Nahrungsergänzung für eine gesunde Darmflora
Aktualisiert am 22.04.22
Der Darm ist ein unterschätztes Organ über das nicht gerne gesprochen wird. Dank zahlreichen Büchern wie „Darm mit Charme“ und intensiver Forschung in den letzten Jahren, wissen wir jedoch inzwischen, was für eine wichtige Rolle der Darm für Körper und Psyche spielt. Im Darm befindet sich die größte Ansammlung von Nervenzellen außerhalb des Kopfes und er erfüllt zahlreiche Funktionen im menschlichen Organismus.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Der Magen-Darm-Trakt als Zentrum der Gesundheit
- Welche Nährstoffe benötigt ein gesunder Darm?
- Wie wichtig sind Probiotika für den Darm?
- Wie wichtig sind Präbiotika für den Darm?
- Nährstoffmangel erkennen
- Mangel ausgleichen durch die Nahrung
- Mangel ausgleichen durch Nahrungsergänzungsmittel
Der Magen-Darm-Trakt als Zentrum der Gesundheit
Obwohl der Darm zahlreiche Aufgaben erfüllt und zu den wichtigsten Organen im menschlichen Körper zählt, haftet ihm ein negatives Image an. Vor allem in westlichen Kulturkreisen gehört die Darmgesundheit zu den Tabuthemen. Der Darm leistet jedoch Erstaunliches für unsere Gesundheit. Er ist nicht nur für die Verdauung von Nahrung zuständig, sondern wehrt auch Krankheitskeime ab und ist eng mit unserer Psyche verknüpft. In den vergangenen Jahren konnte außerdem belegt werden, dass das komplexe Organ eine entscheidende Rolle bezüglich Allergien spielt.
Woraus besteht unser Darm und wofür ist er zuständig?
Der Darm setzt sich aus dem Dickdarm und Dünndarm zusammen. Der Dünndarm wird in die 3 Abschnitte Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm eingeteilt und beginnt im Anschluss an den Magen. An den Dünndarm schließt sich der Dickdarm mit den Abschnitten Blinddarm, Grimmdarm und Mastdarm an. Zu den Hauptaufgaben des Darms zählen die Gewinnung von Nährstoffen, die Bereitstellung von Energie, die Immunabwehr sowie die Entgiftung und Ausscheidung von Unverwertbarem.
Weitere wichtige Funktionen des Darms
Der Darm ist neben der Verdauungsfunktion und der Immunabwehr noch für viele weitere komplizierte Prozesse zuständig. Beispielsweise beeinflusst er unser Hunger- und Sättigungsgefühl durch die Bildung von Enzymen und Hormonen. Und nicht umsonst wird der Darm inzwischen auch als „Bauchhirn“ bezeichnet - immerhin verfügt er über 100 Millionen Nervenzellen. Damit befindet sich im Darm die größte Ansammlung an Nervenzellen außerhalb des Kopfes.
Diese steuern die Muskeln im Darm, die für den Verdauungsprozess zuständig sind. In Eigenregie regelt unser zweites Gehirn also komplizierte Verdauungsvorgänge und handelt dabei weitestgehend unabhängig vom Gehirn. Dennoch steht der Darm über Nervenverbindungen mit unserem Gehirn in Kontakt. Diese neuronalen Verbindungen zwischen Darm und Hirn sind vermutlich der Grund dafür, warum psychische Beeinträchtigungen direkt auf unseren „Magen schlagen“.
Welche Nährstoffe benötigt ein gesunder Darm?
Faktoren wie Stress, Medikamenteneinnahme und schlechte Ernährung wirken sich negativ auf unsere Darmgesundheit aus. Der Darm reagiert auf einen stressigen Lebensstil und ungesunde Ernährung mit Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall. Antibiotika und andere Medikamente können die Balance im Darm ebenfalls durcheinanderbringen. Gesunde Ernährung und wenig Stress begünstigen also eine gesunde Darmflora.
Darmkur nach Antibiotikaeinnahme
Im Kampf gegen bakterielle Erkrankungen haben sich medizinische Antibiotika bereits vor langer Zeit bewährt. Obwohl Antibiotika eine effektive Waffe gegen Bakterien sind, hat das Medikament jedoch einige Nachteile. Die natürliche Zusammensetzung der Darmbakterien wird durch die Einnahme von Antibiotika negativ beeinflusst. Dies führt zu einer Schwächung der bakteriellen Abwehr sowie Verdauung und es können unerwünschte Darmpilze entstehen. Studien der letzten Jahre konnten zudem zeigen, dass die Bakterienvielfalt durch Antibiotikagabe abnimmt. Die Darmflora bzw. das Mikrobiom regeneriert sich zwar innerhalb 6 Monaten nach der Antibiotikagabe, allerdings wird nicht mehr derselbe Zustand wie vor der Antibiotika-Einnahme erreicht. Wenn Antibiotika in kurzen Zeitabständen eingenommen werden, können sich die besiedelten Mikroorganismen im Körper zudem sehr stark verändern. Nach einer Antibiotikatherapie empfiehlt sich daher generell eine Darmkur mit Prä- und Probiotika, um den angeschlagenen Darm wieder aufzubauen.
Wie wichtig sind Probiotika für den Darm?
Unser Darm wird von rund 100 Billionen Mikroorganismen besiedelt. Gerät die sensible Darmflora aus dem Gleichgewicht, kann das schwerwiegende Folgen wie psychische Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen von Hirnfunktionen nach sich ziehen. Um die Darmbewohner bei Laune zu halten, können Probiotika eingenommen werden. Bei Probiotika handelt es sich um spezielle Mikroorganismen wie Bakterien oder manche Hefepilze. Diese sind unter anderem in Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch, Sauerkraut, Rote Bete oder milchsauren Getränken enthalten.
Welche Wirkung erzielen Probiotika?
Wenn man die Mikroorganismen in ausreichender Menge zu sich nimmt, fördern sie die Gesundheit. Probiotika hemmen die Ausbreitung schädlicher Keime und unterstützen die Darmflora dabei, im Gleichgewicht zu bleiben. Vereinfacht ausgedrückt wird durch die Einnahme die Anzahl der „guten Keime“ erhöht und die Anzahl der "schlechten Keime" verringert. Krankheitserreger haben so weniger Chancen. Damit der positive Effekt von Probiotika erzielt werden kann, müssen sie jedoch in ausreichender Menge den Dickdarm erreichen. Lebensmittel werden daher mit Bakterienkulturen angereichert, die resistent gegenüber der Magensäure sind.
Wie wichtig sind Präbiotika für den Darm?
Eine weitere wichtige Rolle in der Darmgesundheit spielen Präbiotika. Sie sind sozusagen das „Futter“ für gute Darmbakterien. Mit Präbiotika wird das Wachstum von probiotischen Bakterien gesteigert. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Gruppe von Ballaststoffen, die dafür sorgen, dass sich Probiotika möglichst wohl in unserem Darm fühlen. Präbiotika, wie die Zuckermoleküle Inulin oder Oligofruktose, leisten also einen wertvollen Beitrag zur Darmgesundheit. Diese Inhaltsstoffe sind unverdaulich und können somit von den probiotischen Keimen als Nahrung genutzt werden. Dies begünstigt einen Wachstumsschub der Probiotika und Bakterienstämme wie Clostridien und E. coli. Außerdem haben schädliche Viren geringere Chancen sich im Darm auszubreiten. Natürliche Quellen für Präbiotika sind Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Artischocken, Bananen oder Schwarzwurzeln.
Nährstoffmangel erkennen
Ist der Magen-Darm-Trakt erkrankt, kann es zu einem Nährstoffmangel kommen. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie können beispielsweise einen Vitamin B12-Mangel begünstigen. Erste Anzeichen eines Vitamin B12-Mangels sind Müdigkeit, Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit.
Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu Durchfall kommen. Tritt dieser langanhaltend auf, wird die Magnesium-Ausscheidung über den Darm erhöht. Die Magnesiumaufnahme kann jedoch auch durch chronische Darmerkrankungen vermindert sein. Ein Magnesiummangel macht sich durch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Darmkrämpfe oder Verstopfung bemerkbar.
Bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen kann es mitunter auch zu einer verminderten Resorption von Vitamin B1, Folsäure und Zink kommen. Wer unter einem Zinkmangel leidet, ist zum Beispiel anfälliger für Infekte und Erkältungen. Zu den Beschwerden eines Folsäuremangels gehören Blutarmut, Kribbeln in der Zunge, Atembeschwerden, Blässe sowie Entzündungen der Schleimhäute. Ein Vitamin B1-Mangel kommt heutzutage vorwiegend in Entwicklungsländern vor und ist bei uns eher selten. Symptome können jedoch Herzmuskelschwäche und Depressionen sein.
Mangel ausgleichen durch die Nahrung
Ist der Magen-Darm-Trakt aufgrund ungesunder Ernährung, Stress oder Medikamenteneinnahme aus dem Gleichgewicht geraten, kann es zu vielfältigen Mängeln und Beschwerden kommen. Doch wie lässt sich ein solcher Nährstoffmangel wieder beseitigen?
Vitamin B12-Mangel durch die Nahrung ausgleichen
Ein Vitamin B12-Mangel führt wie bereits erwähnt zu Müdigkeit, Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit. Um diesem Mangel vorzubeugen oder zu beseitigen empfiehlt sich vor allem der Verzehr von tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milchprodukte. Wer sich rein pflanzlich ernährt, sollte Vitamin B12 daher supplementieren. Zwar weisen vegane Nahrungsmittel wie Sauerkraut, fermentierte Sojaprodukte, Shiitake-Pilze sowie Wurzel- und Knollengemüse geringe Spuren von Vitamin B12 auf, allerdings reichen diese zur Bedarfsdeckung nicht aus.
Magnesiummangel durch die Nahrung ausgleichen
Einen Magnesiummangel können Sie ganz einfach über die Ernährung ausgleichen. Gute Magnesium-Quellen sind Vollkornprodukte, Milch und Milchprodukte, Geflügel, Fisch und Leber, Kartoffeln, viele Gemüsearten wie Spinat, Artischocken, Grünkohl oder Brokkoli, Sojabohnen sowie Beeren, Orangen und Bananen. Trinken Sie außerdem mit Magnesium angereichertes Mineralwasser, um einen eventuellen Mangel auszugleichen.
Eine gesunde Darmflora mithilfe dieser Lebensmittel aufbauen
Wenn der Grund für einen Nährstoffmangel eine gestörte Darmflora ist, sollte diese zunächst wieder aufgebaut werden. Dies erreicht man am besten mit Lebensmitteln, die mit Probiotika und Präbiotika angereichert sind. Zu den besten Probiotikaquellen gehört beispielsweise Joghurt. Doch auch in Kefir, Sauerkraut, Miso, sauren Gurken, Kombucha, Apfelessig und Käse sind die gesundheitsfördernden Mikroorganismen enthalten. Damit die probiotischen Keime auch genügend Nahrung erhalten und wachsen können, muss auf die Einnahme von sogenannten Präbiotika geachtet werden. Diese sind vor allem in Lebensmitteln wie Artischocken, Chicorée, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Weizen, Roggen oder Bananen enthalten.
Mangel ausgleichen durch Nahrungsergänzungsmittel
Nach Infekten und Antibiotikaeinnahmen ist unser Mikrobiom häufig angeschlagen. Zwar können wir unsere Darmflora durch bestimmte Lebensmittel wieder ins Gleichgewicht bringen, allerdings dauert das relativ lange. Pro- und präbiotische Nahrungsergänzungsmittel gewährleisten einen schnellen Wiederaufbau des Darms und Infekte des Magen-Darm-Traktes wie Durchfall können durch die Einnahme erheblich verkürzt werden. Da Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes häufig sehr unangenehm sind und die Lebensqualität massiv einschränken, empfiehlt sich eine Magen-Darm-Kur mit Nahrungsergänzungsmitteln. Diese sind in Pulver-, Kapsel- und Tropfenform erhältlich und besonders einfach einzunehmen. Hier sehen Sie die Vorteile auf einen Blick:
- Bakterienkulturen können gezielt aufgenommen werden
- Schneller Wiederaufbau nach Infekt oder Antibiotikaeinnahme
- Schnelle Behandlung von akuten Symptomen
- Die Darmflora wird langfristig verbessert
Da pro- und präbiotische Nahrungsergänzungsmittel häufig eine hohe Anzahl an aktiven Bakterienkulturen enthalten, ist die Gefahr einer Überdosierung nicht ausgeschlossen. Wer große Mengen Probiotika einnimmt, zeigt Symptome wie starke Blähungen, Verwirrtheit oder Konzentrationsstörungen. Bedenken Sie ebenfalls, dass die Nahrungsergänzung eine vorübergehende Verschlimmerung bestehender Symptome auslösen kann. Informieren Sie sich daher vor jedem Kauf umfassend über das jeweilige Präparat.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.