Sparmedo Ratgeber

Sonnenallergie

Aktualisiert am 00.00.00

Der Sommer bedeutet für unzählige Menschen Urlaub, Sonne, Strand und Meer sowie eine sonnengebräunte Haut. Dem Schönheitsideal hinterher rennend, legen sich Menschenmassen bewusst in die Sonne und entkleiden auch die sonst vernachlässigten Körperstellen mit der Vorfreude auf das gebräunte Ergebnis. Doch leider ist der Sommer nicht für alle Menschen ein Grund zur Freude.

Sonnenallergiker haben mit unangenehmen Folgen und Nebenwirkungen zu rechnen, wenn sie sich den UV-Strahlen aussetzen.

Menschen mit einer Sonnenallergie leiden unter quälendem Juckreiz, hässlichen Rötungen und Quaddeln auf der Haut und die sonst so beliebten Sonnenstrahlen werden zur Belastung. 

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Sonnenbedingte Hauterkrankungen
  2. Allgemeine Ursachen
  3. Generelle Symptome
  4. Sonnenallergie erkennen
  5. Vorbeugung

In Deutschland leiden etwa 7 bis 17 Prozent der Bevölkerung an einer Sonnenallergie. Kinder und junge Frauen mit heller Haut sind dabei am häufigsten betroffen. Bei einigen Menschen verschwinden die Rötungen, Pusteln und Quaddeln wieder, obwohl sie sich weiter den UV-Strahlen aussetzen. Jedoch nicht auf Dauer. Wenn im folgenden Jahr die ersten intensiven Sonnenstrahlen wieder da sind, wird die Haut erneut intolerant reagieren.

Sonnenbedingte Hauterkrankungen

Bei einer Sonnenallergie oder Lichtallergie handelt es sich selten um eine echte Allergie. Vielmehr reagiert die Haut intolerant mit Hautveränderungen und Juckreiz gegen das Sonnenlicht. Diese Intoleranz-Reaktion wird auch Dermatose genannt. Medizinisch gesehen gibt es Sonnenallergie und Lichtallergie nicht. 
Hinter diesen allgemeinen Bezeichnungen verbergen sich unterschiedliche Erkrankungen, die unter dem Sammelbegriff Sonnenallergie bekannt sind. Zu den am häufigsten vorkommenden Sonnenallergien zählen:

Im weitesten Sinne zählen auch manche Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und einige Erbkrankheiten zu Sonnenallergien.

Polymorphe Lichtdermatose (PMD)

Die polymorphe Lichtdermatose ist die häufigste Form der Sonnenallergie. Nach Schätzung sind ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Bereits Kinder und Jugendliche können an einer PMD erkranken. 

Bereits mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling tritt die PMD ein und betrifft die sonnenentwöhnten Körperteile wie Gesicht, Nacken, Schultern, Dekolleté, Beine und die Außenseiten der Oberarme. Die PMD kann durch UV A-Strahlen und UV B-Strahlen ausgelöst werden. Daher sind Betroffene nicht nur bei direkter Sonnenbestrahlung, sondern auch in verglasten Räumen gefährdet. 

Symptome
Die PMD zeigt sich charakteristisch nach Stunden oder Tagen der Sonnenbestrahlung mit folgenden Symptomen:

Die Reaktion der Haut betrifft nur die obere Hautschicht. Heilt die PMD ab, kann es passieren, dass die obere Hautschicht abgestoßen wird. Darunter bildet sich neue Haut. In den meisten Fällen verläuft die polymorphe Lichtdermatose ohne Folgeschäden. 

Der Hauptauslöser sind die UV-Strahlen. Durch sie werden in der Haut reaktive Sauerstoffverbindungen (Radikale) freigesetzt, die eine gesunde Haut durch Schutzmechanismen neutralisieren kann. Bei Personen, die an der polymorphen Lichtdermatose leiden, versagt der Schutzmechanismus. Das Immunsystem versucht den Sauerstoffverbindungen entgegenzusetzen und reagiert aus diesem Grund mit Juckreiz und Bläschen. Sind sämtliche Radikale aufgefangen, bilden sich die Hautveränderungen zurück. 

Um eine Diagnose zu stellen, führt der Arzt zunächst eine gründliche Anamnese durch. Aufgrund der Symptome und der Ursache lässt sich die polymorphe Lichtdermatose leicht feststellen. Letztlich kann eine Photoprovokation (bestimmte Hautstelle wird gezielt mit UV-Licht bestrahlt) einen endgültigen Aufschluss über die Diagnose geben. 

In erster Linie bestehen die Therapien aus der Meidung der Sonnenstrahlen und die langsame Lichtgewöhnung zu Beginn der sonnenreichen Zeit im Jahr. Betroffene sollten hochwertige Sonnencremes, die über einen ausreichenden Lichtschutzfaktor verfügen, auftragen. Es macht auch Sinn, die Haut durch eine Lichttherapie auf den Urlaub vorzubereiten. 

Den Schutzmechanismus stärkt man, indem regelmäßig Beta-Carotin eingenommen wird. Dieses Provitamin A, benötigt der Körper, um Radikale zu neutralisieren. Es ist in jedem dunkelgrünen und bunten Gemüse wie Möhren, Salat, Brokkoli oder Spinat enthalten. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist das Eincremen der anfälligen Haut mit einer Creme, die Vitamin E oder Vitamin C enthält.

Photoallergische Reaktionen

Diese Form der Sonnenallergie zählt zu den Kontaktallergien. Von einer photoallergischen Reaktion spricht der Mediziner, wenn das gesamte Immunsystem auf eine Mischung aus UV-Strahlen und bestimmte Substanzen in Kosmetika, Arzneimitteln oder Pflanzen wie Petersilie, Bärenklau, Zitrusfrüchte oder Sellerie reagiert. Arzneimittel können zum Beispiel entzündungshemmende Medikamente, Entwässerungstabletten oder Antibiotika sein. Zu den Kosmetika zählen Make-up oder Parfüms und Feuchtigkeitscremes. Eine photoallergische Reaktion kann auch durch eine Verbindung zwischen Sonnenstrahlen und Nickel, Haushaltsreiniger oder Waschmittel entstehen. 

Symptome
An den Stellen, die den Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, kommt es zu:

Die Haut schuppt sich während der Abheilung. Die photoallergische Reaktion tritt zeitverzögert mit den Symptomen einer Kontaktdermatitis auf. Zunächst bemerken Betroffene die allergische Reaktion an der Körperstelle, die in Kontakt mit den UV-Strahlen und dem reizenden Stoff standen. Die Reaktion kann sich jedoch nach einiger Zeit auf benachbarte Hautareale ausbreiten, was das Hauptmerkmal der photoallergischen Reaktion ausmacht. Durch die UV-Strahlen werden die oben genannten Substanzen molekular verändert, wodurch die Haut gereizt wird. Das Immunsystem versucht, die Stoffe zu bekämpfen, was die Reaktion auf der Haut auslöst. 

Ist dem Betroffenen die Substanz, welche die allergische Reaktion auslöst, bekannt, kann vorbeugend dieser Stoff vermieden werden. Des Weiteren sollte ein Arzt konsultiert werden, der durch Gespräche und einer Photoprovokation eine sichere Diagnose stellen kann.

Phototoxische Reaktion

Eine weitere Form der Sonnenallergie ist die phototoxische Reaktion. Bei dieser Form kommt es zu einer übertriebenen Reaktion des Körpers auf einen harmlosen Stoff. Diese Erkrankung ähnelt der photoallergischen Reaktion. Jedoch reagiert der Körper auf Giftstoffe in bestimmten Stoffen, die in Verbindung mit den Sonnenstrahlen entstehen können. Charakteristische Symptome sind:

Die Ursachen für eine phototoxische Reaktion sind vielfältig. So können bestimmte Medikamente, Parfüms und Nahrungsmittel diese Erkrankung ebenso auslösen wie Lichtschutzmittel, Kosmetika oder verschiedene Pflanzenwirkstoffe. Nachfolgende Pflanzen können unter Umständen die phototoxische Reaktion erzeugen:

Bei den Medikamenten sollten Betroffene den Beipackzettel gründlich lesen oder ihren Arzt nach einer möglichen photosensibilisierenden Wirkung befragen. Sinnvoll ist es auch, vor dem Sonnenbaden keine Kosmetika zu benutzen.

Licht-Urtikaria (LU)

Spricht der Mediziner von einer Licht-Urtikaria, handelt es sich um eine Nesselsuchterkrankung.

Symptome
Diese zeigt sich bereits innerhalb weniger Minuten durch stark auftretenden Juckreiz, gerötete Hautstellen und kleine Quaddeln. Dabei wird vermehrt Histamin ausgeschüttet. Ist die Lichteinwirkung großflächig, kann es bei Betroffenen zu Benommenheit und Schwindelgefühl kommen. 

In der Regel sind junge Menschen bis zum 30. Lebensjahr betroffen. Diese Form der Sonnenallergie bleibt in der Regel vier bis sechs Jahre. Verantwortlich für diese Erkrankung ist ein Eiweiß in der Haut, welches bei Sonneneinstrahlung verstärkt Mastzellen anregt, Entzündungsstoffe (Histamine) auszuschütten. 

Da die Begleiterscheinungen gefährlich werden können, ist es jedem Betroffenen anzuraten, einen Arzt aufzusuchen und als erste Maßnahme das Sonnenlicht zu meiden. Entsprechende Therapien dürfen nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Als vorbeugende Maßnahme sollten Betroffene ihren Körper mit Kleidung bedecken.

Mallorca-Akne

Etwa fünf Prozent aller Menschen, die an einer Sonnenallergie leiden, sind von der Mallorca-Akne betroffen. Besonders häufig ist die Erkrankung in Mitteleuropa vertreten. Menschen mit talghaltiger und stark fettiger Haut sowie junge Menschen gehören zu den Risikogruppen. Oftmals leiden junge Frauen von 20 bis 40 Jahren an der Mallorca-Akne. 

Symptome
Auch hier handelt es sich nicht um eine Allergie, sondern eine Unverträglichkeit. Es kommt zu einer Reaktion zwischen UV-Licht und den Inhaltsstoffen bestimmter Sonnenschutz- oder Körperpflegemitteln. Die Mallorca-Akne äußert sich in Form von akneartigen Knötchen, verhornten Papeln, starkem Juckreiz und Quaddeln auf Hals, Oberarmen, Nacken, Rücken, Schultern und Dekolleté. 

Als Ursache ist auch hier wieder das direkte und indirekte UV-Licht anzusehen. Die freien Radikale in der Haut gehen eine Wechselwirkung mit den fetten und wässrigen Inhaltsstoffen aus Körperpflege- und Sonnenschutzmitteln ein. Ebenso findet eine Wechselwirkung mit Schweiß und Talg statt. 

Als Prävention sollten Betroffene Sonneneinstrahlung vermeiden und Sonnengele benutzen, die einen hohen UVA-Lichtschutz enthalten. Auch hier hilft Provitamin A zur Vorbereitung auf die Sonne.

Allgemeine Ursachen einer Sonnenallergie

Als auslösende Faktoren der Hautveränderungen, mit der zum Teil schmerzhaften Symptomatik, sind in etwa 80 Prozent aller Fälle UV A-Strahlen und 12 Prozent UV B-Strahlen verantwortlich. Von einer Kombination aus beiden Strahlentypen sind etwa 8 Prozent betroffen. In den seltensten Fällen handelt es sich bei einer Sonnenallergie um keine echte Allergie. Viele Erkrankungen sind auf die Intoleranz der Haut gegenüber Sonnenlicht zurückzuführen.

Allgemeine Symptome einer Sonnenallergie

Betroffene, die an einer Sonnenallergie leiden, klagen über Beschwerden wie Juckreiz und Rötungen bis hin zu gravierenden Hautveränderungen. Diese Hautveränderungen fallen bei jedem Betroffenen und jeder Form der Sonnenallergie ganz individuell aus. Gleich ist jedoch, dass die Haut, die nicht mit Kleidung bedeckt ist, mit Ausschlag auf die Sonnenstrahlen reagiert. Oftmals bilden sich Knötchen und kleinere oder größere Bläschen. Es kann auch vorkommen, dass sich innerhalb kurzer Zeit Quaddeln auf der Haut zeigen. 

Allgemeine Diagnosemaßnahmen einer Sonnenallergie

Für die richtige Diagnose wird der Arzt wissen wollen, ob und welche Medikamente der Betroffene einnimmt und welche Salben er anwendet. Durch eine Photoprovokation ist ebenfalls eine Diagnose möglich.

Gegen die Ausschläge sind kalte Umschläge wirksam. Sie lindern die Beschwerden genauso wie Kortison-Gele.

Sonnenallergie vorbeugen

Bei allen Formen der Sonnenallergie sollte grundsätzlich lange luftige Kleidung getragen und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden. Betroffenen ist ein Aufenthalt im Schatten zu empfehlen.

Zudem gibt es Mittel wie Kalzium, Nicotinamit, Folsäure, Omega-3 Fettsäuren und Beta-Karotin, die einen vorbeugenden Effekt zeigen.


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