
Zecken und Flöhe bei Katzen bekämpfen
Aktualisiert am 06.06.25
Parasiten wie Zecken, Flöhe und Haarlinge sind nicht nur in Wiesen und auf Bäumen zu finden – auch der Lieblingsplatz Ihrer Katze bietet keinen vollständigen Schutz. Diese Plagegeister können ernsthafte Erkrankungen übertragen, starken Juckreiz auslösen und zu Entzündungen führen. Um Ihre Katze wirksam zu schützen, sind vorbeugende Maßnahmen wie Spot-Ons, Sprays oder Halsbänder sinnvoll.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Wie gefährlich sind Zecken für Katzen?
- Zeckenmittel für Katzen
- Zecken bei Katzen entfernen
- Flöhe bei Katzen
- Mittel gegen Flöhe
- Haarlinge bei Katzen
- Mittel gegen Haarlinge
- Katzen frühzeitig vor Parasiten schützen
Sind Zecken für Katzen gefährlich?
Zecken halten sich bevorzugt in hohem Gras oder auf Bäumen auf und befallen jedes geeignete Wirtstier, das ihren Weg kreuzt – darunter nicht nur Menschen oder Hunde, sondern auch Katzen. In unseren Breitengraden treten vor allem zwei Arten häufig auf: der Gemeine Holzbock und die Buntzecke. Letztere befällt überwiegend Tiere. Mit ihren spezialisierten Mundwerkzeugen dringt die Zecke durch die Haut der Katze. Dabei gibt sie Proteine ab, die sowohl die Blutgerinnung hemmen als auch eine lokale Betäubung erzeugen. Das macht den Zeckenstich besonders heimtückisch, da das Tier den Parasiten meist zunächst nicht bemerkt und entsprechend nicht reagiert.
Zecken sind gefährliche Krankheitserreger für Tiere
Der Stich einer Zecke ist für Katzen an sich nicht gefährlich. Problematisch wird es jedoch, wenn beim Biss Speichel in die Blutbahn gelangt, der Krankheitserreger im Körper verteilt. Das kann zu schweren, teils lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Borreliose, Babesiose oder Anaplasmose führen. Zusammengefasst: Zecken stellen auch für Katzen ein hohes Risiko dar.
Zeckenmittel für Katzen
Für Hauskatzen gibt es keine Impfung gegen durch Zecken übertragene Krankheiten. Aus diesem Grund müssen andere Maßnahmen zum Schutz gegen Zecken greifen. Bei der Wahl eines Zeckenschutzmittels sollte darauf geachtet werden, dass es speziell für Katzen geeignet ist.
Spot-On-Mittel als Lösung mit dem Wirkstoff Fipronil
Besonders im Frühjahr und Sommer sollten Katzen, die draußen unterwegs sind, mit einem so genannten Spot-On-Mittel gegen Parasiten geschützt werden. Diese Mittel enthalten meist den bewährten Wirkstoff Fipronil, der gezielt das Nervensystem von Zecken, Flöhen und Haarlingen angreift. Das Spot-On-Präparat wird an einer Stelle aufgetragen, die die Katze nicht ablecken kann – beispielsweise im Genick oder zwischen den Schulterblättern. Der Schutz hält etwa einen Monat an und sollte danach erneut aufgefrischt werden. Wirksam ist das Präparat gegen Zecken, Flöhe und Haarlinge.
Die Auswahl des Präparats hängt dabei von Größe und Gewicht des Tieres ab, denn danach richtet sich die Wirkstoffstärke. Achten Sie für eine sichere und wirksame Anwendung auf die individuellen Angaben des Herstellers.







Zeckenspray mit dem Wirkstoff Fipronil
Auch Sprays eignen sich zum Schutz vor Zecken. Im Gegensatz zu Spot-On-Präparaten werden sie gleichmäßig auf Haut und Fell der Katze aufgetragen. Häufig enthalten sie ebenfalls den Wirkstoff Fipronil, der verhindert, dass sich Zecken überhaupt erst festbeißen. Für einen zuverlässigen Schutz sollte die Anwendung alle vier Wochen wiederholt werden.



Katzenhalsbänder gegen Zecken
Auch spezielle Zeckenschutz-Halsbänder bieten Katzen zuverlässigen Schutz. Diese enthalten Wirkstoffe, die sich über das Fell verteilen und Parasiten wie Zecken und Flöhe fernhalten. Viele Halsbänder wirken nicht nur gegen Zecken, sondern auch gegen Flöhe und bieten bis zu sechs Monate Schutz. Damit sie zuverlässig wirken, muss das Halsband durchgehend getragen werden.


Bei pflanzlichen Inhaltsstoffen ist Vorsicht geboten - kein Teebaumöl für Katzen
Verwenden Sie nur Sprays, die ausdrücklich für Katzen geeignet sind. Verwenden Sie keine selbst gemischten Sprays oder Mittel für Hunde, denn diese können Vergiftungen verursachen. Die Wirksamkeit natürlicher Präparate gegen Zecken ist schwächer als solche mit chemischen Wirkstoffen wie Fipronil. Im Zweifel hilft eine Rücksprache mit dem Tierarzt, um Ihre Katze sicher zu schützen.
Viele ätherische Öle, die für Menschen unbedenklich sind und zum Beispiel auch Hunde gut vertragen können, sind für Katzen gefährlich. Der Grund: Katzen verfügen über eine eingeschränkte Fähigkeit, bestimmte Stoffe in ätherischen Ölen über die Leber abzubauen. Daher sollten bestimmte ätherische Öle wie Eukalyptus, Pfefferminze, Thymian, Anis, Kampfer, Nelke und Wacholder nicht bei Katzen eingesetzt werden. Diese sind selbst in kleineren Mengen und bei äußerer Anwendung gefährlich. Auch Teebaumöl wird gern zur Parasitenbehandlung beworben, sollte bei Katzen aber grundsätzlich nicht verwendet werden. Selbst bei äußerer Anwendung gelangt es über die Haut in den Körper. Katzen können die enthaltenen Stoffe wie Terpene und Phenole nicht ausreichend abbauen und reagieren daher besonders empfindlich auf Teebaumöl. Vergiftungen können die Folge sein. Im Übrigen kann Teebaumöl auch bei Hunden und Menschen in hoher Konzentration giftig und stark allergieauslösend sein.
Kokosöl hilft nur kurz
Kokosöl wird zwar als natürlicher Zeckenschutz diskutiert, bietet aber keinen zuverlässigen Schutz für Katzen. Zudem ist es nur gegen bestimmte Zeckenarten wie den Gemeinen Holzbock wirksam. Die Wirkung hält außerdem nur wenige Stunden an und müsste mehrmals täglich erneuert werden – was besonders bei und für Katzen stressig und unpraktisch ist. In der Praxis ist Kokosöl daher kaum wirksam – auch, weil es keine geeignete Anwendungsform für Hunde oder Katzen gibt. Medizinisch geprüfte Tierarzneimittel bieten einen deutlich besseren und sichereren Schutz.1
Zecken- und Flohschutzmittel für Hunde nicht bei Katzen anwenden
Einige Spot-on-Präparate für Hunde (z.B. Advantix für Hunde, Exspot für Hunde) enthalten den Wirkstoff Permethrin, der für Katzen lebensgefährlich ist. Katzen fehlt ein Enzym, um diesen Stoff abzubauen – selbst geringe Mengen können bereits zu Vergiftungen führen. In der Gebrauchsanweisung wird auf die Unverträglichkeit des Arzneimittels für Katzen hingewiesen. Bitte achten Sie bei der Auswahl eines Produkts auf die Inhaltsstoffe und Verträglichkeit für Katzen.
Zeckenstich bei Katzen entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
So entfernen Sie eine Zecke bei Ihrer Katze richtig:
1. Keine Hausmittel verwenden!
Verzichten Sie unbedingt auf Nagellack, Öl oder andere „Hausmittel“. Diese können die Zecke in Stress versetzen – sie gibt dann möglicherweise Speichel oder Mageninhalt in die Wunde ab, was das Infektionsrisiko für Ihre Katze erhöht.
2. Die Haut freilegen:
Spreizen Sie vorsichtig mit den Fingern die Haut rund um die Zecke, um besseren Zugang zu erhalten.
3. Zeckenzange oder -pinzette ansetzen:
Platzieren Sie das Werkzeug möglichst nah an der Haut direkt über dem Zeckenkopf.
4. Zecke gerade herausziehen:
Ziehen Sie die Zecke langsam und gleichmäßig heraus – ohne Drehen oder Quetschen.
5. Kontrollieren Sie, ob die Zecke vollständig entfernt wurde:
Achten Sie darauf, dass kein Teil, insbesondere der Kopf, in der Haut zurückbleibt.
6. Bei abgerissenem Kopf:
Versuchen Sie, den Zeckenkopf vorsichtig mit der Kante einer Zeckenkarte aus der Haut zu schieben.
7.Falls das nicht gelingt:
Desinfizieren Sie die Wunde gründlich und beobachten Sie sie in den folgenden Tagen. In vielen Fällen stößt der Körper verbliebene Reste von selbst ab.
8. Bei Entzündungen sofort zum Tierarzt:
Rötet sich die Stelle, schwillt sie an oder tritt Eiter auf, sollten Sie Ihre Katze umgehend tierärztlich untersuchen lassen.




Flöhe bei Katzen
Katzenflöhe sind kleine, blutsaugende Parasiten, die starken Juckreiz, Hautirritationen und allergische Reaktionen auslösen können. In einigen Fällen übertragen sie auch Krankheiten oder Bandwürmer. Um Katzenflöhen effektiv vorzubeugen, empfiehlt sich die regelmäßige und gründliche Reinigung der Katze und ihrer Schlafplätze. Klopfen Sie Katzendecken zudem gelegentlich im Freien aus und lüften Sie diese.
Des Weiteren können die bereits genannten Spot-On-Mittel, Sprays und Halsbänder zum Einsatz kommen, denn diese enthalten Wirkstoffe, die nicht nur Schutz vor Zecken, sondern auch vor Flöhen bieten. Vor allem für Freigänger-Katzen empfiehlt es sich, auf ein Präparat mit möglichst breitem Parasitenschutz zu setzen.
Mittel gegen Flöhe






Flöhe bei Katzen erkennen
Wenn sich Ihre Katze ungewöhnlich viel kratzt oder unruhig wirkt, kann ein Flohbefall die Ursache sein – auch wenn nicht alle Katzen direkt Symptome zeigen. Flöhe sind zwar mit bloßem Auge sichtbar, lassen sich im dichten Fell jedoch nur schwer entdecken. Ein spezieller Flohkamm hilft bei der Kontrolle: Finden sich beim Auskämmen schwarze Krümel, können Sie diese über ein feuchtes Tuch abstreifen. Tritt nun eine rötlich-braune Verfärbung auf, handelt es sich um Flohkot – ein klarer Hinweis auf einen Befall. Dann sollten sowohl das Tier als auch die Umgebung umgehend behandelt werden.
Da Flöhe nicht nur auf dem Tier, sondern auch in der Umgebung leben, ist eine umfassende Behandlung wichtig: Neben dem Tier selbst sollten auch Schlafplätze, Teppiche und Polstermöbel gründlich gereinigt und ggf. mit geeigneten Mitteln behandelt werden.



Haarlinge bei Katzen
Nicht nur Zecken und Flöhe, sondern auch Haarlinge können Katzen stark belasten. Die etwa 1,3 mm großen, gelblichen Insekten verursachen intensiven Juckreiz und Unruhe. Sie ernähren sich von Hautschuppen und kratzen mit scharfen Mundwerkzeugen an der Hautoberfläche. Mit ihren kräftigen Beinen halten sie sich fest an den Haaren der Katze. Bei genauem Hinsehen kann man die Haarlinge im Fell erkennen – ebenso wie ihre weißen Eier, die oft wie kleine Punkte sichtbar sind.
Besonders anfällige Katzen für Haarlinge
Vor allem Jungtiere, ältere oder geschwächte Katzen sind anfällig für Haarlinge, da ihr Immunsystem nicht stark genug ist. Bereits kurz nach der Geburt können sich Katzenbabys durch engen Kontakt mit dem Muttertier infizieren. Ein einziges Haarlingsweibchen kann bis zu 60 Eier legen – so kommt es schnell zu einem starken Befall, bei dem das Fell des Kätzchens bald voller Parasiten ist.
Haarlinge bei Katzen erkennen
Bei starkem Befall mit Haarlingen kratzt sich die Katze häufig und wirkt sehr unruhig. Das ständige Kratzen kann zu Hautverletzungen, Haarausfall und im schlimmsten Fall zu Entzündungen führen. Besonders oft sind der Kopf und Rücken betroffen. Wenn Sie einen Verdacht auf Haarlinge haben, sollten Sie genau diese Stellen untersuchen – nicht umsonst bedeutet der wissenschaftliche Name „Mallophaga“ übersetzt „Pelzfresser“. Bei Verdacht suchen Sie einen Tierarzt auf, der eine entsprechende Behandlung einleitet.
Mittel gegen Haarlinge
Gegen Haarlinge helfen Spot-On-Präparate und Sprays, die gezielt das Nervensystem der Parasiten angreifen und sie schnell abtöten. Empfehlenswert sind Mittel mit breitem Schutz – also solche, die gleichzeitig auch gegen Flöhe und Zecken wirken und bereits als Mittel genannte wurden. Spot-Ons werden im Nacken oder zwischen den Schulterblättern aufgetragen und sind ab etwa 12 Wochen geeignet. Sprays lassen sich individuell dosieren und können auch schon bei sehr jungen Katzen eingesetzt werden.






Frühzeitiges Handeln schützt Ihre Katze!
Ein Floh- oder Zeckenbefall bleibt bei Katzen oft unbemerkt, wenn Fell und Haut nicht regelmäßig kontrolliert werden. Je früher Parasiten entdeckt und behandelt werden, desto besser lässt sich ein schwerer Befall mit Folgeerkrankungen verhindern. Achten Sie auf mögliche Symptome wie vermehrtes Kratzen, Unruhe oder kleine Hautveränderungen. Greifen Sie lieber frühzeitig zu geeigneten Schutzmitteln um vorzubeugen und lassen Sie sich bei Unsicherheit tierärztlich beraten.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Präparate stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Produkten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.
Quellen
1https://www.esccap.de/alternative-mittel-gegen-zecken-und-floehe-ein-unterschaetztes-risiko-fuer-katze-und-hund/ (Link zuletzt abgerufen am 06.06.2025, 09:24 Uhr)
https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb10/institute_klinikum/klinikum/kleintierklinik/Chirurgie/neurologie/Patienteninformation/p/permethrinvergiftung
https://www.bvl.bund.de/
https://www.tierarztpraxis-hanau.de/news/380_Katzenkiller_Teebaum%C3%B6l.html
https://taoasis.com/blog/aromatherapie-und-unsere-vierbeiner