Dimenhydrinat

Dimenhydrinat ist bei Übelkeit und Erbrechen sowie zur Vorbereitung auf eine mögliche Reisekrankheit einer der am häufigsten angewandten Wirkstoffe. Als Zäpfchen oder häufiger durch die orale Einnahme wird innerhalb kurzer Zeit eine Wirkung erzielt, die mehrere Stunden anhält. Auch kann Dimenhydrinat ein mögliches Schwindelgefühl vorübergehend unterbinden.

Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Dimenhydrinat:

Das Wichtigste in Kürze
Dimenhydrinat Anwendungsgebiete
Wirkweise von Dimenhydrinat
Was ist vor der Anwendung von Dimenhydrinat zu beachten?
Dimenhydrinat während der Schwangerschaft & Stillzeit
Dimenhydrinat bei Kindern
Dosierung & Anwendung von Dimenhydrinat
Dimenhydrinat Nebenwirkungen
Dimenhydrinat Wechselwirkungen
Produkte mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat

Wichtiges in Kürze

Präparat gegen Übelkeit und Erbrechen, sowie Schwindelgefühl. Häufig gegen Reisekrankheit angewandt
häufige Darreichungsformen: Tabletten, Kaugummis, Sirup, Zäpfchen
auch zur Behandlung von Kindern geeignet, jedoch unter besonderer Dosierungseinhaltung
langfristige Anwendung nur in Rücksprache mit dem Arzt

Dimenhydrinat Anwendungsgebiete

Wenngleich Dimenhydrinat häufig als Mittel gegen Reisekrankheit geführt wird, ist es generell doch für zwei Anwendungsgebiete geeignet:

Dimenhydrinat bei Übelkeit und Erbrechen

Mithilfe von Dimenhydrinat kann sowohl die Übelkeit, als auch das Erbrechen vermindert bzw. dem vorgebeugt werden. Dies betrifft ein generelles Übelkeitsgefühl, wird aber in der Regel als vorbeugendes Mittel vor einer anstehenden Reise mit dem Schiff, Auto, Bus etc. angewandt, wenn eine mögliche Reisekrankheit bekannt ist.

Dimenhydrinat bei Schwindelgefühl

Ein Schwindelgefühl, das im Zusammenhang mit einer Übelkeit steht, kann ebenfalls mithilfe von Dimenhydrinat verringert oder unterbunden werden.

Wirkweise von Dimenhydrinat

Bei dem Wirkstoff Dimenhydrinat handelt es sich um ein Antiemetikum, das sich aus Diphenhydramin und Chlortheophyllin zusammensetzt. Chlortheophyllin wirkt in diesem Fall als eine Art Anregungsmittel, das die Müdigkeit, die nach der Gabe von Diphenhydramin häufig auftritt, mildert. Dem Chlortheophyllin hingegen wird die eigentlich Wirkung, nämlich die Unterdrückung der Übelkeit und des Brechreizes, zugeschrieben. Dimenhydrinat wirkt auf die Area postrema, ein Bereich des Stammhirns, welcher aufgrund von Bewegungen in Fahrzeugen und übermäßigen Sinneseindrücken ein Alarmsignal auslöst, das zur Übelkeit und einem Schwindelgefühl führt. Dimenhydrinat blockiert dieses Alarmsignal.

Was ist vor der Anwendung von Dimenhydrinat zu beachten?

Bevor Sie Dimenhydrinat anwenden, sollten Sie sicher sein, dass Sie nicht unter einer eingeschränkten Leberfunktion, Herzrhythmusstörungen oder einem Mangel an Kalium oder Magnesium leiden. Auch bei Asthma bronchiale ist Vorsicht geboten, so dass Sie in den genannten Fällen zuvor am besten Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Wann darf Dimenhydrinat nicht eingenommen werden?

In bestimmten Fällen darf Dimenhydrinat nicht eingenommen werden, insbesondere gilt dies für:

Überempfindlichkeit gegen Dimenhydrinat
akute Asthmaanfälle
Engwinkelglaukom
Tumor des Nebennierenmarks
Porphyrie
Restharnbildung aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung
Epilepsie und andere Krampfanfälle

Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen

Das Medikament kann die Fahrtüchtigkeit beeinflussen, in Zusammenhang mit Alkoholgenuss oder Schlafmangel wird dieser Effekt gegebenenfalls verstärkt.

Dimenhydrinat bei Kindern

Zugelassen ist Dimenhydrinat für Säuglinge ab einem Körpergewicht von sechs Kilogramm. Jedoch sind Hinweise gegeben, dass der Wirkstoff unter Umständen zu Atemnot und Atemstillstand - besonders bei Säuglingen und Kleinkindern - führen kann. Eine genaue Einhaltung der Dosierungsempfehlung ist entsprechend unbedingt einzuhalten.

Dimenhydrinat in der Schwangerschaft & Stillzeit

In Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist die Einnahme von Dimenhydrinat in den ersten sechs Schwangerschaftsmonaten möglich. Allerdings sollten Sie unbedingt abwägen, ob mögliche Folgen den Nutzen wert sind. Da Dimenhydrinat vorzeitige Wehen auslösen kann, sollte der Wirkstoff in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft nicht mehr angewandt werden. Während der Stillzeit sollte auf die Einnahme von Dimenhydrinat verzichtet werden, da der Wirkstoff auf die Muttermilch übergehen kann.

Dosierung & Anwendung von Dimenhydrinat

Um die auf Sie individuell angepasste richtige Dosis zu finden, empfiehlt es sich wie bei anderen Medikamenten auch, vor der Einnahme Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt zu halten. Mindestens aber sollten Sie sich an dieDosierungsempfehlungen des Beipackzettels halten, die je nach Darreichungsform unterschiedlich ausfallen.

Dosierung von Zäpfchen mit 50-300mg Dimenhydrinat

Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre: ein- bis zweimal täglich 1 Zäpfchen

Vomex A 150mg Zäpfchen 10 ST

Klinge Pharma GmbH

inkl. MwSt.

Vomacur 70mg Zäpfchen 10 ST

Hexal

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Dosierung von Tabletten mit 50mg Dimenhydrinat

zur Vorbeugung der Reisekrankheit: 3 Mal täglich 1 Tablette
zur Behandlung von Reisekrankheit: alle 4 Stunden 1 - 2 Tabletten
Kinder von 6 bis 12 Jahren: alle 6 - 8 Stunden 1/2 - 1 Tablette

Vomacur Tabletten 20 ST

Hexal

inkl. MwSt.

Reisetabletten Ratiopharm 20 ST

Ratiopharm

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Dosierung von Kaugummi mit 20mg Dimenhydrinat

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre: 3 Mal je 1 Kaugummi im Abstand von jeweils 1/2 Stunde
Kinder von 6 bis 12 Jahren: 2 Mal je 1 Kaugummi im Abstand von jeweils 1/2 Stunde

Superpep Reise Kaugummi Dragees 20mg 10 ST

HERMES Arzneimittel GmbH

inkl. MwSt.

Dosierung von Sirup 330mg Dimenhydrinat

Kinder von 6 bis 14 Jahre: 3 - 4 Mal täglich 7,5 - 15ml Sirup
Kinder ab 6 kg Körpergewicht: 3 - 4 Mal täglich 1,25mg

Vomex A Sirup 100 ML

Klinge Pharma GmbH

inkl. MwSt.

Dimenhydrinat Nebenwirkungen

Auch der Wirkstoff Dimenhydrinat kann wie alle Medikamente Nebenwirkungen hervorrufen, die jedoch nicht zwingend auftreten müssen. Folgende Nebenwirkungen sind bekannt:

sehr häufige Nebenwirkungen

Schläfrigkeit
Benommenheit
Schwindelgefühl
Muskelschwäche

häufige Nebenwirkungen

Erhöhung der Herzschlagfolge
Gefühl einer verstopften Nase
Sehstörungen
Erhöhung des Augeninnendruckes

gelegentliche Nebenwirkungen

Erregung und Unruhe
gedrückte (depressive) oder gehobene (euphorische) Stimmungslage
Desorientierung mit illusionärer bzw. wahnhafter Verkennung der Umgebung
psychomotorischer Unruhe
Bewegungsstörungen
Krämpfe
Störungen des Magen-Darm-Traktes
Mundtrockenheit
Beschwerden beim Wasserlassen
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und Hautjucken

sehr seltene Nebenwirkungen

Störungen der Blutbildung
Blutzellschäden

Dimenhydrinat Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln

Bei der Einnahme anderer Medikamente zur gleichen Zeit, kann es zu Wechselwirkungen kommen, so dass in den folgenden Fällen Dimenhydrinat nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden sollte.