Terbinafin

Terbinafin ist ein Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen. Der Wirkstoff findet bei Pilzinfektionen der Haut, die durch Dermatophyten (Hautpilze), Hefen oder andere Pilze (Pityrosporum orbiculare) verursacht werden, Anwendung. Hierzu zählen beispielsweise Fußpilz, Hautcandiosen oder Kleienpilzflechte.

Arzneimittel die den Wirkstoff Terbinafin enthalten, werden häufig auch mit dem Salz Terbinafin hydrochlorid hergestellt. Beide Stoffe sind identisch in ihrer Wirkweise und haben deshalb auch dieselben Anwendungsgebiete, Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen.

Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Terbinafin:

Das Wichtigste in Kürze
Terbinafin Anwendungsgebiete
Wirkweise von Terbinafin
Was ist vor der Anwendung von Terbinafin zu beachten?
Terbinafin während der Schwangerschaft & Stillzeit
Terbinafin bei Kindern
Dosierung & Anwendung von Terbinafin
Terbinafin Nebenwirkungen
Terbinafin Wechselwirkungen
Produkte mit dem Wirkstoff Terbinafin

Terbinafin Anwendungsgebiete

Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, wie zum Beispiel Fußpilz Hautpilzerkrankungen an den Oberschenkeln und am Körper (Tinea corporis), Hautpilzerkrankungen an den Unterschenkeln (Tinea cruris), Hautcandidose, Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor), die durch Dermatophyten, Hefen oder andere Pilze (Pityrosporum orbiculare) verursacht werden
Hemmung von Pilzwachstum
Abtöten von Pilzen

Wirkweise von Terbinafin

Terbinafin gehört zur Gruppe der Allylamine und entfaltet seine Wirkung, indem es ein wichtiges Enzym der Pilze hemmt, die so genannte Squalenepoxidase. Damit verbunden wird der Aufbau der Pilz-Zellwand behindert. Insgesamt ist das Antimykotikum gut verträglich und besitzt eine relativ lange Wirkdauer. Außerdem entfaltet es bereits in niedriger Konzentration eine abtötende Wirkung auf Hautpilze, bei Hefepilzen wirkt es je nach Art entweder wachstumshemmend oder pilzabtötend.

Was ist vor der Anwendung von Terbinafin zu beachten?

Bevor Sie den Wirkstoff einnehmen, sollten Sie die folgenden Punkte beachten und bei Bedenken Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker halten.

Wann darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden?

In bestimmten Fällen darf Terbinafin nicht eingenommen werden:

Bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff darf Terbinafin nicht angewendet werden.
Darüber hinaus wird eine Behandlung mit Terbinafin in Tablettenform bei Patienten mit akuten oder chronischen Lebererkrankungen mit starker Einschränkung der Organfunktion nicht empfohlen.
Auch von einer Behandlung bei stark eingeschränkter Nierenfunktion wird abgeraten.

Terbinafin während der Schwangerschaft & Stillzeit

Bislang gibt es keine ausreichenden Untersuchungen bezüglich der Gabe von Terbinafin während der Schwangerschaft. Auch, wenn sich in Tierstudien keine schädigenden Wirkungen auf das Ungeborene gezeigt haben, sollte von einer Behandlung in diesem Zeitraum abgesehen werden bzw. nur unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen. Zudem geht der Wirkstoff in die Muttermilch über, weshalb Terbinafin weder äußerlich noch in Tablettenform während dem Stillen dargereicht werden sollte.

Terbinafin bei Kindern

Aufgrund unzureichender Erfahrungen und Untersuchungen sollten Kinder nicht innerlich mit dem Wirkstoff behandelt werden. Für die äußere Anwendung von Terbinafin bei Kindern liegen unterschiedliche und vom jeweiligen Hersteller abhängige Altersangaben vor.

Terbinafin Nebenwirkungen

Wie jeder Wirkstoff kann auch Terbinafin Nebenwirkungen verursachen. Diese können sich unterschiedlich äußern oder müssen auch gar nicht auftreten.

Äußere Anwendung von Terbinafin

Gelegentliche Nebenwirkungen

Rötung, Brennen, Juckreiz an der behandelten Hautstelle

Seltene Nebenwirkungen

allergische Reaktionen (Juckreiz, Rötung, Bläschen) auch über das Kontaktareal hinaus (Streureaktionen)

Innere Anwendung von Terbinafin

Sehr häufige Nebenwirkungen

Völlegefühl, Blähungen, bitterer Geschmack, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Übelkeit, leichte Bauchschmerzen, Durchfall; leichte Formen von allergischen Hautreaktionen (Ausschlag, Juckreiz, Urtikaria); Muskel- und Gelenkschmerzen

Häufige Nebenwirkungen

Kopfschmerzen

Gelegentliche Nebenwirkungen

Geschmacksstörungen oder Geschmacksverlust

Seltene Nebenwirkungen

Klinisch relevante Störungen der Leberfunktion (primär cholestatischer Natur)

Sehr seltene Nebenwirkungen

Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Schwindel, Parästhesie und Hypoästhesie, schwere Hautveränderungen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse; akutes, generalisiertes Exanthema pustulosa), Psoriasis-ähnliche Ausbrüche oder Verschlimmerung einer Psoriasis, Müdigkeit, anaphylaktische Reaktionen (Angioödeme eingeschlossen), Auftreten oder Verschlechterung eines kutanen oder systemischen Lupus erythematodes

Terbinafin Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln

Die gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen kann Wechselwirkungen hervorrufen, indem ein Stoff den anderen in seiner Wirkung verstärkt oder abschwächt. Auch bei der Darreichung mehrerer nicht-rezeptpflichtige Medikamente sollte deshalb ein Arzt informiert werden.

Bislang sind keine Wechselwirkungen bei der äußeren Anwendung von Terbinafin bekannt.

Wechselwirkungen bei der inneren Anwendung von Terbinafin

Die gleichzeitige Gabe von Terbinafin und Cimetidin kann die Wirkung von Terbinafin verstärken. Die Kombination aus Terbinafin und Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose) kann eine Abschwächung des Wirkstoffs herbeiführen, da eine erhöhte Ausscheidung vorliegt.
Zudem kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Terbinafin die Wirkung folgender Medikamente verstärkt werden: Betablocker, Antidepressiva wie MAO-Hemmer, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, tri- sowie tetrazyklische Antidepressiva, Coffein.
Hingegen kann die Wirkung von Ciclosporin (Mittel gegen die Abstoßung verpflanzter Organe) sowie vom Hormon Ethinylestradiol (ein Wirkstoff der Anti-Babypille) vermindert werden.
Darüber hinaus kam es bei einigen Personen, die gleichzeitig Terbinafin und hormonelle Verhütungsmittel einnahmen zu verschiedenen Menstruationsstörungen (unregelmäßige Blutung, Zwischenblutungen oder Ausbleiben der Menstruation).