Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei trockenen Augen

Aktualisiert am 03.03.22

Wenn Sie an trockenen Augen leiden, schränkt Sie dies häufig in Ihrem Alltag ein. Die einfache Behandlung mit Augentropfen und -sprays verschafft in den meisten Fällen eine schnelle Linderung. Was Sie sonst noch tun können, um Trockene Augen effektiv zu vermeiden und welche Risikogruppen häufig unter trockenen Augen leiden, erfahren Sie auf dieser Seite.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Ursachen und Risikofaktoren
  2. Mögliche Risikogruppen & häufig betroffene Personengruppen
  3. Symptome
  4. Trockene Augen behandeln
  5. Weitere Tipps gegen trockene Augen
  6. Folgen bei Nichtbehandlung

Trockene Augen treten bei etwa 20% aller Menschen irgendwann einmal auf. Sowohl ein Trockenheitsgefühl in beiden Augen, als auch die Beschränkung auf ein Auge sind dabei denkbar. Manchmal geht mit diesem Gefühl ein unangenehmer Juckreiz einher, der als Folge zu geröteten und brennenden Augen führt. Trockene Augen sind aufgrund ihres häufigen Auftretens mitunter als "Volkskrankheit" bekannt, bei etwa 100.000 Personen gelten sie als ernste Erkrankung. Glücklicherweise gibt es einige hilfreiche Wirkstoffe und Hausmittel dagegen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für trockene Augen sind meist harmlos, können aber auch ein Symptom für ernsthaftere Krankheiten, wie beispielsweise chronischer Rheumatismus, sein. Auch die Unverträglichkeit eines Medikaments ist denkbar.

Als Ursachen für trockene Augen sind bekannt:

  • Überanstrengung der Augen durch Bildschirmarbeit und Fernsehen
  • klimatische Einflüsse und Umweltbelastungen (Hitze, trockene Luft, Staub, Ozon)
  • Klimaanlagen
  • Zigarettenrauch (auch passives Rauchen)
  • zu lange Benutzung von Kontaktlinsen
  • Unverträglichkeit von Kontaktlinsen oder Kosmetika
  • gestörte Produktion der Tränenflüssigkeit
  • nachlassende Tränenflüssigkeit im Alter
  • Mangelerscheinungen, wie Vitamin-A-Mangel
  • zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Allergien
  • Hormonumstellungen (z. B. in den Wechseljahren)
  • Symptom für andere Erkrankungen (wie Diabetes mellitus)
  • Nachwirkung oder Begleiterscheinung einer Augen-Operation
  • Nebenwirkung eines Medikaments (z. B. Pille, Schlafmittel, Antiallergika)

Trockene Augen durch Kontaktlinsen

Menschen, die Kontaktlinsen verwenden, kennen das Gefühl der trockenen Augen sicherlich: Wenn die Kontaktlinse zu lange im Auge verbleibt, die empfohlene Tragedauer überschritten wird oder eine Materialunverträglichkeit besteht. Ein Wechsel des Kontaktlinsenherstellers oder eine geringere Tragezeit schaffen hier meist Abhilfe.

Trockene Augen durch äußere Einflüsse

Ist die Klimaanlage direkt auf ihr Gesicht gerichtet oder betreten Sie eine verrauchte Bar, so steigt das Risiko für trockene Augen. Aber auch andere äußere Faktoren, wie etwa Autoabgase in der Stadt, begünstigen das Symptom.

Trockene Augen durch Überanstrengung

Blinzeln sorgt für eine regelmäßige Benetzung des Auges durch den wichtigen Tränenfilm. Bei zu langen, konzentrierten Arbeiten verringert sich die Blinzelaktivität unweigerlich – teilweise sogar von bis zu 15 Mal auf maximal zweimal pro Minute. Deshalb sind trockene Augen auch als Symptom einer zu geringen Anzahl von Blinzelbewegungen bekannt.

Trockene Augen als ernstzunehmendes Symptom

Nach einer Augenoperation sind trockene Augen mitunter normal. Gibt es eine solche Ausgangssituation nicht, steckt aber eventuell etwas Ernstes dahinter. Neben einem Vitamin-A-Mangel kann es auch Diabetes, eine Schilddrüsenstörung oder chronischer Rheumatismus sein. Eine Abklärung beim Arzt ist daher sinnvoll, wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden.

Mögliche Risikogruppen & häufig betroffene Personengruppen

Abhängig von der jeweiligen Ursache, können unterschiedliche Personengruppen von trockenen Augen betroffen sein. Durch Überanstrengung oder lange Arbeiten am Computer leiden viele Menschen temporär an dem unangenehmen Gefühl. Die Ursache liegt hier in den abnehmenden Blinzelbewegungen aufgrund der starken Konzentration. Häufig betroffen sind jedoch auch ältere Menschen.

 Ältere Personen

Mit zunehmendem Alter lässt die natürliche Produktion der Tränenflüssigkeit, welche das Auge feucht hält, nach. Daher leiden ältere Menschen häufiger unter trockenen Augen als jüngere.

 Frauen

Außerdem ist bekannt, dass auch die Hormonproduktion Einfluss auf die Bildung der Tränenflüssigkeit hat. Frauen weisen daher gegenüber Männern ein erhöhtes Risiko für trockene Augen auf, insbesondere, wenn sie gerade eine Hormonbehandlung durchführen lassen (beispielsweise die Pille nehmen) oder sich in den Wechseljahren befinden.

Symptome

Typische Symptome für trockene Augen sind:

Trockene Augen mit zusätzlichem Juckreiz

Kommt zu den trockenen Augen der Juckreiz hinzu, so führt dies in der Folge oft zu geröteten und brennenden Augen. Häufiges Kratzen begünstigt außerdem die Einnistung von Keimen. Wie bei fast allen Erkrankungen mit Juckreiz gilt: So schwer es auch fällt, vermeiden Sie häufiges Jucken und Reiben der Augen.

Fremdkörpergefühl

Ein Fremdkörpergefühl bei trockenen Augen sorgt dafür, dass das Auge häufig berührt wird und die Entstehung einer Entzündung begünstigt wird. Der Gedanke, den (nicht vorhandenen) Fremdkörper entfernen zu müssen, lässt Ihr Auge nicht zur Ruhe kommen.

Trockene Augen behandeln

Die Behandlung von trockenen Augen zieht sich meist nur über wenige Tage. Die meisten Medikamente sind rezeptfrei erhältlich und versprechen eine schnelle Linderung der Symptome.

 Behandlung mit Medikamenten

Neben Hausmitteln und vorbeugenden Maßnahmen können Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen hilfreich bei trockenen Augen und möglichen Begleiterscheinungen (wie beispielsweise gerötete oder tränende Augen) sein. Je nachdem, welche Beschwerden Sie haben, eignen sich unterschiedliche Wirkstoffe.

Malvenextrakt und Natriumhyaluronat

Wenn Ihr Auge bereits gerötet ist und juckt, ist eine Kombilösung aus verschiedenen Wirkstoffen ratsam. Malvenextrakt beruhigt das gereizte Auge, lindert den Juckreiz und äußerliche Rötungen. Außerdem spendet er Feuchtigkeit. In Kombination mit Natriumhyaluronat ist der Extrakt als Tropfenlösung gegen trockene Augen erhältlich. Der zweite Inhaltsstoff sorgt für eine Stabilisierung des natürlichen Tränenfilms, wodurch sich die beiden Wirkstoffe gut ergänzen.

Ein Präparat mit dieser Wirkstoffkombination Visiodoron Malva Augentropfen:

Euphrasia (Augentrost)

Ein beliebtes Mittel gegen trockene Augen ohne weitere Begleiterscheinungen ist der sogenannte Augentrost, welcher aus der gleichnamigen Wiesenpflanze gewonnen wird. Neben trockenen Augen, die durch Überanstrengung oder andere äußere Einflüsse begünstigt werden, können auch Bindehautentzündungen sowie Entzündungen am Lidrand mit Euphrasia in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Auges: Der Glaskörper besteht zu 98% aus Wasser und 2% Hyaluronsäure. In Augentropfen ist sie daher ein beliebter Wirkstoff, um einen langanhaltenden, möglichst natürlichen Tränenfilm unter verschiedenen Umständen zu garantieren. Hyaluronsäure ist außerdem meist ein Bestandteil der Pflegelösungen von Kontaktlinsen, wodurch die getragenen Linsen vor dem Austrocknen geschützt werden. Das Problem des trockenen Auges bei Kontaktlinsenträger reduziert sich deshalb durch die Beigabe von Tropfen mit Hyaluronsäure merklich.

Hypromellose

Hypromellose bildet gemeinsam mit Wasser einen Schutzfilm über dem Auge, der es feucht hält und ein Trockenheitsgefühl vermeidet - auch bei wenigen Blinzelbewegungen oder einer verminderten Produktion von Tränenflüssigkeit. Es wird auch als "künstlicher Tränenstoff" bezeichnet und ist in der Regel gut verträglich. Bei Bedarf können Sie es in Tropfenform mehrmals am Tag verabreichen.

Unterschiedliche Darreichungsformen

Medikamente gegen trockene Augen sind hauptsächlich in Tropfenform erhältlich. Außerdem existieren kühlende Augengele und Augensalben zur Linderung zusätzlicher, äußerlicher Symptome, wie beispielsweise geröteter Augenränder. Sprays gibt es ebenfalls in großer Zahl. Sie sind aufgrund ihrer leichten Anwendung beliebt: Oft werden sie von außen auf das geschlossene Auge gesprüht und bessern trotzdem den mangelhaften Tränenfilm merklich.

Präparate mit und ohne Konservierungsmittel

Augentropfen die zusätzlich Konservierungsmittel enthalten, sind nach Anbruch in der Regel sechs Wochen haltbar. Konservierungsmittelfreie Augentropfen, sogenannte Ein-Dosis-Ophthiolen (EDO), sind nach Anbruch nur 24 Stunden haltbar. Träger weicher Kontaktlinsen sowie Allergiker werden in der Regel Präparate ohne Konservierungsmittel empfohlen, da sich die Konservierungsmittel in den Linsen sammeln und so der Hornhaut schädigen könnten.

Präparate speziell für Kontaktlinsenträger erhältlich

Für bestimmte Personengruppen sind Spezialprodukte vorhanden: Beispielsweise existieren für Kontaktlinsenträger eigene Sprays und Tropfen, welche mitunter direkt auf die Kontaktlinse aufgetragen werden, um den Tragekomfort zu verbessern. Sowohl als vorbeugende Maßnahme als auch bei akuten Beschwerden eignet sich diese Anwendungsmöglichkeit.

Tipps gegen trockene Augen

Zahlreiche Tipps verschaffen Linderung bei trockenen Augen oder können sie gezielt vorbeugen:

Hilfe beim Arzt

Da es verschiedene, mitunter sehr ernste Ursachen für trockene Augen gibt, empfiehlt sich bei trockenen Augen generell der Besuch beim Arzt. Vor allem, wenn die trockenen Augen Sie in Ihrem Alltag erheblich einschränken oder schon eine ganze Weile bestehen, ist ein Arztbesuch ratsam. Wenn rezeptfreie Medikamente oder Hausmittel keine Wirkung zeigen, ist der Arzt ebenfalls ein wertvoller Ansprechpartner.

Die Folgen von unbehandelten, trockenen Augen

Neben geröteten Augen und dem meist simultan auftretenden Juckreiz, drohen bei trockenen Augen, die nicht behandelt werden, unangenehme Folgen. Eventuell wird eine Krankheit nicht oder zu spät erkannt, welche sich in Form der trockenen Augen präsentiert. Im schlimmsten Fall können dauerhaft trockene Augen sogar eine Erblindung nach sich ziehen. Daher raten Experten zu einer frühzeitigen Behandlung des Symptoms.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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