Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei Schweißfüßen und Fußgeruch

Aktualisiert am 16.07.21

Wer unter schwitzenden Füßen leidet, möchte seine Schuhe möglichst nicht ausziehen, da Fußgeruch unangenehm ist. Er kann durch übermäßiges Schwitzen, intensive körperliche Aktivität, falsches Schuhwerk und andere Ursachen entstehen. Fußgeruch ist meistens gesundheitlich unbedenklich, aber lästig. Wirksame Mittel dagegen sind eine gute Fußhygiene, Mittel aus der Apotheke und verschiedene Hausmittel.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Wodurch entsteht Fußgeruch?
  2. Weitere Ursachen
  3. Behandlung von Schweißfüßen
    1. Mittel aus der Apotheke
    2. Hausmittel
    3. Alternative Behandlungsmöglichkeiten
  4. Fußhygiene und -pflege bei Schweißfüßen
  5. Tipps gegen Schweißfüße
  6. Das perfekte Schuhwerk

Wodurch entsteht Fußgeruch?

Schwitzen ist eine völlig normale und natürliche Funktion des Körpers. Der Körper produziert Schweiß, um der Haut Wärme zu entziehen und sie zu kühlen. Schweiß schützt den Körper vor Überhitzung. An den Fußsohlen eines jeden Menschen befinden sich zahlreiche Schweißdrüsen, die Schweiß absondern. Dieser Schweiß besteht zum größten Teil aus Wasser und riecht normalerweise nicht. Schweiß enthält auch Kochsalz. Der unangenehme Geruch entsteht, wenn Bakterien auf der Haut den Schweiß zersetzen. Die sich dabei bildende Buttersäure ist für den stechenden, penetranten Geruch verantwortlich.

Weitere Ursachen von Fußgeruch

Eine Ursache von Fußgeruch kann eine übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose) sein. Der Körper produziert mehr Schweiß, als er zur Wärmeregulation benötigt. Um eine Hyperhidrose handelt es sich, wenn der Fuß innerhalb einer Minute mehr als 50 Milligramm Schweiß absondert. Fußgeruch kann auch durch

Jedoch sind die Ursachen nicht immer harmlos. Hinter Fußgeruch und Hyperhidrose kann auch eine ernstzunehmende Erkrankung wie Diabetes mellitus, eine Schilddrüsenüberfunktion, Malaria, Tuberkulose oder verschiedene Tumore stecken.

Wirksame Hilfe gegen Schweißfüße

Häufig reichen einfache Mittel aus, um Fußgeruch wirksam zu bekämpfen. In der Apotheke erhalten Sie verschiedene rezeptfreie Produkte gegen Schweißfüße. Verschiedene Hausmittel sind einfach anwendbar und wirksam. Führen alle diese Mittel nicht zum Erfolg, können Sie alternative Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen.

Mittel aus der Apotheke

Zur Behandlung von Schweißfüßen sind verschiedene Präparate in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich, wie z. B. Puder, Cremes und Sprays. Bewährte Wirkstoffe bei Fußgeruch sind Campher, Eukalyptusöl, Rosmarinöl, Latschenkiefernöl und Lavendelöl.

Desinfizierendes Fußpuder

Fußpuder wirkt desinfizierend, hält die Füße trocken und beugt Pilzbefall vor.

Fußcreme zur Pflege strapazierter Haut

Fußcreme pflegt strapazierte Haut und beugt Blasenlaufen vor. Sie hemmt Entzündungen, reduziert das Fußpilzrisiko durch antibakterielle und antimikrobielle Wirkstoffe und vermeidet Fußbrennen. Zudem drosselt eine Fußcreme die Tätigkeit der Schweißdrüsen, wirkt Fußgeruch entgegen und zieht schnell ein.

Fußspray für ein frisches Gefühl

Es vermittelt bei regelmäßiger Anwendung ein frisches Gefühl, verhindert Fußgeruch und schützt vor Fußpilz. Da es Feuchtigkeit spendet, sorgt es für glatte Haut und verhindert die Bildung von Hornhaut. Silber-Ionen bekämpfen geruchsbildende Bakterien.

Badezusatz für die Füße

Für Fußbäder eignen sich spezielle Badezusätze. Diese wirken antibakteriell und erfrischend, hinterlassen einen angenehmen Duft und bekämpfen bei regelmäßiger Anwendung erfolgreich Fußgeruch.

Pflege für die Schuhe von innen

Leiden Sie unter Fußgeruch, haben auch die Schuhe diesen Geruch oft schon angenommen. Mit einem Innenschuhspray bekämpfen Sie den Geruch in den Schuhen. Das Spray wirkt desinfizierend und hinterlässt in den Schuhen einen angenehmen Duft. Verschiedene dieser Sprays eignen sich sowohl für die Anwendung an den Füßen als auch in den Schuhen.

Fußgeruch mit Hausmitteln bekämpfen

Verschiedene Hausmittel sind preiswert und einfach anwendbar. Salbeitee können Sie innerlich und äußerlich anwenden. Trinken Sie den Tee, unterdrückt er das Schwitzen. Baden Sie Ihre Füße in Salbeitee, reduziert er die Aktivität der Schweißdrüsen. Als Badezusatz für die Füße können Sie auch Lavendel verwenden. Teebaumöl wirkt antiseptisch und antibakteriell. Es ist auf den Füßen und in den Schuhen anwendbar. Ihre Schuhe können Sie von innen auch mit Natron, Katzenstreu oder Zimt ausreiben. Diese Hausmittel saugen die Feuchtigkeit auf und wirken geruchsbildenden Bakterien entgegen.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten gegen Fußgeruch

Erzielen Sie mit Fußpflegepräparaten und Hausmitteln keinen Erfolg, können Sie es mit alternativen Behandlungsmöglichkeiten versuchen:

Behandlung mit Botox

Bei Botox handelt es sich um das Nervengift Botulinumtoxin. Dieses stark verdünnte Gift wird in die Haut gespritzt, um starkes Schwitzen zu bekämpfen. Botox verhindert die Schweißproduktion, da es die Nervenleitungen der Schweißdrüsen blockiert. Schon nach kurzer Zeit zeigen sich Behandlungserfolge. Die Wirkung hält sechs bis neun Monate an.

Homöopathische Mittel gegen Schweißfüße

Bewährt haben sich vor allem Calcium carbonicum (aus der Auster), Acidum salicylicum (aus der Rinde von Weidengewächsen), Salvia officinalis (echter Salbei) und Jaborandi (Rutakraut). Für eine wirksame Behandlung ist eine Anwendung der Mittel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bevor Sie sich für eine homöopathische Behandlung entscheiden, sollten Sie einen Arzt oder Homöopathen konsultieren.

Wenn nichts mehr hilft: lumbale Sympathikolyse

Die lumbale Sympathikolyse ist ein medizinischer Eingriff, der Computertomographie-gestützt unter örtlicher Betäubung erfolgt. Die Computertomographie dient zur Lokalisation des Sympathikus-Nervs. Zusammen mit dem Parasympathikus-Nerv gehört der Sympathikus-Nerv zum vegetativen Nervensystem. Während der Parasympathikus die Körperfunktionen nach innen steuert, ist der Sympathikus für die Steuerung der Körperaktivität nach außen verantwortlich. Dazu gehört auch das Schwitzen als eine Reaktion auf eine tatsächliche oder gefühlte Belastung. Auch das Schwitzen der Füße wird über den Sympathikus gesteuert.

Der Arzt spritzt eine alkoholische Substanz oder ein lange anhaltendes Betäubungsmittel in das Nervengeflecht links und rechts neben der Wirbelsäule. Der Nerv wird entweder betäubt oder verödet. Die Wirkung setzt bei einigen Patienten sofort ein. Andere Patienten müssen sich einige Tage gedulden, bis sie von ihrem Problem befreit sind. Ist der Sympathikus betäubt, kann er nicht mehr die Schweißproduktion an den Füßen und an anderen Bereichen des Körpers aktivieren. Nach etwa einem Jahr lässt die Wirkung nach. Die Behandlung kann dann wiederholt werden.

Sympathektomie als operativer Eingriff

Die Sympathektomie ist ein aufwendiger operativer Eingriff, der nicht ohne Risiko ist. Der Arzt führt ein Endoskop in den Lendenwirbelbereich ein, um den Sympathikus zu durchtrennen. Die Operation erfolgt daher nur minimalinvasiv mit kleinen Schnitten. Nahe der Lendenwirbel werden die Nerven beidseitig durchtrennt. Eine Besserung tritt unmittelbar nach dem Eingriff ein. Aufgrund der Gefahren erfolgt diese Operation nur noch in Ausnahmefällen.

Mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen

Nicht bei allen Patienten führt die Sympathektomie dauerhaft zum Erfolg. Nach einigen Jahren kann der Fußschweiß erneut auftreten, wenn sich der Nerv regeneriert hat. Bei Männern kann die Operation zur Impotenz führen. Während des Eingriffs können benachbarte Nervenknoten verletzt werden, was sich auf verschiedene Körperfunktionen auswirkt. Der Körper kann versuchen, die fehlende Schweißproduktion an den Füßen auszugleichen. Bei diesem kompensatorischen (ausgleichenden) Schwitzen reagiert er mit Schweiß im Oberkörperbereich und an den Händen.

Die richtige Fußhygiene und -pflege bei Schweißfüßen

Eine gute Fußhygiene ist das oberste Gebot gegen Schweißfüße. Ihre Füße sollten Sie täglich mit Wasser und Seife waschen, um den Bakterien den Nährboden zu entziehen. Vor allem zwischen den Zehen trocknen Sie Ihre Füße gründlich ab, da sich dort bevorzugt Bakterien ansiedeln. Feuchte Füße bieten zusätzlich eine gute Lebensgrundlage für Fuß- und Nagelpilz. Hornhaut quillt durch Fußschweiß auf und ist ein bevorzugtes Milieu für Pilze und Bakterien. Daher sollten Sie die Hornhaut regelmäßig sorgfältig entfernen.

Tipps gegen Schweißfüße

Die folgenden Tipps können Ihnen gegen Schweißfüße helfen:

Die richtigen Socken tragen!

Um Fußgeruch vorzubeugen, sollten Sie die richtigen Socken tragen und diese täglich wechseln. Atmungsaktive Socken wirken Fußgeruch entgegen. Strümpfe aus hochwertigem Material saugen den Schweiß gut auf. Geeignet sind Sportsocken, Socken mit Silberanteil, Leinensocken, Socken mit Kupferfasern oder Bambussocken. Auf Strümpfe aus synthetischem Material sollten Sie verzichten. Ebenfalls nehmen Socken aus Naturfasern, wie Baumwolle oder reine Schurwolle, den Schweiß sehr gut auf. Schurwolle hat eine natürliche antibakterielle Wirkung, was zusätzlich die Geruchsbildung hemmt.

Das perfekte Schuhwerk

Um Fußgeruch vorzubeugen, sollten Sie auf das richtige Schuhwerk achten. Schuhe aus Leder oder Sportschuhe mit Netzeinsätzen eignen sich gut. Bei Lederschuhen ist vor allem die Gerbung wichtig, denn günstigere Schuhe werden mittlerweile so behandelt, dass sie fast luftundurchlässig sind. Für den Sommer eignen sich am besten offene Schuhe.

Generell sollten Schuhe nicht länger als ein Tag getragen werden, um sie dann mindestens einen Tag stehen zu lassen! Beim Lüften trocknen sie aus, ganz nebenbei verhindern sie auch, dass der Schuh zu schnell "ausgelatscht" aussieht. Bei Lederschuhen empfiehlt es sich Holzspanner zu benutzen. Sie saugen zusätzlich Feuchtigkeit aus dem Schuh und halten ihn in Form. So kann sich auch das Material wieder erholen. Als Ersatz für die üblichen Plastikspanner lässt sich auch ein zerknülltes Blatt Altpapier in den Schuh legen. Um die Bakterien zu bekämpfen, sollten Sie Ihre Schuhe mindestens einmal in der Woche desinfizieren.

Außerdem sollten Sie versuchen, so häufig wie möglich die Straßenschuhe auszuziehen und zu Hause barfuss laufen. Dies ist am Anfang vielleicht noch etwas ungewohnt, hilft aber dauerhaft dabei, die Füße von Schweiß zu befreien.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


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