Sparmedo Ratgeber

Fettige Gesichtshaut richtig pflegen

Aktualisiert am 21.02.22

Bei öligen und glänzenden Stellen im Gesicht ist die Haut aus dem Gleichgewicht geraten: Die Talgdrüsen produzieren zu viel Talg, welcher nicht mehr richtig abfließen kann. Ein glänzendes Hautbild, Verhornungen sowie Pickel und Mitesser sind die Folge. Um die Haut wieder in Balance zu bringen, empfehlen sich antibakterielle Waschgels, Peelings und leichte ölfreie Gele oder Emulsionen. Wer seine Hautprobleme langfristig in den Griff bekommen möchte, muss allerdings auch auf seine Ernährung und Stressfaktoren achten.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Symptome fettiger Gesichtshaut
  2. Ursachen fettiger Gesichtshaut
  3. Reinigung
  4. Pflege
  5. Hausmittel bei fettiger Haut
  6. Ernährung bei fettiger Haut

Wie äußert sich fettige Gesichtshaut?

Im Fachjargon bezeichnen Mediziner die fettige Haut auch als Seborrhoea oleosa. Vergrößerte Poren, eine ölig wirkende und glänzende Hautoberfläche, dickere Haut, Pickel und Mitesser sowie ein fahler Teint kennzeichnen die fettige Haut. Selbst wenn das Gesicht gerade erst gewaschen wurde, glänzt die Haut rasch wieder. Die Oberflächenbeschaffenheit ist uneben und aufgrund der geringen Durchblutung sieht der Teint schnell fahl und blass aus. Von den Symptomen fettiger Haut sind meist Kopfhaut und Gesicht betroffen. In manchen Fällen auch Brust und Rücken. Das löst einen hohen Leidensdruck bei den Betroffenen aus, da diese Körperregionen für die Umwelt meist sichtbar sind.

Häufig werden glänzende und ölige Stellen mit viel Puder, Make-up und Adeckstiften kaschiert. Allerdings verschlimmert das die Symptome häufig, da die Poren so noch mehr verstopfen. Ölige Haut darf nicht mit Mischhaut verwechselt werden. Zwar neigt auch Mischhaut vor allem in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) zu einem fettigen, glänzenden Aussehen und vergrößerten Poren, allerdings ist dieser Hauttyp grundsätzlich eher trocken.

Es gibt jedoch auch positive Nachrichten für alle, die unter glänzender und öliger Haut leiden: Häufig enden die Probleme, die fettige Haut mit sich bringt, ab dem 30. Lebensjahr. Da die Haut davor lange Zeit mit Fetten versorgt gewesen ist, neigt sie nicht so schnell zu Falten wie z.B. der trockene Hauttyp.

Ursachen fettiger Gesichtshaut

Unsere Haut besteht aus verschiedenen Schichten. In der Lederhaut (im medizinischen Fachjargon auch „Dermis“ genannt) befinden sich Talgdrüsen, die aus verschiedenen Fettstoffen kontinuierlich Talg (Sebum) produzieren. Dieser Talg setzt sich grundsätzlich aus Fettsäuren, Tryglizeriden, Cholesterin und Proteinen zusammen. Die genaue Zusammensetzung ist jedoch sehr individuell und variiert von Mensch zu Mensch. Deshalb neigen manche Menschen zu einem trockenen Hautbild, während andere wiederum eine Mischhaut oder ein öliges, glänzendes Hautbild aufweisen. Im Prinzip hat der Talg die Aufgabe, die Haut vor äußeren Einflüssen zu schützen und den Säureschutzmantel der Haut aufrechtzuerhalten. Krankheitserregern wie Bakterien und Pilzen wird dadurch das Eindringen in die Haut erschwert.

Überaktive Talgdrüsen

Bei öligen Hauttypen tritt zu viel Talg aus den Talgdrüsen aus. Das bewirkt ein glänzendes Hautbild und führt in vielen Fällen auch zu Verhornungen. Der Talg kann nicht mehr richtig abfließen und es kommt zu einer vemehrten Ansiedelung körpereigener Bakterien um die Pore herum. Mikroorganismen auf der Haut zersetzen den Talg und freie Fettsäuren entstehen. Das wiederum löst Entzündungen aus und führt zu Pickeln und Mitessern. Doch warum sind manche Talgdrüsen überaktiv? Meist liegt das an einer erhöhten Produktion des männlichen Sexualhormons Androgen.

Wie produktiv die Talgdrüsen sind, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab:

Stress als Hauptfaktor für fettige Haut

Kleiner Exkurs: Zahlreiche Untersuchungen belegen inzwischen, wie eng Körper und Psyche miteinander verwoben sind. Hormonstörungen und Hautprobleme sollten daher immer ganzheitlich betrachtet werden, um langfristige Erfolge zu erzielen. Gerade was Hautprobleme angeht, rückt Stress als Ursache immer weiter in den Fokus. Stehen wir chronisch unter Stress, schüttet der Körper permanent Stresshormone aus, welche nicht mehr ausreichend abgebaut werden können. Durch lang anhaltende Stressphasen kann die Haut negativ beeinflusst werden: Das Hormon Cortiocotropin wird vermehrt ausgeschüttet und beeinflusst die Aktivität unserer Talgdrüsen. Wenn wir gestresst sind, ist auch unsere Haut gestresst.

Ungesunde Ernährung ebenfalls häufig für fettige Haut verantwortlich

Neben Stress gilt auch die Ernährung als eine der Hauptursachen für fettige Haut. Wenn wir viele einfache Kohlenhydrate zu uns nehmen - z.B. in Form von Süßigkeiten oder Weißmehlprodukten, steigt der Blutzuckerspiegel rasant an. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Abgabe von Inuslin ins Blut, was wiederum die Androgenproduktion ankurbelt. Wie Sie bereits weiter oben gelernt haben, regt das Hormon Androgen die Talgdrüsen an und ein Teufelskreislauf entsteht.

Reinigung fettiger Gesichtshaut

Neben einer Lebensstiländerung (Reduktion von Stress, ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Alkohol/Nikotin) bekommen Sie glänzende, ölige Haut mit Hilfe dermatologischer Produkte bzw. den richtigen Reinigungs- und Pflegeprodukten wieder in den Griff. Eine sorgfältige und sanfte Reinigung sind das oberste Gebot bei fettiger Haut. Entfettende und antibakterielle Waschgele eignen sich für die Gesichtsreinigung besonders gut. Die gelige Konsistenz lässt sich genau dosieren. Da fettige Haut zu Verhornungen neigt, sollte auch einmal in der Woche ein Peeling angewandt werden, welches dabei hilft, Hornpartikel abzutransportieren.

So gehen Sie bei der Reinigung öliger Haut vor:

Gesichtsreinigung mit Waschgels und -lotions

Die Haut morgens und abends mit einer antibakteriellen Reinigungslotion oder einem Reinigungsgel waschen. Das Gel einfach mit etwas Wasser in den Händen aufschäumen, auf der feuchten Gesichtshaut verteilen und anschließend mit reichlich lauwarmem Wasser abspülen. Die Reinigungsgele bzw. -lotions enthalten oft Glycol- und/ oder Salicylsäure.

Glycolsäure peelt und glättet die Haut und reinigt tiefenwirksam. Abgestorbene Hautschüppchen und überschüssiger Talg werden abgetragen. Ähnlich wirkt auch Salicylsäure: Es löst abgestorbene Zellen von der obersten Hautschicht, dringt tief in die Haut ein und wirkt entzündungshemmend.

Zweimal in der Woche ein Peeling

Peelings sind ideal bei übermäßiger Talgproduktion und verstopften Poren geeignet. Wenden Sie das Peeling zweimal die Woche für ein ebenmäßigeres und geschmeidigeres Hautbild an. Abgestorbene Zellen werden sanft entfernt und die Haut wird aufnahmefähiger für die nachfolgende Pflege. Das Peeling einfach auf die leicht feuchte Gesichtshaut auftragen und in kreisenden Bewegungen einmassieren. Ein bis zwei Minuten einwirken lassen und mit lauwarmem Wasser abspülen. In Peelings gegen fettige Haut sind feinste Peeling-Partikel enthalten.

Klärendes und erfrischendes Gesichtswasser

Empfehlenswert bei öligen und glänzenden Stellen im Gesicht ist auch ein klärendes Gesichtswasser. Es befreit die Haut von Pickeln und Mitessern und entfernt überschüssigen Talg. Außerdem trägt es zu einer Verfeinerung der Hautporen bei. Im erfrischenden Gesichtswasser sind häufig beruhigende Inhaltsstoffe wie Hamamelis enthalten. Hamamelis verfeinert die Poren und beruhigt die Haut. Einfach ein Wattepad mit dem Gesichtswasser tränken und Gesicht, Hals und Dekolleté sanft damit abtupfen.

Übrigens: Es spricht auch nichts gegen 2in1 Produkte - eine Kombination aus Reinigungsgel und Gesichtswasser reinigt und tonisiert in einem Schritt.

Pflege fettiger Gesichtshaut

Selbstverständlich benötigt ölige Gesichtshaut nach der Reinigung auch eine entsprechende Pflege. Ein absolutes No-Go in der Pflege von fettiger Haut sind fettige Cremes. Über Fette verfügt die Haut bereits genug, weshalb sie lediglich auf ausreichend Feuchtigkeit angewiesen ist. Für den öligen Hauttyp eignen sich insbesondere fettfreie Gele oder extra leichte, ölfreie Emulsionen. Diese spenden intensive Feuchtigkeit, mattieren und verhindern unerwünschten Glanz.

Für die Hautpflege von fettiger Haut sind vor allem Wirkstoffe wie Vitamin C, Hyaluron, Allantoin, Aloe Vera, Nachtkerzenöl, Ginseng, Sanddorn und Ringelblume geeignet. Sie bringen die Haut wieder in Balance und wirken beruhigend sowie feuchtigkeitsspendend. Tragen Sie die fettfreie Pflege immer nach der Gesichtsreinigung auf, damit die Haut die Nährstoffe gut aufnehmen kann.

Make-up-Tipp bei fettiger Haut:

Bei fettiger Haut empfiehlt sich eine leichte getönte Tagescreme. Um der Haut den Glanz zu nehmen, empfiehlt sich außerdem Puder. Dieser saugt das Fett auf und mattiert glänzende Stellen.

Hausmittel bei öliger Haut - Was hilft wirklich?

Sollten Sie lediglich zu öliger Haut und glänzenden Stellen neigen und keine ausgeprägte Akne aufweisen, können auch Hausmittel wie Dampfbäder, Honig, Zitrone oder Essig Linderung verschaffen.

Dampfbad aus Kamille

2 Teelöffel Kamillenblüten oder 2 Teebeutel Kamillentee mit einem halben Liter heißem Wasser aufgießen. Das Ganze circa 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Danach in eine Schüssel geben und mit einem Handtuch über dem Kopf über die Schüssel beugen. Für ungefähr 10 Minuten die wohltuenden Dämpfe ins Gesicht einziehen lassen. Vorsicht: Nicht zu nah an den Dampf gegen, um die Haut nicht versehentlich zu schädigen. Anschließend Gesicht abtupfen und eine leichte Pflege auftragen.

Kamille wirkt entzündungshemmend, beruhigend sowie leicht austrocknend, weshalb sich der Wirkstoff insbesondere im Kampf gegen fettige und unreine Haut eignet. Wärme und Feuchtigkeit bewirken zudem eine Öffnung der Poren.

Natürliche Gesichtsmaske aus Honig und Zitrone

Einfach 1 Esslöffel frischen Zitronensaft mit 1 Teelöffel Honig verrühren und anschließend noch 1 Esslöffel Milch oder wahlweise auch Molke oder Buttermilch zur Maske hinzugeben. Gut vermischen und auf dem Gesicht verteilen. Für 15 Minuten einwirken lassen und danach gut abwaschen. Doch Vorsicht: Wenn Sie offene Stellen oder Pickel im Gesicht haben, könnte die Maske leicht auf der Haut brennen.

Die enthaltene Zitronensäure bewirkt, dass sich die Poren zusammenziehen und weniger Talg nach außen dringt. Honig wirkt zudem heilungsfördernd, entzündungshemmend und beruhigend. Milchsäure sorgt hingegen dafür, dass die Haut dünner und flexibler wird - gerade bei fettiger Haut, Akne und Verhornungsstörungen ist das ein erwünschter Effekt.

Mit Apfelessig die Haut entfetten

Neben Zitrone und Honig wird auch Apfelessig bereits seit Jahrhunderten als Hausmittel gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Einfach ein Reinigungswasser mit Essig und Wasser im Verhältnis 1:3 anrühren. Geben Sie anschließend etwas von der Mischung auf ein Wattepad und reinigen Sie die Haut sanft damit. Die Augenpartie besser aussparen, da Essig leicht brennt.

Apfelessig hat sich im Kampf gegen fettige Haut bewährt. Im Obstessig sind Fruchtsäuren enthalten, die ein Zusammenziehen der Poren bewirken und die Haut straffen. Apfelessig hat zudem eine beruhigende Wirkung auf die Talgdrüsen und steuert einer Überproduktion von Sebum entgegen.

Die richtige Ernährung bei fettiger Haut

Die richtigen Reinigungs- und Pflegeprodukte bzw. Hausmittel können strapazierte Haut wieder in Balance bringen und viel bewirken. Allerdings müssen Hautprobleme immer ganzheitlich betrachtet werden. Selbst die besten dermatologischen Pflegeprodukte bringen nichts, wenn der Lebensstil nicht verändert wird. Körper und Psyche hängen eng miteinander zusammen. Chronischer Stress und die falsche Ernährung spiegeln sich daher früher oder später auf der Haut wieder.

Gerade bei öliger und fettiger Haut müssen Sie darauf achten, dass Ihr Blutzuckerspiegel nicht rasant in die Höhe schießt. Am besten greifen Sie daher zu Lebensmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index. Dazu gehören Nüsse, Hülsenfrüchte, Gemüse und Vollkornprodukte. Durch die richtige Ernährungsweise können Talgdrüsen verkleinert und Entzündungen verringert werden. Möglicherweise ist es auch sinnvoll, eine Weile auf Milchprodukte zu verzichten, da diese ebenfalls fettige und ölige Haut begünstigen können.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


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