Sparmedo Ratgeber

Fluormangel behandeln und vorbeugen

Aktualisiert am 24.07.21

Fluorid spielt besonders für Knochen und Zähne eine zentrale Rolle. Es ist wesentlich für den Zahnschmelz und die Knochenstruktur verantwortlich. Mit der Nahrung wird dem Körper täglich Fluorid zugeführt. Gute Fluoridlieferanten sind vor allem Schwarzteesorten sowie Mineral- und Leitungswasser. Wer seinen Körper ausreichend mit Fluoriden versorgt kann das Risiko für die Entstehung von Karies senken.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Funktionen im Körper
  2. Ursachen für Fluormangel
  3. Symptome
  4. Täglicher Fluor-Bedarf
  5. Besondere Risikogruppen
  6. Ernährung bei Fluormangel
  7. Mögliche Folgeerkrankungen
  8. Fluormangel behandeln & vorbeugen

Funktion von Fluor

Funktionen im Körper

Im menschlichen Körper sind etwa zwei bis fünf Gramm des Spurenelements enthalten. Während davon fünf Prozent in Haut, Nägeln und Haaren gespeichert sind, verteilen sich die restlichen 95 Prozent in Knochen und Zähnen. Fluorid ist ein Spurenelement, welches für Knochen und Zähne wichtig ist. Dort übernimmt es folgende Aufgaben:

Ursachen für Fluormangel

Als Ursache für einen Fluoridmangel kann Mangelernährung infrage kommen:

Symptome

Folgende Symptome können bei einem Fluormangel auftreten:

Täglicher Fluor-Bedarf

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) sehen die täglichen Zufuhrempfehlungen für Fluorid folgendermaßen aus (ohne Berücksichtigung vom Fluoridgehalt in Trinkwasser oder Nahrungsergänzungen in Form von fluorid-angereichertem Speisesalz oder anderen Nahrungsergänzungen):

Täglicher Fluorbedarf

Säuglinge

Kinder

Jugendliche/Erwachsene männlich

Jugendliche/Erwachsene weiblich

Schwangerschaft & Stillzeit

Besondere Risikogruppen

Einige Risikogruppen sollten ihren Fluorhaushalt besonders im Blick haben:

Säuglinge und Kinder

Aufgrund des Wachstums und der Zahnbildung benötigen Säuglinge und Kinder mehr Fluor.

Schwangere

In der Regel wird zwar ein Mehrbedarf an Fluor nicht vermutet. Dennoch kann zur Ausbildung von Zähnen und Knochen des Ungeborenen und zur Sicherung der eigenen Reserven, die Einnahme von Natriumfluorid empfohlen werden.

Personen, die an Osteoporose erkrankt sind

Da sich Fluorid positiv auf die Knochendichte auswirkt, kann es in Verbindung mit Vitamin D und Calcium auch Osteoporose positiv beeinflussen.

Ernährung bei Fluormangel

Neben schwarzem Tee und Trink- sowie Mineralwasser können folgende pflanzliche Lebensmittel dabei helfen, den täglichen Bedarf an Fluor zu decken:

Pflanzliche fluoridreiche Lebensmittel

Verschiedene Obst- und Gemüsesorten, aber auch einige Nüsse und Käsesorten enthalten viel Fluor (Angaben jeweils für 100g Lebensmittel):

Obst

Gemüse

Nüsse

Getreideprodukte

Tierische fluoridreiche Lebensmittel

Nachfolgende Fleisch- und Fischsorten sowie Meeresfrüchte können den täglichen Bedarf an Fluor decken (Angaben jeweils in100g Lebensmittel):

Fleisch

Fisch

Meeresfrüchte

Täglicher Fluorbedarf über die Ernährung

Der tägliche Bedarf an Fluorid ist in erster Linie vom Alter und vom Geschlecht abhängig. Da Lebensmittel generell nicht besonders viel Fluor enthalten, gelingt es vielen Personen nicht, ihren Tagesbedarf zu decken. Daher kann eine zusätzliche Gabe Fluor in Form von:

empfehlenswert sein.

Besonders Speisesalz, welches im Handel auch als "Jodsalz mit Fluorid" angeboten wird, ist eine günstige und effektive Methode, die sich positiv auswirkt.

Vorsicht ist geboten, wenn es bei Kindern um den Gehalt von Fluorid in Zahnpasta geht. Umfassende Informationen zu diesem Aspekt und generell zu Fluorid in Zahnpasta lesen Sie in diesem Artikel: Schädigt Zahnpasta mit Fluorid unsere Zähne

Fluoraufnahme hemmende Stoffe

Werden größere Mengen an Calcium, Magnesium oder Aluminium eingenommen, kann dies die Aufnahme von Fluorid hemmen.

Fluoraufnahme fördernde Stoffe

Das Spurenelement Molybdän kann die Aufnahme von Fluorid aus dem Darm erleichtern.

Folgeerkrankungen durch Fluormangel

Mögliche Folgeerkrankungen eines Mangels an Fluorid können sein:

Fluoridmangel behandeln und vorbeugen

Um einen Fluormangel zu behandeln, sollte vorerst die Ursache geklärt sein. Kommen die Mangelerscheinungen von einer Unter- oder Fehlernährung, ist es wichtig, die Nahrung umzustellen, mit anderen Spurenelementen zu ergänzen und auf mit Fluor angereichertes Speisesalz zurückzugreifen. Liegt dem Mangel eine Erkrankung zugrunde, müssen die Gründe dafür zuerst beseitigt werden. Weiterhin helfen Fluoridergänzungen in Form von Tabletten oder Salz. Allerdings ist es wichtig, nur jeweils eine Form der Ergänzung anzuwenden, da es sonst schnell zu Überdosierungen kommen kann.

Werden Fluoridtabletten zur Kariesprävention eingesetzt, ist die Dosierung vom Fluoridgehalt im Trink- und Mineralwasser und dem Alter des Kindes abhängig.

Folgende Zufuhrempfehlungen gelten bei einem Fluoridgehalt im Trink- und Mineralwasser bis 0,3mg/l:

Säuglinge

Kinder

Jugendliche/ Erwachsene

Bei einem Fluoridgehalt im Trink- und Mineralwasser von 0,3 bis 0,7mg/l halbiert sich die Supplementmenge und bei einer Konzentration von mehr als 0,7mg/l ist eine Fluoridergänzung nicht zu empfehlen.

Überdosierung

Im Allgemeinen ist die tägliche Aufnahme von 5mg Fluorid für einen gesunden erwachsenen Menschen nicht giftig. Werden aber über Jahre hinweg täglich mehr als zehn bis 25mg Fluorid zugeführt, entstehen ernsthafte Schäden wie Skelettfluorose, die mit Gelenkveränderungen und einer erhöhten Knochenbrüchigkeit einhergeht. Darüber hinaus können sich die Weichteile verhärten.

Eine langjährige Überdosierung von zwei bis vier Milligramm Fluorid kann, besonders bei Kindern in den ersten acht Lebensjahren zu Zahnfluorose führen. Diese zeigt sich in weißen oder gelblichen Flecken auf den Zähnen und entwickelt sich besonders in den Mineralisierungsphasen, während sich die Zähne entwickeln.


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