Sparmedo Ratgeber

Hautpflege für strapazierte Haut

Aktualisiert am 11.03.21

Verschiedene Corona-Maßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder die regelmäßige Händedesinfektion schützen uns vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2. Unsere Haut kommt mit dem Stück Stoff/Papier im Gesicht und Desinfektionsmitteln allerdings nicht so gut zurecht. Gerade Menschen mit empfindlicher und unreiner Haut haben momentan verstärkt mit Hautproblemen zu kämpfen. Wer allerdings auf die richtige Pflege setzt, kann Hautschäden vermeiden.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Rissige & trockene Hände durch Desinfektionsmittel
  2. Pflegetipps für strapazierte Hände
  3. Rötungen, Juckreiz & Pickel im Gesicht durch Mund-& Nasenbedeckung
  4. Pflegetipps für irritierte Maskenhaut

Rissige und trockene Hände durch Desinfektionsmittel

Das regelmäßige Desinfizieren unserer Hände gehört seit Ausbruch der Corona-Pandemie zum Alltag. Wir nutzen Desinfektionsmittel und Seifen, um Krankheitserreger abzutöten. Die regelmäßige Desinfektion unserer Hände empfiehlt sich allerdings nicht nur in Zeiten des Coronavirus. Viele Erkrankungen wie Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber und Magen-Darm-Infekte werden auf die gleiche Weise übertragen. Eine gründliche Desinfektion der Hände ist also eine wichtige Maßnahme, um zur eigenen Gesundheit beizutragen.

Das Desinfizieren unserer Hände hat jedoch nicht nur Vorteile: Desinfektionsmittel bestehen zu einem großen Teil aus Alkohol, und entziehen der Haut wichtige Fette. Und auch mit Seife verhält es sich ähnlich: Bei der Produktion entziehen die Hersteller den Inhaltsstoff Glycerin, der gegen Austrocknung und Irritationen wirkt. Durch die regelmäßige Anwendung von Desinfektionsmitteln und Industrieseifen entstehen rasch trockene, rissige und spröde Stellen auf der Haut.

Desinfektionsmittel entfetten die Haut

Während man die Industrieseife ganz einfach gegen eine Naturseife auf Pflanzenölbasis austauschen kann, ist das bei Desinfektionsmitteln nicht der Fall. Desinfektionsmittel sind relativ aggressiv, entfetten die Haut und können sogar die Hautbarriere schädigen. Im schlimmsten Fall entwickeln sich über die Zeit sogar allergische Reaktionen, da allergene Substanzen die Hautbarriere leichter durchdringen können.

Beanspruchte Hände durch das Tragen von Einmalhandschuhen

Ob im OP oder in der 24 Stunden Pflege - Einmalhandschuhe sind in vielen Branchen aus hygienischen Gründen längst Standard. Um die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu reduzieren, tragen auch zahlreiche Angestellte im Handel derzeit nicht atmungsaktive Einmalhandschuhe. Langfristig kann das Tragen von Einmalhandschuhen jedoch die Hautgesundheit beeinträchtigen. Trockene, rissige und gerötete Stellen können auftreten. In manchen Fällen reagieren Patienten sogar allergisch auf die Handschuhe. Wer kann, verzichtet am besten auf Einmalhandschuhe, da Kontakt- und Schmierinfektionen nur eine untergeordnete Rolle in der Übertragung des Virus spielen. Fachkräfte, die Einmalhandschuhe verwenden müssen und unter diversen Hautbeschwerden leiden, sollten unbedingt auf den richtigen Schutz und die Pflege ihrer Hände achten.

Pflegetipps für strapazierte Hände

Unsere Hände leiden durch das häufige Händewaschen und Desinfizieren. Mit der richtigen Pflege können Sie einer Schädigung der Hautbarriere entgegen wirken. Beachten Sie die folgenden fünf Tipps, um Ihre Hände vor Austrocknung und Irritationen zu schützen:

1. Verzichten Sie beim Händewaschen auf heißes Wasser, da die Haut dadurch unnötig ausgetrocknet wird. Die Temperatur des Wassers spielt keine Rolle für eine gründliche Händereinigung.

2. Steigen Sie am besten auf eine Naturseife auf Pflanzenölbasis um. In natürlichen Seifen sind häufig pflegende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Olivenöl enthalten, die rückfettend wirken. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass die Seife pH-neutral ist oder einen pH-Wert von 5 aufweist.

3. Setzen Sie für die Pflege Ihrer Hände auf ein hochwertiges Fluid, eine Handschutzcreme, eine Salbe oder einen Schaum. Achten Sie darauf, dass die Handpflege zum Beispiel Urea, Glycerin oder Hyaluronsäure enthält.

4. Geben Sie Ihre Handschutzcreme am besten in einen Spender neben der Seife auf dem Waschbecken. So werden Sie täglich daran erinnert, sich einzucremen.

5. Benutzen Sie vor dem Schlafengehen nochmals eine fetthaltige Creme, um Ihre Hände optimal zu pflegen.

Rötungen, Juckreiz & Pickel im Gesicht durch Mund-& Nasenbedeckung

Neben der regelmäßigen Desinfektion unserer Hände gehört das Tragen eines Mund-Nasenschutzes zu einer weiteren wichtigen Schutzmaßnahme. Allerdings kann auch das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung mit verschiedenen Hautproblemen einhergehen: Betroffene berichten von Rötungen, Juckreiz und Pickeln im Gesicht. Diese Hautbeschwerden werden durch mechanische Reizungen wie die Reibung des Mund-Nasenschutzes auf der Haut, Schwitzen sowie Feuchtigkeits- und Hitzestau unter der Maske verursacht. All diese Faktoren beeinträchtigen die natürliche Schutzfunktion der Haut. Keime, die durch das feuchtwarme Klima unter der Maske entstehen, haben so ein leichtes Spiel und dringen leichter in die Haut ein.

Bei empfindlicher Haut OP-Masken bevorzugen

Beim Tragen von Masken kommt es mitunter auch auf das Material an: So bestehen Stoff- bzw. Alltagsmasken häufig aus ausrangierten Stoffen, die nicht atmungsaktiv sind und einen ausreichenden Austausch von Sauerstoff verhindern. Weist der Stoff zudem eine raue Oberfläche auf, entstehen Hautreizungen. Eine neue ungewaschene Maske stellt möglicherweise ebenfalls Belastungen für die Haut dar, da Schadstoffe in die Haut gelangen können. Als besonders problematisch für die Hautgesundheit gilt eine lange Tragedauer des Mund-Nasen-Schutzes. Auch wenn das Material der Maske nur bedingt eine Rolle spielt, empfehlen sich vor allem für empfindliche Haut sogenannte OP-Masken.

Problematisch bei Akne-Patienten und Neurodermitikern

Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung stellt vor allem für Menschen mit Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis ein Problem dar: Die Symptome der Hauterkrankung können sich durch das Tragen der Maske verschlimmern. Vor allem die sogenannte „Maskne“ tritt oft bei (ehemaligen) Akne Patienten auf. In besonders ungünstigen Fällen können sogar Ekzeme auftreten.

Maskne - Akne durch das Tragen einer Maske

Gerade bei ehemaligen oder derzeitigen Akne-Patienten wird seit Ausbruch der Corona-Pandemie häufig das Phänomen der „Maskne“ beobachtet. Dabei handelt es sich nicht um einen Tippfehler, sondern um einen zusammengesetzten Begriff aus „Maske“ und „Akne“. Dieses Phänomen ist jedoch keine neue Beobachtung: Personen aus dem Gesundheitswesen aber auch Personen, die berufsbedingt Masken tragen müssen, hatten bereits vor dem Coronavirus mit maskenbedingten Hautproblemen zu kämpfen. Da das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nun in vielen Bereichen Pflicht ist, tritt das Phänomen jedoch verstärkt auf.

Ursache Reibung

Eins vorab: Die Maskne ist keine hormonell bedingte Akne, sondern eine sogenannte „mechanische Akne“. Die Maske liegt eng auf unserem Gesicht auf, wodurch Reibung entsteht. Die Folgen sind Reizungen, Rötungen und Pickel an Nasenbrücke, Wangen und Kinn. Die permanente Reibung führt dazu, dass die Hautbarriere geschädigt wird. Kleine Risse in der Hautoberfläche sowie gereizte Poren sind die unangenehme Folge. Diese kleinen Verletzungen sind nun der ideale Nährboden für Schmutz und Bakterien. Diese dringen schließlich in die Haut ein, lösen Entzündungen aus und Unreinheiten entstehen.

Ursache Schweiß

Die Reibung ist nur ein Grund für die Entstehung von Hautunreinheiten. Auch das Schwitzen unter der Maske kann Akne hervorrufen. Eine Kombination aus öliger Haut und Maske oder viel Make-up und Maske führt außerdem dazu, dass die Poren schneller verstopfen. Darüber hinaus kommt es unter Maske zu einem Feuchtigkeits- und Hitzestau, welcher wiederum die Entstehung von Akne begünstigen kann. Selbstverständlich ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung nicht an jedem kleinen Pickel Schuld. Das Erscheinungsbild unserer Haut hängt von zahlreichen Faktoren wie Ernährung oder mentales Wohlbefinden ab. Dennoch sollten Sie darauf achten, Ihre Haut ausreichend zu pflegen und zu reinigen, um eine Maskne gezielt vorzubeugen.

Pflegetipps für irritierte „Maskenhaut“

Ob FFP2-Maske, Stoffmaske oder OP-Maske - wer häufig eine Mundschutzmaske tragen muss, leidet oft unter diversen Hautproblemen wie Akne, trockene Haut oder Rötungen. Dennoch können Sie einiges tun, um die beanspruchte Gesichtshaut zu pflegen und sie vor Schäden zu bewahren. Das Material der Maske spielt zwar nur bedingt eine Rolle, allerdings sollten Sie auf dicke, feste Stoffmasken mit einer sogenannten „Reibeisenstruktur“ verzichten. Bevorzugen Sie stattdessen lieber dünne Masken wie beispielweise OP-Masken.

Das sind unsere 5 besten Tipps für irritierte Maskenhaut:

1. Nehmen Sie, wann immer sich die Möglichkeit bietet, den Mundschutz ab und lassen Sie die Haut kurz atmen.

2. Setzen Sie auf die richtige Hautpflege. Für die Tagespflege von irritierter Maskenhaut empfehlen sich vor allem leichte Formulierungen.

3. Tragen Sie eine dünne Schicht der Creme circa eine halbe Stunde vor dem Aufsetzen der Maske auf.

4. Verzichten Sie auf das Tragen von Make-up unter der Maske, damit die Poren nicht verstopfen. Wenn Sie das nicht möchten, können Sie auch auf eine ölfreie Variante umsteigen.

5. Greifen Sie erst vor dem Schlafengehen zu reichhaltigeren Produkten, die Ihre Haut mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Wer vom Maske tragen Sehr trockene Haut bekommt, greift am besten zu einer Hautcreme mit Hyaluronsäure oder Urea. Diese binden die Feuchtigkeit in der Haut und schützen sie vor dem Austrocknen.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Präparats.


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