ProduktinformationenRamend Abführtabletten
1.Was ist Ramend Abführtabletten und wofür wird es eingenommen?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Ramend Abführtabletten enthält als Wirkstoff Sennesfrüchte (Alexandriner- und Tinnevelly- Sennesfrüchte), ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Laxanzia. Ramend Abführtabletten ist ein pflanzliches stimulierendes Abführmittel.
Sennesfrüchte werden üblicherweise in Form von Sennesfrüchte-Trockenextrakt angewendet.
Ramend Abführtabletten ist apothekenpflichtig und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Sennesfrüchte gibt es in folgenden Wirkstärken und Darreichungsformen:
- Tee enthaltend ca. 30 g Sennesfrüchte-Extrakt in 100 g,
- Tabletten enthaltend ca, 148,11 mg Sennesfrüchte-Extrakt,
- überzogene Tabletten enthaltend 66 mg Sennesfrüchte-Extrakt,
- Dragees enthaltend 58,25 mg Sennesfrüchte-Extrakt.
Ihr Arzt legt fest oder Ihr Apotheker berät Sie, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Ramend Abführtabletten wird angewendet zur
kurzfristigen Behandlung bei Verstopfung (Obstipation). Bei einer Verstopfung, die länger als 1 Woche andauert, ist ein Arzt aufzusuchen.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Ramend Abführtabletten beachten?
2.1.Ramend Abführtabletten darf nicht eingenommen werden,
- bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie), gegen Sennesfrüchte oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- bei Darmverschluss
- bei Blinddarmentzündung
- bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- bei Bauchschmerzen unbekannter Ursache
- bei schwerem Flüssigkeitsmangel mit Wasser- und Salzverlusten.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ramend Abführtabletten ist erforderlich
Eine über eine kurz andauernde Anwendung hinausgehende Einnahme die Darmtätigkeit anregender (stimulierender) Abführmittel kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen.
Das Präparat sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung oder Quellstoffpräparate nicht zu beheben ist.
Beim Auftreten von Unverträglichkeiten mit z.B. krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden sollten besonders untergewichtige, geschwächte oder ältere Patienten Ramend Abführtabletten nicht weiter einnehmen.
Hinweis:
Bei erwachsenen Personen, die den Stuhlabgang nicht kontrollieren können (Inkontinenz), sollte bei Einnahme von Ramend Abführtabletten ein längerer Hautkontakt mit dem Kot durch Wechseln der Vorlage vermieden werden.
2.2.a) Kinder
Ramend Abführtabletten dürfen nicht bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden.
2.2.b) Ältere Patienten
Bitte lesen und beachten Sie die Informationen in diesem Abschnitt 2. und im Abschnitt 3. ("Wie ist das Arzneimittel einzunehmen?") mit besonderer Sorgfalt.
2.2.c) Schwangerschaft
Aufgrund unzureichender toxikologischer Untersuchungen nicht anzuwenden in Schwangerschaft und Stillzeit.
2.2.d) Stillzeit
Aufgrund unzureichender toxikologischer Untersuchungen nicht anzuwenden in Schwangerschaft und Stillzeit.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei andauerndem Gebrauch oder Missbrauch ist durch Kaliummangel eine Verstärkung der Wirkung bestimmter, den Herzmuskel stärkender Arzneimittel (Herzglykoside) sowie eine Beeinflussung der Wirkung von Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen möglich. Die Kaliumverluste können durch gleichzeitige Anwendung von bestimmten Arzneimitteln, die die Harnausscheidung steigern (Saluretika), Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen (Nebennierenrindensteroide) und Süßholzwurzel verstärkt werden.
Wann dürfen Sie Ramend Abführtabletten erst nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden?
Bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten, den Herzmuskel stärkenden Arzneimitteln (Herzglykoside), Mitteln gegen Herzrythmusstörungen (Antiarrhytmika, Arzneimitteln, die die Harnausscheidung steigern (Saluretika, Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen (Nebennierenrindenhormonen) und Süßholzwurzel.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor Kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
2.4.Woran ist bei Einnahme von Ramend Abführtabletten zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen; bitte beachten Sie aber die Informationen in Abschnitt 3.1 ("Art und Dauer der Einnahme").
3.Wie ist Ramend Abführtabletten anzuwenden?
Nehmen Sie Ramend Abführtabletten immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Einnahme
Nehmen Sie die Tablette abends unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) ein. Die gewünschte Wirkung tritt nach ca. 8 bis 12 Stunden ein.
Ramend Abführtabletten dürfen ohne ärztlichen Rat nicht über einen längeren Zeitraum (mehr als 1 bis 2 Wochen) eingenommen werden.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre nehmen 1-mal täglich 1 Tablette (entspr. 20 mg Hydroxyanthracen-Glycoside), bei hartnäckiger Verstopfung auch 1 ½ Tabletten (entspr. 30 mg Hydroxyanthracen-Glycoside) als einmalige Dosis am ersten Behandlungstag ein.
Die höchste tägliche Aufnahme darf nicht mehr als 30 mg Hydroxyanthracenderivate betragen; das entspricht 1 ½ Tabletten. Die persönlich richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weichgeformten Stuhl zu erhalten.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Ramend Abführtabletten eingenommen haben, als Sie sollten
Sollten Sie bei Einnahme einer zu hohen Dosis des Arzneimittels Nebenwirkungen verspüren, so verständigen Sie sofort Ihren Arzt. Er wird sich bei der Behandlung der Überdosierung am Krankheitsbild orientieren.
Bei versehentlicher oder beabsichtigter Überdosierung können schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Durchfälle mit der Folge von Wasser- und Salzverlusten sowie eventuell Übelkeit und Erbrechen auftreten. Bei Überdosierung benachrichtigen Sie bitte umgehend einen Arzt. Er wird entscheiden, welche Gegenmaßnahmen (z.B. Zuführung von Flüssigkeit und Salzen (Elektrolyten) gegebenenfalls erforderlich sind.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Ramend Abführtabletten vergessen haben
Wenn es schon bald Zeit ist für die nächste Einnahme, dann nehmen Sie Ihr Arzneimittel zum nächsten Einnahmezeitpunkt weiter so ein, wie es vom Arzt verordnet wurde. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Dosis durch die Einnahme einer doppelten Dosis ausgleichen.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Ramend Abführtabletten abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt.
Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ramend Abführtabletten Nebenwirkungen haben. Von diesen Nebenwirkungen ist allerdings nicht jeder Anwender betroffen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Ramend Abführtabletten nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Sehr selten kann es zu krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden kommen. In diesen Fällen ist eine Verminderung der Dosis oder das Absetzen von Ramend Abführtabletten erforderlich. Sehr selten können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschlag, entweder örtlich begrenzt oder am ganzen Körper (sog. lokales oder generalisiertes Exanthem), auftreten.
Durch dieses Arzneimittel kann bei langandauerndem Gebrauch oder bei höherer Dosierung (Missbrauch) der Wasser- und Salz- oder Mineralhaushalt gestört werden.
Auftretende Durchfälle können insbesondere zu Kaliumverlusten führen. Der Kaliumverlust kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von den Herzmuskel stärkenden Arzneimitteln (Herzglykosiden), die Harnausscheidung steigernden Arzneimitteln (Saluretika) und Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen (Nebennierenrindensteroiden). Bei langandauerndem Gebrauch kann es zur Ausscheidung von Eiweiß und Blut im Urin kommen. Durch Farbstoffeinlagerung in der Darmschleimhaut kann sich diese dunkel färben (Pseudomelanosis coli). Diese Verfärbung bildet sich nach Absetzen des Präparates in der Regel zurück. Im Laufe der Behandlung kann eine harmlose Rotfärbung des Harns auftreten.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Falls Nebenwirkungen auftreten, ist eine Verminderung der Dosis oder gegebenenfalls ein Absetzen des Arzneimittels erforderlich.
Bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen (Hautausschlägen) muss das Arzneimittel ab-gesetzt und Ihr Arzt aufgesucht werden, damit er diese gegebenenfalls behandeln kann.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegebenen sind.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Ramend Abführtabletten aufzubewahren?
Lagern Sie Ramend Abführtabletten bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
Wirkstoffe
Inhaltsstoffe | Menge je 1 Stück |
---|---|
Alexandriner Sennesfrucht Trockenextrakt, (7-8:1), Auszugsmittel: Wasser | 88.845 mg |
Sennesfrüchte Trockenextrakt, (6-8:1), Auszugsmittel: Wasser | 59.26 mg |
Sennosid B | 20 mg |
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