Was hilft gegen Cellulite?
Aktualisiert am 11.10.21
Fast jede Frau bekommt im Laufe ihres Lebens Cellulite. Verantwortlich dafür sind das schwächere Bindegewebe sowie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Die Dellen an den Oberschenkeln und am Po werden von vielen Frauen als unschön empfunden, weshalb viele die Orangenhaut so schnell wie möglich los werden wollen. Cellulite verschwindet zwar nie vollständig, dennoch gibt es einige Möglichkeiten, das Hautbild zu verbessern.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Was ist Cellulite?
- Was hilft wirklich gegen Cellulite?
- Cellulite vorbeugen bzw. entgegenwirken
- Wodurch wird Cellulite verstärkt?
- Ursachen für Cellulite
Was ist Cellulite?
Gleich vorweg: Cellulite ist eine völlig normale Veränderung der Hautstruktur und keine Krankheit. Das dellenförmige Hautbild erinnert an die Oberfläche einer Orange, weshalb Cellulite auch als „Orangenhaut“ bezeichnet wird. Im Bereich der Oberschenkel und am Po tritt Orangenhaut besonders häufig auf. Doch auch andere Körperbereiche wie der Bauch, die Brüste oder Oberarme können von „Status protrusus cutis“ - wie Cellulite in der Fachsprache heißt - betroffen sein. Die Hauterscheinung hat keinerlei negative Auswirkungen auf unsere körperliche Gesundheit. Es handelt sich vielmehr um ein geschlechtsspezifisches Merkmal der weiblichen Oberschenkelhaut. So gut wie jede Frau weist Cellulite auf, wenn sie die Hautpartie an den Oberschenkeln zusammenkneift. Zahlreiche Untersuchungen legen außerdem nahe, dass Cellulite völlig altersunabhängig in mehr oder weniger ausgeprägter Form bei Frauen auftritt. Dennoch leiden viele Frauen psychisch unter dem Hautphänomen - vor allem, wenn es sich um eine stark ausgeprägte Form der Cellulite handelt. Viele Frauen versuchen ihre Cellulite im Sommer zu verstecken und schämen sich für die Dellen an den Oberschenkeln.
Was hilft wirklich gegen Cellulite?
Die schlechte Nachricht zuerst: Erblich bedingte Orangenhaut lässt sich leider nicht einfach „wegcremen“ - so verlockend das in der Werbung auch klingt. Vorhandene Cellulite wird nie ganz verschwinden. Allerdings lässt sich das Hautbild mit einer Kombination aus Sport, gesunder Ernährung und Anti-Cellulite-Cremes deutlich verbessern.
Regelmäßige Bewegung
Als A und O im Kampf gegen die ungeliebten Dellen hat sich Sport herausgestellt. Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung und für die Verbrennung von Fett. Des Weiteren wird die Muskulatur unter den Fettzellen trainiert und das Gewebe wird automatisch straffer. All das führt dazu, dass die Cellulite weniger sichtbar wird. Besonders wichtig ist die Regelmäßigkeit: Bauen Sie Bewegung und Sport in Ihren Alltag mit ein. Nur so wird Orangenhaut weniger. Eine einmalige Trainingsstunde wird Cellulite nicht von heute auf morgen verschwinden lassen. Erste Veränderungen im Hautbild machen sich nach circa 6 Wochen Training bemerkbar. Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Joggen oder Nordic Walking eignen sich besonders gut zur Kräftigung des Bindegewebes und Verbrennung von Fettzellen. Ein spezielles Bauch-, Beine-, Po-Training hilft außerdem dabei, gezielt Muskelmasse aufzubauen.
Viel Flüssigkeit und fettarme Ernährung
Die Haut will auch von innen mit Feuchtigkeit versorgt werden. Beim Sport gilt daher die Devise: Viel trinken! Am besten 2 bis 3 Liter Wasser oder ungesüßte Kräutertees. Eine fettarme und ausgewogene Ernährung verhindert darüber hinaus die Ansammlung von Fettzellen an kritischen Stellen. Wenn Sie Gewicht zunehmen, vermehrt sich auch das Fettgewebe und das begünstigt wiederum die Entstehung von Cellulite. Dellen und Beulen entstehen häufig auch durch rasches Zu- und Abnehmen. Deshalb sollten Diäten, die ausschließlich zu einem „Jojo-Effekt“ führen, unbedingt vermieden werden.
Anti-Cellulite-Cremes zur Unterstützung
Anti-Cellulite-Cremes aus der Apotheke können wunderbar ergänzend zum Sportprogramm angewendet werden. Verwöhnen Sie Ihre Haut nach dem Training mit einer Zupfmassage und cremen Sie sich anschließend mit Birken- oder Olivenöll ein. Tigergras-Creme leistet ebenfalls gute Dienste. Die Kombination aus Zupfmassage und Eincremen fördert die Durchblutung und verwöhnt Ihre Haut. Zur Förderung der Durchblutung sind auch Wechselduschen hilfreich. Ist die Orangenhaut sehr hartnäckig, können spezielle Präparate aus der Apotheke (die Androgene enthalten) helfen.
Stoffwechsel anregen
Massagen und Lymphdrainagen bringen Blut- und Lymphfluss in Bewegung und regen den Stoffwechsel an. Das wiederum kann (wenn es regelmäßig praktiziert wird) die unschönen Dellen mildern. Zur Anregung des Stoffwechsels und zur Förderung der Durchblutung helfen aber auch kalt-warme Wechselduschen am Morgen.
Cellulite entgegenwirken
Neben Schwimmen, Radfahren oder Joggen können klassische Fitnessübungen aber auch Übungen aus dem Yoga oder Pilates in die tägliche Routine einbaut werden. Mit diesen Übungen können Sie Orangenhaut entgegenwirken:
Lunges (Ausfallschritte)
Lunges sind eine der besten Übungen gegen Orangenhaut. Ausfallschritte trainieren den kompletten Oberschenkel, die Beinrückseite und den Po. Lunges können variiert werden, je nachdem wie fit Sie sind. Haben Sie schon öfter Ausfallschritte durchgeführt, können Sie das Schwierigkeitslevel mit Hanteln etwas erhöhen.
So funktioniert's:
Aufrecht hinstellen und Bauch fest anspannen. Mit dem rechten Bein nun einen großen Ausfallschritt nach vorne machen. Knie sollten nicht über die Fußspitze hinausragen. Linkes Bein tief beugen - das Knie darf dabei ruhig den Boden berühren. In die Ausgangsposition zurückkommen und die Übung mit dem rechten Bein für ca. 30 Sekunden wiederholen. Dann zum linken Bein wechseln und ebenfalls 30 Sekunden trainieren.
Brücke
Die Brücke ist eine ausgezeichnete Übung, um Po und Oberschenkelrückseite zu trainieren. Sie kräftigt die Beinmuskulatur und wirkt so Cellulite entgegen.
So funktioniert's:
Auf den Rücken legen und Füße mit ein bisschen Abstand zum Po aufstellen. Achten Sie darauf, dass die gebeugten Beine in etwa einen rechten Winkel bilden. Bauch und Po nun fest anspannen und Po anheben. Oberschenkel, Po und Oberkörper bilden jetzt eine Linie. Abwechselnd heben und senken für circa eine Minute.
Squat
Genau wie Lunges zählen Squats ebenso zu den effektivsten Übungen gegen Cellulite an Beinen und Po. Squats zielen auf den Aufbau der Beinmuskeln ab und stabilisieren die Kniegelenke. Die Übung beansprucht vorwiegend Beine und Po. Um das Training etwas zu erschweren, empfehlen sich wieder Hanteln.
So funktioniert's:
Beine etwas mehr als hüftbreit öffnen. Bauch fest anspannen und tief in die Kniebeuge kommen. Oberkörper bleibt aufrecht und der Po schiebt sich beim Tiefkommen nach hinten - es soll so aussehen, als würden Sie sich auf einen Stuhl setzen. Abwechselnd mit rechtem und linken Bein einen Kick zur Seite beim Hochkommen machen. Circa 1 Minute wiederholen.
Ausgewogene Ernährung
Neben dem richtigen Trainingsplan kommt es im Kampf gegen Orangenhaut auch auf die richtige Ernährung an. Diäten schaden häufig eher, als das sie nutzen. Wichtiger ist es, mit Hilfe der richtigen Ernährungsweise gezielt Muskeln aufzubauen. Eine ausreichende Eiweißzufuhr sowie eine vitaminreiche Ernährung können dabei helfen. Nehmen Sie circa zwei Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergweicht zu sich. Setzen Sie zudem auf Vitamin E und Vitamin C. Vollkornprodukte und Nüsse enthalten viel Vitamin E, während Vitamin A in Zitrusfrüchten und Gemüse zu finden ist. Das regt den Stoffwechsel an und sorgt für ein strafferes Hautbild.
Wodurch wird Cellulite verstärkt?
Wer viel Salz zu sich nimmt, fördert die Wassereinlagerung im Körper, was unliebsame Dellen verschlimmern kann. Verwenden Sie stattdessen lieber Kräuter zum Würzen von Speisen. Auf Zucker und Alkohol sollte ebenfalls weitestgehend verzichtet werden: Beides schadet den Zellen und verhindert den Muskelaufbau. Auch Nikotin gilt als „Cellulite-Verstärker“. Es verengt die Blutgefäße und kann zu ausgeprägter Orangenhaut führen. Des Weiteren zerstört UV-Strahlung die elastischen Fasern im Bindegewebe. Vermeiden Sie daher am besten ausgedehnte Sonnenbäder.
Wodurch entsteht Cellulite?
Unsere Haut setzt sich aus drei verschiedenen Schichten zusammen: Die Ober-, Leder- und Unterhaut. Die Oberhaut - auch Epidermis genannt - besteht aus einer Horn- und Keimschicht und schützt vor äußeren Einflüssen. Die Lederhaut besteht aus straffem Bindegewebe und sorgt dafür, dass die Haut fest und elastisch ist. Die Unterhaut besteht hingegen aus lockerem Bindegewebe. In der untersten Hautschicht befinden sich sogenannte Bindegewebskammern, die teils mit Fettzellen gefüllt sind. Dieses Fettgewebe speichert Nährstoffe und schützt vor Wärmeverlust. Ein besonders wichtiger Baustein des Bindegewebes sind die sogenannten Kollagenfasern, die für die Elastizität der Haut sorgen. Diese sind bei Frauen parallel nebeneinander angeordnet und mit dehnbaren Zwischenräumen versehen. Ist das Bindegewebe schwach ausgeprägt, drängen sich die Fettzellen aus der untersten Hautschicht durch diese Kollagenfasern hindurch und machen sich an der Hautoberfläche als Cellulite bemerkbar.
Vereinzelt können auch Männer an Cellulite leiden
Obwohl auch Männer Cellulite bekommen können, sind Frauen deutlich häufiger davon betroffen. Das liegt u.a. daran, dass Männer ein gitterartiges Kollagenfasernetz aufweisen und sich ihre Fettzellkammern in der Regel nicht verschieben lassen. Zudem besitzen Männer eine elastischere Lederhaut als Frauen. Das schwächere Bindegewebe von Frauen ist von der Natur durchaus so gewollt: So kann sich der Körper in der Schwangerschaft besser an den wachsenden Bauch anpassen und auf Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen reagieren.
Wichtig zu wissen!
Eine Schlüsselrolle in der Entstehung von Cellulite nimmt auch das weibliche Sexualhormon Östrogen ein. Forscher gehen davon aus, dass das Hormon Bindegewebszellen zur Produktion bestimmter Enzyme anregt, die Kollagenfasern abbauen.
Die meisten Frauen weisen Dellen im Bereich der Oberschenkel oder am Po auf. Dennoch gibt es auch unter Frauen erhebliche Unterschiede. Cellulite kann sowohl schwach als auch stark ausgeprägt sein. Ob Cellulite entsteht und in welchem Ausmaß, hängt von der eigenen Veranlagung ab.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.