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Homöopathie-Ratgeber - Anwendung, Potenzierung und Darreichung homöopathischer Mittel

Aktualisiert am 20.06.22

Die Homöopathie ist ein alternatives Behandlungsverfahren, welches vor über 200 Jahren von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann begründet worden ist. Sie gilt als ganzheitliche Behandlungsmethode und stellt nicht die Erkrankung, sondern den Erkrankten mit seinen individuellen Beschwerden in den Mittelpunkt der Betrachtung.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Grundpfeiler der Homöopathie
    1. Ähnlichkeitsregel
    2. Arzneimittelbild
    3. Potenzierung
  2. Unterschiede Einzel- und Komplexmittel
  3. Einnahme & Potenzwahl
    1. Was bedeutet die Einnahme nach Bedarf?
    2. Wie werden homöopathische Mittel eingenommen?
    3. Potenzwahl
  4. Darreichungsformen
  5. Anwendungsbeispiele homöopathischer Komplexmittel
  6. Ist die Homöopathie nur ein Placeboeffekt?

Grundpfeiler der Homöopathie

Das Verfahren beruht auf 3 Grundpfeilern:

Die Ähnlichkeitsregel (Similia similibus curentur)

Die Ähnlichkeitsregel besagt, dass bestimmte Beschwerden beim Kranken durch ein homöopathisches Mittel geheilt werden können, wenn dieses in der Lage ist, genau diese Beschwerden bei einem gesunden Menschen auszulösen. Ähnliches wird also mit Ähnlichem behandelt.Von der Ähnlichkeitsregel leitet sich auch die Bezeichnung "Homöopathie" ab. (griech. "homoios" = ähnlich, gleichartig und "pathos" = Leiden).

Das Arzneimittelbild

Das Arzneimittelbild setzt sich zusammen aus allen Fakten, die über eine Arznei bekannt ist. Das Wissen wird durch sogenannte Arzneimittelprüfungen an gesunden Menschen erlangt. Es umfasst Angaben zu körperlichen und seelischen Beschwerden, sowie unter anderem Angaben zu Verschlechterungen oder Verbesserungen nach Jahreszeiten, Tageszeiten oder infolge äußerer Einflüsse.

Die Potenzierung

Homöopathische Arzneimittel werden aus einem Ausgangsstoff in einem bestimmten Verfahren - genannt Potenzierung - gewonnen. Dabei werden die Ausgangsstoffe in verschiedenen Schritten verdünnt und potenziert. Die Potenzierung geschieht durch eine festgelegte Anzahl von Schüttelschlägen. Die Wirkung soll unter der Verdünnung und Verschüttelung nicht nachlassen, sondern sogar stärker werden.

Die Ausgangsstoffe für homöopathische Mittel kommen nicht nur aus dem Pflanzenreich, sondern auch aus dem Mineralien- und Tierreich. Anwendung finden die homöopathischen Arzneimittel in Form von Globuli (kleinen Zuckerkügelchen), Tabletten oder Tropfen.

Unterschiede Einzelmittel - Komplexmittel

Homöopathische Einzelmittel bestehen aus nur einem einzelnen Wirkstoff. Die Einzelmittel sind alle am gesunden Menschen geprüft und werden aufgrund des Arzneimittelbildes individuell verschrieben.

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Komplexmittel bestehen aus mehreren Einzelmitteln

Bei Komplexmitteln handelt es sich um eine Mischung mehrerer homöopathischer Einzelmittel, welche jeweils bei einem Anwendungsgebiet als wirksam gelten. Die Mischungen sind nicht mehr in Arzneimittelprüfungen auf ihre Wirkung hin überprüft.

In Komplexmitteln sind meist nur homöopathische Mittel in niedrigen D-Potenzen enthalten. Die Anwendung von Komplexmitteln erfolgt nicht individuell gemäß den körperlichen und seelischen Beschwerden des einzelnen Patienten. Der Einsatz von Komplexmitteln erfolgt vielmehr anhand des Wissens aus der Pflanzenheilkunde, nach dem Organbezug und nach bewährten Indikationen bestimmter Erkrankungen.

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Einnahme & Potenzwahl

Die Einnahme von homöopathischen Einzelmitteln erfolgt nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die anders sind, als es Patienten für gewöhnlich aus der Schulmedizin gewohnt sind. Die Mittel werden nicht nach einem festen Schema (zum Beispiel 3-mal täglich) eingenommen, sondern immer nur nach Bedarf.

Was bedeutet die Einnahme nach Bedarf?

Das ausgewählte homöopathische Mittel wird einmalig gegeben und eine Besserung abgewartet. Solange die Besserung anhält, wird das Mittel nicht wiederholt. Erst wenn die Besserung nachlässt, wird das Mittel erneut eingenommen. Im Verlauf einer Erkrankung, werden daher die Einnahme-Abstände immer größer, bis das Mittel bei anhaltender Besserung gar nicht mehr eingenommen wird.Werden homöopathische Mittel zu oft oder über einen längeren Zeitraum eingenommen, obwohl die ursprünglichen Beschwerden nicht mehr bestehen, so besteht die Gefahr einer Arzneimittelprüfung. Dabei bleiben die Beschwerden durch die Dauer-Einnahme bestehen, gegen die das Mittel eigentlich helfen sollte.

Einnahmeempfehlungen von D6- und D12-Potenzen

Die allgemeine Empfehlung lautet, dass homöopathische Mittel in der Potenz D12 zunächst ein bis zwei Mal täglich eingenommen werden.

Die Potenz D6 kann zu Beginn der Behandlung alle halbe Stunde gegeben werden. Das ausgewählte Mittel sollte nicht mehr als fünf Mal täglich eingenommen werden.

Schnelle Besserung bei akuten Beschwerden

Bei akuten Beschwerden zeigen sich Besserungen sehr schnell. In der Behandlung mit der Potenz D6 sollte sich innerhalb von drei bis vier Stunden eine Besserung zeigen. Bei der Potenz D12 sollte die Besserung innerhalb von ein bis zwei Tagen eintreten.

Wie werden homöopathische Mittel eingenommen?

Homöopathische Einzelmittel werden meist in Form von Globuli eingenommen.

Die Potenzwahl

Homöopathische Mittel werden häufig von Laien zur Behandlung leichter Alltagserkrankungen wie Schnupfen, Fieber oder leichten Verletzungen eingesetzt. In diesen Fällen hat sich die Einnahme der Potenzen D6 oder D12 des ausgewählten homöopathischen Mittels bewährt.

Chronische und schwerwiegende Erkrankungen werden mit hohen C- und LM-Potenzen behandelt. Weder diese Art der Erkrankungen noch die Anwendung dieser hohen Potenzen eignen sich für die Selbstbehandlung. Die Beurteilung der Mittelwirkung erfordert eine umfassende homöopathische Ausbildung.

Darreichungsformen

Homöopathische Mittel werden in Form von Globuli, Tabletten oder Tropfen angeboten. Die Globuli bestehen aus Rohrzucker, während die Tabletten Milchzucker enthalten. Menschen mit einer Laktoseintoleranz sollten bei Beschwerden auf Globuli oder Tropfen ausweichen. Homöopathische Mittel in Tropfenform enthalten Alkohol und sollten daher nicht bei Kindern oder Alkoholabhängigen angewendet werden.

Anwendungsbeispiele homöopathischer Komplexmittel

Homöopathische Komplexmittel können bei unterschiedlichen Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt werden. Im Folgenden finden Sie drei Anwendungsbeispiele:

Klimaktoplant bei Wechseljahresbeschwerden

Das homöopathische Komplexmittel Klimaktoplant dient der Linderung von Beschwerden während der Wechseljahre wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, Herzklopfen und innerer Unruhe sowie Schlafstörungen. Unter diesen Symptomen leidet eine Vielzahl an Frauen während der Wechseljahre. Klimaktoplant erfreut sich großer Beliebtheit, da es sanft wirkt und keinerlei Nebenwirkungen hat.

Traumeel S Creme bei Prellungen

Die Anwendung von Traumeel S Creme hat sich bei Verletzungen wie zum Beispiel Verstauchungen, Verrenkungen, Prellungen und Blutergüssen bewährt. Die Creme wird dünn auf die betroffenen Stellen aufgetragen und eingerieben.

Rhus-Rheuma-Gel N bei rheumatischen Beschwerden in den Gelenken

Die Salbe wird angewendet bei rheumatischen Beschwerden, die im Rahmen einer rheumatoiden Erkrankung, einer Erkältung, Durchnässung oder Überanstrengung entstanden sind. Es empfiehlt sich, die Salbe bei Beschwerden dünn auf die betroffenen Stellen aufzutragen und einzumassieren.

Manuia bei Erschöpfung

In Phasen großer Erschöpfung durch ein zu viel an Stress oder Anforderungen wird häufig Manuia empfohlen. Das homöopathische Komplexmittel wird bei unterschiedlichen Beschwerden von Nervosität, Innerer Unruhe und Reizbarkeit bis hin zu Schlafstörungen, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen eingesetzt.

Ist die Homöopathie nur ein Placeboeffekt?

Homöopathie kann nicht alles heilen und hat auch Grenzen. Sie kann aber auch helfen, viele Leiden lassen sich mildern oder gänzlich beseitigen. Einige Gebiete der Anwendung sind die Schmerzbekämpfung, die begleitenden Therapien gegen Krebs oder eine Unterstützung des eigenen Stoffwechsels. Bei psychischen Erkrankungen jedoch ist eher ein Psychiater zu bevorzugen, weil diese Erkrankungen in ärztliche Hände gehören. Gegen eine begleitende Behandlung ist in der Regel jedoch nichts einzuwenden.
Und hilft es nun? Das fragen wir uns, schauen uns den Behandelten kritisch an und denken uns, dass der Glaube eben Berge versetzen kann. Ja, das kann er! Aber nicht aufgrund der Homöopathie. Der Beweis ist einfach zu erbringen, indem Tiere homöopathisch behandelt werden. Diese können keinesfalls simulieren oder einen Placeboeffekt hervorrufen. Wenn Tiere auf eine homöopathische Behandlung ansprechen, dann hilft sie. Ein Tier glaubt nicht an eine Behandlung oder Medikamente, hier gibt es nur zwei Zustände: es wirkt oder es wirkt eben nicht.


Weiterführende Links zur Homöopathie

http://www.vkhd.de/patientenbereich-57
https://www.dzvhae.de/
http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/
http://www.zeno.org/Kulturgeschichte/M/Hahnemann,+Samuel/Reine+Arzneimittellehre


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Verfasst am 04.12.2013

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