Sparmedo Ratgeber

Erhöhter Homocysteinspiegel

Aktualisiert am 23.06.22

Bei Homocystein handelt es sich um eine im menschlichen Körper vorkommende, natürliche Aminosäure, die für die Neubildung von Proteinen und Kreatinin äußerst wichtig ist. Ein Erhöhter Homocysteinspiegel stellt jedoch ein Risiko für eine Arterienverkalkung, Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz dar.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist Homocystein?
  2. Welchen Einfluss hat erhöhtes Homocystein auf den Körper?
  3. Ursachen für erhöhten Homocysteinspiegel
  4. Wie wird der Homocysteinspiegel gemessen?
  5. Homocysteinspiegel senken

Was ist Homocystein?

Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt, das im menschlichen Körper natürlich vorkommt. Homocystein entsteht während der Verstoffwechselung der essentiellen Aminosäure Methionin. Dieses Methionin wird durch die Zufuhr von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln aufgenommen. Das Homocystein hat im menschlichen Körper die Aufgabe, die Bildung von anderen Aminosäuren zu unterstützen, aus denen dann wiederum Proteine entstehen.

Welchen Einfluss hat erhöhtes Homocystein auf den Körper?

Wenngleich Homocystein eine wichtige Aufgabe übernimmt, so handelt es sich hierbei auch um ein Zellgift, das mithilfe von B-Vitaminen schnell wieder entsorgt werden muss. Geschieht es nicht, weil ein Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure vorliegt, kann dies negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben.

Auswirkungen auf das Gehirn

Ein erhöhter Homocysteinspiegel kann im Gehirn zu Stoffwechselstörungen der Nervenbotenstoffe führen. Daraus können Konzentrationsstörungen resultieren, es wird aber auch das Risiko erhöht, an Depressionen oder Demenz zu erkranken. In diversen Studien (http://www.homocystein-netzwerk.de/alzheimer-homocystein-zusammenhang/) konnte nachgewiesen werden, dass ein Zusammenhang zwischen einem Mangel an den drei B-Vitaminen (Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure), einem erhöhten Homocysteinspiegel und Morbus Alzheimer besteht.

Auswirkungen auf die Knochen

Durch einen erhöhten Homocysteinspiegel wird die Produktion von knochenabbauenden Stoffen angeregt, während es gleichzeitig keinen oder nur einen geringen Einfluss auf knochenaufbauende Stoffe gibt. Das hat zur Folge, dass die Knochendichte abnimmt und das Risiko auf Knochenbrüche erhöht wird.

Auswirkungen auf die Blutgefäße

Ein erhöhter Homocysteinspiegel kann des Weiteren das Schlaganfallrisiko erhöhen. Denn ein dauerhaft erhöhter Wert des Homocysteinspiegels löst entzündliche Prozesse an den Gefäßwänden aus und bildet in Verbindung mit Cholesterin Schaumzellen, die sich an diesen Wänden anheften und den Blutfluss erschweren.

Ursachen für erhöhten Homocysteinspiegel

In erster Linie kann ein Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure für einen erhöhten Homocysteinspiegel verantwortlich gemacht werden. Allerdings sind weitere Risikofaktoren bekannt:

Wie wird der Homocysteinspiegel gemessen?

Ihren Homocysteinspiegel können Sie ganz einfach bei Ihrem Hausarzt oder direkt in einer Laborpraxis testen lassen. Auch einige Apotheken bieten den Test an. Der Test erfolgt über eine Fingerblutprobe oder im Rahmen einer allgemeinen Blutuntersuchung. Da einige Einflüsse das Ergebnis jedoch verfälschen können - zum Beispiel die Einnahme von Theophyllin, Antifolaten, Lipidsenkern, Antiepileptika, Omeprazol und Hormonen - sollte der Arzt darüber zuvor informiert werden. Auch sollte zwölf Stunden vor der Messung keine Nahrung mehr verzehrt werden.

Regelmäßige Kontrolle

Es bietet sich an, den Homocysteinspiegel einmal jährlich kontrollieren zu lassen, um mögliche Folgeschäden frühzeitig zu unterbinden. Die Kosten für die regelmäßige Kontrolle übernehmen aber leider noch nicht alle Krankenkassen. Vor allem Personen ab 50 Jahren, Raucher und Veganer sollten aber die regelmäßige Überprüfung nicht auslassen, selbiges gilt für Schwangere.

Wann ist der Wert erhöht?

Bei einem Homocysteinspiegel über 10 µmol/l spricht man von einem erhöhten Wert. Liegt der Wert nur knapp darüber, kann ein zweiter Test in Erwägung gezogen werden, um sicher zu gehen, dass keine äußeren Einflüsse das Ergebnis verfälscht haben.

Was bedeutet ein niedriger Homocysteinspiegel?

Wenn der Patient an einem starken Eiweißmangel leidet, kann auch der Homocysteinspiegel niedrig sein (unter 5 µmol/l). Dies hat allerdings keine gesundheitlichen Auswirkungen.

Homocysteinspiegel senken

In den meisten Fällen kann der Homocysteinspiegel recht einfach wieder gesenkt werden, indem zusätzlich Vitaminpräparate gegeben werden.

Um das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko als Folge des erhöhten Homocysteinspiegels zu mindern, kann zusätzlich Acetylsalicylsäure (ASS) zur Verdünnung des Bluts eingenommen werden. Allerdings wird durch Acetylsalicylsäure auch der Folsäurebedarf weiter erhöht, weshalb nicht eigenmächtig zu ASS-haltigen Präparaten gegriffen werden, sondern mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden sollte.

Zufuhr von Vitaminen

Zur Senkung des Homocysterinspiegels sind die Vitamine B6, B12 und Folsäure besonders geeignet, denn alle drei Vitamine werden zum Abbau der Aminosäure benötigt.

Herrscht ein Mangel dieser Vitamine vor, steigt auch der Homocysterinspiegel an. Die täglich benötigte Dosis hängt von verschiedenen Umständen ab, zum Beispiel Geschlecht, Alter oder die Lebensumstände.

Generell kann aber gesagt werden, dass Vitamin B6 in Höhe von etwa 1,2 mg täglich eingenommen werden sollte, Folsäure in Höhe von 300 Mikrogramm. Bei einem besonders erhöhten Bedarf bietet es sich nicht nur an auf die richtige, vitaminreiche Ernährung zu achten, sondern auch Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Vorab empfiehlt sich jedoch auch hier die Rücksprache dem behandelnden Arzt.

Lebensumstände anpassen

Indem die Lebensumstände angepasst werden, kann der Homocysteinspiegel zusätzlich gesenkt werden, indem Stress möglichst vermieden oder zumindest reduziert wird. Am besten kann dies durch Ausgleich mit Sport oder Meditation erfolgen. Raucher mit einem erhöhten Homocysteinspiegel sollten außerdem möglich bald mit dem Rauchen aufhören: Gemäß einer Studie der Wisconsin Medical School in den USA kann der Wert innerhalb von sechs Monaten um bis zu 12 Prozent sinken, wenn das Rauchen gänzlich aufgegeben wird. (http://www.homocystein-netzwerk.de/homocystein-senken/homocystein-im-alltag-senken/) 

Einfluss der Ernährung auf den Homocysteinspiegel

Die Ernährung spielt wie so oft auf bei dem Homocysteinspiegel eine wichtige Rolle, denn dem Körper können die wichtigen B-Vitamine auch über die Nahrungsaufnahme zugeführt werden, um einen erhöhten Spiegel zu vermeiden. Ist der Homocyteinspiegel bereits erhöht, sollte der betroffene Patient auf eine vitamin- und mineralstoffhaltige Ernährung achten. Wichtig ist des Weiteren, dass Kaffee und schwarzer Tee nur in Maßen genossen werden sollte, denn auch diese Getränke können bei übermäßigem Konsum dazu führen, dass sich der Homocyteinspiegel erhöht. 

Lebensmittel, die reich an Vitamin B6 sind

Lebensmittel, die reich an Vitamin B12 sind
Vitamin B12 kann vom menschlichen Körper nicht in verwertbarer Form produziert werden, auch ist das Vitamin in nur wenigen Lebensmitteln in höherer Menge enthalten, weshalb sich hier Nahrungsergänzungsmittel besonders eignet. 

Lebensmittel, die reich an Folsäure sind

Viel Knoblauch essen
Knoblauch, das reich an der schwefelhaltigen Aminosäure Alliin ist, gilt generell als hilfreiches Hausmittel. Knoblauch ist aber nicht nur gut für das Herz, sondern erhöht auch den Glutathion-Spiegel. Das wiederum hat eine Senkung des Homocysteinspiegels zur Folge. 


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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