. Besonders wirksam ist es bei Halsentzündungen sowie Husten und befreit auf diese Weise die Atemwege. Auch bei Schnupfen kann Salbeitee getrunken werden, vor allem, weil bei Erkältungen generell ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf besteht.
Zubereitung: Einen Teelöffel Salbei oder einen Filterbeutel mit kochendem Wasser übergießen und für etwa 5 Minuten ziehen lassen. Damit mehrmals täglich gurgeln und zwischendurch einige Schlucke trinken.
Thymiantee als Krampf- und Schleimlöser
Thymian empfiehlt sich, um festsitzenden Schleim zu lösen, der sich bei Husten und Schnupfen in den Atemwegen festgesetzt hat. Zudem wirkt das Heilkraut bakteriellen Infektionen entgegen. Die Pflanze enthält sehr wirksame ätherische Öle sowie Gerbstoffe und Flavonoide. Dabei bekämpfen Extrakte aus Thymian und das ätherische Öl Viren, Bakterien und Pilze.
Zubereitung: Einen Teelöffel Thymianblättchen oder 1 Filterbeutel mit kochendem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen, mehrmals täglich eine Tasse trinken.
Tee zum Inhalieren gegen Schnupfen
Neben der Verwendung als Erkältungsgetränk eignet sich loser Tee auch zum Inhalieren. Dazu eine Handvoll losen Tee in eine Schüssel heißes Wasser geben. Den Kopf überbeugen und mit einem Handtuch abdecken. Das Inhalieren ist besonders bei entzündeten Nasennebenhöhlen, verstopfter Nase und Beschwerden der oberen Atemwege zu empfehlen.
Tee mit Honig süßen
Ist der zubereitete Tee zu bitter oder vom Geschmack her zu kräftig, lässt sich dieser wunderbar mit Honig süßen und verfeinern. Verzichten Sie auf die Verwendung von einfachem Zucker. Honig besitzt eine wohltuende Wirkung und ist ein bekanntes Hausmittel bei Erkältungen.
Inhalation bei Schnupfen
Inhalationen haben sich bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen und damit verbundener, erschwerter Nasenatmung, aber auch bei verschleimten Bronchien, die mit unangenehmem Husten einhergehen, bewährt. Auf diese Weise werden die Schutzmechanismen des Körpers stimuliert. Zudem werden die Schleimhäute befeuchtet, Krusten in der Nase gelöst und Schleim besser abtransportiert.
Dampfbad gegen Schnupfen
Schon lange als Hausmittel bei Erkältungen bekannt und immer noch bewährt ist das Dampfbad. Die klassische Methode, sich mit dem Kopf und einem übergestülpten Handtuch über einen Topf mit heißem Wasser zu beugen, kann auftretende Erkältungssymptome lindern.
Vorsicht vor Augenreizungen
Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn zum einen besteht aufgrund des heißen Wassers Verbrennungsgefahr, zum anderen können die heißen Dämpfe auch die Augen reizen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn dem Dampfbad Inhalate wie Eukalyptus, Kampfer oder Menthol zugegeben werden. Babys und Kleinkinder sowie Asthmatiker sollten nicht mit Schleimhaut reizenden Inhalaten dieser Art behandelt werden.
Verwendung von Dampfinhalatoren als Alternative
Heutzutage wird die klassische Topf-Variante häufig durch Dampfinhalatoren aus Kunststoff ersetzt. Der Vorteil: einfache Handhabung und eine leichte Befüllung sowie Reinigung des Geräts. Verschiedene Hersteller von Erkältungssalben oder ätherischen Ölzubereitungen haben einfache Dampfinhalatoren im Sortiment. Oftmals sind diese bereits mit einem Inhalat erhältlich. Dampfinhalatoren besitzen einen Mund- und Nasenaufsatz und ermöglichen eine gezielte Inhalation, ohne dass die heißen Dämpfe in die Augen gelangen. Aus diesem Grund eignen sich Dampfinhalatoren bereits im Säuglings- und Kleinkindalter hervorragend.
Verschiedene Inhalate für Dampfbäder und Inhalatoren
Sowohl dem klassischen Dampfbad als auch einem Dampfinhalator können verschiedene Inhalate zugefügt werden. Bei der Kochtopf-Variante eignen sich ätherische Öle, Salzwasser sowie getrocknete Pflanzteile wie Blüten oder Blätter. Auch Erkältungsbalsam oder -salben, die gewöhnlich zur Einreibung verwendet werden, können wunderbar als Inhalat eingesetzt werden. Dampfinhalatoren können mit ätherischem Öl oder Salzwasser angereichert werden, wenn nicht bereits ein Inhalat enthalten ist.
So inhalieren Sie richtig
Um richtig zu inhalieren, helfen Ihnen folgende Tipps:
- täglich 2-3 Mal für 5 bis 10 Minuten inhalieren (unabhängig vom Gerät)
- entspannt und ruhig ein- und ausatmen (abwechseln durch Mund und Nase)
- tritt Schwindel auf, haben Sie möglicherweise zu schnell oder zu tief eingeatmet
- haben Sie Husten, wenn Sie (mit ätherischen Ölen) inhalieren, sollte die Anwendung abgebrochen werden
- vielleicht ist die Flüssigkeit zu heiß – etwas kaltes Wasser hilft
- bei länger anhaltenden und sich nicht bessernden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden
Wann am besten Inhalieren?
Morgens und abends sind gute Zeitpunkte für die Inhalation. Während am Morgen Krusten in der Nase entfernt werden, kann mit Hilfe der Inhalation das Einschlafen am Abend erleichtert werden.
Inhalation mit Salzwasser für zwischendurch
Die regelmäßige Inhalation mit Salzwasser auch bei gesunden Personen ist förderlich. Auf diese Weise werden die Schleimhäute stabilisiert und rund 70% weniger keimbelastete Tröpfchen an die Umwelt ab. Dies hilft nicht nur einem selbst, sondern auch den Mitmenschen.
Inhalationszusätze bei Schnupfen
Für Inhalationen, unabhängig davon, ob mit einem Dampfinhalator oder der altbewährten Kochtopfvariante mit heißem Wasser, stehen unterschiedliche Inhalate zur Verfügung. Einige davon sollten von bestimmten Personengruppen jedoch nicht angewendet werden.
Ätherische Öle befreien die Atemwege
Ätherische Öle können zum Dampfbad bzw. Inhalator gegeben werden und auf diese Weise die Linderung erkältungsbedingter Symptome positiv unterstützen. Die Öle haben einen entzündungshemmenden, entkrampfenden und antimikrobiellen Effekt. Durch ihre befreiende und abschwellende Wirkung kann Sekret besser abtransportiert werden und das Durchatmen wird erleichtert.
Bei Erkältungen und Schnupfen bewährte ätherische Öle sind Eukalyptus, Kamille, Pfefferminze oder Fichtennadel. Gleichermaßen verwendet werden können zur Inhalation mit der Kochtopf-Methode auch getrocknete Blüten, Blätter oder andere Pflanzenteile.
Einreibungen wirken ebenfalls befreiend
Salben oder Balsam, die zur Linderung von Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen beitragen, eignen sich wunderbar für Inhalationen. Sie befreien die Atemwege und verhelfen zum besseren Durchatmen. Dazu einfach etwas Salbe oder Balsam mit ins heiße Wasser geben.
Vorher jedoch die Packungsbeilage lesen, um sicherzugehen, ab welchem Alter und in welcher Dosierung das jeweilige Präparat als Inhalation geeignet ist. Häufig gibt es hier Einschränkungen.
Vorsicht bei Babys, Kindern und Asthmatikern
Während der Inhalation mit einem herkömmlichen Dampfbad sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Gefäß mit dem heißen Wasser fest steht und nicht umkippen kann, da sonst Verbrennungsgefahr besteht. Darüber hinaus sind die Augen den ätherischen Ölen ausgesetzt. Besonders bei Inhalationen mit Eukalyptus oder Pfefferminze können die Schleimhäute der Augen gereizt werden. Deshalb besser die Augen geschlossen halten. Für Säuglinge, Kinder und Asthmatiker sind Inhalationen mit ätherischen Ölen ohnehin nicht geeignet: Die Öle können die Atemwege irritieren und im schlimmsten Fall sogar einen Asthmaanfall auslösen. Ähnlich verhält es sich bei den Kleinen – gelangen Ölbestandteile, vor allem Menthol oder Kampfer, in den Nasen-, Mund- und Rachenbereich, können diese Atemnot hervorrufen.
Inhalieren mit Salzwasser reinigt die Schleimhäute
Eine gute und auch für Kinder geeignete Methode ist die Inhalation mit Salzwasser. Diese eignet sich zur Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen ebenso wie für Schnupfen. Dabei werden nicht nur die Atemwege gereinigt, sondern auch die Schleimhäute befeuchtet. Gut geeignet sind hier Kochsalzlösungen, die optimalerweise mit einem Vernebler angewendet werden. Bei regelmäßigem Gebrauch, können sie zudem Infekten vorbeugen.
Kochsalzlösungen können selbst hergestellt werden, sind aber auch als Ampullen oder Flaschen für den fertigen Gebrauch erhältlich. Herstelleranweisungen zufolge wird eine 0,9%-ige Kochsalzlösung in 100ml abgekochtem Leitungswasser aufgelöst. Dabei sollte die Lösung innerhalb von einem Tag aufgebraucht werden. Dies gilt ebenso für fertige angebrochene Kochsalzlösungen.
Ich möchte etwas Pflanzliches ausprobieren. Gibt es da etwas?
Extrakte aus Heilpflanzen können bei einer Erkältung mit Schnupfen, Husten oder auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung die Beschwerden lindern. Für gewöhnlich sind diese gut verträglich.
Die in Tabletten, Kapseln oder Einreibungen enthaltenen pflanzlichen Extrakte können die Dauer und die Intensität der Beschwerden positiv beeinflussen und darüber hinaus die Abwehrkräfte stärken oder einer Bakterienbesiedlung der Schleimhäute entgegenwirken.
Ätherische Öle bei Schnupfen
Um die Nasenatmung zu erleichtern, haben sich ätherische Öle bewährt. Diese können zur Inhalation mit Wasser (4 bis 8 Tropfen in 1 Liter heißes Wasser geben), aber auch als Balsam, Einreibung oder Inhalierstift eingesetzt werden. Besonders bewährt haben sich Menthol (gewonnen aus Pfefferminze) sowie Cineol (gewonnen aus Eukalyptusöl). Diese werden von Betroffenen als kühlend und nasenerweiternd empfunden.
Vorsicht bei Babys und Kleinkindern
Bei dieser Personengruppe dürfen die ätherischen Öle niemals im Gesicht aufgetragen werden. Diese sind stark reizend und können die Bronchialmuskulatur verkrampfen.
Schleimlöser bei Entzündung der Nasennebenhöhlen
Pflanzliche Schleimlöser sind bei einer Nasennebenhöhlenentzündung angezeigt. Bewährt haben sich hier Pflanzenextrakte wie Cineol, Myrtol oder Enzianwurzel.
Pflanzliche Wirkstoffe bei Schnupfen
Die pflanzlichen Arzneimittel gegen Schnupfen bestehen entweder aus einem pflanzlichen Wirkstoff oder einer Kombination mehrerer Pflanzenextrakte.
Cineol
Cineol ist ein wirksamer Hauptbestandteil des Eukalyptusöls, kommt jedoch auch in Minze, Thymian, Teebaum, Salbei oder Basilikum vor. Zudem erfüllt es folgende Eigenschaften:
- schleimlösend, indem es den Schleimtransport fördert
- wirkt zudem entzündungshemmend und leicht antibakteriell
- befreit bei Inhalation die Atemwege
Kampfer
Kampfer ist in verschiedenen ätherischen Ölen wie dem vom Kampferbaum, Rosmarin oder Lavendel enthalten:
- wirkt schwach krampflösend und fördert die Durchblutung
Eukalyptusöl
Eukalyptusöl enthält den Hauptwirkstoff Cineol:
- besitzt eine leicht entzündungshemmende sowie gering entkrampfende und schleimlösende Wirkung
Menthol
Menthol wird aus der Pfefferminze gewonnen und wirkt:
- durchblutungsfördernd, schleim- und krampflösend sowie leicht schmerzlindernd
Terpentinöl
Terpentinöl wird aus dem Balsam Terpentin gewonnen, welches vorwiegend aus Kiefern stammt. Dieses setzt sich aus verschiedenen ätherischen Ölen zusammen und hilft bei:
- dauerhaften Erkrankungen der Atemwege, die mit starker Schleimbildung einhergehen.
Der pflanzliche Stoff kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.
Wirksame Kombinationen von Pflanzenextrakten bei Schnupfen
Kampfer + Eukalyptusöl + Menthol
Präparate mit einer Dreierkombination aus Kampfer, Eukalyptusöl und Menthol:
- behandeln unkomplizierte Erkältungskrankheiten
- lindern Verschleimungen der Atemwege
- haben positiven Einfluss auf die Behandlung von Sekretstauungen in den Nasennebenhöhlen
- Anwendung als Einreibung in Form von Salbe, als Inhalat oder als Badezusatz
Menthol + Kampfer
Die Wirkstoffkombination aus Menthol und Kampfer ist als Mittel gegen Erkältungskrankheiten geeignet, indem diese
- die Tätigkeit der Flimmerhärchen im Atmungstrakt anregt
- das Abhusten von Schleim erleichtert
- bei Anwendung zur Inhalation die Nasenatmung erleichtert
Cineol + Menthol + Kampfer
Cineol, Menthol sowie Kampfer bewirken als Dreierkombination Folgendes:
- Linderung von Schnupfen, Husten und Heiserkeit
- Atemwege von Beschwerden befreien
- Positiver Einfluss auf Sekretstauungen in den Nasennebenhöhlen
- äußere Anwendung als Einreibung, zur Inhalation oder als Badezusatz
Menthol + Kampfer + Eukalyptusöl + Terpentinöl
Die pflanzlichen Arzneimittel mit der Viererkombination aus Menthol, Kampfer sowie Eukalyptusöl und Terpentinöl ist hilfreich bei:
- einer Verschleimung der Atemwege
- der Behandlung von Entzündungen im Bereich des Rachens oder der Bronchien
- der Anregung der Aktivität der Flimmerhärchen im Atmungstrakt
- der Förderung des Schleimtransports
- Husten, indem sie das Abhusten unterstützen
Die Kombination kann als Inhalation oder als Einreibung angewendet werden.
Campher + Eukalyptusöl + Kiefernnadelöl
Die Kombination aus diesen drei Pflanzenextrakten kann erfolgreich eingesetzt werden:
- bei der Behandlung unkomplizierter Infektionen der oberen Atemwege
- zur Unterstützung der Schleimlösung der Atemwege
- zur positiven Beeinflussung der Behandlung von Sekretstauungen in den Nasennebenhöhlen
Die Öle wirken schwach entzündungshemmend sowie schleim- und krampflösend. Darüber hinaus besitzen diese eine leicht antiseptische Wirkung, was sich positiv auf das Bakterien- und Virenwachstum auswirkt. Eine Inhalation bewirkt eine kurzzeitige Abschwellung der Schleimhäute und somit eine Erleichterung der Nasenatmung.
Erkältungssymptome pflanzlich lindern
Neben den vorgestellten Pflanzenextrakten gibt es weitere Wirkstoffe, die in pflanzlichen Arzneimitteln enthalten sind und Erkältungssymptome lindern:
- verbesserte Nasenatmung – ätherische Öle
- entzündungshemmende Effekte - Extrakte aus Kamillenblüten, Primel, Scharfgarbenkraut
- Erweiterung der Bronchien - Thymiankraut, Efeublätter, Anis-, Eukalyptus-, Pfefferminz-Öl
- schleimlösende Effekte - Enzianwurzel, Thymiankraut, Primel, viele ätherische Öle
Hausmittel bei Schnupfen
Um erkältungsbedingten Schnupfen zu behandeln, müssen nicht immer Medikamente zum Einsatz kommen. Diese können zwar die Beschwerden mildern, den Schnupfen jedoch nicht in seiner Dauer verkürzen. So auch das im Volksmund bekannte Sprichwort „ein unbehandelter Schnupfen dauert eine Woche, ein behandelter allerdings sieben Tage.“
Gegen viele Beschwerden ist sozusagen ‚ein Kraut gewachsen‘. Einfache Hausmittel können dazu beitragen, dass ein Schnupfen möglichst sanft und ohne Komplikationen verläuft:
1. Majoranbutter für besseres Durchatmen
Majoranbutter hilft wunderbar, um die Nasenatmung bei Schnupfen zu erleichtern. Bis zu fünfmal täglich kann Majoranbutter im Bereich zwischen Nase und Oberlippe aufgetragen werden. Anisbutter wird gleichermaßen angewendet. Die Produkte sind in der Apotheke erhältlich und eignen sich auch gut bei Babys und Kleinkindern.
2. Inhalationen befreien die Atemwege
Inhalationen befeuchten die Nasenschleimhaut und lösen Krusten. Zudem erleichtern sie die Nasenatmung. Inhaliert werden kann auf unterschiedliche Weise. Die einfachste Art ist die Kochtopfvariante. Dabei wird heißem Wasser ein so genannter Inhalationszusatz beigefügt. Das können ätherische Öle sein, ebenso wie getrocknete Pflanzenteile oder Salben und Balsam. Bei Babys und Kindern sollte auf die Verwendung ätherischer Öle verzichtet werden, da diese die Schleimhäute und Augen zu sehr reizen. Vielmehr eignen sich Inhalatoren aus Kunststoff bei den Kleinen, denn diese ermöglichen eine gezielte Inhalation.
3. Viel Flüssigkeit in Form von Tee
Tee wirkt entspannend und symptomlindernd. Frisch aufgegossen zählt Tee zu einem bewährten Hausmittel bei Schnupfen. Bereits durch das Inhalieren der Dämpfe können das Nasensekret verflüssigt und Krankheitserreger verstärkt aus dem Körper gespült werden. Schnupfenviren werden so abgetötet, denn viele Erreger sind hitzeempfindlich.
Bei starkem Schnupfen empfiehlt es sich, alle paar Stunden eine Tasse Tee zu trinken. Besonders geeignet ist folgender Tee:
- Ingwer – entzündungshemmend und wärmend
- Kamille – entzündungshemmend
- Holunderblüte – entzündungshemmend und schleimlösend
- Lindenblüte – entzündungshemmend und schmerzstillend
- Salbei - entzündungshemmend
- Thymian – schleimlösend, bakterienabtötend
4. Nasenduschen lösen Schleim
Nasenduschen erleichtern die Atmung, indem sie festsitzenden Nasenschleim lösen und somit Schnupfenviren aus der Nase spülen. Dabei wird die Salzlösung direkt in die Nasenlöcher gegeben. Die Salzlösung kann selbst hergestellt werden (1 Teelöffel reines Meersalz und ½ Liter Wasser, ist aber auch fertig in Apotheken erhältlich (isotone Kochsalzlösung)). Neben der Salzlösung wird eine Nasendusche oder ein Nasenkännchen benötigt. Auch diese sind in Apotheken oder hier im Preisvergleich erhältlich. Alternativ kann die Salzlösung auch direkt aus der hohlen Hand in das Nasenloch gezogen werden.
Tipp: Regelmäßig angewendete Nasenspülungen können sogar vorbeugend vor Schnupfen und Erkältungen schützen.
5. Leichte Nahrung mit hoher Nährstoffdichte
Eine leichte und einfach verdauliche Ernährung mit gleichzeitig hoher Nährstoffdichte ist bei Schnupfen zu empfehlen. Dieser geht häufig mit Appetitmangel einher. Ein Grund dafür ist, dass das Immunsystem durch die gesteigerte Arbeit weniger Energie für die Magen-Darm-Funktion aufbringt. Gut bei Schnupfen ist beispielsweise die altbewährte Hühnersuppe. Frisch zubereitet, unterstützt sie die körperliche Abwehr. Zudem wird ihr eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Generell sind warme Suppen, schärfere Gewürze und wärmende Getränke günstig. In Verbindung mit einer ausreichenden Portion an Vitaminen und Mineralstoffen geht es Schnupfengeplagten so schnell wieder besser.
6. Ingwer, Zwiebel und Rettich
Nahrungsmittel wie Ingwer, Zwiebel oder Rettich haben sich bei erkältungsbedingtem Schnupfen ebenso bewährt:
Ingwer
Ein Stück frische Ingwerwurzel (5cm groß) schälen und in Scheiben schneiden. Dann mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen. Ausreichend für eine Kanne Ingwertee. Auch als Gewürz ist frischer Ingwer ein Virenkiller, der vorbeugend und entzündungshemmend wirkt. Dafür verantwortlich sind die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle, so genannte Gingerole.
Zwiebel und Zwiebelsäckchen
Die Zwiebel ist ein bewährtes Hausmittel bei Husten (Zwiebelsaft), kann jedoch auch bei Schnupfen helfen. Hierfür wird eine Zwiebel in Ringe oder Stücke geschnitten und auf einem Teller über Nacht in Kopfnähe des Bettes gestellt. Besonders bei Babys und Kleinkindern ist dieses Hausmittel zur Behandlung von Schnupfen geeignet. Hier kommt Zwiebel häufig als Zwiebelsäckchen zum Einsatz. Dazu wird diese in Stücke geschnitten, zum Beispiel in einen Feinstrumpf gefüllt und zu einem Säckchen gebunden, welches dann über dem Bett ebenfalls in Kopfnähe aufgehängt wird.
Der für uns sonst eher unangenehme und beißende Zwiebelgeruch lässt die Schleimhäute abschwellen und verhilft zum besseren Durchatmen. Verantwortlich dafür ist die schwefelhaltige Verbindung Alliin, deren ätherische Öle die Immunabwehr positiv beeinflussen.
Meerrettich
Meerrettich dient der Bekämpfung von Schnupfen auslösenden Bakterien und Viren. Dafür zwei Esslöffel Meerrettichwurzel fein reiben und mit Honig bedecken. In ein verschließbares Glas geben und alle paar Stunden einen Löffel einnehmen. Die in Meerrettich enthaltenen Senföle wirken gegen Bakterien, Pilze und Viren, die Atemwegserkrankungen verursachen können. Zudem tragen die scharfen Öle zur Stimulierung des Immunsystems bei. Bei Kindern sollte Meerrettich nicht unter 4 Jahren angewendet werden.
7. Kräuterbad-Dämpfe wirken wohltuend
Bei erkältungsbedingtem Schnupfen ohne Fieber kann ein heißes Dampfbad mit Kräuterzusätzen aus Thymian, Eukalyptus, Fichtennadel oder Lavendelöl wohltuend wirken. Die Wassertemperatur sollte dabei 39°C nicht überschreiten. Etwa 20 Minuten sollte gebadet werden, um so die aufsteigenden Dämpfe optimal aufnehmen und inhalieren zu können.