Hilfe bei Augenreizungen
Aktualisiert am 19.06.24
Gereizte Augen äußern sich in der Regel mit einem Fremdkörper im Auge. Dazu können Rötungen, vermehrter Tränenfluss und unangenehmer Juckreiz kommen. Solche Reizungen entstehen beispielsweise durch lang anhaltende Trockenheit der Augen, unsachgemäße Pflege von Kontaktlinsen oder Infektionen. Neben speziellen Produkten zur Linderung gereizter Augen können Sie auch selbst Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu verringern.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Symptome gereizter Augen
- Ursachen & Risikofaktoren für Augenreizungen
- Häufig betroffene Personengruppen
- Augenreizungen behandeln
- Folgen bei Nichtbehandlung
- Augenreizungen vorbeugen
Unsere Augen können durch Reize wie Sonne, Wind, Rauch oder Fremdkörper beeinträchtigt werden. Aber auch zu lange Bildschirmarbeit oder langes Tragen von Kontaktlinsen belastet unsere Augen. Dies äußert sich oft durch vermehrtes Tränen, da der Tränenfluss dazu dient, die Augen zu beruhigen und Fremdkörper auszuspülen. Häufig sind diese harmlosen Auslöser schuld an gereizten Augen. Doch hinter Rötungen, Juckreiz, Trockenheit und Brennen können auch ernsthafte Erkrankungen, Infektionen oder Nebenwirkungen von Medikamenten stecken. Aus diesem Grund ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.
Symptome gereizter Augen
Gereizte Augen äußern sich auf unterschiedliche Weise, etwa durch:
- Rötungen
- Tränenfluss
- Juckreiz
- Brennen
- Fremdkörpergefühl
- Schmerzen
- Geschwollene Lider
Achtung! Falls Sehstörungen oder Kopfschmerzen die gereizten Augen begleiten, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Ursachen & Risikofaktoren für Augenreizungen
Obwohl viele Ursachen für Augenreizungen harmlos sind, können gereizte Augen auch auf ernsthafte Krankheiten hinweisen.
Folgende harmlose Faktoren können Augenreizungen auslösen:
- Externe Einflüsse wie Rauch, starke Klimaschwankungen, Staub, Zugluft oder Klimaanlagen
- Unzureichende Lichtverhältnisse, beispielsweise durch Höhenstrahlung oder UV-Licht
- Mangel an Tränenflüssigkeit
- Geringer Fettanteil im Tränenfilm, oft altersbedingt
- Unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
- Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
- Falsche Sehstärke bei Kontaktlinsen oder Brillen
- Unverträglichkeiten von Medikamenten
- Lang anhaltende Trockenheit der Augen
- Überanstrengung durch lange Bildschirmarbeit
- Schlafmangel
- Nachwirkungen von Augenbehandlungen wie Operationen
- Zu lange Tragezeiten von Kontaktlinsen
- Nebenwirkungen von Produkten zur Behandlung trockener Augen
Folgende ernsthafte Erkrankungen können Augenreizungen auslösen:
- Allergien
- Bindehautentzündung
- Hormonmangel
- Weitere Mangelzustände wie Vitamin-A-Mangel
- Anzeichen für Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Rheuma
- Infektionen durch Adenoviren oder Chlamydien
Augenreizungen durch Kontaktlinsen oder Brillen
Nicht angepasste Kontaktlinsen können die Augen reizen, was zu Rötungen und Überbeanspruchung führt. Auch das Tragen einer Brille mit falscher Sehstärke kann ähnliche Symptome hervorrufen. Ein Besuch beim Augenarzt ist daher ratsam, um die Passform und Sehstärke Ihrer Sehhilfen zu überprüfen.
Augenreizungen als Nebenwirkungen von Medikamenten
Bestimmte Medikamente können Augenreizungen als Nebenwirkung haben. Dazu gehören unter anderem die Pille, Antibiotika, einige Betablocker und Antiallergika (Augentropfen mit Antihistamin). Ein Blick in den Beipackzettel kann helfen, diese Nebenwirkungen zu erkennen und zu vermeiden.
Achtung Kontaktlinsenträger!
Medikamente können den Tränenfilm beeinflussen, in dem Kontaktlinsen schwimmen. Veränderungen im Tränenfilm können daher auch die Kontaktlinsen beeinträchtigen. Kontaktlinsenträger sollten beim direkten Auftragen von Medikamenten in die Augen die Kontaktlinsen vorher herausnehmen, um deren Beschädigung zu verhindern und die optimale Ausbreitung des Medikaments zu gewährleisten.
Augenreizungen als Anzeichen von Erkrankungen
Augenreizungen können durchaus auch ein Symptom für andere Erkrankungen sein. So kann Diabetes oder Rheuma Augenreizungen hervorrufen. Weiterhin verursachen Infektionen mit Bakterien und Viren (beispielsweise mit Adenoviren) Bindehautentzündungen der Augen.
Häufig betroffene Personengruppen
Aufgrund der natürlichen Verringerung der Tränenfilmproduktion und des altersbedingten Rückgangs des schützenden Fettanteils im Tränenfilm leiden ältere Menschen häufig unter Augenreizungen. Zusätzlich können hormonelle Veränderungen den Tränenfilm negativ beeinflussen, was dazu führt, dass Frauen, die hormonelle Präparate einnehmen, vermehrt über gereizte Augen klagen. „Workaholics“, die durch lange Computerarbeit und Schlafmangel belastet sind, erleben ebenfalls häufig Augenreizungen aufgrund äußerer Einflüsse und Überanstrengung.
Zu den Risikogruppen gehören daher:
- Ältere Menschen
- Frauen in den Wechseljahren (aufgrund hormoneller Veränderungen)
- Frauen, die hormonelle Präparate einnehmen (z.B. die Antibabypille)
- Personen, die berufsbedingt lange am Computer arbeiten
- Kontaktlinsenträgerinnen und -träger (bei falscher Handhabung oder verunreinigten Linsen)
- Brillenträgerinnen und -träger (bei falscher Sehstärke der Brillengläser)
Behandlung von Augenreizungen
Üblich bei der Behandlung von Augenreizungen sind feuchtigkeitsspendende und beruhigenden Wirkstoffe, die gleichermaßen bei trockenen und juckenden Augen helfen.
Medikamentöse Behandlung von Augenreizungen
Medikamente zur Behandlung von Augenreizungen sind als Tropfen oder Sprays erhältlich, wobei die persönliche Präferenz eine große Rolle spielt.
Augentrost (Euphrasia) wird bei trockenen Augen, Rötungen und Juckreiz empfohlen. Euphrasia wirkt sanft und unterstützt die Selbstregulation der Augen, auch bei allergiebedingten Reizungen. Präparate mit Augentrost sind rezeptfrei erhältlich und können eigenständig angewendet werden.
Hyaluronsäure wird zur in der Regel zur Befeuchtung der Augen verwendet, da sie den Tränenfilm stabilisiert und Ausgleiche bei Defiziten in der Tränenproduktion schafft. Aber auch bei Augenreizungen hat sich Hyaluronsäure bewährt. Zudem sorgt sie bei Kontaktlinsenträgern für ein längeres, angenehmes Tragegefühl.
Ergänzt werden Augenpräparate häufig mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, Dieser hat sich vor allem bei Augenreizungen aufgrund eines Vitamin-A-Mangels bewährt. Dexpanthenol hilft bei der Schleimhautbildung und sorgt für einen guten Feuchtigkeitsfilm auf dem Auge.
Hausmittel zur Behandlung von Augenreizungen
Bei Augenreizungen, Rötungen und Juckreiz können Augenkompressen durchaus sinnvoll sein. Hierfür wird aus Tees oder bestimmten Kräutern mit Wasser ein Aufguss hergestellt in dem anschießend eine Kompresse getränkt wird. Diese wird ausgekühlt auf die geschlossenen Augen gelegt. Bewährt haben sich hierfür:
- Schwarzer Tee (besonders gegen Brennen und Rötung)
- Fenchel (besonders bei einer Lidschwellung)
- Eichenrinde (besonders bei Juckreiz)
- Salbei (besonders bei Überanstrengung)
Wann zum Arzt?
Wenn die Augenreizung über zwei Tage hinaus besteht und keine Besserung trotz Eigenbehandlung eintritt, sollten Sie einen Augenarzt aufzusuchen. Erst recht, wenn keine offensichtlichen Auslöser oder Risikofaktoren für die Reizungen festgestellt werden konnten. Ein Arzt kann in diesem Fall klären, ob eine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt.
Folgen bei Nichtbehandlung
Lang anhaltende Augenreizungen können Bindehautentzündungen hervorrufen (wenn dies nicht bereits der Auslöser ist) oder zu dauerhaften Schäden an den Augenstrukturen führen. Gerade wenn die Ursache in einer Bindehautentzündung liegt, besteht unbehandelt die Gefahr, dass die Entzündung auf andere Teile des Auges übergeht und die Sehkraft irreversibel beeinträchtigt. Daher ist eine frühzeitige ärztliche Behandlung von großer Bedeutung. Nehmen Sie Augenreizungen ernst, um irreparable Schäden zu vermeiden!
Augenreizungen vorbeugen
Um unangenehme Augenreizungen gezielt vorzubeugen, können die folgenden Maßnahmen hilfreich sein:
- Vermeiden Sie ungünstige Reize wie Zugluft, Klimaanlagen und Rauch.
- Tragen Sie bei hellem Licht, insbesondere Sonnenlicht, eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
- Verbessern Sie die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, zum Beispiel durch feuchte Tücher auf der Heizung.
- Pflegen Sie Ihre Lidränder regelmäßig, um Reizungen vorzubeugen.
- Lassen Sie ihre Sehstärke regelmäßig überprüfen und korrigieren.
- Verwenden Sie möglichst Tageslinsen. Bei Monats- oder Jahreslinsen ist sorgfältige Desinfektion und Reinigung essenziell.
- Überschreiten Sie nicht die empfohlene Tragedauer Ihrer Kontaktlinsen.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.