Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei Dehnungsstreifen

Aktualisiert am 14.09.21

Als Dehnungsstreifen werden Risse in der Haut bezeichnet. Diese äußern sich zunächst als rötliche oder violette Linien und verwandeln sich später in wulstige, blasse und narbenähnliche Risse. Für viele Menschen stellen Dehnungsstreifen eine psychische Belastung dar, da sie sich nicht mehr im Bikini zeigen wollen und/oder sich unwohl in ihrer Haut fühlen. Allerdings können Geweberisse mit Hilfe von Hausmitteln, Therapien und anderen Tricks abgemildert werden.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was sind Dehnungsstreifen?
  2. Wodurch entstehen Dehnungsstreifen?
  3. Auch Männer können Dehnungsstreifen bekommen
  4. Dehnungsstreifen behandeln
    1. Medizinische Therapien
    2. Hausmittel
  5. Dehnungsstreifen vorbeugen

Dehnungsstreifen entstehen durch eine Überbelastung unseres Bindegewebes und sind unabhängig von Alter und Geschlecht. Auch Männer können Dehnungsstreifen bekommen. Zudem spielen bei der Bildung von Geweberissen mitunter auch die Gene eine Rolle.

Was sind Dehnungsstreifen?

Elastische Kollagenfasern halten unser Bindegewebe in der Regel zusammen. Werden diese Fasern durch Schwangerschaft, Gewichtszunahme oder schnelles Längenwachstum in der Pubertät stark beansprucht, halten sie der Belastung nicht mehr stand und reißen. Wenn das Gewebe in der unteren Hautschicht reißt, spüren wir das normalerweise nicht. Die frischen Risse äußern sich zunächst als rot gefärbte oder feine, violette Linien. Nach einer gewissen Zeit ändern sich Struktur und Farbe der Dehnungsstreifen. Die verfärbten Risse verblassen langsam und bekommen einen weißen oder rosa Ton. Die Oberfläche sieht wulstig aus und ähnelt einer Narbe. An der Haut entstehen irreparable Schäden. Körperstellen wie Brust, Bauch, Oberarme, Hüfte, Po und Oberschenkel sind besonders häufig von den Geweberissen betroffen. Dehnungsstreifen werden häufig auch als „Schwangerschaftsstreifen“ bezeichnet, weil viele Mütter frisch nach der Geburt diese feinen Risse aufweisen. Allerdings betrifft dieses Phänomen nicht nur Mütter - Dehnungsstreifen können unabhängig von Geschlecht und Alter auftreten.

Wodurch entstehen Dehnungsstreifen?

Eine Überdehnung des Bindegewebes kann unterschiedliche Ursachen haben. In vielen Fällen entstehen Dehnungsstreifen während der Schwangerschaft. Die Elastizität der Haut wird durch das wachsende Kind überbeansprucht und vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte treten erste feine Risse auf. Ein weiterer Grund, weshalb Dehnungsstreifen häufig während der Schwangerschaft entstehen, ist der veränderte Hormonhaushalt der Frau. Die Nebennieren produzieren mehr Kortisol, was die Elastizität der Haut verringert. Werdende Mütter, die ein schwaches Bindegewebe aufweisen, helle und empfindliche Haut haben, vor der Schwangerschaft übergewichtig waren oder im Schwangerschaftsverlauf stark zugenommen haben, gelten als besonders anfällig für Dehnungsstreifen.

Doch wie bereits erwähnt, gibt es für Dehnungsstreifen auch noch andere mögliche Ursachen wie beispielsweise:

Warum bekommen manche Frauen Dehnungsstreifen und manche nicht?

Unter Experten wird eine genetische Komponente bei der Bildung von Dehnungsstreifen diskutiert. Die Geweberisse sind also tatsächlich zum Teil genetisch bedingt. Das liegt daran, dass wir alle unterschiedliche Bindegewebstypen aufweisen. So kommen manche Menschen bereits mit einem schwachen Bindegewebe zur Welt.

Auch Männer können Dehnungsstreifen bekommen

Wenn wir von Dehnungsstreifen sprechen, kommen uns häufig Frauen nach der Geburt in den Sinn. Das liegt sicher auch daran, dass die feinen Geweberisse als „Schwangerschaftsstreifen“ bezeichnet werden. In Wirklichkeit sind jedoch auch Männer nicht vor Dehnungsstreifen gefeit. Zwar gibt es keine aussagekräftige Studie zur Häufigkeit des Auftretens von Dehnungsstreifens bei Männern, allerdings gehen Mediziner von einer relativ hohen Dunkelziffer aus. Für Männer sind Dehnungsstreifen häufig noch ein Tabuthema und mit Scham behaftet - obwohl sie oft sehr darunter leiden. Die Pubertät, Stress- und Wachstumsphasen, starke Gewichtszunahme, Bodybuildings und andere Trainings, in denen die Haut stark beansprucht wird, zählen zu den Auslösern bei Männern. Viele Männer versuchen dann, die Sichtbarkeit der Dehnungsstreifen durch verschiedene Tricks wie Bräunen zu verringern. Allerdings ist das ein Trugschluss, da sich Dehnungsstreifen in der Regel nicht bräunen lassen.

Dehnungsstreifen behandeln

Eins vorweg: Dehnungsstreifen sind kein gesundheitliches Problem und müssen nicht zwingend beim Arzt behandelt werden. Die Hautveränderungen sind schmerzlos. Allerdings leiden viele Betroffene unter den Dehnungsstreifen und fühlen sich in ihrem Alltag eingeschränkt. Sei es, weil sie sich nicht mehr im Bikini zeigen wollen oder einfach nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlen. Die Geweberisse können sich also negativ auf unsere Psyche auswirken und unseren Selbstwert verringern. Wenn das der Fall ist, empfiehlt es sich einen Dermatologen aufzusuchen, um sich zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten beraten zu lassen.

Erfolgsversprechende medizinische Therapien

Leider sind Dehnungsstreifen oft ziemlich hartnäckig. Sie weisen keine Pigmentierung auf und lassen sich auch mit modernen Behandlungsansätzen häufig nicht vollständig entfernen. Mit einer Laser- oder Mesotherapie und anderen modernen Therapien lassen sich die unschönen Geweberisse jedoch zumindest abschwächen:

Lasern

Inzwischen gibt es viele verschiedene Lasermethoden, welche die Kollagenneubildung anregen, die Haut straffen und Falten glätten. Lassen Sie sich beim Dermatologen zum Thema Lasertherapie beraten. Lasern gilt als relativ erfolgsversprechend und schwächt Dehnungsstreifen in der Regel ab.

Mesotherapie

Eine Mikrodosis von Medikamenten wird direkt in die unteren Hautschichten injiziert. Die Therapie wurde seit den 1950er Jahren stetig weiterentwickelt. Sie intensiviert die Blut- und Lymphzirkulation, entschlackt und regeneriert das Gewebe und führt zu einem ebenmäßigeren, strafferen und pralleren Hautbild.

Chemisches Peeling mit Trichloressigsäure-Lösung

Die Lösung dringt tiefer als herkömmliche Peelings in die Haut ein und regt dort die Kollagenneubildung bzw. Elastinproduktion an und repariert Schäden.

Lokale dynamische Mikromassage

LDM stimuliert die Kollagenbildung, vermindert den Kollagenabbau und sorgt für Straffung.

Carboxytherapie

Diese Behandlungsmethode soll die Durchblutung durch Einspritzen von Kohlendioxid im Bereich der Dehnungsstreifen verbessern.

Reflektorische Skintonic Depresso-Therapie

Bei dieser Methode wirken exakt dosierte oder pulsierende Druck- und Zugkräfte auf das Gewebe ein. Sie basiert auf der alten Heilmethode des Setzens von Saugnäpfen - ist allerdings um einiges effektiver.

Chirurgische Kryotherapie

Bei der Kyrotherapie wird Kälte zur Behandlung von Dehnungsstreifen genutzt. Durch flüssigen Stickstoff wird das Gewebe gezielt zerstört.

Welche Methode die beste Wirkung erzielt, hängt auch davon ab, ob die Streifen noch frisch und rötlich sind oder bereits älter und verblasst. Lassen Sie sich dazu beim Dermatologen beraten. Nach dem Lasern können betroffene Hautstellen bei Menschen mit einem dunklerem Hautton durch Hyperpigmentierung plötzlich dunkler als die umgebende gesunde Haut erscheinen. Eine Lasertherapie ist außerdem mit viel Geduld und Aufwand verbunden - die Hautstellen müssen sorgfältig versorgt werden, damit die Wunden optimal heilen können. Leider übernimmt die Krankenkasse die ärztliche Behandlung von Dehnungsstreifen in der Regel nicht. Sind die Dehnungsstreifen weniger stark ausgeprägt oder sind Ihnen die Kosten für eine medizinische Behandlung zu teuer, gibt es jedoch auch weitere Behandlungsansätze.

Hausmittel gegen Dehnungsstreifen

Mit Hilfe von Hausmitteln lassen sich Dehnungsstreifen zwar nicht vollständig entfernen, doch immerhin können sie gelindert werden. Einige dieser Hausmittel eignen sich auch zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen:

Vitamin A Salbe: Die Salbe wird häufig zur Narbenbehandlung verschrieben, kann jedoch auch zur Behandlung von Dehnungsstreifen eingesetzt werden. Vitamin A kann Erkrankungen in der oberen Hautschicht mildern und verjüngt das Hautbild. In der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollte auf die Salbe allerdings verzichtet werden, da sie dem Ungeborenen schaden könnte.

Vitamin E-Creme: Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, welches zur Regeneration der Haut beiträgt. Es regt die Erneuerung der Hautschicht an und ist für die Zellteilung verantwortlich.

Einölen: Ob Traubenkernöl, Jojobaöl oder spezielle Schwangerschaftsöle - sie alle machen die Haut geschmeidig und weich und können bei regelmäßiger Anwendung Geweberisse lindern. Traubenkernöl enthält wertvolle Linolsäure, Antioxidantien sowie Vitamin E und vitalisiert so die Haut. Jojobaöl, Mandelöl oder Sesamöl sind reich an Vitamin A und E. Schwangerschaftsöle sind meist eine Kombination aus diesen wertvollen Ölen. Im Kampf gegen Dehnungsstreifen haben sich übrigens auch warmes Rizinusöl und Ringelblumensalbe bewährt - sie helfen dabei, die Hautrisse zu reparieren.

Regelmäßige Massage: Die klassische Zupfmassage fördert die Durchblutung und tut dem Bindegewebe gut. Achtung: Vier Wochen vor der Geburt sollte nur noch eingeölt und nicht mehr massiert werden. Generell muss bei schwangeren Frauen bei der Zupfmassage der Schambeinbereich ausgespart werden, da es sonst zu frühzeitigen Wehen kommen kann.

Microneedling: Das klingt im ersten Moment vielleicht unangenehm, ist jedoch absolut schmerzfrei. Ein Roller mit feinen Nädelchen wird bei dieser Behandlungsmethode über die Dehnungsstreifen gerollt. Dadurch wird die Kollagenausschüttung angeregt und die Wunden schließen sich. Die Haut wird stabilisiert und Dehnungsstreifen reduziert. Microneedling ist sowohl im Kosmetikstudio als auch zu Hause möglich. Führen Sie das Needling jedoch nicht mehr als einmal die Woche durch.

Dehnungsstreifen vorbeugen

Einige Hausmittel, die sich zur Linderung von Dehnungsstreifen eignen, sind auch zur Vorbeugung geeignet. Dazu gehören Pflanzenöle oder Cremes mit Vitamin A oder E. Gerade wenn Dehnungsstreifen bereits unsere Haut zieren, ist es umso wichtiger weiteren Geweberissen vorzubeugen:


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


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