Der Wirkstoff Folsäure gehört zur Gruppe der B-Komplex-Vitamine und wird eingesetzt, um einen bestehenden Folsäuremangel auszugleichen. Da der Körper Folsäure nicht selbst herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Enthalten ist Folsäure geringfügig in Vollkornprodukten, Spinat, grünen Blattsalaten, Eigelb, Fisch, Fleisch oder Tomaten.
In einigen Situationen ist eine ausreichende Versorgung über die Ernährung jedoch nicht möglich oder es besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure wie beispielsweise in der Schwangerschaft und Stillzeit. Der Mensch besitzt nur einen geringen Folsäurespeicher im Körper. Wird dann nicht ausreichend Folsäure über die Nahrung zugeführt, kann es nach etwa 4-5 Monaten zu Mangelerscheinungen kommen. Diese äußern sich durch eine besondere Form der Blutarmut mit großen und nicht richtig ausgereiften roten Blutkörperchen. Die Folsäure hat nämlich eine sehr wichtige Bedeutung für den Zellstoffwechsel insgesamt, aber auch für die blutbildenden Zellen. Liegt nun die Folsäure unzureichend vor, wird dieser Zellstoffwechsel gestört und die Zellreifung verhindert. Erst durch eine entsprechende Folsäurezufuhr kann sich der Zellstoffwechsel wieder regulieren und einwandfrei funktionieren.
Noch mehr ausführliche Informationen über Folsäure finden Sie in unserem Ratgeber`Folsäure`.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Folsäure:
gesteigerten Folsäurebedarf (z.B. in der Schwangerschaft) ausgleichen
Was ist vor der Anwendung von Folsäure zu beachten?
Folsäure darf nicht angewendet werden bei:
bekannter Überempfindlichkeit gegen Folsäure
Der durch einen Folsäuremangel hervorgerufene Anstieg der jungen roten Blutkörperchen kann einen Vitamin B12-Mangel maskieren. Wegen der Gefahr irreversibler neurologischer Störungen ist vor Therapie einer Blutarmut infolge gestörter Entwicklung der roten Blutkörperchen (Megaloblasten-Anämie) sicherzustellen, dass diese nicht auf einem Vitamin B12-Mangel beruht. Aus diesem Grund ist eine Megaloblasten-Anämie vor Therapiebeginn hinsichtlich ihrer Ursache abzuklären.
Folsäure während der Schwangerschaft & Stillzeit
Liegt während der Schwangerschaft ein Mangel an Folsäure vor, kann dies beim Ungeborenen eine Störung der Gehirnentwicklung verursachen, da sich möglicherweise das Rückenmarksrohr fehlerhaft schließt. Um Fehlbildungen wie ein offener Rücken beim Ungeborenen zu verhindern, sollte daher während der Schwangerschaft bzw. bereits ab Kinderwunsch eine Folsäureeinnahme erfolgen.
Folsäure Nebenwirkungen
Da bei jedem Wirkstoff Nebenwirkungen entstehen können, kann es auch bei der Einnahme von Folsäure zu unerwünschten Symptomen kommen. Diese äußern sich jedoch bei jeder Person unterschiedlich bzw. treten gar nicht auf.
In Einzelfällen kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Juckreiz, Hautrötungen, Luftnot, Übelkeit oder Kreislaufkollaps kommen. Hohe Dosierungen können außerdem zu Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Erregung und Depression führen.
Folsäure Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme mehrerer Wirkstoffe kann Wechselwirkungen verursachen. Deshalb: Immer einen Arzt darüber informieren, auch wenn es sich um nicht-verschreibungspflichtige Medikamente handelt.
Folsäure kann bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln gegen Krampfleiden (Antiepileptika) deren Wirkung senken und möglicherweise die Krampfbereitschaft erhöhen. Aus diesem Grunde sollten hier regelmäßige Arztkontrollen durchgeführt werden.
Auch kann nicht ausgeschlossen werden, das sich hohe Folsäure-Dosierungen und gleichzeitig verabreichte Hemmstoffe der Folsäure (Folsäureantagonisten) wie bestimmte Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen oder Malaria (Trimethoprim, Proguanil, Pyrimethamin) und Methotrexat (Wirkstoff, unter anderem zur Behandlung von Tumoren) gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen.
Folsäure und die gleichzeitige Anwendung von Fluorouracil (Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren) kann das Auftreten schwerer Durchfälle herbeiführen.
Chloramphenicol (Wirkstoff zur Behandlung von Infektionen) kann das Ansprechen auf die Behandlung mit Folsäure verhindern und sollte aus diesem Grund nicht an Patienten mit starken Folsäuremangelerscheinungen verabreicht werden.