Sparmedo Ratgeber

Schuppen und juckende Kopfhaut

Aktualisiert am 07.01.21

Schuppen sind häufig harmlos und lassen sich mit Anti-Schuppen-Shampoo sowie verschiedenen Kopfhautpflegemitteln gut behandeln. Sowohl bei fettiger als auch bei trockener Kopfhaut können Schuppen auftreten. Schuppen und juckende Kopfhaut können ein Anzeichen für eine Erkrankung der Kopfhaut sein, welche unbehandelt zu Haarausfall führen kann

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Funktion und Aufbau der Kopfhaut
  2. Kopfhauttypen
  3. Harmlose Ursachen für Schuppen & juckende Kopfhaut
  4. Krankhafte Ursachen für Schuppen und juckende Kopfhaut
  5. Behandlungsmaßnahmen von Schuppen & juckender Kopfhaut
    1. Medikamentöse Behandlung
    2. Hausmittel
    3. Sonstige Alternativen
  6. Schuppen & juckende Kopfhaut vorbeugen

Funktion der Kopfhaut

Die Kopfhaut gehört zu den empfindlichsten Regionen des Körpers und ist verantwortlich für das Aussehen und den Zustand der Haare. Sie schützt den Kopf, sorgt für den Temperaturausgleich und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt. Die Kopfhaut ist an der Sinneswahrnehmung beteiligt. Wie ein schützender Mantel legt sie sich um den Kopf.

Die Funktionen im Überblick

Die Kopfhaut funktioniert so wie die Haut an anderen Körperbereichen:

Aufbau der Kopfhaut

So wie alle anderen Hautbereiche besteht die Kopfhaut aus mehreren Schichten. Die Oberhaut (Epidermis) bildet die oberste Schicht. Darunter liegt die Lederhaut (Dermis). Die Unterhaut (Subkutis) ist die unterste Schicht. In den verschiedenen Hautschichten befinden sich Talgdrüsen, Schweißdrüsen, Haarfollikel, Immunabwehrzellen und Nerven. In den Haarfollikeln entstehen immer neue Haare. Die Talgdrüsen münden in die Haarfollikel. Der abgegebene Talg macht Haut und Haare geschmeidig.

Regeneration der Kopfhaut

Die Oberhaut erneuert sich fortlaufend. In den unteren Schichten der Kopfhaut entstehen immer neue hornbildende Zellen. Diese Zellen wandern an die Hautoberfläche. Die verhornten, abgestorbenen Zellen stößt die Kopfhaut als Hornschuppen ab. Gerät der Prozess von Talgbildung, Verhornung und Schuppung aus dem Gleichgewicht, kann die Kopfhaut austrocknen, jucken oder zu verstärkter Schuppenbildung neigen.

Kopfhauttypen

Die Kopfhaut eines jeden Menschen ist anders beschaffen. Abhängig vom Zustand der Kopfhaut werden drei Kopfhauttypen unterschieden:

Diese Kopfhauttypen zeigen unterschiedliche Merkmale und Symptome.

Normale Kopfhaut

Fett- und Feuchtigkeitshaushalt sind bei der normalen Kopfhaut im Gleichgewicht. Normale Kopfhaut zeichnet sich durch schönes, gesundes Haar aus. Die Talgdrüsen produzieren genügend Talg, um Kopfhaut und Haare geschmeidig zu halten. Da die Talgproduktion nicht übermäßig ist, fetten die Haare nicht. Normale Kopfhaut führt nicht zu Juckreiz und Schuppenbildung.

Fettige Kopfhaut

Fettige Kopfhaut ist durch eine verstärkte Talgproduktion gekennzeichnet. Die Talgdrüsen produzieren so viel Talg, dass er von den Haaren nicht mehr aufgenommen werden kann. Fettige Kopfhaut macht sich mit fettigem Haar bemerkbar. Das Haar wirkt strähnig. Die Kopfhaut ist ölig. Die übermäßige Talgproduktion führt zu Schuppenbildung. Die Schuppen sind gelblich, ölig und kleieförmig. Sie sind klebrig und werden nicht so schnell abgworfen wie trockene Schuppen.

Trockene Kopfhaut

Trockene Kopfhaut ist empfindlich. Sie brennt, juckt oder spannt häufig und neigt zu Rötungen. Die Talgdrüsen produzieren nicht genügend Talg. Die Kopfhaut wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Aufgrund des Mangels an Fett und Feuchtigkeit trocknen Kopfhaut und Haare aus. Schuppen können auch auf trockener Kopfhaut entstehen. Sie sind weiß und trocken.

Harmlose Ursachen für Schuppen & juckende Kopfhaut

Häufig sind die Ursachen von Schuppen und juckender Kopfhaut nur harmlos. Experten vermuten, dass eine erbliche Veranlagung die Entstehung von Schuppen begünstigen kann. Harmlose Ursachen sind:

Sind die harmlosen Ursachen beseitigt, normalisiert sich die Schuppenbildung in den meisten Fällen wieder.

Krankhafte Ursachen für Schuppen & juckende Kopfhaut

Nicht immer sind die Ursachen von Schuppen und juckender Kopfhaut harmlos. Bei krankhaften Ursachen sollten Sie zum Hautarzt gehen. Er ermittelt die Ursache und behandelt sie. Verschiedene Erkrankungen verursachen Schuppenbildung und Juckreiz:

Seborrhoisches Ekzem

Ein seborrhoisches Ekzem ist ein nicht ansteckender, chronisch entzündlicher Hautausschlag, der mit Schuppenbildung einhergeht. Der Hautausschlag tritt zumeist auf der Kopfhaut auf, wo sich viele Talgdrüsen befinden. Am häufigsten sind Männer zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr betroffen. Bei Frauen tritt das seborrhoische Ekzem seltener auf.
Das seborrhoische Ekzem macht sich mit scharf begrenzten Rötungen der Kopfhaut bemerkbar, an denen gelbliche, zumeist fettige Schuppen auftreten. In den betroffenen Regionen juckt die Haut stark.

Vorsicht: Infektionsgefahr durch Juckreiz
Bei einem seborrhoischen Ekzem sollten Sie Kratzen vermeiden, auch wenn die Haut in den betroffenen Bereichen stark juckt. Die Kratzspuren können die Haut schädigen. Die Kratzwunden liefern eine Angriffsfläche für Pilze und Bakterien und können zu Infektionen führen.

Formen von seborrhoischem Ekzem

Das seborrhoische Ekzem tritt in verschiedenen Formen auf:

Schuppenflechte

Die Schuppenflechte (Psoriasis) tritt an verschiedenen Körperstellen auf. Die Veranlagung für diese entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung ist vererbbar. Schuppenflechte ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Häufig ist eine Autoimmunreaktion der Haut die Ursache für Schuppenflechte. Sie kann auch durch Hautreizungen, Stress, Infektionen und hormonelle Umstellungen verursacht werden. Die Schuppenflechte zeigt sich mit scharf abgegrenzten roten Flecken, die stark jucken und an denen silbrige Schuppen auftreten. Die Hautzellen der Oberhaut verhornen bereits nach wenigen Tagen und werden vermehrt nachgebildet.

Hautpilzerkrankungen

Die Ursache von Schuppen und juckender Kopfhaut können verschiedene Hautpilzerkrankungen sein:

Atopisches Ekzem

Das atopische Ekzem wird auch als Neurodermitis bezeichnet. Es zeigt sich mit stark juckenden, schuppenden Hautausschlägen. Das atopische Ekzem ist nicht ansteckend. Es tritt häufig schon im Kindesalter auf und kann sich am ganzen Körper ausbreiten. Ein Befall der Kopfhaut ist selten.

Kontaktallergien

Kontaktallergien sind Reaktionen der Kopfhaut auf die Inhaltsstoffe von Shampoos oder Pflegemitteln. Solche Kontaktallergien äußern sich mit Juckreiz, Hautrötungen, Schuppenbildung oder Krustenbildung. Sie sollten zu einem milden Shampoo greifen und das Pflegemittel weglassen.

Befall der Kopfhaut mit Kopfläusen oder Flöhen

Auch bei Menschen, die stets auf ihre Sauberkeit achten, kann es durch den Kontakt mit anderen Personen zum Befall der Kopfhaut mit Kopfläusen oder Flöhen kommen. Die Bisse dieser Tiere führen zu Entzündungen der Kopfhaut sowie Juckreiz und infolgedessen auch zu Schuppen.

Behandlungsmaßnahmen von Schuppen & juckender Kopfhaut

Schuppen und juckende Kopfhaut sind mit verschiedenen Mitteln behandelbar. Ist eine Erkrankung der Kopfhaut die Ursache, entscheidet der Hautarzt über die Behandlungsmethode. Die Behandlung kann medikamentös, aber auch mit Hausmitteln und mit alternativen Behandlungsmethoden erfolgen.

Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit speziellen Shampoos und Lösungen. Diese enthalten verschiedene Wirkstoffe wie Ketozolin, Terzolin, Selendisulfid oder Ciclopiroxolamin, die in unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen verfügbar sind. Solche Shampoos und Lösungen sollten Sie über mehrere Wochen anwenden, um Schuppen und juckende Kopfhaut erfolgreich zu behandeln. Zur Unterstützung können Sie Tropfen einnehmen, die mit Milchsäure die Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht bringen können.

Hausmittel bei Schuppen und juckender Kopfhaut

Schuppen können Sie auch mit verschiedenen Hausmitteln behandeln. Diese sollten Sie möglichst täglich anwenden, bis Sie Besserung verspüren.

Zitronensaft

Die Säure in Zitronensaft bringt die Kopfhaut wieder ins natürliche Gleichgewicht. Sie sollten fünf Teelöffel Kokosöl mit einem Teelöffel Zitronensaft mischen und die Paste auf die betroffenen Stellen auftragen. Nach einer halben Stunde waschen Sie mit einem milden Shampoo und warmem Wasser die Haare.

Teebaumöl

Teebaumöl wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Einige Tropfen Teebaumöl mischen Sie mit zwei Teelöffeln Shampoo. Diese Mischung tragen Sie auf die Kopfhaut auf. Nach einer Einwirkzeit von mindestens fünf Minuten waschen Sie die Rückstände aus.

Aspirin

Die in Aspirin enthaltene Salicylsäure reinigt die Kopfhaut. Zur Schuppenbehandlung zerstoßen Sie zwei Tabletten, die Sie mit etwas Shampoo mischen und dann auf die Kopfhaut auftragen. Nach etwa fünf Minuten Einwirkzeit waschen Sie die Rückstände aus.

Backpulver

Backpulver können Sie in die betroffenen Stellen einmassieren und kurz einwirken lassen. Anschließend spülen Sie das Haar gründlich mit lauwarmem Wasser aus.

Apfelessig

Apfelessig stellt den Säureschutzmantel der Haut wieder her. Apfelessig mischen Sie 1:1 mit Wasser und verwenden diese Mischung als Spülung. Nachdem Sie Ihr Haar gewaschen und ausgespült haben, tragen Sie die Spülung auf. Nach 15 Minuten Einwirkzeit spülen Sie Ihr Haar mit lauwarmem Wasser aus.

Sonstige Alternativen

Zur Behandlung von Schuppen können Sie gesunde pflanzliche Öle wie Olivenöl, Walnussöl oder Traubenkernöl verwenden. Diese Öle eignen sich auch bei fettigem Haar. Das Öl massieren Sie in die Kopfhaut ein und lassen es mindestens eine Stunde lang einwirken. Anschließend waschen Sie es mit lauwarmem Wasser und einem milden Shampoo aus. Diese Kur sollten Sie dreimal wöchentlich anwenden.

Schuppende & juckende Kopfhaut vorbeugen

Um Schuppenbildung und juckender Kopfhaut vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, dass Sie Shampoo und Pflegemittel stets gründlich ausspülen. Das Wasser zum Haarewaschen sollte nicht zu heiß sein. Verzichten Sie auf häufiges und zu heißes Föhnen, verhindern Sie das Austrocknen der Kopfhaut. Häufige Massagen der Kopfhaut verbessern die Durchblutung und regen die Nährstoffversorgung der Haarfollikel an. Zum Haarewaschen eignen sich am besten Shampoos auf natürlicher Basis. Eine Spülung mit Brennnesseltee nach dem Haarewaschen sorgt für eine saubere Kopfhaut und macht sie widerstandsfähiger gegen Pilze und Bakterien.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


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