Sparmedo Ratgeber

Glucosamin: Funktion, Anwendung & Wirkung

Aktualisiert am 09.11.22

Unser gesamter Organismus profitiert von körperlicher Aktivität. Bewegung ist wichtig für das körperliche und psychische Wohlbefinden und ein Schlüssel zum Glück. Doch ausreichend Bewegung ist nur möglich, wenn unsere Gelenke einwandfrei funktionieren. Eine wesentliche Voraussetzung für gesunde Gelenke ist ein gesunder Knorpel. Für die Gesundheit des Knorpels spielt vor allem Glucosamin eine entscheidende Rolle - eine spezielle Eiweißstruktur, die natürlicherweise in unserem Körper vorkommt, mit fortschreitendem Alter jedoch immer weiter abnimmt.

Der Aminozucker Glucosamin spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit unserer Gelenke. Der Wirkstoff fördert den Knorpelaufbau, hemmt den Knorpelabbau, regt die Bildung von Gelenkflüssigkeit an und reduziert Gelenkschmerzen.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist Glucosamin?
  2. Vorkommen & Funktion im Körper
  3. Anwendungsgebiete
  4. Mögliche Risikogruppen für einen Mangel
  5. Lebensmittel mit Glucosamin
  6. Glucosamin-Mangel erkennen
  7. Glucosaminhaltige Nahrungsergänzungsmittel
  8. Vorsicht bei Allergien
  9. Glucosamin und Diabetes
  10. Glucosamin und Schwangerschaft

Was ist Glucosamin?

Glucosamin gehört zur Gruppe der Aminozucker und wird vom menschlichen Körper selbst produziert. Der Wirkstoff kommt auf natürliche Weise im Bindegewebe, in den Knorpeln und in der Gelenksflüssigkeit vor. Liegt ein Glucosamin-Mangel vor, kann das gravierende Auswirkungen auf die Gelenke haben. Glucosamin kann von außen zugeführt werden und Mangelerscheinungen entgegenwirken bzw. verhindern. Glucosamin wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und knorpelaufbauend. Das Haupteinsatzgebiet von Glucosamin ist die Behandlung von Gelenkserkrankungen wie Arthrose oder Arthritis. In Apotheken ist Glucosamin zur Behandlung von Gelenkserkrankungen rezeptfrei erhältlich. Häufig wird der Wirkstoff Glucosamin in Nahrungsergänzungsmitteln mit Chondoritin verbunden - ein Stoff, der von den Knorpelzellen gebildet wird. Gewonnen wird Glucosamin von den Herstellern meist aus dem Stoff Chitin, der in Krustentieren vorkommt.

Vorkommen & Funktion im Körper

Glucosamin kommt im menschlichen Körper natürlich vor und entsteht durch die Verbindungen von Fructose-6-phosphat und der Aminosäure Glutamin. Die zur Herstellung von Glucosamin notwendigen Substanzen bezieht der Körper aus der aufgenommenen Nahrung. Während Glucosamin in jüngeren Jahren meist noch ausreichend im Körper vorhanden ist, kann sich die Fähigkeit, genügend Glucosamin zu erzeugen, mit fortschreitendem Alter reduzieren.

Sorgt für geschmeidige Gelenke

Eine ausreichende Menge Glucosamin ist jedoch wichtig, damit die Bildung von Gelenksflüssigkeit angeregt wird. Das macht die Knorpel gleitfähig und hält die Gelenke gesund. Zudem hat der Wirkstoff einen besonderen Einfluss auf die Gelenkschmiere. Glucosamin sorgt für eine erhöhte Elastizität der Gelenkschmiere.

Des Weiteren reguliert der Stoff zusammen mit Chondoritin den Auf- und Abbau von Knorpelsubstanz. Der Wirkstoff kann dabei helfen, abgenutzte oder beschädigte Knorpel wieder zu reparieren. Abgesehen von der Stimulation der Knorpelproduktion verringert Glucosamin auch Entzündungen und Gelenksschmerzen. Ist Glucosamin in ausreichenden Mengen im Körper vorhanden, sorgt das für uneingeschränkte und schmerzfreie Bewegungsabläufe.

Anwendungsgebiete von Glucosamin

Ob Schmerzen bei Arthrose, Entzündungen oder Gelenk- und Rückenschmerzen - die Einsatzgebiete von Glucosamin sind vielfältig:

Lindert Schmerzen bei Arthrose

Arthrose tritt mit zunehmendem Alter auf und macht sich meist durch steife und schmerzhafte Gelenke bemerkbar. Machen sich die typischen Symptome der Arthrose bemerkbar, kann die Zufuhr von Glucosamin helfen. Der Wirkstoff lindert die Schmerzen und soll laut Studien sogar eine hemmende Wirkung auf die Weiterentwicklung von Arthrose haben.

Reduziert Gelenk- und Rückenschmerzen

Gelenk- und Rückenschmerzen sind laut zahlreichen repräsentativen Erhebungen die Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland. Der Aminozucker Glucosamin kann dabei helfen, die Schmerzen zu lindern. Darüber hinaus kann der Wirkstoff auch präventiv bei Menschen mit erhöhter Gelenksbeanspruchung (z.B. Sportler, Menschen mit Adipositas etc.) sinnvoll eingesetzt werden.

Fördert den Abbau von entzündungsfördernden Substanzen

Glucosamin hemmt Enzyme, die den Knorpel zerstören können. Darüber hinaus fördert der Aminozucker den Abbau von entzündungsfördernden Substanzen.

Stoppt Abbau und fördert Aufbau von Knorpelsubstanz

Eine Schädigung von Knorpelzellen kann durch die Zufuhr von Glucosamin gehemmt werden. Gleichzeitig wird durch den Wirkstoff der Aufbau neuer Knorpelsubstanz angeregt.

Mögliche Risikogruppen für einen Mangel an Glucosamin

Jeder Mensch hat einen bestimmten Bedarf an Glucosamin, um eine uneingeschränkte und schmerzfreie Beweglichkeit der Gelenke zu garantieren. Bei fortschreitendem Alter, bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen, bei Sportlern (insbesondere Kraftsportlern) und bei Gelenkserkrankungen ist dieser Bedarf oft erhöht. Wird der erhöhte Bedarf nicht in ausreichendem Maße gedeckt, kann das zu einem Glucosamin-Mangel führen.

Lebensmittel mit Glucosamin

Vor allem in unseren Breitengraden spielt Glucosamin in der täglichen Ernährung eher eine untergeordnete Rolle. Das liegt daran, dass der Wirkstoff hauptsächlich in Meerestieren wie Krabben, Muscheln, Garnelen, Haifischen oder Hummern enthalten ist. Da Knorpel und Bindegewebsteile eher selten auf dem Speiseplan stehen, ist es für viele Menschen schwierig, den wichtigen Nährstoff aus der Nahrung aufzunehmen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Mehrzahl der Menschen einen erhöhten Bedarf an Glucosamin haben könnten.

Wie äußert sich ein Mangel an Glucosamin?

Die folgenden Symptome können für einen Glucosamin-Mangel sprechen:

Vor allem in fortschreitendem Alter kann es vorkommen, dass der Körper nicht mehr ausreichend Glucosamin herstellen kann. Fehlendes Glucosamin führt zu einer wässrigen Gelenkflüssigkeit, die wiederum zu eingeschränkter Beweglichkeit und Schmerzen führt. Besonders häufig sind Knie und Wirbelsäule von den Schmerzen betroffen. Mangelnde Gelenkflüssigkeit führt in weitere Folge zu einer schnelleren Abnutzung der Gelenke. Da Glucosamin gleichzeitig auch für die Regeneration abgenutzter Knorpelsubstanz zuständig ist, kann der Körper diesen Verschleiß nicht aufhalten.

Glucosaminhaltige Nahrungsergänzungsmittel

Um die eigenen Glucosamin-Speicher wieder aufzufüllen, empfiehlt sich eine Tagesdosis von circa 1.500 mg. Über die Nahrung ist es schwierig, die empfohlene Tagesdosis zu erreichen, weshalb ein Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein kann. Als Nahrungsergänzungsmittel gibt es Glucosamin rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen. Glucosamin ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich - von Tabletten über Kapseln bis hin zu Dragees. Der Tagesbedarf kann als Einzeldosis oder in drei Dosen vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Wie und wie oft die Nahrungsergänzung eingenommen werden sollte, hängt vom jeweiligen Hersteller ab - lesen Sie daher immer genau den Beipackzettel durch. Damit ein Mangelausgleich erzielt werden kann, muss das Nahrungsergänzungsmittel über einen Zeitraum von sechs Monaten eingenommen werden. Häufig stellen Patienten jedoch bereits nach ein bis drei Monaten erste positive Veränderungen fest - allerdings nur, wenn das Mittel wirklich kontinuierlich eingenommen wird.

Vorsicht bei Allergien

Wer Glucosamin einnehmen möchte und an einer Meeresfrüchte-Allergie leidet, sollte vor der Einnahme unbedingt einen Arzt konsultieren. Hersteller gewinnen Glucosamin meist aus Meeresfrüchten. In einigen Fällen können Anwender auf das Nahrungsergänzungsmittel daher allergisch reagieren. Allergiker sollten aus diesem Grund eine Supplementierung von Glucosamin nur unter Überwachung eines Arztes beginnen. Alternativ bieten mittlerweile auch ein paar Hersteller Glucosamin aus Mais an und sind daher für Allergiker geeignet.

Glucosamin und Diabetes

Besondere Vorsicht ist auch bei Diabetes geboten. Durch die Einnahme von Glucosamin kann der Insulinspiegel - vor allem bei Diabetikern - fluktuieren. Der Körper ist nicht in der Lage, Glucosamin in Glukose umzuwandeln und liefert daher keine direkten zusätzlichen Glukosequellen. Bevor Diabetiker mit einer Glucosamin-Therapie beginnen, müssen diese unbedingt einen Arzt konsultieren, da bei diabetischen Patienten viele Faktoren zu sich verändernden Blutwerten führen können. Wenn Diabetiker Glucosamin einnehmen, sollten diese außerdem besondere Sorgfalt bei der Überwachung der Blutzuckerwerte walten lassen.

Glucosamin und Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollte Glucosamin grundsätzlich vermieden werden. Die Forschung ist noch im Unklaren darüber, ob Glucosamin 100%ig sicher für den sich entwickelnden Fötus ist. Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass Glucosamin schädlich sein könnte, doch gerade in der Schwangerschaft ist es besser auf Nummer sicher zu gehen.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


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