Sparmedo Ratgeber

Haarausfall bei Frauen und Männer stoppen

Aktualisiert am 15.02.22

Haarausfall kann jeden treffen. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose durch einen erfahrenen Hautarzt und eine gezielte Behandlung. Die erfreuliche Nachricht: Viele Formen des Haarverlusts lassen sich therapieren oder gehen von alleine wieder zurück. Eine gesunde Lebensweise sowie ausgewogene Ernährung gelten als beste Vorbeugung.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Wann spricht man von Haarausfall?
  2. Ursachen von Haarausfall
  3. Symptome von Haarausfall
  4. Haarausfall während und nach der Schwangerschaft
  5. Haarausfall in den Wechseljahren
  6. Diagnose Haarausfall
  7. Haarausfall behandeln
  8. Vitamine und Mineralstoffe gegen Haarausfall
  9. Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall
  10. Haarausfall vorbeugen
  11. Studien und Erkenntnisse

Haarausfall hat viele Ursachen und Erscheinungsformen. Bei 95% stecken genetische Faktoren dahinter. Haarverlust kann Männer und Frauen gleichermaßen treffen. Damit er nicht zur gänzlichen Haarlosigkeit (Alopezie) führt, sollten frühzeitig geeignete Vorbeuge- und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Wann spricht man von Haarausfall?

Jeder Mensch verliert täglich Haare. Das können bis zu 100 Stück sein. Dieser Umstand ist zunächst völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Menschliche Haare haben lediglich eine begrenzte Lebensdauer. Sie hören auf zu wachsen, fallen aus und Neue kommen dafür nach. Ein natürlicher Kreislauf. Mit zunehmendem Alter lichten sich die Haare bei den meisten Menschen.

Rund die Hälfte aller Männer und jede fünfte Frau ist betroffen

Verlieren Sie jedoch pro Tag mehr als 100 Haare (Kinder 50 - 80) und das über einen Zeitraum von einigen Wochen, bilden sich dazu noch haarlose Stellen, deutet das auf Haarausfall hin. Von Haarverlust ist rund die Hälfte aller Männer und jede fünfte Frau betroffen. Haarausfall ist vor allem für jüngere Personen und Frauen enorm belastend. Zunehmender Haarverlust kann schlimmstenfalls zur gänzlichen Haarlosigkeit führen. Dann spricht man von Alopezie.

Spezielle Formen des Haarausfalls sind oftmals nur vorübergehend. Die Haare erholen sich und wachsen vollständig wieder nach. Werden die Haarwurzeln allerdings zerstört, sind die kahlen Stellen unwiderruflich.

Formen von Haarausfall

Ganz allgemein gibt es vier Hauptformen des Haarausfalls. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes und ihrer Ursachen.

Erblich bedingter Haarausfall

Erblich bedingter Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, betrifft ungefähr 70 - 80% aller Männer und rund jede zweite Frau. Er gilt als häufigste Form des Haarverlusts. Es fallen mehr Haare aus, als Neue nachwachsen. 95% der von haarverlustbetroffenen Menschen leiden daran. Die psychische Belastung ist oft erheblich. Erblich bedingter Haarausfall zählt trotzdem nicht als Krankheit. Die Krankenkasse übernimmt daher die Kosten für Behandlungen oder Präparate nicht.

Kreisrunder Haarausfall

In der Bundesrepublik leiden ungefähr eine Million Menschen an kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata). Davon betroffen sind überwiegend Kinder und junge Erwachsene. Frauen erkranken deutlich häufiger daran. Bei dieser Form des Haarausfalls zeigen sich am Kopf, manchmal sogar im Gesicht (Bart, Wimpern, Augenbrauen) kleine, kahle Stellen. Diese wirken wie ausgestanzt.

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall (telogenes Effluvium) äußert sich durch das Verlieren einer großen Anzahl von Haaren über den ganzen Kopf verteilt. Meist wird das beim Kämmen oder Bürsten bemerkt. Frauen sind davon öfter betroffen als Männer. Auch in der Zeit nach einer Schwangerschaft kann diffuser Haarausfall vermehrt auftreten. Zudem können Hormonbehandlungen in den Wechseljahren oder die Anti-Baby-Pille dazu beitragen.

Vernarbender Haarausfall

Hier handelt es sich um eine spezielle Form des Haarverlusts. Der vernarbende Haarausfall (Alopecia cicatricalis) tritt meist als unangenehme Begleiterscheinung von Krankheiten oder Infektionen der Kopfhaut auf. Er zeigt sich durch kahle Stellen. Die Haarwurzeln sind durch die Erreger beschädigt oder gänzlich zerstört. Zusätzlich kommt es zur Narbenbildung. Diese Form des Haarausfalls kann nur behandelt werden, wenn die Ursprungskrankheit gefunden wird.

Ursachen von Haarausfall

Haarverlust bei Männern und Frauen kann viele Ursachen haben. Diese können nur durch einen Dermatologen zweifelsfrei diagnostiziert werden.

Erblich bedingter Haarausfall

Beim genetisch bedingten Haarausfall bei Männern schrumpfen die Haarwurzeln, weil sie empfindlich auf Dihydrotestosteron (Androgen) reagieren. Das männliche Geschlechtshormon verhindert das Bilden von kräftigen Kopfhaaren und lässt sie ausfallen. Dabei sind die Hormonwerte im Blut völlig normal. Ob eine anlagebedingte Empfindlichkeit gegen Androgen auch bei Frauen schuld am erblich bedingten Haarausfall ist, ist aktuell noch unklar.

Kreisrunder Haarausfall

Ursächlich für diese Form des Haarverlusts ist eine Autoimmunkrankheit. Kreisrunder Haarausfall greift die körpereigenen Haarwurzeln an. Diese fallen dann aus. Psychische Faktoren können hier mögliche Auslöser sein.

Diffuser Haarausfall

Zu den häufigsten Ursachen des diffusen Haarausverlusts zählen Störungen der gesunden Schilddrüsenfunktion, Eisenmangel, Infektionen, Pflegefehler, wie intensives Glätten oder Haarefärben und Chemotherapien. Hormonpräparate und diverse Pharmazeutika können ebenfalls dazu beitragen. Der Einfluss von Stress und anderen psychischen Faktoren wird derzeit wissenschaftlich untersucht.

Vernarbender Haarausfall

Der vernarbende Haarausfall tritt meist infolge von Entzündungen oder Pilzinfektionen auf. Hier ist eine frühzeitige und gezielte Therapie ausschlaggebend. Tiefergehende Kopfhautschäden führen zur irreversiblen Vernarbung und zum dauerhaften Haarverlust.

Symptome von Haarausfall

Jede Form des Haarausfalls hat ein anderes Erscheinungsbild. Dadurch kann die Ursache eindeutig zugeordnet werden.

Erblich bedingter Haarausfall

Beim erblich bedingten Haarverlust fallen mehr Haare aus, als Neue nachwachsen. Das führt bei Männern zu Geheimratsecken oder dünnem Haar am Oberkopf. Mit der Zeit kann sich das zu einer Glatze ausweiten. Die ersten Anzeichen werden von den Männern bereits in der Jugend bemerkt. Mit zunehmendem Alter nehmen die lichten Stellen deutlich zu. Allgemein gilt, je früher der Haarausfall beginnt, desto gravierender ist sein Verlauf.

Bei Frauen kommt es zu schütterem Haar. Besonders ausgeprägt im Bereich des Scheitels. Im späteren Verlauf können sich die Haare auch nach hinten oder an den Seiten lichten. Eine Glatze bildet sich jedoch in der Regel nicht. Diese Form des Haarausfalls macht sich bei Frauen oftmals erst in oder nach den Wechseljahren bemerkbar.

Kreisrunder Haarausfall

Hier verlaufen die Symptome unberechenbar. Es kommt zu kreisrunden kahlen Stellen. Diese können stark ausgeprägt sein und zu völligem Haarverlust führen. Dennoch schließen sich bei 80% der Patienten die kahlen Bereiche wieder. Es gibt viele Varianten. Die Augenbrauen, der Bart und die Nägel können in Mitleidenschaft gezogen werden. Manchmal schwellen sogar die Lymphknoten im Kopfbereich an.

Diffuser Haarausfall

Der diffuse Haarausfall zeigt sich durch eine langsame Entwicklung des Erscheinungsbildes. Die Haare gehen nach und nach verloren. Der Verlust wird erst spät bemerkt. Vermehrte Haarsträhnen im Abfluss der Dusche oder in der Haarbürste sind erste Symptome. Nur in seltenen Einzelfällen kommt es zu Vernarbungen.

Vernarbender Haarausfall

Beim vernarbenden Haarausfall sind die Symptome sehr unterschiedlich. Sie orientieren sich immer an der Krankheitsursache. Charakteristisch sind der starke Haarverlust, die Narbenbildung und auch eine juckende oder schmerzende Kopfhaut. Zudem verlieren viele Betroffene ihre Augenbrauen.

Haarausfall während und nach der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sorgt die vermehrte Östrogenproduktion eigentlich für prächtiges Haarwachstum. Bei manchen Frauen verschlechtert sich der Zustand ihrer Haare allerdings. Sie werden dünner, verlieren ihren Glanz und können vermehrt ausfallen. Nach der Geburt des Babys steigt die Anzahl der Frauen sogar an, die an Haarausfall leiden. Meist steckt dahinter ein Eisenmangel. Ein Arzt kann die Konzentration von Eisen im Blut messen und Ergänzungspräparate verschreiben. Auch das vorige Absetzen der Pille und der dadurch veränderte Hormonhaushalt, kann zu einer Verschlechterung des Haarzustandes vor oder während der Schwangerschaft führen.

Haarausfall in den Wechseljahren

Haarausfall kann besonders in oder nach den Wechseljahren auftreten. Schuld daran ist das Absinken des natürlichen Östrogenspiegels. Es entsteht ein Testosteronüberschuss. Durch ihn sterben vermehrt Haarwurzeln ab und die Haarpracht lichtet sich.

Diagnose Haarausfall - wann zum Arzt?

Wenn Sie über einen längeren Zeitraum vermehrt Haare verlieren oder Schmerzen an der Kopfhaut spüren, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Der richtige Ansprechpartner ist hier ein Dermatologe. Er kann eine gesicherte Diagnose stellen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Haarausfall behandeln

Bei Haarausfall ist eine gezielte Behandlung unerlässlich. Nur so können bleibende Schäden an den Haarwurzeln und irreversibler Haarverlust verhindert werden.

Medikamentöse Behandlung

Spezielle Medikamente können den Haarverlust stoppen. Der behandelnde Arzt richtet sich bei der Therapie immer an der vorliegenden Form des Haarausfalls.

Erblich bedingter Haarausfall

Bei erblich bedingtem Haarausfall wird häufig der Wirkstoff Minoxidil, als Schaum oder Lösung eingesetzt. Er fördert die Durchblutung der Kopfhaut und lässt kräftige Haare nachwachsen. Das kann den Haarausfall stoppen. Der Effekt ist besonders an kleineren haarlosen Stellen gut. Allerdings dauert es etwas, bis sich die ersten Erfolge zeigen. Männer und Frauen verwenden unterschiedliche Dosierungen. Minoxidil ist rezeptfrei erhältlich.

Für Männer eignet sich zudem der Wirkstoff Finasterid zum Einnehmen. Dieser kann den Haarausfall bekämpfen, indem er den männlichen Hormonhaushalt beeinflusst. Auch hier erfordert die Anwendung, etwas Ausdauer. Finasterid kann leider erhebliche Nebenwirkungen, wie Impotenz verursachen. Die Behandlung muss daher zwingend ärztlich überwacht werden.

Kreisrunder Haarausfall

Zur Behandlung des kreisrunden Haarausfalls vor allem bei schweren Verläufen, wird Kortison eingesetzt. Dieses kann die Entzündungsreaktionen bremsen. Leider können nach Absetzen des Medikaments die Haare erneut ausfallen. Die Therapie muss sorgfältig abgewogen werden. Bei rund der Hälfte der Betroffenen bessert sich nämlich der Haarausfall nach mehreren Monaten von selbst wieder. Dann ist keine Behandlung erforderlich.

Bei ausgeprägten Krankheitsverläufen empfehlen sich spezialisierte Gesundheitszentren und Universitätskliniken. Dort werden eine Vielzahl an innovativer Therapiemethoden angeboten. Bei kleineren Kindern müssen alle Behandlungsentscheidungen äußerst sorgfältig getroffen werden. Bei 40% heilt das Krankheitsbild ohnehin von alleine. Kinder sollten vorzugsweise in einer Hautklinik therapiert werden.

Diffuser Haarausfall

Beim diffusen Haarausfall richtet sich die Behandlung immer an der Krankheitsursache. Wichtig ist, eine gründliche Untersuchung im Vorfeld und ein großes Blutbild. Bei bestehendem Eisenmangel werden Ergänzungspräparate verordnet. Liegt eine Schilddrüsenfunktionsstörung vor, wird diese gezielt behandelt. Zudem kann eine Diät oder Essstörung ursächlich sein. Der Nährstoffmangel muss dann medikamentös ausgeglichen werden. Gilt eine Infektion, als Krankheitsauslöser wird diese therapiert. Trotz Beseitigung der Ursache kann der Haarausfall noch einige Monate anhalten.

Vernarbender Haarausfall

Hier werden in der Regel Salben zur lokalen Behandlung eingesetzt. Sie wirken wachstumshemmend oder töten die Erreger ab. Auch ein Breitband-Pilzmittel gilt als effektiv, da das Laborergebnis oftmals lange auf sich warten lässt. Handelt es sich um einen hartnäckigen Kopfpilz oder eine Bartflechte mit erheblichen Entzündungsherden, werden zusätzlich Tabletten eingesetzt. Die enthaltenen Wirkstoffe dringen gezielt bis zur Haarwurzel vor. Die Behandlung kann durchaus langwierig sein und einige Monate dauern. Wird die medikamentöse Therapie zu früh abgebrochen, besteht die große Gefahr, dass der Pilz sich erneut ausbreitet. Bis sich die Haare regenerieren kann ein halbes Jahr vergehen.

Haarpflege bei Haarausfall

Eine geeignete Haarpflege ist bei Haarausfall unumgänglich. Zudem können Pflegefehler sogar Haarverlust auslösen. Folgende Punkte sollten bei der täglichen Pflegeroutine beachtet werden:

1. Gönnen Sie Ihren Haaren Ruhe! Häufiges Waschen schadet dem Haar und strapaziert es zusätzlich!
2. Benutzen Sie milde und kopfhautschonende Waschsubstanzen!
3. Wählen Sie eine pflegeleichte Frisur oder lassen Sie Ihre Haare kürzen!
4. Binden Sie die Haare nicht streng nach hinten (Zug an den Haarwurzeln) und vermeiden Sie schwere Frisuren!
5. Verzichten Sie unbedingt auf chemische Anwendungen, wie Dauerwellen, Haare färben, Glättungsmittel oder intensives Föhnen!
6. Verwenden Sie keine Haarbürsten, sondern breitgezinkte Kämme!

Vitamine & Mineralstoffe gegen Haarausfall

Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen sowie Spurenelementen ist entscheidend für eine gesunde und widerstandsfähige Haarpracht. Ein einfacher Bluttest beim Dermatologen gibt Aufschluss, ob bei brüchigem Haar oder Haarausfall ein Nährstoffmangel vorliegt.

Eisen

Ein Mangel an Mineralstoffen, besonders ein Eisenmangel, kann zu Haarausfall führen. Eisen fördert die Sauerstoffversorgung im Blut und die Blutbildung. Vor allem Vegetarier und Veganer sind gefährdet. Eisen findet sich nämlich überwiegend in tierischen Produkten, wie Fleisch. Ein Defizit kann sich durch brüchige Fingernägel, blasse Haut und/oder Haarausfall zeigen. Gesundes, volles Haar braucht dieses wichtige Mineral für sein Wachstum. Eisen wird idealerweise über die Ernährung aufgenommen. Aber auch Eisentabletten oder Säfte können dem Mangel entgegenwirken.

Zink

Zink ist wichtig für starkes und geschmeidiges Haar. Besonders Diabetiker und Senioren leiden häufig an einem Zinkmangel. Dieser zeigt sich oft in eingerissenen Mundwinkeln oder gestörter Wundheilung. Das Spurenelement ist essenziell für ein intaktes Immunsystem und die Bildung von Hautzellen sowie Haaren. Zink hat zudem Einfluss auf die Regeneration von ausgefallenem Haar und gereizter Kopfhaut. Besonders viel Zink ist in Kürbiskernen enthalten. Auch Nahrungsergänzungsmittel, häufig in Kombination mit Vitamin C, können den Zinkmangel ausgleichen.

Vitamin C

Vitamin C ist nicht nur wichtig für gute Abwehrkräfte. Es unterstützt obendrein die Durchblutung der empfindlichen Kopfhaut, fördert die Bioverfügbarkeit von Eisen und kann so den Stoffwechsel der Haarfollikel positiv beeinflussen. Ein Mangel kann zu Strukturschäden im Haar oder auch zu bis Haarverlust führen. Hagebutten, Brokkoli oder Zitrone sind besonders reich an Vitamin C.

Vitamin E

Vitamin E ist das Schönheitsvitamin schlechthin. Es schützt die Haut sowie die Haare und macht sie widerstandsfähig. Verfügt der Körper nicht über ausreichend Vitamin E, wird die Mähne spröde und kraftlos. Weizenkeimöl, Tomaten und Himbeeren liefern dem Organismus wertvolles Vitamin E.

Vitamin A

Vitamin A unterstützt das Wachstum der Haare und kräftigt die Haarwurzeln. Dieses fettlösliche Vitamin ist unter anderem in Karotten, Grünkohl und Süßkartoffeln enthalten. Wird zu wenig Vitamin A aufgenommen, kann das Haarwachstumsstörungen auslösen.

B-Vitamine

Unter B-Vitaminen, versteht man gleich eine Gruppe von mehreren Vitaminen.  Panthenol, gilt als Vorstufe von B5 und ist häufig Haarpflegeprodukten zugesetzt. Es optimiert die Haarstruktur und lässt die Haare geschmeidig glänzen. Vitamin B5, Vitamin B3 (Niacin) sowie Vitamin B6 (Pyridoxin) kräftigen die Haarwurzeln, fördern eine gesunde Talgproduktion und wirken Reizungen der Kopfhaut entgegen. Fisch, Milchprodukte und Eier sind hier hervorragende Vitaminlieferanten.

Biotin (Vitamin B7/Vitamin H) wirkt wie ein Schutzschild für Haare und Kopfhaut. Es ist in Leber, Nüssen und Spinat enthalten und schützt vor Spliss, Haarbruch sowie Entzündungen. Biotin aktiviert die Durchblutung der Kopfhaut. So werden die Haarwurzeln effektiv mit Nährstoffen versorgt. Folsäure, zählt ebenfalls zu den B-Vitaminen, fördert eine gesunde Zellteilung für prächtiges Haarwachstum. Tomaten, Erbsen oder Weizenkleie enthalten viel Folsäure. Ein Mangel der wichtigen B-Vitamine macht sich durch brüchige, matte Haare bemerkbar. Schlimmstenfalls können die Haare auch ausfallen.



Für eine gesunde und glänzende Haarpracht ist vor allem eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung entscheidend. Liegt ein Mangel vor oder eine krankheitsbedingte Einschränkung der Nährstoffaufnahme im Darm können auch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Spezielle Haarpflegeprodukte mit zugesetzten Vitaminen verwöhnen die Haare zusätzlich.

Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall

Gegen Haarverlust und zur Stärkung von schwächer werdendem Haar gibt es die verschiedensten Nahrungsergänzungsmittel. Die meisten Präparate sind sogar speziell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Männer- und Frauenhaar abgestimmt.

Vor allem der Wirkstoff Thiocyanat gilt aktuell als vielversprechend. Bei diesem Stoff handelt es sich um ein Anion. Es soll körpereigene Enzyme aktivieren und die Stoffwechselvorgänge in den menschlichen Zellen beschleunigen. Thiocyanat wirkt Zellmembran stabilisierend und somit wie ein Schutzschild. Es soll völlig hormonfrei oft kombiniert mit Arginin, Allantoin oder Panthenol dem Haarausfall entgegenwirken. Eindeutig wissenschaftlich belegt ist die Wirkung allerdings noch nicht.

Haarausfall vorbeugen

Nicht jeder Form des Haarausfalls lässt sich tatsächlich vorbeugen. Allerdings kann eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung, genügend Schlaf und wenig Stress zu kräftigem und widerstandsfähigem Haar beitragen. Wichtig ist, dass der Körper über alle essenziellen Vitamine und Mineralstoffe verfügt. Zudem kann eine schonende Haarpflege das Risiko für Haarverlust minimieren. Milde Shampoos ohne Parfüm unterstützen die Kopfhaut und schützen die Proteine im Haar.

Studien und Erkenntnisse

Neurodermitis-Medikament wirkt gegen besondere Art des Haarausfalls (Alopecia universalis)!
Der Antikörper Dupilumab ist seit 2017 bei schwerer Neurodermitis zugelassen. Wie die Neurodermitis gehört die Alopeciauniversalis zu den Autoimmunerkrankungen. Bei dieser speziellen Form des Haarausfalls ist der ganze Körper betroffen und gänzlich haarlos. 
Ein Fallbericht lässt nun hoffen, dass Dupilumab zusätzlich gegen Alopecia universalis wirksam ist: Ein 13-jähriges Mädchen litt seit dem siebten Lebensmonat an schwerer Neurodermitis und seit dem zweiten Lebensjahr an Alopecia universalis. Sie erhielt nach der Zulassung des Medikaments alle zwei Wochen eine Spritze mit Dupilumab in das Unterhautfettgewebe. Die Haut heilte und nach sechs Wochen sprossen Haare. Das Haarwachstum hätte Zufall sein können - jedoch kam es neun Monate nach Behandlungsbeginn zu einer Unterbrechung der Behandlung mit Dupilumab. Grund waren Schwierigkeiten mit der Versicherung. Die neu gewachsenen Haare fielen sofort wieder aus. Nach der Wiederaufnahme der Behandlung wuchsen auch die Haare wieder. 
Natürlich ist ein Einzelfall kein Beweis - doch die Forscher hoffen, dass hierauf eine Studie aufbauen kann. Hier mehr erfahren.

SFRP1-Hemmer wirksam gegen männlichen Haarausfall!
Zu den Nebenwirkungen des Immunsuppressivums Cyclosporin A gehört ein übermäßiger Haarwuchs. Cyclosporin A kann allerdings nicht als Haarwuchsmittel eingesetzt werden, weil die Risiken und Nebenwirkungen den ästhetischen Nutzen nicht rechtfertigen. Daher suchten Forscher nach der Ursache des gesteigerten Haarwachstums. Sie untersuchten, welche Gene durch Cyclosporin A aktiviert und welche inaktiviert werden. Die größten Unterschiede konnten sie bei SFRP1 feststellen. SFRP1 fungiert als "Schalter" in der Haarwurzel, der zwischen Wachstums- und Ruhephase des Haares entscheidet. Im Labor verlängerte sich die Wachstumsphase der Haare, wenn SFRP1 blockiert worden war. Der nächste Schritt könnte die Testung von SFRP1-Hemmern an Tieren sein. Hier geht´s zur Studie.


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