Sparmedo Ratgeber

Anwendungsgebiete und Wirkweise von Hyaluron

Aktualisiert am 14.06.22

Hyaluron ist ein gern genutzter Inhaltsstoff in der Kosmetikindustrie. Kein Wunder - immerhin bindet Hyaluronsäure jede Menge Wasser im Bindegewebe der Haut und mindert dadurch Trockenheitsfältchen. Nach regelmäßiger Anwendung von Hyaluron ist die Haut insgesamt straffer, elastischer und praller. Die gelartige und durchsichtige Flüssigkeit sorgt nicht nur für ein schönes Hautbild, sondern wirkt auch zahlreichen Beschwerden wie Gelenkschmerzen entgegen. Hyaluron kann sowohl von außen zugeführt als auch oral eingenommen werden.

Hyaluronsäure kommt natürlich in unserem Körper vor und weist wasserbindende, entzündungshemmende, wundheilungsfördernde und glättende Eigenschafen auf. Sowohl im Bereich der Kosmetik als auch im Bereich von Arzneien und Nahrungsergänzungsmitteln kommt die gelartige Substanz häufig zum Einsatz. Hyaluron reduziert Falten, lindert Gelenkschmerzen, befeuchtet Hals und Rachen, sorgt für Erleichterung bei trockenen und schmerzenden Augen und fördert die Wundheilung, wenn es zu Wunden Stellen oder Sonnenbrand gekommen ist. Mit dem Alter schwindet die körpereigene Substanz nach und nach und es kann zu ersten Falten oder Gelenkbeschwerden kommen. Mit hyaluronhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln und Pflegeprodukten lässt sich hier jedoch wunderbar nachhelfen.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist Hyaluron bzw. Hyaluronsäure?
  2. Hyaluronsäure aus dem Labor
  3. Beautywunder Hyaluron
  4. Hyaluronsäure zur äußeren Anwendung
  5. Hyaluronsäure zum Einnehmen
  6. Verwendung von Hyaluronsäure-Produkten
  7. Hyaluron in der Nahrung

Was ist Hyaluron bzw. Hyaluronsäure?

Hyaluron ist eine natürlich im Körper vorkommende gelartige, durchsichtige Flüssigkeit. Sowohl im Bindegewebe als auch in den Knorpeln und in der Gelenkflüssigkeit ist Hyaluronsäure zu finden. Das Besondere an Hyaluron? Die Verbindung besitzt wasserbindende, wundheilungsfördernde und glättende Eigenschaften. Hyaluron ist in der Lage, große Mengen an Wasser zu binden und dient als Schmiermittel für unsere Gelenke. In der Haut fungiert Hyaluronsäure als Wasserspeicher und hält diese elastisch und geschmeidig.

Mehrfachzucker mit wasserbindenden Eigenschaften

Chemisch betrachtet handelt es sich bei der Hyaluronsäure um einen natürlichen Mehrfachzucker (Polysaccharid). Dieser wird aus einzelnen Bausteinen im Körper zu einem komplexen Gebilde zusammengefügt. Zu den Bausteinen von Hyaluron gehören D-Glukuronsäure sowie N-Acetyl-D-Glukosamin.

Aufgrund dieser räumlichen Struktur ist Hyaluron in der Lage, Wasser zu binden und für eine reibungsfreie Mechanik der Gelenke zu sorgen. Zudem trägt es zur natürlichen Straffheit und Elastizität des Bindegewebes bei. Mit dem Alter sinkt jedoch der körpereigene Anteil von Hyaluron. Die Spannkraft lässt langsam nach, die Haut wird trockener und erste Fältchen entstehen. Mit guten Pflegeprodukten oder Präparaten können Sie Ihrer Haut jedoch Hyaluron zurückgeben und diesen Prozess verlangsamen.

Hyaluronsäure aus dem Labor

Im Labor wird Hyaluronsäure auf zwei verschiedene Arten hergestellt: Entweder wird die gelartige Verbindung aus tierischem Material extrahiert oder es wird biotechnologisch aus pflanzlichem Material gewonnen.

Tierische Hyaluronsäure

Einige Wissenschaftler bezeichnen Hyaluron als „Hahnenkamm-Exkrat“, da Hyaluronsäure früher ausschließlich aus tierischen Produkten gewonnen wurde. Vor allem der Hahnenkamm wurde gerne zur Gewinnung von Hyaluron herangezogen. Dieses Verfahren hat jedoch ein paar Schwachstellen: Die Produktion ist sehr aufwendig und unter Umständen können nicht alle enthaltenen tierischen Bestandteile restlos entfernt werden. Obwohl im Arzneimittelbereich noch Hyaluron-Produkte auf tierischer Basis entstehen, ist in der Kosmetikindustrie heute vor allem das synthetisch hergestellte Hyaluron üblich.

Biotechnologisches Verfahren der Hyalurongewinnung

Seit Ende der 90er Jahre ist es möglich, Hyaluron mittels biotechnologischem Verfahren herzustellen. Häufig wird diese Art des Hyalurons auch als „vegetarische Hyaluronsäure“ bezeichnet. Bei diesem Verfahren werden Proteine aus Hefe fermentiert. Die Fermentation findet auf bakteriellem Weg statt. Im Anschluss an die Fermentation erfolgt ein mehrfaches Filtern der gewonnen Hyaluronsäure.

Das biotechnologische Verfahren bietet gegenüber den tierischen Materialien einen großen Vorteil: Es ist wesentlich reiner und gleichzeitig wird das Molekulargewicht der Hyaluronsäure erhöht, was die positiven Eigenschaften weiter verstärkt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil: Anwender müssen keine allergischen Reaktionen mehr befürchten, da biotechnologisch hergestelltes Hyaluron völlig frei von tierischen Substanzen ist.

Beautywunder Hyaluron

Hyaluronsäure kommt in verschiedenen Größen vor. Während sich in der Hautpflege Hyaluron mit kurzkettiger Verbindung bewährt hat, kommt der Stoff im Körper meist als langkettige Verbindung mit hoher Molekülmasse vor. Wer Hyaluron von außen zuführen möchte, profitiert von kurzkettigen Verbindungen, da diese tiefer in die Haut eindringen. Grundsätzlich kann man also zwischen zwei Größen unterscheiden: Der hochmolekularen und der niedermolekularen Hyaluronsäure.

Die Mischung macht´s!

Für die Haut sind prinzipiell alle Hyaluron-Arten von Vorteil. Eine Mischung aus nieder- und hochmolekularem Hyaluron stellt daher die beste Lösung dar. Den größten Teil sollte jedoch die niedermolekulare Hyaluronsäure ausmachen, da sie einen besseren Langzeiteffekt erzielt. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Wirkweisen der Molekülmassen.

Wirkweisen der Molekülmassen

Die Bezeichnung kD steht für Kilodalton. Dalton bezeichnet die Molekülmasse der Hyaluronsäure. Je kleiner die Molekülmasse, desto tiefer kann sie in die Haut eindringen.

Molekülmasse: 1500 kD und größer:

Molekülmasse: 50 kD und kleiner:

Molekülmasse: 3 kD und kleiner:

Wie wirkt hochmolekulare Hyaluronsäure?

Dabei handelt es sich um die größte Hyaluronart mit einer Größe von 1500 kD und größer. Sie kann die Hautbarriere nicht penetrieren und bildet stattdessen einen feuchtigkeitsspendenden Film auf der Haut. Hochmolekulares Hyaluron verbessert die Elastizität der Haut und versorgt sie mit ausreichend Feuchtigkeit.

Manko: Der Film wird leider relativ schnell wieder abgewaschen, weshalb der Effekt nur von kurzer Dauer ist. Dafür besitzt hochmolekulares Hyaluron entzündungshemmende Eigenschaften. Als Verbindung in Pflegeprodukten und Präparaten macht hochmolekulare Hyaluronsäure also durchaus Sinn.

Wie wirkt niedermolekulare Hyaluronsäure?

Diese Hyaluronart penetriert die Hautbarriere und zieht in die Haut ein. Sie besteht aus Molekülen mit einer Größe von 50 kD oder kleiner. Niedermolekulares Hyaluron heißt also das Zauberwort, wenn es um Anti-Aging geht: Es sorgt dafür, dass Wasser im Bindegewebe der Haut gespeichert wird. Diese zusätzliche Feuchtigkeit kommt der Haut zugute - sie bekämpft Trockenheit, mildert Falten und lässt die Haut straffer und praller erscheinen. Gleichzeitig erzielt niedermolekulare Hyaluronsäure einen langfristigen Effekt: Die Feuchtigkeit wird nachhaltig in der Haut gespeichert.

Wie wirkt Oligo-Hyaluronsäure?

Eine dritte Hyaluronart ist die sogenannte Oligo-Hyaluronsäure, die aus extrem kurzkettigen Molekülen mit einer Größe von 3 kD oder kleiner besteht. Diese Form des Hyalurons ist noch ganz neu auf dem Markt und relativ teuer. Von der Wirkweise ist sie gleichzusetzen mit der niedermolekularen Hyaluronsäure.

Hyaluronsäure zur äußeren Anwendung

Es gibt mehrere Möglichkeiten, seiner Haut Hyaluron von außen zuzuführen. Hyaluronsäure ist ein gern genutzter Inhaltsstoff in der Kosmetikindustrie und kommt in Cremes, Seren, Masken aber auch Bodylotions und Duschgels vor.

Hyaluron Gesichtscreme

Eine gute Möglichkeit, um Hyaluronsäure in die tägliche Beauty-Routine zu integrieren, ist eine Hyaluron-Gesichtscreme. Von der hohen Wasserbindungskraft profitieren alle Hauttypen. Jede Haut sollte gut mit Feuchtigkeit versorgt werden - auch ölige Haut. Wer eine Mischhaut, ölige Haut oder Hautunreinheiten aufweist, sollte bei der Wahl der Hyaluron-Gesichtscreme jedoch auf zusätzliche Inhaltsstoffe wie Teebaumöl oder Salicylsäure achten. Wer hingegen zu trockener oder empfindlicher Haut neigt, greift lieber zu Wirkstoffen wie Aloe Vera.

Hyaluron Serum

Ein Hyaluron Serum darf nicht mit einer Hyaluron Creme verwechselt werden. Die Hyaluron Konzentration in einem Serum ist um ein Vielfaches höher. Dieser hohe Anteil an Hyaluron spendet extrem viel Feuchtigkeit und versorgt die Haut mit der notwendigen Portion Hyaluronsäure. Ob Sie eher zum Serum oder zur Creme greifen sollten, ist letzten Endes Geschmackssache. Viele bevorzugen das Hyaluron Serum im Sommer, da es eine leicht kühlende und erfrischende Wirkung besitzt und steigen im Winter auf eine reichhaltigere Creme um. Ölige und zu Unreinheiten neigende Haut profitiert ebenfalls von der leichteren Textur des Serums.

Hyaluron Maske

Für einen wahren Hydro-Boost sorgt auch das Aufragen von Masken. Da Masken über einen längeren Zeitraum einwirken müssen, wird das Hyaluron optimal von der Haut aufgenommen und entfaltet seine Wirkung. Das Hyaluron dringt tief in die Haut ein und sorgt für den extra Feuchtigkeits-Boost. Hyaluron-Masken müssen lediglich 1-2 Mal wöchentlich aufgetragen werden. Die Maske kann zusätzlich zum Hyaluron-Serum oder zur Creme angewendet werden.

Hyaluronsäure zum Einnehmen

Hyaluronsäure wird nicht nur in Form von Cremes, Seren und Masken angeboten, sondern auch in Form von Kapseln, Tabletten, Drinks, Ampullen oder Lutschtabletten. Hyaluronsäure Kapseln sind besonders beliebt und werden in der Regel als Kur verwendet, die circa alle 3 bis 4 Monate aufgefrischt werden sollte. Der große Vorteil von Hyaluron zum Einnehmen im Gegensatz zu Cremes, Seren und Co. ist, dass die Präparate tiefer in den Körper eindringen und sich im Organismus verteilen. Die Einnahme von Hyaluronsäure Kapseln bewirkt nicht nur straffere und prallere Haut, sondern hilft auch gegen eine Vielzahl von Beschwerden, wie einige randomisierte und größtenteils placebo-kontrollierten Studien in den vergangenen Jahren feststellen konnten.

Die Forscher fanden u.a. heraus, dass die Schmerzen bei Gelenkbeschwerden und Arthrose nach der Gabe von Hyaluronsäure signifikant reduziert werden konnten. Das Hyaluron „schmiert“ sozusagen die Gelenke und leistet einen wertvollen Beitrag gegen Gelenkverschleiß. Eine weitere Studie kam zu dem Schluss, dass die Aufnahme von Hyaluronsäure in den Körper die Symptome einer Knie-Osteoarthritits lindern können. Ein direktes Einspritzen in die Gelenke ist daher nicht mehr zwingend erforderlich. Ein weiteres spannendes Ergebnis: Hyaluronsäure Lutschtabletten verschaffen Erleichterung bei trockenen Schleimhäuten und Husten. Durch das Hyaluron werden Schleimhäute in Hals und Rachen befeuchtet, wodurch Hustenreiz und Halsschmerzen auf natürlichem Weg gehemmt werden.

Beschwerden lindern mit Hyaluron von „innen“

Hyaluronsäure-Kapseln zum Einnehmen können folgende Beschwerden lindern:

Auf was sollte ich bei der Verwendung von Hyaluronsäure-Produkten achten?

Kapseln sollten in hoher Dosierung eingenommen werden, um die beste Wirkung zu erzielen. Achten Sie außerdem darauf, dass es sich um ein 100% reines Produkt handelt. Ein weiteres Kriterium für ein gutes Produkt ist die Verwendung von Micro-Molekülen(MM)-Hyaluronsäurepulver in einer Molekülgröße zwischen 500 und 700 kDA. Diese kann vom Körper optimal verwertet werden.

Nachteilige Wirkungen sind nach der Einnahme von Hyaluron-Präparaten in der Regel nicht zu erwarten. Zwar berichten manche Anwender in Erfahrungsberichten von einer Gewichtszunahme - wissenschaftlich belegt ist das jedoch nicht. Am ehesten treten (pseudo)allergische Reaktionen auf. Da in den Produkten inzwischen hauptsächlich vegetarisches Hyaluron enthalten ist, wurde die Allergiegefahr jedoch erheblich gesenkt.

Hyaluron in der Nahrung

Ob man den Tagesbedarf an Hyaluronsäure auch über die Ernährung abdecken kann, ist bisher nicht hinreichend geklärt. Forscher sind sich noch uneinig darüber, ob und wie Hyaluronsäure im menschlichen Stoffwechsel aufgenommen wird. Da der Körper selbst Hyaluron produziert, wird er nicht als essentieller Nährstoff angesehen. In Lebensmitteln wie Makrele, Goldbrasse, Knorpelgewebe von Rind, Schwein und Huhn sowie Knochenbrühen ist Hyaluron enthalten, wie Studien belegen konnten. Doch Hyaluron kommt nicht nur in tierischen Produkten vor: Auch in Süßkartoffeln, Kartoffeln, Bananen, Mandeln, Cashewkernen und grünem Blattgemüse ist der wasserbindende Stoff enthalten.


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