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Sonnenstich - Was ist das und wie beuge ich vor?

Aktualisiert am 16.06.25

Die warmen Sonnenstrahlen spenden Lebensenergie, unterstützen das Immunsystem und heben die Stimmung. Daher ist es kein Wunder, dass viele Menschen gerade im Sommer die Sonne in vollen Zügen genießen.

Doch zu viel Sonne hat ebenso Schattenseiten: Die Hitze unter direkter Sonneneinstrahlung kann zum Sonnenstich führen. Dabei ist jedoch nicht die Körpertemperatur allgemein erhöht, sondern insbesondere der Bereich von Kopf und Nacken. Typische Anzeichen sind Kopfschmerzen, ein roter und heißer Kopf bei normaler Körpertemperatur, aber auch Benommenheit, Übelkeit und Schwindel. Wichtig ist in dieser Situation, die betroffene Person aus der direkten Sonnen zu holen, den Kopf zu kühlen und etwas zu trinken zu geben. Bei akuten Fällen wie Bewusstseinsstörungen muss ein Notarzt gerufen werden.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist ein Sonnenstich?
  2. Sonnenstich Ursachen
  3. Risikogruppen
  4. Symptome & Anzeichen
  5. Sonnenstich oder Hitzschlag?
  6. Diagnose Sonnenstich
  7. Erste Hilfe-Maßnahmen
  8. Sonnenstich vorbeugen- darauf sollten Sie achten

Was ist ein Sonnenstich?

Bei einem Sonnenstich heizen sich Kopf und Nacken durch die Sonne stark auf. Dies führt zunächst zu einer Reizung der Hirnhäute (Meningen) und im Anschluss zum Anstauen von Flüssigkeit im Gehirn.
Dadurch steigt der Druck im Schädel, was die Arbeit des Gehirns beeinträchtigen oder im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden kann.

Sonnenstich Ursachen

Ein Sonnenstich entsteht, weil der Körper direkter und langandauernder Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, insbesondere im Bereich von Kopf, Nacken oder Hals.

Die größten Risikofaktoren sind:

Wer zählt zu den Risikogruppen?

Ein Sonnenstich kann prinzipiell jeden betreffen, einige Personengruppen sind jedoch besonders gefährdet:

Symptome und Anzeichen

Je nach Schweregrad können die Symptome für einen Sonnenstich individuell unterschiedlich sein. Anders als beim Hitzschlag erhöht sich die Körpertemperatur nicht. Die Symptome entwickeln sich einige Stunden nach der direkten Sonneneinstrahlung. Typische Anzeichen sind:

Sonnenstich bei Kindern erkennen

Die Symptome zeigen sich ähnlich denen von Erwachsenen. Dabei ist der Kopf oft heiß und gerötet, während der Körper kühl bleibt. Auch Kopf- und Nackenschmerzen sind typische Begleiterscheinungen. Übelkeit, Erbrechen oder Bewusstseinstrübungen können ebenso hinzukommen.

Die Anzeichen bei Kindern zeigen sich unter anderem noch durch Unruhe, anhaltendes Weinen oder Schreien sowie das Verweigern von Flüssigkeit. Zudem entwickeln besonders Kleinkinder häufig Fieber, das oftmals erst nach längerer Zeit auftritt.

Sonnenstich oder Hitzschlag?

Ein Sonnenstich betrifft in erster Linie Kopf und Nacken. Er ist das Ergebnis einer direkten und lang andauernden Sonneneinstrahlung, bei der das Gehirn überhitzt und die Hirnhäute gereizt werden. Typische Anzeichen sind heftige Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Benommenheit oder Erbrechen. Die Körpertemperatur bleibt jedoch in der Regel normal oder nur leicht erhöht.

Der Hitzschlag ist ebenso ernst, jedoch lebensbedrohlicher, weil das Temperaturregulierungssystem des Körpers zusammenbricht. Die Körpertemperatur steigt zum Teil auf über 40°C, das Schwitzen bleibt aus und das Bewusstsein ist getrübt oder ausgefallen. Auch Kreislauf- oder Nierenschäden sind möglich. Hier ist sofort ärztliches Eingreifen notwendig, um schwerwiegende Komplikationen abzuwenden.

Diagnose Sonnenstich

Bei einem leichten Sonnenstich müssen Betroffene nicht unbedingt einen Arzt aufsuchen. Sind die Symptome stärker ausgeprägt, steigt die Körpertemperatur oder verliert der Patient das Bewusstsein, muss zwingend ein Arzt gerufen werden.

Bei ausgeprägtem Sonnenstich, Bewusstseinseintrübungen oder Kreislaufproblemen muss umgehend der Notarzt gerufen werden (112).
Der Arzt überprüft zunächst:

Erste Hilfe-Maßnahmen beim Sonnenstich

Bei leichten Beschwerden, die sich nach kurzer Zeit bessern, kann auf einen Arztbesuch verzichtet werden. Kinder und ältere Personen sollten bei einem vermuteten Sonnenstich jedoch immer ärztlich untersucht werden. Je nach Ausprägung empfehlen sich bei Betroffenen folgende Sofortmaßnahmen:

Keine Schmerzmittel geben!
Grundsätzlich sollte beim Sonnenstich keine Selbstmedikation mit Schmerzmitteln (z.B. Paracetamol, Ibuprofen, ASS) erfolgen - vor allem nicht ohne vorherige ärztliche Rücksprache. Der Körper ist geschwächt, die Körpertemperatur ist gestört, das Kreislaufsystem ebenso - das Einnehmen von Schmerzmitteln könnte ihn weiter belasten oder die Symptomatik verschleiern. Im schlimmsten Fallen können Komplikationen wie Leberfunktionsstörungen oder Gerinnungsstörungen auftreten. 

Komplikationen
Bei ausgeprägtem Ansteigen des Hirndrucks besteht das Risiko von Krampfanfällen, Bewusstseinseintrübungen oder im schlimmsten Fall das Auftreten eines Hirnödems. Dieses muss auf einer Intensivstation behandelt werden, weil es lebensgefährlich sein kann.

Hilfe aus der Apotheke

Bei einem Sonnenstich sind zunächst Ruhe, Schatten und Kühlung das Wichtigste. Auch das Ausgleichen des Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalts und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig:

Präparate zum Elektrolytausgleich - sie unterstützen den Körper bei der Aufnahme von Mineralstoffen und Flüssigkeit.

Kühlende Kompressen - zur lokalen Kühlung von Kopf und Nacken.

 

Rezeptpflichtige Präparate mit Diazepam
Unter den rezeptpflichtigen Medikamenten werden bei einem Sonnenstich oft Arzneimittel mit dem Wirkstoff Diazepam verordnet. Diese lösen Muskelverspannungen, Angst- und Unruhezustände und dämpfen die Überregbarkeit im Gehirn.

Sonnenstich vorbeugen

Meiden Sie die pralle Sonne, insbesondere in den Mittagsstunden. Beachten Sie außerdem Folgendes:

Ein Sonnenstich ist ebenso ernstzunehmen wie die Gefährdung durch Hitze allgemein. Er muss zwar in den allermeisten Fällen nur mit Ruhe, Kühlung und Flüssigkeitszufuhr behandelt werden, jedoch können Komplikationen auftreten, wenn die Überhitzung anhält. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder müssen immer ausreichend Sonnenschutz tragen.

Die wichtigsten Vorsorgemaßnahmen sind ein ausreichender Sonnenschutz, das Vermeiden von Überanstrengung, das regelmäßige Trinken von Wasser sowie das Aufsuchen eines schattigen Ortes, wenn Anzeichen von Überhitzung auftreten. Handeln Sie im Verdachtsfall schnell und holen Sie im Zweifel ärztlichen Rat.

Quellen

https://www.drk.de/
https://gesundheitszentrum-kleis.de/
https://www.ppm-online.org/
https://hirnstiftung.org/


Bitte beachten Sie: Die im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und stellen keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments dar.


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