Sparmedo Ratgeber

Vitamin-B2-Mangel (Riboflavin) behandeln & vorbeugen

Aktualisiert am 18.01.22

Riboflavin ist unter anderem am Wachstum, an der Entwicklung des Embryos und an der Krankheitsabwehrbeteiligt. Obgleich das Vitamin in zahlreichen Lebensmitteln vorkommt, sollten nicht nur Schwangere und Stillende, sondern auch Veganer besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B2 achten. Ein Mangel äußert sich zum Beispiel durch Müdigkeit, Hautprobleme oder ein geschwächtes Immunsystem.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Vorkommen & Funktion im Körper
  2. Ursachen für Vitamin B2-Mangel
  3. Symptome
  4. Täglicher Vitamin-B2-Bedarf
  5. Mögliche Risikogruppen
  6. Ernährung bei Vitamin B2-Mangel
  7. Mögliche Folgeerkrankungen bei Nichtbehandlung
  8. Behandlung & Vorbeugung

Vorkommen & Funktion im Körper

Riboflavin gehört zur Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine und ist auch als Lactoflavin oder Vitamin B2 bekannt. Der Körper ist nicht in der Lage, Riboflavin selbst herzustellen, daher ist die Aufnahme über die Nahrung unerlässlich. Da das Vitamin sehr lichtempfindlich ist, sollten B2-reiche Lebensmittel idealerweise relativ dunkel gelagert werden. Die Vitamin-B2-Aufnahme erfolgt über den Dünndarm, wobei der Körper insbesondere Riboflavin aus tierischen Produkten sehr gut aufnimmt und verarbeitet.

Ursachen für einen B2-Mangel

Folgende Ursachen können für einen Vitamin B2-Mangel in Frage kommen:

Symptome

Ist der Organismus nicht ausreichend mit Vitamin B2 versorgt, können folgende Symptome auftreten:

  1. Entzündungen der Mundschleimhaut (insbesondere Zunge und Zahnfleisch)
  2. Hautprobleme
  3. Müdigkeit
  4. gerötete, schmerzende und geschwollene Lippen
  5. eingerissene Mundwinkel
  6. Entzündung der Augenhornhaut; starker Tränenfluss
  7. geschwächtes Immunsystem

Täglicher Vitamin-B2-Bedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt folgende tägliche Vitamin-B2-Zufuhr:

Täglicher Vitamin B2-Bedarf

Säuglinge:

Kinder:

Kinder, weiblich

Kinder, männlich

Jugendliche/Erwachsene, weiblich:

Jugendliche/Erwachsene, männlich:

Schwangerschaft und Stillzeit:

Mögliche Risikogruppen

Obgleich Vitamin B2 in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist, sind einige Personengruppen - beispielsweise durch einen erhöhten Bedarf oder eine verminderte Aufnahmefähigkeit - dem Risiko, einen Mangel zu erleiden, ausgesetzt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Da Riboflavin unter anderem wichtig für das Wachstum und die Embryonalentwicklung ist, steigt der tägliche Bedarf an Vitamin B2 während der Schwangerschaft und Stillzeit. Ein Mangel des Vitamins kann gravierende Folgen für den Fötus haben und sogar mit Missbildungen (z. B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) einhergehen.

Veganer

Da Vitamin B2 auch in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, sind Veganer nicht zwingend einem höheren Risiko für einen Mangel ausgesetzt als Mischköstler oder Vegetarier.

Allerdings liegen unterschiedliche Studienergebnisse bezüglich der Riboflavin-Versorgung vor. Teils unterscheidet sich die Vitamin-B2-Zufuhr von Veganern gegenüber Vegetariern oder Mischköstlern nicht, während Veganer die empfohlenen Mengen anderen Studien zufolge nicht erreichten und sogar weitaus häufiger einen Mangel aufwiesen.2 Daher sollten Menschen, die tierische Produkte gänzlich ablehnen, regelmäßig ihreVitaminwerte überprüfen lassen, um einen Mangel gegebenenfalls rechtzeitig behandeln zu können.

Mangel- oder Fehlernährung

Zwar führt eine unausgewogene Ernährung nicht zwingend zu einem ausgeprägten Vitamin-B2-Mangel, doch leichte Anzeichen einer Unterversorgung treten in diesem Falle relativ häufig auf. Insbesondere Senioren oder Menschen, die hohem Stress ausgesetzt sind, gelten als Risikogruppe für einen Vitaminmangel und nehmen oftmals entsprechend auch zu wenig Riboflavin über die Nahrung zu sich.

Gesundheitlich vorbelastete Menschen

Menschen, die an Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) leiden, sind besonders gefährdet, da wir das Vitamin B2 über den Dünndarm aufnehmen. Doch auch bei Diabetikern ist ein Mangel bestimmter Vitamine - unter anderem auch Vitamin B2 - nicht selten, daher sind regelmäßige Kontrollen der Blutwerte und eine ausgewogene Ernährungsweise besonders wichtig.

Raucher und Alkoholiker

Dass Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum weniger förderlich für die Gesundheit sind, ist weitreichend bekannt: Die Gifte dieser Substanzen erzeugen freie Radikale und erhöhen somit den Vitaminbedarf. Das Rauchen verhindert zudem eine optimale Blutzirkulation und verengt die Blutgefäße nachhaltig, während ein übermäßiger Alkoholkonsum die Leber in einem gravierenden Ausmaß beeinträchtigt.

Vitamin B2 wird schneller abgebaut

All diese Aspekte behindern den Stoffwechsel und die ideale Nährstoffverarbeitung. So erfolgt auch der Abbau von Riboflavin deutlich schneller, d. h., das Vitamin kann nicht 100-prozentig im Organismus wirken. Alkoholismus kann zudem dazu führen, dass Betroffene ihre Nahrung nicht mehr ausgewogen zusammenstellen und daher unter einer Fehlernährung leiden.

Ernährung bei Vitamin-B2-Mangel

Folgende Lebensmittel können dabei helfen, den täglichen Bedarf an Vitamin B2 zu decken.

Pflanzliche Vitamin-B2-haltige Lebensmittel

Verschiedene Gemüsesorten, aber auch Getreide enthalten Riboflavin (Angabe in Milligramm je 100g Lebensmittel):

Pflanzliche Vitamin-B2-reiche Lebensmittel

Obst/Gemüse

Getreideprodukte/Nüsse/Samen/Hülsenfrüchte

Tierische Vitamin-B2-reiche Lebensmittel

Verschiedene Fleischsorten, aber auch Fisch und Milchprodukte können den B2-Bedarf decken (Angabe in Milligramm je 100g Lebensmittel):

Fleisch/Wurst

Fisch

Milch und andere tierische Produkte

Ernährungsvorschläge zur Deckung des täglichen Vitamin-B2-Bedarfs

Die folgende Grafik zeigt, wie Sie den täglichen Vitamin-B2-Normalbedarf eines gesunden Erwachsenen decken können:

Täglichen Bedarf an Vitamin B2 decken

Diese Stoffe hemmen die Vitamin-B2-Aufnahme

Die Einnahme von Arzneimitteln (z. B. Barbiturate, Chlorpromazin, hormonale Kontrazeptiva) kann zu einem erhöhten Vitamin-B2-Bedarf führen. Zudem sind Wechselwirkungen mit Medikamenten, z. B. Antidepressiva, möglich.

Mögliche Folgeerkrankungen eines Vitamin-B2-Mangels

Vitamin-B2-Mangel behandeln und vorbeugen

Besteht der Verdacht auf einen Riboflavinmangel, empfiehlt es sich, einen Arzt hinzuzuziehen, der entsprechende Blut- und Urinuntersuchungen vornimmt, im Falle eines Mangels die Ursache abklärt und diese nach Möglichkeit behebt. Bei einem bestehenden Vitaminmangel ist es zudem sinnvoll, Untersuchungen hinsichtlich weiterer möglicher Nährstoffdefizite in die Wege zu leiten.

Vitamin-B2-Supplementierung

Natürlich sollte nach Möglichkeit stets die Ursache des Mangels bekämpft werden, doch eine Ernährungsumstellung oder die Behandlung einer Erkrankung ist nicht immer ausreichend, sodass eine Supplementierung von Vitamin B2 mitunter unumgänglich sein kann. Es sind zahlreiche Riboflavinpräparate erhältlich, deren Einnahme in einer angemessenen Dosierung gewöhnlich vollkommen unbedenklich ist:

Vegetarier und Veganer sollten jedoch auf die Zusammensetzung achten, da Vitaminpräparate Laktose oder Gelatine enthalten können.

Überdosierung

Eine mögliche Überdosierung von Riboflavin über die Nahrung oder Vitamin-B2-Präparate ist nicht bekannt. Die Einnahme sehr hoher Dosen kann gelegentlich zu Durchfall oder einer Gelb- bzw. Orangefärbung des Urins führen, da das überschüssige Vitamin B2 über die Nieren ausgeschieden wird.

Riboflavin steckt in zahlreichen Lebensmitteln, daher lässt sich der tägliche Vitamin-B2-Bedarf gewöhnlich über die Ernährung decken. Dennoch sind einige Personengruppen dem Risiko einer Unterversorgung ausgesetzt. Ein Riboflavinmangel lässt sich häufig bereits mit einer Ernährungsumstellung beheben, doch die B2-Supplementierung ist ebenfalls problemlos möglich und bei einem ausgeprägten Mangel unvermeidlich.

Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und stellen keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts dar.


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