Coffein

Der Wirkstoff Coffein findet Anwendung, um kurzzeitige Ermüdungserscheinungen zu beseitigen. Im Allgemeinen handelt es sich bei Coffein um den anregend wirkenden Bestandteil von Genussmitteln wie etwa in Kaffee, Cola oder Grün- und Schwarztee sowie Mate-Tee.

Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Informationen zu Coffein:

Coffein Anwendungsgebiete
Wirkweise von Coffein
Was ist vor der Anwendung von Coffein zu beachten?
Coffein während der Schwangerschaft & Stillzeit
Coffein Nebenwirkungen
Coffein Wechselwirkungen
Produkte mit dem Wirkstoff Coffein

Coffein Anwendungsgebiete

Durch Coffein werden die Leistungsfähigkeit und die seelische Bereitschaft erhöht. Der Kreislauf wird angeregt, was damit verbunden zu einer Beschleunigung des Herzschlags und einer verbesserten Durchblutung führt. Insgesamt begünstigen auch diese Faktoren sowohl den Wachzustand als auch die Konzentration. Der Wirkstoff findet in folgenden Bereichen Anwendung:

Beseitigung von Ermüdungserscheinungen
Förderung der Leistungsbereitschaft und der Konzentration

Wirkweise von Coffein

Coffein bildet sozusagen das Gegenstück des Adenosins, was im Gehirn wie ein Nervenbotenstoff wirkt. Hier bindet es sich an bestimmte Adenosin-Rezeptoren und hemmt somit die Gehirntätigkeit, was sich folglich als Ermüdungserscheinung äußert. Kommt nun der Wirkstoff Coffein zum Einsatz, blockiert dieser die Adenosin-Rezeptoren. Adenosin selbst hat nun keine Möglichkeit mehr, sich daran zu binden und die Ermüdungserscheinungen bleiben aus.

Was ist vor der Anwendung von Coffein zu beachten?

Der Wirkstoff Coffein sollte nur in geringer Dosierung (etwa 100mg) und unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden bei:

Patienten mit Herzarrhythmien (z.B. Sinustachykardien/Extrasystolien), da diese durch Coffein verstärkt werden können
Leberzirrhose, da Gefahr einer Coffein-Akkumulation besteht
Schilddrüsenüberfunktion, da die Coffein-Nebenwirkungen verstärkt werden können
Patienten mit Angstsyndromen, da diese ebenfalls verstärkt werden können

Coffein in der Schwangerschaft und Stillzeit

Tierexperimentelle Studien haben für sehr hohe Dosen an Coffein Reproduktionstoxizität gezeigt. Coffein passiert den Mutterkuchen. Allerdings besteht bei gewöhnlichen therapeutischen Dosierungen sowie auch bei einem Kaffeegenuss in Maßen kein erhöhtes Risiko während der Schwangerschaft und für die Entwicklung des Kindes.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über, so dass sowohl das Befinden sowie auch das Verhalten des Säuglings durch das über die Muttermilch aufgenommene Coffein beeinträchtigt werden können. Wird Coffein über einen längeren Zeitraum oder in höheren Dosen angewendet, sollte abgestillt werden.

Coffein Nebenwirkungen

Wie jeder andere Wirkstoff kann auch Coffein Nebenwirkungen verursachen. Diese äußern sich jedoch bei jeder Person unterschiedlich oder müssen auch gar nicht auftreten. Insgesamt hängt das Auftreten von Nebenwirkungen von der Empfindlichkeit gegen Coffein sowie auch von der Menge des täglichen Konsums ab:

Bei einigen Personen reichen bereits geringe Dosen aus, um innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Herzrasen oder Beschwerden im Magen-Darm-Bereich zu verursachen.
Auch bei Personen, die weniger empfindlich sind, können Dosen über 200mg Coffein zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Verstärkung des physiologischen Tremors (Zittern) oder Reizbarkeit führen.
Bei einer längeren Anwendung des Wirkstoffs und besonders bei mittleren bis hohen Dosierungen kann es zur Toleranzentwicklung gegenüber den meisten Wirkungen, aber auch Nebenwirkungen kommen.
Werden hohe Dosen an Coffein, die über einen längeren Zeitraum angewendet wurden, abrupt abgesetzt, kann dies Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität oder vegetative Symptome hervorrufen.
Einzelfälle beschreiben zudem allergische Reaktionen.

Coffein Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Coffein und einem anderen Wirkstoff kann für Wechselwirkungen sorgen. Aus diesem Grund sollte die Einnahme mehrerer Medikamente immer mit einem Arzt abgesprochen werden, auch bei rezeptfreien Arzneimitteln.

Coffein entfaltet eine gegensätzliche Wirkung zu beruhigenden Substanzen wie Barbituraten oder Antihistaminika, ist dafür aber verstärkend bei herzanregenden Wirkungen von Sympathomimetika oder Thyroxin.
Substanzen mit einem breiten Wirkungsspektrum können unterschiedliche und nicht voraussehbare Wechselwirkungen hervorrufen (beispielsweise Benzodiazepine).
Werden 50mg Coffein und Schmerzmittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure gleichzeitig dargereicht, kann deren schmerzhemmende Wirkung verstärkt werden und eine entsprechende Einsparung des Schmerzmittels ermöglichen.
Darüber hinaus vermindern Orale Kontrazeptiva („Pille“) sowie Cimetidin (Magenmittel) und Disulfiram (Medikament bei Alkoholabhängigkeit) den Coffein-Abbau in der Leber, Rauchen und Barbiturate beschleunigen ihn hingegen.
Auch die Ausscheidung von Theophyllin (Medikament bei Asthma) wird durch Coffein vermindert.
Wird der Wirkstoff Coffein gleichzeitig mit Gyrasehemmern des Chinoloncarbonsäure-Typs angewendet, kann die Elimination von Coffein und seinem Abbauprodukt Paraxanthin verzögert werden.
Coffein erhöht das Abhängigkeitspotential von Substanzen wie Ephedrin. Es gibt jedoch keine Belege, dass ein mögliches Abhängigkeitspotential von Analgetika (wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol) durch Coffein erhöht wird.
Auch wenn es auf Grund theoretischer Überlegungen angenommen werden kann, wird aufgrund des derzeitigen Erkenntnisstands ein eigenständiges Missbrauchspotential von Coffein in Kombination mit Analgetika nicht belegt.