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Was steckt hinter Nagelveränderungen?

Aktualisiert am 19.10.21

Gesunde und gepflegte Nägel sind zum einen ein Aushängeschild der eigenen Person, zum anderen aber auch ein Spiegelbild der eigenen Gesundheit. Nagelveränderungen können viele Ursachen haben wie z. B. äußere Einflüsse, tägliche Belastungen aber auch innere Störungen wie einen Vitamin- und Mineralstoffmangel. Auch erste Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Infektionen, Haut- und Schilddrüsenerkrankungen verändern die Konsistenz der Nägel und können den Gesundheitszustand anzeigen.

Wir haben für Sie die häufigsten Nagelveränderungen aufgeführt und verraten Ihnen, was dahinter steckt:

  1. Weiche, brüchige und rissige Nägel
  2. Splitternde Fingernägel
  3. Spaltnägel
  4. Weiße Flecken
  5. Gelbe Nägel
  6. Quer- und Längsrillen
  7. Runde Dellen (Grübchen und Tüpfelnägel)
  8. Krümelnägel
  9. Ölflecken
  10. Braunes Band
  11. Uhrglasnägel
  12. Löffelnägel
  13. Ablösen der Nagelplatte
  14. Was tun bei Nagelveränderungen?

Weiche, brüchige und rissige Nägel

Wer weiche und brüchige Nägel hat, leidet wahrscheinlich unter einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen wie EisenCalciumBiotinVitamin A und B. Ursache eines Vitaminmangels kann z. B. die Nebenwirkung eines Arzneimittels sein. Denn Medikamente wie Antibiotika, Antiepileptika oder Arzneimittel bei Diabetes können bei ihrer Verstoffwechselung in den Vitaminhaushalt des Körpers eingreifen und schnell einen Mangel auslösen. Um diesen genau feststellen zu können und ihn in der Folge durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zu beheben, empfiehlt sich ein Bluttest. Die Behandlung sollte jedoch in Absprache mit dem Arzt erfolgen, damit es nicht zu weiteren Neben- oder Wechselwirkungen kommt.

Hinter rissige, leicht verformte und glanzlose Nägel können sich aber auch Verdauungs- oder Durchblutungsstörungen, Schilddrüsen- und Hauterkrankungen sowie Allergien verbergen.

Splitternde Fingernägel

Splitternde Nägel können viele Ursachen haben, die mitunter schwer zu diagnostizieren sind. Häufig steckt ein Mangel an Kieselsäure dahinter oder eine mangelnde sowie falsche Pflege der Nägel (Maniküre). So wird den Nägeln durch zu häufiges Händewaschen Feuchtigkeit entzogen, wodurch diese schnell rissig, trocken und spröde werden und dadurch splittern. Weiterhin können auch äußere Einflüsse wie aggressive Putz- und Reinigungsmittel, Chemikalien im Waschmittel, acetonhaltiger Nagellackentferner oder Nagellack die Nägel angreifen und Strukturschäden auslösen. Splitternde Fingernägel entstehen auch durch eine starke mechanische Belastung, z. B. beim Sport oder bei der Hausarbeit oder durch das Spielen eines Instruments. Gelegentlich kann auch eine Schilddrüsen-Unterfunktion der Grund dafür sein.

Spaltnägel

Bei Spaltnägeln ist die Nagelplatte längs in zwei Hälften geteilt. Dabei kann der Riss in der Nagelmatrix oder der Nagelplatte sitzen, was wiederum Auswirkung auf die Heilung hat. Die Nagelteile sind häufig verdickt und verfärbt. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben. So können z. B. Hormonstörungen dahinter stecken oder dem Organismus Vitamin H fehlen. Als Hauptursache gelten allerdings Verletzungen wie Quetschungen oder starke Stöße.  Auch das Alter kann eine große Rolle spielen, denn die Nägel werden mit zunehmendem Alter immer trockener, wodurch sich Längsfurchen zeigen. In den Vertiefungen entstehen dann häufig Risse. Um Infektionen zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Nagel mit einer künstlichen Nagelmasse aufzufüllen.

Weiße Flecken

Punkt- oder streifenförmige weißliche Verfärbungen (Flecken) sind meist auf äußere Verletzungen des Nagels zurückzuführen. Die Hornschichten wachsen daraufhin nicht mehr richtig zusammen, wodurch sich Hohlräume und Lufteinschlüsse bilden können, die als weiße Flecken sichtbar werden. Diese Verletzungen entstehen z. B. durch falsche (zu heftige) Maniküre oder Stöße auf den Nagelansatz. Bei stärkeren Verletzungen können weiße Streifen auch quer über den ganzen Nagel entstehen, die jedoch ebenfalls wie die kleineren weißen Flecken von alleine wieder herauswachsen. In einigen Fällen kann diese Nagelveränderung aber auch ein Symptom für eine Erkrankung im Magen-Darm-Bereich sein oder auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen.

Gelbe Nägel

Wie auch bei den anderen Nagelveränderungen können die Ursachen sehr vielfältig sein. Harmlose äußere Einflüsse wie farbiger Nagellack, Chemikalien oder Zigarettenrauch (etwa bei starken Rauchern) sind sehr häufig dafür verantwortlich. Jedoch können auch physikalische Einflüsse wie farbstoffbildende Bakterien oder Röntgenstrahlung eine Gelbfärbung der Nägel verursachen. Auch eine Nagelpilzinfektion verändert die Farbe der Nägel. Ernste Erkrankungen wie eine Herzschwäche oder das Gelbnagelsyndrom, welches durch eine Störung der lymphatischen Entwässerung gekennzeichnet ist, sind eher selten der Grund dafür.

Quer- und Längsrillen

Querrillen in den Nägeln können ein Zeichen für einen Zinkmangel oder Schuppenflechte sein aber auch nach Krankheiten sowie Operationen auftreten. Bei deutlich sichtbaren Querfurchen ist es möglich, dass sich dahinter Infektionen oder Vergiftungen verbergen. Längsrillen treten vor allem im Alter auf, wenn die Durchblutung weniger wird und sich das Nagelwachstum verlangsamt. Auch bei Flüssigkeitsmangel ist eine solche Nagelveränderung möglich. Treten die Rillen vereinzelt auf oder ungleichmäßig nur an einzelnen Nägeln, können auch Stoffwechsel- oder Verdauungsstörungen, Arthritis sowie übermäßiger Stress Gründe dafür sein.

Runde Dellen (Grübchen und Tüpfelnägel)

Die stecknadelkopfgroßen, rundlichen Dellen (auch bekannt als Tüpfelnägel) treten meist unregelmäßig verteilt auf und sind ein typisches Anzeichen für Schuppenflechte (Psoriasis). Diese Nagelveränderung entsteht durch die Ablösung von Hornzellen auf der Nageloberfläche. Weitere Ursachen können aber auch Ekzeme der Haut sowie kreisrunder Haarausfall sein.

Krümelnägel

Krümelnägel sind ebenfalls ein typisches Anzeichen bzw. ein Symptom für eine Schuppenflechte (Psoriasis) und Folge einer stark entzündlich veränderten Nagelmatrix. Mitunter können sie aber auch eine Nagelpilzinfektion als Ursache haben. Statt einer dünnen, mechanisch belastbaren Nagelplatte, existiert bei Krümelnägeln eine bis zu fünf Millimeter dicke Schicht aus gelblich verfärbtem bröckeligem Hornmaterial.

Ölflecken

Auch diese Nagelveränderung ist charakteristisch für eine Erkrankung an Schuppenflechte. Das Nagelbett entzündet sich und es bilden sich unter der Nagelplatte vermehrt Schuppen. An diesen Stellen schimmern gelbliche, bräunliche oder gräuliche scharf abgrenzende Flecken durch die Nagelplatte hindurch, die an Ölflecken erinnern. In der Folge kommt es an diesen Stellen häufig zu einer Ablösung des Nagels.

Braunes Band

Im schlimmsten Fall kann sich hinter einem braunen Band oder eine Braunfärbung des Nagels schwarzer Hautkrebs verbergen. Andererseits können braune Nägel auch durch den Kontakt mit Chemikalien, durch einen Bluterguss oder Splitterblutungen entstehen. Weiterhin ist es möglich, dass die Ursache in einer Nierenschwäche oder Nierenerkrankung (wie Morbus Addison) liegt. Daher empfiehlt sich immer eine ärztliche Abklärung bei braunen Verfärbungen der Nägel.

Uhrglasnägel (Hippokratische Nägel)

Hinter Uhrglasnägeln, welche meist in Verbindung mit Trommelschlegelfingern auftreten, stecken Stoffwechselerkrankungen wie Mukoviszidose, Herz- und Lungenkrankheiten, Leber- und Darmerkrankungen oder eine Blutarmut. Auslöser ist ein chronischer Sauerstoffmangel im Gewebe, wodurch es zu einer übermäßigen Vermehrung der Zellzahl im Unterhautgewebe und in den Kapillaren kommt. Das hat zur Folge, dass die Fingerendglieder auftreiben und verdicken (wie bei Trommelschlegeln). Durch die weiterhin bestehende schlechte oder mangelnde Durchblutung können die Nagelplatten nicht richtig gebildet werden und nehmen die typische kolbenförmige Wölbung an.

Löffelnägel

Bei diesen Nägeln ist das Nagelbett in die Fingerspitze in Form einer Mulde eingesenkt, wodurch die Nagelspitze deutlich nach oben steht und so an einen Löffel erinnert. Der Nagel ist meist flach und sehr brüchig. Löffelnägel können angeboren sein oder durch äußere Einflüsse wie chemische Substanzen, mechanische Verletzungen und feuchte Wärme entstehen. Allerdings sind auch Blutarmut, chronischer Eisenmangel, Durchblutungsstörungen, Magen-Darm-Leiden oder angeborene Herzfehler Auslöser für Löffelnägel.

Ablösen der Nagelplatte

Wenn sich die Nagelplatte vom Rand der Fingerkuppe ablöst und einen weißlich abgelösten Bereich hinterlässt, kann das viele Ursachen haben. So tritt eine Ablösung des Nagels sehr oft nach einer Verletzung (stärkere Stöße) und Quetschung des Nagels auf. Aber auch der Kontakt mit Chemikalien (aggressive Reinigungsmittel), Medikamente, zu starke Beanspruchung, Auswüchse im Nagel- und Nagelhautbereich, zu intensive Nagelreinigung unter dem Rand oder eine Schwangerschaft können eine Nagelablösung zur Folge haben. Andererseits kann dies auch ein Symptom verschiedener Krankheiten sein, wie z. B. Hautkrankheiten, Infektionen, Autoimmunerkrankungen (wie Diabetes), Durchblutungsstörungen oder ein fortgeschrittener Nagelpilz.

Was tun bei Nagelveränderungen?

Da hinter einigen Veränderungen der Nägel auch ernsthafte Erkrankungen stecken können, sollte die erste Anlaufstelle der Haus- oder Hautarzt sein. Dieser kann ein Blutbild veranlassen und damit Krankheiten sowie Vitamin- und Mineralstoffmängel ausschließen bzw. diagnostizieren.

Vitamin- und Mineralstoffmangel über die Nahrung ausgleichen

Liegt die Ursache in einem Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen, ist es möglich, diesen über die Nahrung wieder auszugleichen:

Eisenreiche Lebensmittel

Innereien, getrocknete Aprikosen, Sesam, Entenleber, Austern, Linsen, Sojabohnen, Vollkorn-Haferflocken, Weizenkleie, Zuckerrübensirup

Calcium-Lieferanten

Milch- und Milchprodukte (Käse, Quark, Joghurt, etc.), Vollkornbrot, Mandeln, Haselnüsse, Mohn, Karotten, Grünkohl, Leinsamen

Biotinreiche Nahrungsmittel (Vitamin H)

Bananen, Erdbeeren, Tomaten, Rinderleber, Schweineleber, Niere, Hering, Erdnüsse, Walnüsse, Haferflocken, Brie

Vitamin-A-Spender

Karotten, Feldsalat, Staudensellerie, Mangold, Paprika, Pfifferlinge, Rinderleber, Leberwurst, Lebertran, Mango, getrocknete Aprikosen

Vitamin-B-Lieferanten (dazu gehört auch Folsäure)

Feldsalat, Grünkohl, Endiviensalat, Huhn, Putenbrust, Rindfleisch, Weichkäse, Bananen, Sesam, Sonnenblumenkerne, Weizenkeime

Kieselsäurehaltige Nahrungsmittel

Gerste, Hafer, Hirse, Kartoffeln, Rote Beete, Spargel

Zinkreiche Lebensmittel

Austern, Leber, Lamm, Salami, Erdnüsse, Linsen, Sojamehl, Roggenmehl, Haferflocken, Butterkäse, Emmentaler


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